Welche Vorteile bot die Christianisierung?

Der Text kommt mir sehr bekannt vor... woher blos?

Der angesprochene Stein befindet sich in einem Museum. Ich kenne eine Abbildung davon. In die Darstellung auf dem Stein kann man sehr viel hereininterpretieren. Deutlich ist da gar nichts - auch nicht aus welcher Zeit das stark verwitterte "Männchen" stammt.
 
Hallo, gibt es zu dem erwähnten Stein in Florenberg weitere Quellen?
Danke für jede weiter Info zu dem Thema.

Eine Kopie dieses Steines ist noch immer links des Eingangs der Kirche verbaut. Das Original befindet sich im Vonderau Museum in Fulda. Bei den dürftigen Anhaltspunkten wundert es mich wenig, wenn es wenig Material zur Interpretation gibt.
Zu den "heidnischen Kirchspielen" ist die Quellenlage bestimmt auch nicht besser. Es ist naheliegend, das zumindest auf der Milseburg einmal zu Zeiten des Oppidums ein sakraler Bezirk lag, doch das wurde schon vor Beginn unserer Zeitrechnung aufgegeben. Im Bereich der heutigen Kapelle wurde aus dieser Zeit bei den letzten archäologischen Untersuchungen auffälligerweise keine Bebauung gefunden, was indirekt diese Hypothese stützen mag. Für die anderen genannten Berge mit frühen Kirchbauten aus dem Mittelalter gibt es meines Wissens noch nicht einmal einen derart schwachen Hinweis wie im Falle der Milseburg.

Der einzige Fakt: Das häufige Antreffen von Kirchlein auf den Hügeln der Rhön aus der frühen Zeit des Christentums in dieser Landschaft und die Hypothese, dies könnten Übernahme einstiger heidnischer Kulte sein, wie es während der Christianisierung auch in Deutschland vorgekommen ist. Eher dagegen spicht wohl, das die Krichen zum Teil deutlich nach Gründung des Klosters Fulda entstanden. Relativ häufig waren in diesem Gebiet Wehrkirchen, die verständlicherweise oft auf kleineren Gipfeln entstanden, wie auch Klöster. Auf dem Volkersberg etwa stand einst ein Konvent! In der nächsten Umgebung von Fulda gibt es eine Reihe von Orten mit der Endung "zell", die auf Außenstellen der fuldaer Mönche zurückgehen.
Alles in Allem ist also wenig Konkretes zu finden, das auf "heidnische Bergheiligtümer" schließen ließe.
 
Christianisierung im Mittelalter

Hallo,

Ich benötige Informationen über die Christianisierung und Klöster im Mittelalter. Gesucht habe ich schon ein paar Stunden, gefunden auch schon recht viel, allerdings noch nicht alles...

Genauer gesagt, es geht um die Rolle der Klöster für die Christianisierung der Germanen. Zum einen: - Welche Bedeutung hatten die Klöster dafür? Waren sie für die Christianisierung besonders wichtig? - Leisteten diese beispielsweise, dass viele Gebiete christlich wurden?

Und noch eine Frage zur Christianisierung: Es gab ja anscheinend mehrere Faktoren (z.B: das fränkische Reich, Missionare, Klöster, ...) für die Christianisierung, wie hingen diese zusammen? - Waren das nun zusammenhanglose Ereignisse oder wurden die Klöster z.B. durch Herrscher o.ä. gefördert?

Ach ja, noch was zum Schluss: Woher könnte ich (aus dem Internet) Karten im Bezug zur Christianisierung bekommen, z.B. den Anteil von Christen in europäischen Gebieten, oder sowas in der Art?

Vielen Dank schon jetzt für die etwaige Beantwortung meiner Fragen!

Viele Grüße,
Reveal
 
Ich möchte jetzt nicht in das Thema einsteigen und es bei einer Anmerkung belassen: Klöster waren auf Förderung des Adels/Herrscher angewiesen, da sich ohne Übereignung von Land (& Leuten) ein Kloster benediktinischer Tradition so nicht gründen ließ.
Die Klöstern bewirkten ging in der Regel eine intensivere Christianisierung, da sie vor Ort blieben, ihren Priestern eine geregelte Ausbildung ermöglichten und somit über ein oberflächliches Bekenntnis auf lange Sicht hinauswirken konnten.
 
Im Frühmittelalter wurden die Klöster auch deshalb von den Fürsten gefördert, um Mönche im Lesen und Schreiben ausbilden zulassen. Auf diese Mönche griff man anfangs auch bei der Verwaltung der Königreiche zurück, da sie oft als sehr gebildet galten und die einzigen waren, die Lesen konnten (was man vom Adel dieser Tage nicht sagen konnte).
 
Die Klöster als Bildungsstätten versorgten auch das Umland mit ausgebildeten Priester.
In der Frühzeit gab es hie und da Probleme mit Verwässerung des Christentumes, Synkretismus usw. Dies kritisiert ja Bonifatius, der ja öfters auf Leute traf, die sich für Christen hielten, aber nach seiner Ansicht keine waren. Im Grunde fehlte ihnen ein Priester, der sie in regelmäßigen Abständen mit den kanonischen Lehren versorgte.
Sollte Christianisierung über bloße Taufen hinausgehen, so mussten eben Kloster her. Und Bonifatius eigentliches Werk ist auch, die Klöster und Bistümer gegründet zu haben. Er dadurch konnten die Bewohner des Frankenreiches im Sinne der Römische Kirche verseelsorgt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Klöster als Bildungsstätten versorgten auch das Umland mit ausgebildeten Priester....

Im Frühmittelalter wurden die Klöster auch deshalb von den Fürsten gefördert, um Mönche im Lesen und Schreiben ausbilden zulassen. Auf diese Mönche griff man anfangs auch bei der Verwaltung der Königreiche zurück...

Kurz: Es ergab sich im Wesentlichen eine win/win - Situation sowohl für die Kirche, als auch den herrschenden Adel! Von dem rein religiösen Aspekt also ganz abgesehen.

Gerade im Feudalismus erleichterten ausgebildete Mönche in der Verwaltung die etablierung größerer Herrschaftsräume. Indem die Klöster auch mit direkten Verwaltungsaufgaben betreut wurden, wurden sie zu einer Alternative für durch Vasallen indirekt betriebene Bewirtschaftung und Nutzung von Land. Sie konnten durch Vererbung in ein Adelsgeschlecht schlechter "erblich" werden, da hier eine Institution und keine Person/Adelsgeschlecht belehnt/beschenkt wurde.

In Krisensituationen konnte es sich für bedrohte Adelsgeschlechter auch einmal lohnen Klöster zu stifen und ihren Besitz damit einem allzu direkten Zugriff ihrer Gegner zu entziehen. Dies geschah etwa in auffällig erhöhter Zahl, als die karolingischen Franken verstärkt die italienischen Herrschaftsbereiche der Langobarden unter ihre Kontrolle zu bringen begannen. Die Kirche wude von den Eroberern respektiert, während die ursprünglichen Stifter auf Wohlwollen, Unterstützung oder gar mehr seitens der Kirche hoffen konnten. Dies sind einige, rein herrschaftliche Aspekte von Stiftungen/Schenkungen an die Kirche besonders des früh- & hochmittelalters als Schlagworte.
 
Zurück
Oben