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Jumpstyle2
Gast
Hallo, mich würde interessieren welchen Belastungen die Weimarer Republik ausgesetzt war und von welchen Krisen man während dieser Zeit (speziell 1923)sprechen kann. Da Blick ich nämlich nicht durch..
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Die deutsche Demokratie als ein Produkt der Niederlage (1.WK)
und die große Ablehnung der Demokratie- nicht nur von der Bevölkerung, sondern auch von ranghohen Personen.
trotzdem hatte die Ablehnung der Republik über die geasmte Zeit der WR einen großen Platz in Deutschland.
Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, dass diese Reparationsforderungen erst im Jahr 2010 von der Bundesrepublik beglichen wurden: Die letzte Rate betrug 56 Millionen Euro.Die Weimarer Republik war absolut pleite beim Antritt. Sie konnte nicht die Kriegsschulden, die das Deutsche Reich bei der Bevölkerung aufnahm, begleichen. (Hyperinflation 1923)
Sie konnte auch nicht die Kriegsschuld gegenüber den Kontrahenten kalkulieren.
Deren Festsetzung blieb lange in der Schwebe und endete erst 1932 bei einem kleinen Bruchteil der ursprünglichen Reparationsforderungen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, dass diese Reparationsforderungen erst im Jahr 2010 von der Bundesrepublik beglichen wurden: Die letzte Rate betrug 56 Millionen Euro.
Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, dass diese Reparationsforderungen erst im Jahr 2010 von der Bundesrepublik beglichen wurden: Die letzte Rate betrug 56 Millionen Euro.
Das ist eine Darstellung die in die Irre führt.
1932 wurden Reparationsforderungen, die über bereits geleistete Zahlungen hinausgehen, fallen gelassen. D. h. es wurden keine direkten Reparationszahlungen mehr geleistet. Der eigentliche Endtermin wäre 1988 gewesen.
Zurückgezahlt aber mussten aufgenommene Auslandsschulden, auch wenn sie für bis dahin erfolgte Reparationsleistungen aufgenommen wurden.
Interessant, wenn auch kurz, dazu: http://www.geschichtsforum.de/f67/konferenz-von-lausanne-1932-a-16466/
Danke Lafayette.Richtig, es waren zudem nur die offenen Zinsen von 1945 bis 1952 waren, die nach der Wiedervereinigung durch neue Schuldverschreibungen finanziert wurden, die wiederum 2010 letztendlich abgezahlt worden sind.
Nein, das ist zu einfach. Sie wurde durch die Destruktion des traditionellen Gesellschaftsstrukturen und durch die zunehmende Industriealisierung - auch im Zuge des "Totalen Krieges" des WW1 - beschleunigt, aber die politische Entwicklung deutete insgesamt in die Richtung auf eine deutlich verstärkte Teilhabe sprich Demokratie.
Sie wurde im wesentlichen durch die demokratischen Kräfte im DR erkämpft und war kein "Produkt" des WW1.
Es waren vor allem die revisionistische marxistische SPD und das katholische Zentrum, die seit der Reichsgründung bis 1933 demokratische Strukturen eingefordert haben und als politische Kultur auch - schon im DR !!!! - durchgesetzt und organisatorisch verankert haben.
und gleich nochmal
Na irgendwie hast Du es mit der Ablehnung der Weimarer Republik. Ich frage gar nicht, wo Du das denn gelesen hast.
Ansonsten sind die oben angesprochen politischen Akteure zwei völlig unterschiedliche politische Gruppen, die komplett divergierende Einstellungen zur Weimarer Republik hatten. Sie sollten nicht in einem Atemzug genannt werden, da sich ihre Interessenlage teilweise diametral entgegenstand.
Darüberhinaus unterliegt die Forschung zu Weimar derzeit, gerade auch in Hinsicht auf die - vermeintliche - "Demokratie ohne Demokraten" einer gewissen Revision, wie beispielsweise McElligott, in Anlehnung an Peukert, zeigt.
https://books.google.de/books?id=pq...page&q=rethinking the weimar republic&f=false
Und was ist denn bitte, zu welchem Zeitpunkt, eine "große Ablehnung"? Es gab Zustimmung, es gab Ablehnung. Manche waren überzeugt von der Weimarer Republik, wie Ebert, andere "Republikaner aus Vernunft" wie Stresemann, wie Turner zeigt. Und natürlich gab es unterschiedliche Formen der Ablehnung von Links durch die KP und von Rechts durch Teile der traditionellen konservativen Deutschnationalen und durch die radikalen Nationalsozialisten.
Die zweifellose Zunahme der Positionen in der Bevölkerung, die die Weimarer Republik radikal in Frage stellte, ist zudem auch ein Ergebnis der Wirkung des Hugenberg`schen Medienimperiums und der systemkritischen Darstellung von außenpolitischen Ereignissen und von wirtschaftlichen Einflussfaktoren. Nicht zuletzt des Themas VV.
Also bitte nicht die "vollmundigen Pauschalurteile", die zudem auch gerne auf eine Abwertung der Weimarer Republik hinauslaufen. Es gab Zustimmung und Stabilität auch innerhalb der Weimarer Republik!
Im Zuge der sogenannten Waffenstillstandsverhandlungen, die den Alliierten den Weg zur bedingungslosen Kapitulation des Deutsches Reichs ebnete, hat US Präsident Wilson im Verlauf des Notenwechsels mit dem deutschen Reichskanzler Max von Baden deutlich gemacht, das er gewillt war, sich in die inneren Angelegenheiten des Deutschen Reiches einzumischen.
Nein, das ist zu einfach. Sie wurde durch die Destruktion des traditionellen Gesellschaftsstrukturen und durch die zunehmende Industriealisierung - auch im Zuge des "Totalen Krieges" des WW1 - beschleunigt, aber die politische Entwicklung deutete insgesamt in die Richtung auf eine deutlich verstärkte Teilhabe sprich Demokratie.
Das ist deutlich zu pathetisch.
aber wer im Reich politisch die Hosen an hatte, war immer und zu jedem Zeitpunkt klar: Der Kaiser und die oberen Zehntausend.
Die dachten bis 1918 zu keinem Zeitpunkt an eine Demokratie.
Die Gründe sehen hier um einiges banaler aus: Wilson machte eine Demokratisierung Deutschlands und die Absetzung des Kaisers schlicht zur Bedingung für Waffenstillstandsverhandlungen.
In diesem Fall sollte man zwischen dem „hohen“ moralischen Anliegen, das Wilson damit formulierte und in dem zunächst und primär seine tiefe Abneigung gegen den – aus seiner Sicht - preußisch, deutschen Militarismus, inklusive der politischen und militärischen Spitze, und der Realpolitik der konkreten - potentiellen - Interventionen im DR bzw. der Weimarer Republik unterscheiden.
Ähnlich wie die 14 Punkte, die ebenfalls von einem hohen moralischen Anspruch an die Neuordnung Europas geleitet waren, waren es in beiden Fällen jedoch lediglich – mehr oder minder – vage Absichtserklärungen. In diesem Fall darf man die idealistische Sicht von Wilson auf die Neuordnung von Europa nicht unterschätzen, die jedoch keine Entsprechung in der isolationistischen Sicht – vor allem – der Republikaner hatte.
Wilson ist ohne einen konkreten Umsetzungsplan der 14 Punkte nach Paris gekommen. Und ist zudem sehr schnell durch die Komplexität der anstehenden Probleme der Neuordnung und durch die nationalen Positionen von Clemenceau und Lloyd George in seinen eigenen Optionen eingeengt worden.
Zumal seine Handlungsfähigkeit durch die Mehrheit der Republikaner im Kongress (beide Kammern) schnell reduziert war. Und in der späteren Ablehnung der VV durch den Kongress zeigt sich das geringe Interesse der politischen Elite der USA für die Probleme in „Old Europe“.
Weder die USA noch die Briten waren nach dem Waffenstillstand bereit, sich weitergehend militärisch zu engagieren, bzw. nur so weit, als der "harte aber gerechte" Frieden durchgesetzt werden sollte. Und an diesem Punkt waren sich wiederum Wilson und Lloyd George einig und gleichzeitig widersetzten sie sich weitergehenden Ambitionen der Franzosen, die ihre Vorstellung von Sicherheit vor Deutschland realisieren wollten, weil sie weder eine französische Hegemonie auf dem Kontinent wollten, noch Deutschland zu stark geschwächt sehen wollten.
Auf eine direkte Zitation habe ich verzichtet. Aktuell beziehe ich mich am stärksten auf Steiner, da ich es gerade durchgearbeitet habe und sekundär auf Tooze und MacMillan. Nur in Auszügen auf Marks.
1.MacMillan, Margaret (2003): Paris 1919. Six months that changed the world. Random House trade paperback ed. New York: Random House.
2.Marks, Sally (2003): The illusion of peace. International relations in Europe, 1918-1933. 2nd ed. Houndmills, Basingstoke, Hampshire, New York: Palgrave Macmillan
3.Steiner, Zara (2005): The lights that failed. European international history, 1919-1933. Oxford, New York: Oxford University Press
4.Tooze, J. Adam (2015): The deluge. The Great War and the remaking of global order 1916-1931. London: Penguin Books.
Wilson ließ es geschehen, das die Hungerblockade gegen das Deutsche Reich nach Unterzeichnung des Waffenstillstandvertrages bis in dem Sommer 1919 aufrechterhalten wurde. .
Anfang Februar 1919, Monate vor Unterzeichnung des Friedensvertrages und entgegen der Bestimmungen des Waffenstillstandes, geschah Folgendes:
"On 3 February the council agreed that food could be sold to the Germans at flat rates that represented as nearly as possible the costs incurred in delivering 58 it. On 5 February it agreed to the first shipment of food under this arrangement for 125 million gold marks. In the future there could be monthly shipments to Germany of 200,000 tons of cereals and 70,000 tons of fats. Mid-February also saw headway on the question of supply for the European neutrals. On 14 February the Allies agreed to increase food rations of all European neutrals to their pre-war levels of consumption. This progress had its limits, however. The United States still pushed for greater concessions to the neutrals through a call to totally abolish the blockade with respect to them. Representatives of Britain and France demurred and said only that they were open to 60 discussing it in future meetings of the Supreme Economic Council. Overall, the month of February was one of administrative triumph for the United States."
Das die 200.000 Tonnen Getreide und 70.000 Tonnen Fett pro Monat nicht geliefert wurden, hatte andere Ursachen als die Anti-Friedensvertrag-Peopaganda 1919/20 vorgab:
1. keine Devisen für den Ankauf, das Reich war einfach pleite. Auch keine Devisenbeschaffung durch Exporte, denn das Reich war auf Kriegsrüstung gestellt, und Arbeiter fehlten oder wurden nicht entlohnt.
2. kein Schiffsraum, denn die deutsche Handelsflotte war im Gegenzug zum Tonnagekrieg gegen die Allierten beschlagnahmt worden. Massive Reduktion des globalen Schiffsraums durch die Kriegsversenkungen, konträr zu dem übersteigenden Bedarf aller unter den Kriegsereignissen leidender Nationen, inkl (!) der Neutralen (die ebenfalls über nicht mehr genügend Schiffsraum verfügten)
3. Organisationschaos im Reich
4. zu wenig Lebensmittel für alle Nationen nach dem Krieg: es bekam aus den USA und Südamerika sowie Fernost der geliefert, der am meisten bezahlen konnte.
Mit "Blockade" hatte das wegen der erlaubten Mengen nichts mehr zu tun. Sie könnten schlicht nicht beschafft werden.
Die Öffnung hatten übrigens die britische Wirtschaft und die USA gegenüber der Politik durchgesetzt.
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