Wahrscheinlich bin ich durch übermäßige Kirchenbücherleserei, mittlerweile total naiv
. Zugegeben, zu der Zeit gab es noch keine Kirchenbücher aber eins ist sicher, die Verhältnisse vor der Einführung der Kirchenbücher waren insgesamt nicht viel besser. Oft haben nur wenige Kinder das Erwachsenenalter erreichen können. Es ist schon erschreckend, was man in alten Kirchenbüchern regelmäßig zu lesen bekommt. Sicher war meine Anmerkung auch etwas übertrieben und ja, Kräuter, Tannin usw. gab es auch und ich könnte Euch noch andere Methoden aufzählen, wie man ein Kind verhindern konnte aber kaum eine Frau, die überhaupt auch nur ein Kind hatte, wird sich kämpfend unters Kriegsvolk gemischt haben. Was wollte sie auch damit bezwecken? Abenteuerlust, Rachsucht, Geltungsdrang, Freiheitsverständnis, ihre Ritterlichkeit unter Beweis stellen, Ronya die Räubertochter ? Und wie hätten wohl ihre männlichen Kollegen auf solch eine kämpfende Begleitung reagiert? Meint Ihr nicht auch, dass die genau das gemacht hätten, was ihrem Ritterstande entsprach, nämlich die Frau eben als solche zu behandeln und sie kurzerhand auf ihren Platz zu verweisen?
Solche Überlegungen zu kämpfenden Frauen kommen mir jedenfalls immer so vor, als wenn die Ritter ein wilder Haufen zusammengewürfelter Dahergelaufener, die irgendwie zu einem Pferd, einer Rüstung, einer Waffe und einem Knappen gekommen sind. Das waren sie aber absolut nicht. Das setzte schon einen ziemlichen Wohlstand voraus, sich überhaupt das Ritterdasein leisten zu können und genau daran scheiterte die Möglichkeit einer Frau, zumindest als Ritterin ihr Dasein zu bestreiten. Die Frau selbst hatte, auch wenn sie aus wohlhabender Familie stammte, nicht die Möglichkeit, selbst über ihr Vermögen zu bestimmen und ihre Väter, Vormünder, Ehemänner hätten sie bei entsprechenden Ansinnen wohl eher für verrückt erklärt, als für sie die Ausrüstung zu gewähren.
Ganz sicher aber haben auch Frauen zumindest bei der Verteidigung von Schutzanlagen, Städten usw. mitgewirkt und sei es bei Angriffen heißes Wasser auf die Angreifer zu schütten oder Steine zu werfen. Insofern waren durchaus auch einige Frauen kampferfahren.