heinz schrieb:
Eins scheint bei aller Diskusion klar zu sein. Die hunnen, die bis nach Frankreich und die Katalainischen Felder kamen und deren König Atila war, haben nichts mit den Mongolen und Tataren zu tun, von deren Joch sich die Russen schließlich befreiten.
Dies kann man sehen, wie man will...
Nachdem die Hunnen geschlagen waren, zogen sich diese wieder in den Osten zurück.
Attila war nicht der einzige König der Hunnen. Er war ein Großkhan (quasi Kaiser) dieser Hunnenhorden, ihm folgten Anführer anderer Hunnenvölker, die Khans waren (quasi Könige), es wird sogar behauptet, dass ihm auch andere Großkhane gefolge leisteten (also Oberkönige mehrerer Hunnenvölker)...
(Nachdem die Hunnen in den Osten zurückgekehrt waren,)* Mit dem Tod Attilas "zerfiel" das Hunnenreich Attilas. Es bildeten sich neue Großkhane heraus, denen Khane der einzelnen Hunnenvölker gefolge leisteten, und diese Großkhane konkurrierten untereinander.
Die "Staatsgebilde" der Hunnen - wie auch der Mongolen - basierte auf lokalen Herrschern, die mehr oder weniger anderen großen Herrschern gefolge leisteten. Starb z.B. ein Großkhan und dessen Nachfolger verweigerten Khane die Gefolgschaft, so führte dies unweigerlich zum Bürgerkrieg; schlossen sich abtrünnige Khans fremden Großkhans an, so konnte dies zu großen Kriegen führen...
Um nun auf Rußland einzugehen:
Die Tataren und Turkvölker können im Zusammenhang mit den Hunnen Attilas stehen oder auch nicht. Das kommt darauf an, ob sie damals an der Seite Attilas gestanden haben oder nicht. Die Überlieferungen der einzelnen Tatar- oder Turkvölker gilt es dabei immer sehr skeptisch gegenüber zu sein, da sich jeder Khan gerne damit rühmte berühmte Vorfahren gehabt zu haben...
Die Türken behaupten z.B. heute noch von Hsiung-nu abzustammen. Da diese jedoch nachweislich mongolide waren, ist diese Aussage mit Sicherheit als falsch zu beantworten.
*=korrigiert