Ich habe nicht geschrieben, dass die finanzielle Lage Schuld am Zusammenbruch war - ich schrieb von bankrott/pleite ...
Ich wundere mich nur, warum die DDR dann von der BRD Milliardenkredit brauchte, wenn sie gar nicht nahe an der Pleite stand ...
vgl dazu:
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Pleite
"Die nach der Wende oft zu hörende Behauptung, die DDR wäre "wirtschaftlich ohnehin bald zusammengebrochen", hat einen wahren Hintergrund. Denn 1989 war der Staat DDR praktisch schon zahlungsunfähig; der Anschein der Bonität wurde lediglich durch eine Art staatlicher Kreditreiterei gewahrt (d.h. Einsatz von Krediten einer Bank als "Sicherheit" für Kredite anderer Institute, vgl. Geheime Kommandosache Schalck u.a. vom 28.09.1989). Der desaströse Zustand der Zahlungsbilanz (siehe unten bei 4.) bildete ein Druckmittel der BRD-Regierung zur Beförderung der deutschen Einheit, doch waren die Gründe für den Zusammenbruch der Macht der SED - nicht des Staates DDR -eher politischer Natur.
Es gab während ihrer Existenz kein offizielles Eingeständnis der Zahlungsunfähigkeit durch eine Regierung der DDR. Die westliche Presse sah die DDR bis zum Sommer 1989 überwiegend als "stabil und zuverlässig" (1) an (mit "Erosionserscheinungen" etwa ab 1988 (2)). Die Dramatik der ökonomischen Situation gelangte ab dem Jahresende 1989 schlagartig, als böse Überraschung ins Bewusstsein der Bürger beider deutscher Staaten. Ein explizites Eingeständnis hätte die finanzielle Lage wohl unnötig kompliziert, jedenfalls gab es auch nach diesem Zeitpunkt nur bruchstückhafte Informationen und Spekulationen. Die Beurteilung der Zahlungsbilanz und der ökonomischen Gesamtlage der DDR zur Wendezeit erschloss sich im Nachhinein aus Archivmaterial und aus - subjektiv geprägten - Zeugenaussagen."
und
http://www.cdu.de/politik-a-z/aufschwung_ost/kap11.htm (ja, zugegebenermaßen müßte man diese Aussage, da auf eine Seite der CDU befindlich, noch extra überprüfen):
"Am 14. November 1989 gab der noch amtierende Finanzminister Ernst Höfner bekannt, daß die Staatsverschuldung der DDR die Marke von 130 Milliarden DDR-Mark erreicht hätte. Der Minister sprach von “jahrelanger Schönfärberei” der alten SED-Garde und bezichtigte sich selbst, es habe ihm am “Mut zur Wahrheit” gefehlt. Die DDR stand vor dem wirtschaftlichen Ruin. Das sozialistische System hat versagt. Maßgeblich dafür waren Mißachtung der Marktkräfte, geringe Produktivität der Wirtschaft und Überfrachtung des Staates mit sozialen Leistungen ohne ausreichende Basis."
Und die Bundesbank zur Staatsverschuldung:
"Es wurden insgesamt 173 Mrd Euro an Vebindlichkeiten von der DDR übernommen. Das entspricht ca. 10.000 Euro pro Kopf der Bevölkerung, verglichen mit ca. 7.700 EUR zur gleichen Zeit in der BRD."
und die Universität Rostock:
http://www.wiwi.uni-rostock.de/~polreg/Ursachen_wirtschaftlicher_Zusammenbruch.htm
"Zwischen 1971 und 1980 wurden 210,5 Mrd. Mark mehr verbraucht als durch die DDR-Wirtschaft erzeugt wurde (Konsumgüter und sozialpolitische „Wohltaten“)
Finanzierung über Verschuldung bei westlichen Industriestaaten
Geldbeschaffung bei der Staatsbank – erhöhter Geldzufluss
Abzahlungslasten nahmen zu
1981/82 drohende Zahlungsunfähigkeit der DDR"
etc etc.