Die Heirat von Otto II mit Theophanu aus Byzanz ist ein weiteres Indiz für die Wertschätzung und den Einfluss des Byzantinischen Reichs bes. im Frühmittelalter. Diese wurde von Otto angestrengt, der sich von der Heirat nicht nur Verbindungen zu Byzanz sondern eine Anerkennung als kultivierter Herrscher versprach.
Das ist natürlich auch wahr.
Aber man muss auch sagen, dass auf dem Balkan Byzanz den größten und auch fruchtbarsten Einfluss hatte. Besonders die Reiche von Serbien, Bulgarien und die heutige Wallachei profitierten immens vom Einfluss von Byzanz, und dieser Einfluss verhalf auch zu eigener kultureller Größe.
Ohne Byzanz wäre das Christentum nie im Bulgarischen Khanat/Fürstentum eingeführt worden, was nicht zu dem ersten goldenen Zeitalter geführt hätte, was bereits unter dem Heiligen Knyaz Boris-Michael I begann, und unter dessen Sohn Zar Simeon den Großen weiter fortgeführt wurde. In dieser Zeit entstanden die kyrillische Schrift, die ersten Kirchenschulen, die Ikonenmalerei entwickelten sich, wunderschöne Kirchenbauten wurden gebaut, und von Bulgarien aus strahlte es dann weiter in die anderen slawischen Länder, wie die Rus.
Man könnte also meinen: Ohne Byzanz, hätte es keine kyrillische Schrift gegeben, und auch alles andere vom Ersten Goldenen Zeitalter hätte sich nicht ohne den vorherigen Einfluss von Byzanz entwickeln können.
Auch im 2. Zarenreich, das entstand, nachdem die beiden Boyarensöhne Ivan Assen I. und Peter II. rebellierten, hatte seinen kulturellen Glanz auch durch Byzanz erreicht. Man denke schon alleine an die Architektur, aber auch wieder an die Ikonenmalerei, und dann natürlich an das 2. Goldene Zeitalter im 13. und 14. Jahrhundert, als die Hauptstadt Tarnovgrad aufblühte, und eine neue Buchschule entstand, in der diese durch die Kunstfertigkeit ausgezeichneten Chroniken entstanden, dann noch die ganzen Freskos...
Auch all das hätte es ohne das byzantinische Reich nicht gegeben.
Ich habe mich jetzt deshalb auf Bulgarien eingeschossen, weil ich da mehr weiß, aber zweifelsfrei haben auch die Serben und Bosnier enorm von Byzanz profitiert.