askan schrieb:
Zu den Blondinen:
Ich habe mal mit jemanden zusammenstudiert: gross, Blond, Blauäugig und aus Marrokko!
zu den Goten:
Gibt es vielleicht Überlieferungen im Volk aus der Zeit? Ich kann mich an ein spanisches Märchen erinnern, es handelt von der arab. Eroberung Toledos und das Don Rodriego die 7 goldenen Kronen Spaniens in einer Grotte unter der Stadt versteckte, oder so ähnlich. Kennt jemand vielleicht mehr aus der Richtung?
Ich hatte weiter oben den mittelalterlichen "Romancero de Don Rodrigo” erwähnt.
Das ist eine lange Erzählung in Gedichtsform in der die Geschichte vom letzten Westgotischen König erzählt wird und wie er das Reich verlor. Der heute am meisten verbreitete Text stammt aus dem 15 jahrhundert , basiert aber auf älteren Überlieferungen. Es existieren jedoch mehrere Fassungen.
Die Geschichte ist in 7 Romances (Gedichte) aufgeteilt. In den ersten zwei wird erzählt wie er Doña Florinda (genannt La Cava) beim Bade zusieht und sie nimmt (und diskutiert wird ob mit Gewalt oder per Einvernehmen . Es gibt offensichtlich sehr alte Diskussionen die noch gültig sind). Florinda fühlt sich entehrt und schreibt ihrem Vater, den alten Edelmann Don Julian nach Ceuta.
Dieser entrüstet, bietet dem maurischen König an, ihm Spanien zu übergeben wenn er ihm hilft sich zu rächen. Er lässt den Brief von einen alten Mauren schreiben den er danach im Zorn erschlägt.
Die Erzählform wirkt erstaunlich Modern. Don Rodrigo erwacht in der nächsten Szene schweißgebadet, da er geträumt hat Spanien zu verlieren.
In der nächsten Szene wiederum ist die achte Schlacht gegen den Eindringling verloren, Rodrigos Truppen ziehen sich geschlagen zurück während er von einem Hügel erschöpft und verletzt zuschaut, nach dem Tod ruft und den Tag seiner Geburt verflucht. .
Er reitet davon und findet einen Schäfer der mit ihm sein karges Brot teilt (der König weint vor Selbstmitleid während er es ißt). Don Rodrigo will sich in ein Kloster zurückziehen, es gibt jedoch keines in der Nähe, weshalb der Hirte ihm zu einem Einsiedler bei einer alten Kapelle schickt.
Der König schenkt dem Hirten seine letzten Juwelen und reitet zum Einsiedler den er um Beichte bittet. Der Einsiedler sagt ihm, er könne ihm zwar die Beichte abnehmen, ihn jedoch nicht von seinen Sünden absolvieren da diese zu schwerwiegend sind. Da tönt eine Stimme vom Himmel die dem Einsiedler befiehlt er solle ihm die Absolution in seinem eigenen Grab erteilen. Rodrigo begibt sich in ein Grab dass neben der Einsiedelei war, in dem eine Schlange schlief (eine siebenköpfige Schlange!). Der Einsiedler schiebt die Grabplatte über das Grab während der König, ihn bittet, für ein gutes Ende seines Lebens zu beten.
Nach einiger Zeit fragt der Siedler, "wie es dem Sünder geht, mit seiner starken Begleitung".
Dieser antwortet, "sie frißt mich schon von dort aus wo am meisten Sünde war, geradezu zu meinem Herzen, Quelle meines Unglücks". Die Glocken fangen von alleine an zu läuten und die Seele des Königs fliegt zum Himmel. Ende.
Von 7 Kronen ist keine Rede, auch nicht von Toledo direkt, obwohl mehrmals über die verlorenen Burgen und Städte geklagt wird.
Es gibt einige andere Romances mit ähnlichen oder verwandten Themen . In einem flieht die Königin nach der Niederlage nach Asturias. In einem anderen werden 7 Könige Europas erwähnt, es hat jedoch nichts mit Don Rodrigo zu tun.
Der schönste Teil dieses Romanceros ist die Beschreibung der Niederlage ( die Spanier lieben schöne Niederlagen):
ROMANCE SEXTO - EL REINO PERDIDO
Las huestes de don Rodrigo desmayaban y huían
cuando en la octava batalla sus enemigos vencían.
Rodrigo deja sus tiendas y del real se salía,
solo va el desventurado, sin ninguna compañía;
el caballo de cansado ya moverse no podía,
camina por donde quiera sin que él le estorbe la vía.
El rey va tan desmayado que sentido no tenía;
muerto va de sed y hambre, de velle era gran mancilla;
iba tan tinto de sangre que una brasa parecía.
Las armas lleva abolladas, que eran de gran pedrería;
la espada lleva hecha sierra de los golpes que tenía;
el almete de abollado en la cabeza se hundía;
la cara llevaba hinchada del trabajo que sufría.
Subióse encima de un cerro, el más alto que veía;
desde allí mira su gente cómo iba de vencida;
de allí mira sus banderas y estandartes que tenía,
cómo están todos pisados que la tierra los cubría;
mira por los capitanes, que ninguno parescía;
mira el campo tinto en sangre, la cual arroyos corría.
Él, triste de ver aquesto, gran mancilla en sí tenía,
llorando de los sus ojos desta manera decía:
«Ayer era rey de España, hoy no lo soy de una villa;
ayer villas y castillos, hoy ninguno poseía;
ayer tenía criados y gente que me servía,
hoy no tengo ni una almena, que pueda decir que es mía.
¡Desdichada fue la hora, desdichado fue aquel día
en que nací y heredé la tan grande señoría,
pues lo había de perder todo junto y en un día!
¡Oh muerte!, ¿por qué no vienes y llevas esta alma mía
de aqueste cuerpo mezquino, pues se te agradecería?»