Turgot
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Welche entscheidenden Fehler hatte Deutschland im Ersten Weltkrieg begangen?
Der Schlieffenplan und seine Folgen
Der Schlieffenplan sah vor, Frankreich in eine Art Super-Cannae in einer einzigen Schlacht entscheidend zu schlagen und zu besiegen. Anschließend sollte dann Russland besiegt werden.
Der Schöpfer dieses Plans, der deutsche Generalstabschef Alfred Graf von Schlieffen, hatte aber ganz offenkundig nicht die politischen Folgen seiner militärischen Pläne ausreichend berücksichtigt. Na ja, der Generalstabschef brauchte ganz offenkundig keine Rücksichten auf die außenpolitischen Belange zu nehmen, denn er hatte ja gemäß einer Kabinettsordre vom 1883 direkten Zugang zum Kaiser, was u.a. auch bedeutete, das er direkt dem Kaiser unterstellt war. Das Primat der Politik, wie einst bei Scharnhorst, war nicht gegeben.
Denn die vorsätzliche Verletzung der belgischen Neutralität, war ein klarer Verstoß gegen das Vertragswerk von 1831, welches die belgische Neutralität garantiert. Im Artikel 9 heißt es:“ Belgien wird innerhalb seiner zukünftigen Grenzen [……..] , eine dauerhaften neutralen Staat bilden. Die fünf Großmächte garantieren Belgien diese ewige Neutralität sowie Integrität und die Unverletzlichkeit seines Staatsgebietes […….], ohne sich in die innere Ordnung Belgiens einmischen zu wollen.
Eine der fünf Großmächte war Preußen (Deutschland), eine andere war Großbritannien.
Des Weiteren sah die Haager Landkriegsordnung von 1907 vor, dass das Territorium eines neutralen Staates unverletzlich sei und der Durchmarsch fremder Truppen der Genehmigung bedürfe.
Am 29.Juli 1914 sprach Reichskanzler Bethmann-Hollweg gegenüber den britischen Botschafter ganz offen von seiner Hoffnung, das Großbritannien neutral bleiben würde. Bethmann beeilte sich dann noch ein paar Zusicherungen dahingehend zu machen, dass man nicht beabsichtige französisches, belgisches oder niederländisches Territorium zu annektieren.
Der britische Außenminister Sir Edward Grey machte gegenüber dem deutschen Botschafter in London umgehend klar, auch wenn er sich dabei sehr weit aus dem Fenster lehnte, denn die Haltung des britischen Kabinetts war zu diesem Zeitpunkt noch gespalten, wenn Frankreich durch Deutschland bedroht werden würde, das Großbritannien nicht neutral bleiben werde.
Um eine Großmacht im Krieg vielleicht zu besiegen, war angesichts der beschriebenen Ausgangsituation eigentlich mehr oder weniger klar, dass die Weltmacht Großbritannien in dem Krieg gegen Deutschland eintreten würde. Großbritannien ist dann ja auch am 04.August 1914 in dem Krieg eingetreten, nach dem Deutschland die belgische Neutralität verletzt hatte, in dem deutsche Armeen in dessen Territorium eingedrungen waren.
Diese Neutralitätsverletzung hatte sicher ganz bestimmt auch keine positiven Rückwirkungen auf die Haltung anderer neutraler Staaten gegenüber Deutschland gehabt. Und dann hat der Schlieffenplan auch nicht einmal den erhofften Sieg gegen Frankreich gebracht, ganz im Gegenteil, der Krieg im Westen wurde nach anfänglichen Erfolgen der deutschen Armeen zu einem grauenhaften Stellungskrieg.
Der Schlieffenplan und seine Folgen
Der Schlieffenplan sah vor, Frankreich in eine Art Super-Cannae in einer einzigen Schlacht entscheidend zu schlagen und zu besiegen. Anschließend sollte dann Russland besiegt werden.
Der Schöpfer dieses Plans, der deutsche Generalstabschef Alfred Graf von Schlieffen, hatte aber ganz offenkundig nicht die politischen Folgen seiner militärischen Pläne ausreichend berücksichtigt. Na ja, der Generalstabschef brauchte ganz offenkundig keine Rücksichten auf die außenpolitischen Belange zu nehmen, denn er hatte ja gemäß einer Kabinettsordre vom 1883 direkten Zugang zum Kaiser, was u.a. auch bedeutete, das er direkt dem Kaiser unterstellt war. Das Primat der Politik, wie einst bei Scharnhorst, war nicht gegeben.
Denn die vorsätzliche Verletzung der belgischen Neutralität, war ein klarer Verstoß gegen das Vertragswerk von 1831, welches die belgische Neutralität garantiert. Im Artikel 9 heißt es:“ Belgien wird innerhalb seiner zukünftigen Grenzen [……..] , eine dauerhaften neutralen Staat bilden. Die fünf Großmächte garantieren Belgien diese ewige Neutralität sowie Integrität und die Unverletzlichkeit seines Staatsgebietes […….], ohne sich in die innere Ordnung Belgiens einmischen zu wollen.
Eine der fünf Großmächte war Preußen (Deutschland), eine andere war Großbritannien.
Des Weiteren sah die Haager Landkriegsordnung von 1907 vor, dass das Territorium eines neutralen Staates unverletzlich sei und der Durchmarsch fremder Truppen der Genehmigung bedürfe.
Am 29.Juli 1914 sprach Reichskanzler Bethmann-Hollweg gegenüber den britischen Botschafter ganz offen von seiner Hoffnung, das Großbritannien neutral bleiben würde. Bethmann beeilte sich dann noch ein paar Zusicherungen dahingehend zu machen, dass man nicht beabsichtige französisches, belgisches oder niederländisches Territorium zu annektieren.
Der britische Außenminister Sir Edward Grey machte gegenüber dem deutschen Botschafter in London umgehend klar, auch wenn er sich dabei sehr weit aus dem Fenster lehnte, denn die Haltung des britischen Kabinetts war zu diesem Zeitpunkt noch gespalten, wenn Frankreich durch Deutschland bedroht werden würde, das Großbritannien nicht neutral bleiben werde.
Um eine Großmacht im Krieg vielleicht zu besiegen, war angesichts der beschriebenen Ausgangsituation eigentlich mehr oder weniger klar, dass die Weltmacht Großbritannien in dem Krieg gegen Deutschland eintreten würde. Großbritannien ist dann ja auch am 04.August 1914 in dem Krieg eingetreten, nach dem Deutschland die belgische Neutralität verletzt hatte, in dem deutsche Armeen in dessen Territorium eingedrungen waren.
Diese Neutralitätsverletzung hatte sicher ganz bestimmt auch keine positiven Rückwirkungen auf die Haltung anderer neutraler Staaten gegenüber Deutschland gehabt. Und dann hat der Schlieffenplan auch nicht einmal den erhofften Sieg gegen Frankreich gebracht, ganz im Gegenteil, der Krieg im Westen wurde nach anfänglichen Erfolgen der deutschen Armeen zu einem grauenhaften Stellungskrieg.