Hallo,
ich habe hier eine etwas ausführlichere Zusammenfassung über die RAF aller 3 Generationen verfasst:
Geschichte im berblick: RAF
Du gehst aber auf Deiner Seite noch immer nicht auf die Beweggründe/Geschehnisse zur Entstehung der RAF, wie
hier empfohlen, ein, hast die Zusammenhänge offenbar damit noch immer nicht herausgearbeitet/begriffen...
Literaturempfehlungen:
Aust, Stefan: Der Baader-Meinhof-Komplex.
Koenen, Gerd: Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen Terrorismus.
Kraushaar, Wolfgang (Hrsg): Die RAF und der linke Terrorismus.
Peters, Butz: Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF.
DIE ZEIT Zeitgeschichte Nr. 2 2007: Das Jahr der Revolte.
DIE ZEIT Zeitgeschichte Nr. 3 2007: Die Jahre des Terrors.
Ihrer Einschätzung nach war eine Revolution zwingend notwendig. Das zeigte sich für sie an den Studentenunruhen anno 68. Sie wollten die abgeflaute Begeisterung und Euphorie wieder entfachen. Die erste Generation war durchaus bestrebt den Rückhalt der Bevölkerung zu erhalten - Bombenanschläge auf US Basen, weil die USA Krieg gegen Vietnam führte. Das waren unter anderem auch populistische Äkte, sie wollten Zustimmung. Die zweite Generation verfolgte das Ziel der Befreiung der Gefangenen. Der Tod von Meins führte ja zu einem Aufschrei in der Öffentlichkeit - damals stiegen die Sympathisantenzahlen rapide.
Und was waren die Beweggründe der
dritten Generation - die dann letztendlich so einfach aufgab?
Die erste Generation der RAF, also Baader, Ensslin, Meinhof, Raspe, Meins, etc., ging ja aus der Radikalisierung der Linken, u.a. gegen Altnazis in Regierungsämtern, gegen Vietnamkrieg etc., hervor. Sie wollten, statts immer nur Reden, endlich etwas tun, aktiv werden. Man kann/muss ihnen durchaus politische Motivationen zubilligen - auch wenn ihre Ideologie mehr als verworren war, und wenn auch ihr erstes Jahr im Untergrund, in der Illegalität, fast ausschliesslich aus Autodiebstahl und Bankraub bestand. Da waren sie äusserlich ganz gewöhnliche Kriminelle! Innerlich verfolgten sie sehr wohl politische Ziele: das geraubte Geld und die geklauten Autos dienten schliesslich dem Überleben in der Illegalität und der Vorbereitung politischer Aktionen.
Die zweite Generation der RAF entstand aus der Sympathisantenszene gegen die "Isolationsfolter": die sich besonders an der Einzel- u. Isolationshaft der Ulrike Meinhof in Köln fest machte. Letztendlich versuchten sie, nach endlosen Protesten, begleitet von Hungerstreiks der inhaftierten Gefangenen, die RAF-Gefangenen
erster Generation frei zu pressen - und schreckten dabei nicht vor kaltblütigem Mord oder dem Hineinziehen Unbeteiligter zurück!
Der dritten Generation ging es, trotz aller pompösen Erklärungen über den "Angriff auf den militärisch-industriellen Komplex", in Wirklichkeit nur noch um Zusammenlegung der inhaftierten RAF-Mitgliedern zu grösseren Gruppen - als gäbe es die Erfahrungen von Stammheim nicht. In völliger Verkennung der politischen Gegebenheiten glaubten sie allen ernstes, der Staat müsse die RAF als eine Art Krieg führende Partei anerkennen. Dafür mussten fünf Menschen sterben (Zimmermann, Beckurts, von Braunmühl, Herrhausen und Rohwedder), je begleitet von Hungerstreiks der RAF-Häftlinge (was die Medien einstimmig verschwiegen) ... um am Ende die Aussichtslosigkeit ihrer Illusionen zu erkennen und sich aufzulösen!
Saludos!