Wenn ich mir immer wieder diese ganzen überhistorischen statistischen Vergleiche von Löhnen, Bevölkerung und Preisen, aber auch Arbeitszeiten etc. anschaue, dann frage ich mich immer wieder, wie man der Warenproduktion, Lohnarbeit und Geldeinkommen in der vorindustriellen Gesellschaft
einen so hohen Stellenwert beimessen kann.
Ich las beispielsweise kürzlich Wilhelm Abels Buch über den vorindustriellen Pauperismus in Deutschland. Nun lautet ja eine zentrale These Abels, dass der Pauperismus im 19. Jh. in D nicht Folge der Industrialisierung, sondern unter anderem des Bevölkerungswachstums gewesen ist und dass es Massenarmut schon vor der Industrialisierung gegeben hat. Als Beleg für einen sich verknappenden Nahrungsmittelspielraum führt er unter anderem den Reallohnfall in der frühen Neuzeit an.
Nun wundert es mich aber, wie man für die vormoderne Gesellschaft die Reallohnentwicklung als Indikator für den Lebensstandard
nehmen kann, wenn doch die vorindustrielle Gesellschaft eine Subsistenzgesellschaft war. Denn wenn die vormoderne Gesellschaft subsistenzorientiert produziert hat und eben nicht auf Warenproduktion beruhend, dann war sie auch nicht abhängig von Reallohnschwankungen, oder?
Daher meine Frage: Weiss jemand etwas genaueres, wieviele Menschen um, sagen wir, 1800 für Märkte Waren produziert haben, auf Geldeinkommen angewiesen waren und Lohnarbeit verrichten mussten? Wie groß war der Anteil dieser Menschen und wie entwickelte sich dieser Anteil im Verhältnis zu den Bauern, welche ausschließlich von ihren eigenen Feldfrüchten und Viehbeständen lebten?
einen so hohen Stellenwert beimessen kann.
Ich las beispielsweise kürzlich Wilhelm Abels Buch über den vorindustriellen Pauperismus in Deutschland. Nun lautet ja eine zentrale These Abels, dass der Pauperismus im 19. Jh. in D nicht Folge der Industrialisierung, sondern unter anderem des Bevölkerungswachstums gewesen ist und dass es Massenarmut schon vor der Industrialisierung gegeben hat. Als Beleg für einen sich verknappenden Nahrungsmittelspielraum führt er unter anderem den Reallohnfall in der frühen Neuzeit an.
Nun wundert es mich aber, wie man für die vormoderne Gesellschaft die Reallohnentwicklung als Indikator für den Lebensstandard
nehmen kann, wenn doch die vorindustrielle Gesellschaft eine Subsistenzgesellschaft war. Denn wenn die vormoderne Gesellschaft subsistenzorientiert produziert hat und eben nicht auf Warenproduktion beruhend, dann war sie auch nicht abhängig von Reallohnschwankungen, oder?
Daher meine Frage: Weiss jemand etwas genaueres, wieviele Menschen um, sagen wir, 1800 für Märkte Waren produziert haben, auf Geldeinkommen angewiesen waren und Lohnarbeit verrichten mussten? Wie groß war der Anteil dieser Menschen und wie entwickelte sich dieser Anteil im Verhältnis zu den Bauern, welche ausschließlich von ihren eigenen Feldfrüchten und Viehbeständen lebten?