Dieter
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Es bleibt nur zu hoffen, dass im Zuge eines wirtschaftlichen Aufschwungs auch in Osteuropa irgendwann ein offener Diskurs inklusive Selbstkritik bezüglich des Verhaltens gegenüber Minderheiten im Allgemeinen und Juden im besonderen in Gang kommt.
Juden spielen in einem solchen Diskurs keine Rolle mehr, denn aufgrund des Holocaust gibt es in Osteuropa keinen messbaren Anteil an Juden. Und was in der seligen SU noch an jüdischer Bevölkerung existierte, hat nach Auflösung der UdSSR in großer Zahl Russland den Rücken gekehrt. Das hat zum Glück unsere jüdischen Gemeinden in Deutschland mit neuem Leben erfüllt, obwohl die meisten jüdischen Familien in die USA oder nach Israel ausgewandert sind.
An Minderheiten haben in Osteuropa aktuell in erster Linie die Roma zu leiden, die von Osteuropa nach Westeuropa abgeschoben werden und - siehe Frankreich - von dort wieder gen Osten abgedrängt oder ausgewiesen werden.
Das "Judenproblem" ist also in Europa durch Adolf Nazi nachhaltig beseitigt worden. Stattdessen sind in die Minderheitenrolle vor allem muslimische Migranten in westeuropäischen Staaten sowie vereinzelt Roma geschlüpft. Viele andere Minderheitenprobleme konnten nach 1945 zum Glück entschärft werden. Wer denkt heute noch an die dänische Minderheit in Nordschleswig, an die deutsche Minderheit in Schlesien, an die Südtiroler im italienischen Staatsverband oder - jüngst bereinigt - an die katholischen und protestantischen Nordiren. Lediglich im Baskenland gibt's noch größere Probleme.