Und der peloponnesische Krieg, hat sicherlich der Entwicklung auch nicht gutgetan. Am Ende waren sowohl Athen wie Sparta am Ende! Was zuerst den Makedonen nutze und dann später, nachdem Alexanders Weltreich zerbrochen war. Den Römern.
Bevor Makedonien unter Philipp II. zur Hegemonialmacht in Griechenland wurde, etablierte sich zunächst für gut zehn Jahre Theben unter Epaminondas zur Vormacht in Griechenland.
Epaminondas gelang es dank der revolutionären "schiefen Schlachtordnung" Sparta 371 eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Bis dahin galten die Spartaner in offener Feldschlacht als unbesiegbar.
Bei der Phalanx war es bis dahin üblich gewesen, die besten Truppen auf dem rechten Flügel zu konzentrieren. Epaminondas aber konzentrierte seine besten Truppen auf dem linken Flügel und wählte eine besonders tiefe Staffelung der Phalanx.
371 v. Chr. gelang Epaminondas ein triumphaler Sieg über die Spartaner, und der Sieg verlieh Theben für etwa eine Dekade die Hegemonialstellung in Griechenland. Epaminondas fiel allerdings 362 v. Chr. bei Mantineia, und Theben büßte bald darauf seine Hegemonie wieder ein.
Epaminondas "Erfindung" der "schiefen Schlachtordnung war der wohl erste Versuch der Schwerpunktbildung und Konzentration. Es ließen sich damit auch stärkere Armeen besiegen, indem an einem strategisch wichtigen Punkt eine numerische Überlegenheit hergestellt wurde.
Ein später Nachahmer des Epaminondas war König Friedrich II. von Preußen, der seine Taktik in Anlehnung an Epaminondas ebenfalls als "schiefe Schlachtordnung" bezeichnete.
Beim Debut der Taktik, 1741 bei Mollwitz klappte das schon recht gut, aber noch nicht wie am Schnürchen. Die österreichische Kavallerie unter Römer fegte die Preußen vom Schlachtfeld, und seine Majestät war auf der Flucht, als die schnell und präzise schießende preußische Infanterie unter dem Kommando von Schwerin das Blatt wendete. Friedrich hat das Schwerin nie verziehen, und er nahm sich vor, nie wieder von einem Schlachtfeld zu fliehen.
Als Musterbeispiel für die neuzeitliche schiefe Schlachtordnung kann die Schlacht bei Leuthen 1757 betrachtet werden. Friedrich gelang es, eine weitaus größere österreichische Armee zu schlagen, indem er an einem wichtigen Punkt eine punktuelle Überlegenheit herstellte.
Die schiefe Schlachtordnung des Epaminondas haben Philipp II. und Alexander (III.) übernommen und sie als Kombination der makedonischen Phalanx mit einer starken Kavallerie perfektioniert. Philipp II. lebte einige Jahre als Geisel in Theben, und die Erfahrungen im Militärwesen und in der Diplomatie, die Philipp in Theben sammeln konnte, sollten ihm später sehr zugute kommen.