Frauen im Christentum

Kirlon schrieb:
Entschuldigung, ich habe dein Statement überlesen.

Ich glaube Mercy meinte mich....

Mercy schrieb:
Das Thema Mutter Gottes/Mutter-Göttin ist keine Frage der Exegese sondern der Dogmatik
Dass mir das mal passiert.... Dogmatik und Hermeneutik meinen nicht das gleiche :bussi:. Ich würde die Magna-Mater-Theorie auch nicht in den Bereich der Dogmatik einordnen.

@askan: ich schließe mich Kirlon an: interessant! Vertreter? Literatur?
 
Lili schrieb:
Ja, aber da steht, dass Brigid, das Heiligtum der Göttin übernahm und christianisierte, nicht dass sie die Christianisierung der heidnischen Göttin ist.
Hallo Leute,

habe mir zuletzt ein Buch über keltische Mythologie gekauft und noch einiges über Brigit gefunden und Brigantia, wie sie bei den Briten genannt wurde.

Brigid:
Brigid ist das irische Gegenstück zu Brigantia. Es ist nicht ausgeschlossen, dass jene Brigantes, die sich im Südwesten Irlands und auf der Ebene von Meath niederließen, die große Göttin unter diesem Namen nach Irland brachten, wo sie natürlich neben allerlei anderen bereits verehrt wurde.

Der Name geht auf einen indoeuropäischen Stamm zurück und bedeutet „Hoheit“ bzw. „Erhabenheit“ Eine Reihe von Orts- und Flussnamen wurden aus ihm gebildet: Braganca in Portugal, Brig in Wallis, die Ebene von Brega in Irland sowie Braint, Barrow und Brent in Britannien und Irland. Interessanterweise entwässerte eine „Brent“ unweit von Glastonbury, das ehemalige Sumpfgebiet um die Insel Avalon.



Exkurs: Avalon ist ein der vielen Inseln der keltischen Anderswelt. Während sie kein Dichter sie geographisch festmacht, ankern sie die Mönche der Abtei Glastonbury eindeutig auf britischer Scholle. 1191 entdeckten sie auf ihrem Friedhof einen Baumsarg mit einem weiblichen und einem männlichen Skelett, in dessen Deckel sich ein Kreuz mit der Aufschrift befand: „Hier liegt der berühmte König Artus mit seiner zweiten Frau Ginevra auf der Insel Avalon begraben.“

Die Gleichsetzung von Glastonbury (Gr. Somersetz) mit Avalon kommt nicht von ungefähr. Die drei Hügel südlich und südwestlich vom Stadtkern, Tor, Chalice Hill und Wearyall Hill, formten tatsächlich eine Insel inmitten einer ausgedehnten See- und Sumpflandschaft. Der am auffallendsten geformte, jäh aufragende Hügel war den Funden nach bereits in der Steinzeit ein Kultzentrum der großen Muttergöttin. Spuren einer vorchristlichen Anlage auf dem Gipfel könnten von einem druidischen Kollegium stammen. Jedenfalls mühten sich die christlichen Mönche mittels einer St. Michaelskirche, das Heidentum zu überwinden.



In Irland nahm Brigid einen solchen Rang ein, dass ihr Name gleichbedeutend mit „Götin“ wurde. Brigid kann als dreifache Göttin, also in drei Verkörperungen erscheinen. Brigit unterstanden die Landwirtschaft mit dem Bauerntum. Brigid sorgte für Vieh und Ernte und hielt in Gestalt der Flüsse das Land fruchtbar. Den Frauen stand sie bei der Geburt bei und hielt ihre schützende Hand über die Kinder. Unzählige ihr geweihte Quellen weisen auf ihre Heilerfunktion. Ihr eigentliches Attribut war jedoch das Feuer. Brigits feuriger Pfeil wurde sprichwörtlich. Ihr göttliches Feuer war letztlich vom selben kosmischen Ursprung wie die Sonne: Brigit besaß eine nicht zu unterschätzende Sonnenkomponente- ihr Sonnensymbol, ein Swastika, übernahm die St. Brigit von Kildare als „St. Brigids-Kreuz“.

In Kriegszeiten zählten vor allem die Männer der Provinz Leinster auf ihre Unterstützung. Dort, in Kildare, neben einer heiligen Eiche, stand ihr Heiligtum, das christianisiert weren sollte.

Brigit wird von Keltologen gern als keltische „Minerva! Apostrophiert, zu Recht, da viele ihrer Funktionen mit denen der klassischen Göttin zusammenfallen; sie ist jedoch nicht die Einzige, die sich unter deren Deckmantel begibt (Rigani, Brigantia, Sul). Gegen die große Muttergöttin Brigit kam die frühkeltische Kirche nicht auf, so dass ihr nichts anderes übrigblieb, als sie zu christianisieren.


Brigantia:

Als die Römer um 43 v. Chr. Südengland eroberten, saßen die Brigantes, eine Konföderaton keltischer Stämme mit beträchtlichem vorkeltischen Anteil, schon seit Jahrhunderten zwischen dem Mersey und der schottischen Grenze. Das damalige Oberhaupt dieses Verbandes war die Königin, aber der grundsätzlich einigende Faktor war die Verehrung der Brigantia, der „Hohen“, als oberste Göttin und gemeinsame Mutter. Brigantia gehört somit in die Reihe der großen königlichen Muttergöttinnen. Sie dürfte identisch sein mit der irischen Brigit. Beide Namen nützen den Stamm ir. „brig“ = „Hoheit, Machtfülle“ und bilden die Grundlage zu Ortsnamen quer durch Europa. Brigantia/Brigit reicht mit ihren Wurzeln bis in die Mutterkulte der Steinzeit zurück. Die einzige mit Namen versehene Darstellung der Brigantia das Relief von Birrens (heute im Besitz des National Museum of Antiquities of Scotland, Edinburgh) ist vergleichsweise jung und stark klassisch beeinflusst. Es zeigt die Gotheit als gekrönte, auf einer Kugel stehende Göttin mit den Attributen einer Minerva.

Brigantia personifizierte das Territorium, schützte es in Kriegszeiten unter dem Aspekt der Kriegerin (vgl. Morrígan) und kümmere sich im Frieden um die Herden und, in Form der Flüsse, wie Braint und Brent, um die Fruchtbarkeit des Bodens. Eine Inschrift von Irthington an die „deae Nymphae Brigantiae“ deutet auf eine Heilerfunktion hin.


(Quelle: Botheroyd Sylvia und Paul: Keltische Mythologie von A-Z (1991); S. 26 ff.)


@Lili: In diesem Buch steht auch, dass St. Brigit und Brigid nicht dieselbe waren, sondern dass St. Brigit das Heiligtum der Göttin christianisierte. In den meisten anderen Büchern steht es anders. Es ist wohl strittig, was wohl am Ende der Wahrheit entspricht.:confused: Aber dieses Buch folgt deiner These, dass sie zwei verschiedene Personen waren.:yes:

l.g.
Kassandra
 
Das es zwei Personen waren ist ja auch unstrittig, ich meine nur das der Kult (Religion in Praxis) der realen Person übergestülpt wurde und sie so zur "Heidnischen Göttin mit christlicher Legimitation" *flaspig formuliert* wurde. Damit ist sie im katholischem Heiligenzirkus nicht allein.
Leider finde ich die Quelle nicht mehr, sonst wurde ich sagen das zum Beispiel im frühchristlichen Ikonographie der Versuch gemacht wurde Heracles in die christliche Aura zu ziehen und damit kam die Christiopherus-legende heraus. In Katakombenmalereien hat man oft Chritusdarstellungen gefunden die Synthese zwischen hellischtischen Göttern und der jüd.-christlci. Überlieferung zeigen. Oft wird Jesus als Dionysos darstellt der Schafe hütet oder besonders interessant ist eine Darstellung als Adonis. Der Adoniskult stammt aus Anatolien/Syrien, er ist eine Entlehnung des Attis-kults. Kurz erzählt: junger Mann stirbt in Frühling blutig an einem Baum (Pinie), sein Blut belebt die tote Erde wieder, er geht in die Unterwelt und kommt wieder zurück. Wo er von um ihn weinenden Frauen empfangen wurde, diese rituell weinenden Frauen rekrutierten sich aus den Reihen der damals nicht seltenen "Sakralprotituierten"
Naja, der Adonis-mythos erinnerte wohl die heidnischen Griechen an die Geschichte von dem hingerichteten Handwerksgesellen aus dem nahen Osten, den man nach seinem Tod nachsagte er sei der "Adonay". Er wurde übringens von Maria aus Magdala empfangen, der Schutzpatronin der gefallenen Mädchen.

Ihr dürft mich Ketzer nennen!
 
askan schrieb:
Das es zwei Personen waren ist ja auch unstrittig, ich meine nur das der Kult (Religion in Praxis) der realen Person übergestülpt wurde und sie so zur "Heidnischen Göttin mit christlicher Legimitation" *flaspig formuliert* wurde.

Hallo Askan,

also ich stimme dir zu:yes: , dass Brigid zu St. Brigit, einer christlichen Heiligen wurde. Habe das auch öfters so gelesen. In dem Buch stand aber drin, das St. Brigit das Heiligtum der Göttin Brigid nahm und christianisierte. Ich bin der Meinung, dass in den Brigid von einer ursprünglich heidnischen Göttin zu einer christlichen Heiligen umfunktioniert wurde, weil man sie in den Köpfen der Menschen wohl nicht so schnell "entfernen" konnte. So musste man ihr eben ein anderes Gesicht (christliches) geben. Die Kirche kam gegen diese doch sehr bekannte Göttin eben nicht an und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sie zu einer christlichen Heiligen zu machen. Das St. Brigit gelebt hat, bestreite ich auch nicht. Angeblich hat sie einige Heiligtümer der Brigid christianisiert.

Liebe Grüsse

Kassandra
 
Hallo Leute,

Der Vollständigkeit halber habe ich auch noch über die Geschichte St. Brigids recherchiert und einiges gefunden. Das möchte ich natürlich nicht vorenthalten.:)




Irlands Nationalheilige stand im 7. Jh. Dem Doppelkloster (Männer und Frauen) als Äbtissin vor. Es wird angenommen, dass sie das Heiligtum der heidnischen Göttin Brigid christianisierte, denn Kildare unterhielt einen Feuerkult in Form eines von einer dichten Weißdornhecke abgeschirmten , von 19 Nonnen gehüteten heiligen Feuers. Wie noch Giraldus im 12. Jh. Berichtet, durfte sich kein männliches Wesen hineinwagen, ohne schlimmste Konsequenzen zu befürchten. Zudem hieß das Kloster nach einer schon damals uralten Eiche, die bis ins 10. Jh. überlebte.

St. Brigids Festtag, der 1. Februar fällt mit Imbolc zusammen.

[Imbolc: Die Nacht vor dem 1. Februar und der dazugehörende Tag gehörte zu den irischen Jahreszeitenfesten und leitete den Frühling ein. Imbolc fand zu Ehren der Göttin Brigid statt und wurde zu St. Brigits Geburtstag verchristlicht. Allgemein nahm die Kirche das keltische Fest als Lichtmesse in ihren Zyklus auf.]

St. Brigit war das Kind einer Sklavin, aber der Druide Maithgen prophezeite bereits dem Ungeborenen eine große Zukunft. Die rechtmäßige Gattin drang auf den Verkauf der Rivalin, aber obwohl diese zuerst an einen Dichter und danach an einen Druiden kam, sicherte sich der Vater, ein begüterter Adeliger, das Recht auf das Kind. Es kam „zwischen den Welten“, weder „im Haus noch außer dem Haus“, nämlich auf der Türschwelle zur Welt, und Feuer, Lichtsäulen und Flammen begleiteten es ein Leben lang. Trat die kleine Brigid beim Hüten der Kühe zu nahe an einen Kuhfladen, ging dieser in einer Stichflamme auf. Auch heute noch ist sie die Schutzpatronin des Viehs. Auch liefen die Nachbarn zusammen, weil das Haus lichterloh brannte, das Kleinkind jedoch unversehrt mitten im Feuermeer schlief.

Alles, was das Mädchen in die Hand nimmt, gedeiht und vermehrt sich. Sie schenkt so großzügig wie ihre Vorgängerin, die große Muttergöttin, Gaben an alle Armen und Kranken, einschließlich einem räudigen Hund.

Sie verflucht die Apfelbäume einer geizigen Frau, flickt mit einem Liebeszauber eine kaputte Ehe, schenkt ihren heilkräftigen Gürtel einer Armen, gibt einer Witwe das für sie gekochte Kalb lebend zurück, heilt Kranke und Gebrechliche und erweckt Tote.

Die Heilige hat Macht über die Elemente, hängt ihren nassen Mantel zum Trocknen an einem Sonnenstrahl auf, bannt den Gewittersturm vom Feld, auf dem ihre Leute die Ernte einbringen.; auf ihr Wort fallen Stürme in sich zusammen, und das Feuer gehorcht ihr.

St. Brigid soll eigenhändig das St. Brigits-Kreuz, eine Swastika für ihren sterbenden Vater geflochten haben, um ihm die christliche Heilbotschaft daran zu erklären.

Ihr sind heute noch im ganzen Land und ebenso in Schottland unzählige heilige Quellen geweiht; an ihrem Geburtsort, Faughart (Gr. Louth), sprudelt eine solche als Bächlein durch ein mit hohen Bäumen bestandenes kleines Tal, einem heiligen Hain.



(Quelle: Botheroyd Sylvia und Paul: Keltische Mythologie von A-Z (2004); S. 302 f.)


Die Ähnlichkeit mit der Göttin Brigid ist verblüffend:
  • Die Göttin Brigid war für die Landwirtschaft und das Bauerntum zuständig und St. Brigit war Schutzherrin der Landwirtschaft und der Bauern
  • Brigids Attribut war das Feuer und St. Brigit hütete das heilige Feuer und wurde ihr Leben lang von Feuer begleitet
  • Der Göttin Brigid wurde eine Heilerfunktion nachgesagt und St. Brigit konnte Kranke heilen und sogar Tote erwecken
  • Das Symbol der Göttin Brigid war die Swastika (Sonnensymbol) und St. Brigit übernahm dieses Symbol später
  • Der Festtag der Göttin Brigid war Imbolc (1. Februar) und St. Brigits Geburtstag bzw. Feiertag war später ebenfalls der 1. Februar (Lichtmess)
  • Beide halfen Frauen bei der Geburt.
Man kann also annehmen, dass die Göttin Brigid zu St. Brigit wurde, um die Gedanken an die heidnische Göttin zu vertreiben.
 
askan schrieb:
In Katakombenmalereien hat man oft Chritusdarstellungen gefunden die Synthese zwischen hellischtischen Göttern und der jüd.-christlci. Überlieferung zeigen. Oft wird Jesus als Dionysos darstellt der Schafe hütet oder besonders interessant ist eine Darstellung als Adonis. Der Adoniskult stammt aus Anatolien/Syrien, er ist eine Entlehnung des Attis-kults. Kurz erzählt: junger Mann stirbt in Frühling blutig an einem Baum (Pinie), sein Blut belebt die tote Erde wieder, er geht in die Unterwelt und kommt wieder zurück. Wo er von um ihn weinenden Frauen empfangen wurde, diese rituell weinenden Frauen rekrutierten sich aus den Reihen der damals nicht seltenen "Sakralprotituierten"
Hallo Askan,

in der nordischen Mythologie gibt es auch einen Gott, der mit Christus Ähnlichkeit hat.
Balder war der Sohn des Odin und der Frigg und gilt als der "blutende Gott" in der germanischen Mythologie. ist in der nordische Mythologie der Gott des Lichtes, der Güte, der Reinheit, der Schönheit. Er findet seine Entsprechung in der griechischen Mythologie bei Apoll. Er verkörpert auch Teilaspekte des christlichen Gottessohnes Jesus.
Baldurs Merkmale sind Toleranz, Friedfertigkeit und Liebe. Sein Vater Odin gibt den Ring Draupnir mit auf Baldurs letzte Fahrt gen Walhall. Sein Raunen durch den Ring schenkt Baldur und seiner Frau Nanna die Auferstehung nach Ragnarök. Als Friedensgott werden Baldur Tauben und weiße Pferde zugeordnet. Pflanzen, die an ihn erinnern, sind Kamille, Gänseblümchen und Margeriten. Wir verbinden uns zu Sonnenaufgang und -untergang mit Baldur. Der Lichtgott findet Bedeutung für die eheliche Treue. Rituale, die ihm zu Ehren und zum Gedenken gefeiert werden, sind die beiden Sonnenwenden des Jahres, wenn wir im Winter ein neues Licht entzünden und im Sommer eine Strohpuppe den Flammen des Sonnenwendfeuers preisgeben.

Quelle:
Liebe Grüsse

Kassandra
 
@hateo:

Du hast gerade beim Registrieren die Regeln des Geschichtsforums bestätigt, in denen darauf hingewiesen wird, daß zb tagespolitische und weltanschauliche Standpunkte hier bitte nicht diskutiert oder dargestellt werden:

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Wir bitten darum, daß du dies bei deinen Beiträgen im Auge behältst.
 
Zunächst einmal war Jesus Jude. Als solcher respektierte er die jüdischen religiösen Vorschriften, auch wenn er sie bisweilen etwas eigenwillig auslegte. Diese Vorschriften sind auf eine "Männergesellschaft" ausgerichtet, mit deutlicher Diskriminierung der Frau.
Trotz einiger Hinweise, daß Jesus wenig von Frauendiskriminierung gehalten hat, war das frühe Christentum keineswegs eine Religion der Gleichberechtigung. Die ältesten Schriften, nämlich die Paulusbriefe, die sich an griechischsprechende Christen wenden, gehen wie selbstverständlich davon aus, daß sich Ehefrauen ihren Ehemännern unterzuordnen und in der Öffentlichkeit - gelinde gesagt - zurückzuhalten haben.
Hierin unterschied sich das Christentum in keiner Weise vom heidnischen Umfeld: Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, wurden alle Ämter und Führungsaufgaben von Männern ausgeübt.

Das Christentum beginnt mit Jesus, also dem 2. Testament.

Und nach Jesus sind Frau und Mann Gleichwertig.

Mann kann sich beim Christentum nicht auf das alte Testament berufen da im neuen bestimmte Sichten aufgehoben werden.
 
Mann kann sich beim Christentum nicht auf das alte Testament berufen da im neuen bestimmte Sichten aufgehoben werden.

Man muss sich sogar auf das Alte Testament stützen, weil vieles im Neuen Testament, insbesondere im Johannesevangelium ohne Altes Testament gar nicht zu verstehen wäre.
 
Man muss sich sogar auf das Alte Testament stützen, weil vieles im Neuen Testament, insbesondere im Johannesevangelium ohne Altes Testament gar nicht zu verstehen wäre.

Ja, stützen trifft es genau, daher bilden das Alte Testament und das Neue die Bibel.

Aber wie du sagst es ist eine (Verständnis) stütze, jedoch ist das Neue (wie das wort schon sagt) Höcherrangig. Im den Sinne das es einige Sichten des Alten aufhebt. Eine neue Sicht bietet.

Ohne das Neue wären die Christen keine Christen sondern Juden. Die ja auch das Alte haben.
 
Zur Frage der katholischen Exegeten:
Drewermann ,Theologe,Psychoanalytiker, eh. Uniprofessor und suspendierter Priester, hat das evangelium tiefenpsychologisch gedeutet, manchmal recht tiefgehend, aber er uferte aus und verabsolutierte seinen exegetischen Ansatz. Er hat seinen Lehrstuhl verloren.

Kleine Korrektur: Eugen Drewermann war habilitiert, aber nicht Professor. Er hatte als Privatdozent einen Lehrauftrag im Fach Dogmatik, der nach dem Entzug der kirchlichen Lehrbefugnis erlosch. Da er nie einen Lehrstuhl innehatte, hat er auch keinen verloren. Nichts für ungut - aber ich bin immer wieder über die Fortschreibung mancher Karrieren nach deren Ende erstaunt.
 
Schade, und ich hätte gedacht das man wenigstens den katholischen Exegeten zum Thema Gottesmutter und Mutter Göttin glauben kann! Denn für die meisten besteht da ein direkter zusammenhang.

Die meisten? Wäre mir völlig neu. Die meisten wissen vielmehr aus der Konziliengeschichte, dass zwischen Gottesmutter und Muttergöttin kein Zusammenhang bestehen kann. Die Bezeichnung Gottesmutter trägt vielleicht zur Verwirrung bei, richtig heisst es "Gottesgebärerin" (Theotokos), und das hat nichts mit Mutterschaft, sondern mit der Christologie, d.h. damit zu tun, dass Jesus der Christus zugleich als Gott und als Mensch angesehen wurde und dies einer theologischen Begründung bedurfte. Der Streit um die Bezeichnungen Theotokos (Kyrill, Patriarch von Alexandria) oder Christotokos (vorgeschlagen von Nestorius, Patriarch von Konstantinopel) war ein Streit zweier unterschiedlicher theologischer Schulen, der vor allem von seiten Kyrills mit höchst unsauberen Mitteln ausgetragen (und schließlich zugunsten seiner Theologie entschieden) wurde. Näheres dazu und die Vorgeschichte bitte ich unter den Namen der beiden Herren nachzulesen, den Konflikt hier zu schildern, würde den Rahmen dieses Themas sprengen.
 
Ja, stützen trifft es genau, daher bilden das Alte Testament und das Neue die Bibel.
Aber wie du sagst es ist eine (Verständnis) stütze, jedoch ist das Neue (wie das wort schon sagt) Höcherrangig. Im den Sinne das es einige Sichten des Alten aufhebt. Eine neue Sicht bietet.

Nun, ich denke mit der Bezeichnung "Neues" Testament sollte wohl tatsächlich die "Höherrangigkeit" des Neuen Testaments gegenüber dem Alten Testament als der Bibel der Juden hervorgehoben werden. Diese Sichtweise erscheint mir aber als veraltet, von einer "Höherrangigkeit" des Neuen Testaments kann ebensowenig die Rede sein wie davon, dass es ganz oder teilweise "aufgehoben" sei (das würde sogar den im NT nachzulesenden Worten Jesu zuwiderlaufen, der versicherte, dass er nicht gekommen sei, das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen). Der Neuen Sichtweise, dass das Neue Testament im Alten Testament gründet und ohne dieses eben keine Grundlage hätte, wird von einigen Theologen (Beispiel: Erich Zenger) dadurch Rechnung getragen, dass sie inzwischen vom Ersten und vom Zweiten Testament sprechen.
 
Nun, ich denke mit der Bezeichnung "Neues" Testament sollte wohl tatsächlich die "Höherrangigkeit" des Neuen Testaments gegenüber dem Alten Testament als der Bibel der Juden hervorgehoben werden. Diese Sichtweise erscheint mir aber als veraltet, von einer "Höherrangigkeit" des Neuen Testaments kann ebensowenig die Rede sein wie davon, dass es ganz oder teilweise "aufgehoben" sei (das würde sogar den im NT nachzulesenden Worten Jesu zuwiderlaufen, der versicherte, dass er nicht gekommen sei, das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen). Der Neuen Sichtweise, dass das Neue Testament im Alten Testament gründet und ohne dieses eben keine Grundlage hätte, wird von einigen Theologen (Beispiel: Erich Zenger) dadurch Rechnung getragen, dass sie inzwischen vom Ersten und vom Zweiten Testament sprechen.

Erfüllt oder Aufgehoben.

Wie du es jetzt nennen magst.

Ich mein ja nur dass im Neuen Testament die Rolle der Frau eine andere war.

Es sind nicht die Theologen, früher war es allgemein glaub ich so.
Es später machten die Christen aus dem Zweiten das Neue.

Aber ich weiß auch das einge Priester z.B. empfehlen zuerst das 2. zu Lesen, bzw. Anfangs nur das Zweite.
Um eben durch das Erste nicht ein "falsches" Bild vom Christentum zu bekommen.

Mein alter Reli Lehrer am Gym (Theologe) sah das ähnlich.
 
Erfüllt oder Aufgehoben.

Wie du es jetzt nennen magst.

Von "aufgehoben" kann jedenfalls keine Rede sein, ich zitiere die Stelle mal im Zusammenhang:

Matthäus-Evangelium Kapitel 5 schrieb:
Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
 
Aber ich weiß auch das einge Priester z.B. empfehlen zuerst das 2. zu Lesen, bzw. Anfangs nur das Zweite.
Um eben durch das Erste nicht ein "falsches" Bild vom Christentum zu bekommen.


Wie kann man durch das AT einen falschen Eindruck vom Christentum bekommen? :confused:

Es ist doch eine Entwicklung dazwischen, wer sich wirklich ernsthaft mit AT und NT beschäftigt, der wird feststellen, dass die beiden nicht im Gegensatz stehen, sondern sich ergänzen.

OT: außerdem ist das AT eine der besten Geschichten die ich kenne: Monster, ewig lebende Menschen, tausende Tote und und und... :devil: richtig spannend, wenn mans genau nimmt.
 
Wie kann man durch das AT einen falschen Eindruck vom Christentum bekommen? :confused:

Es ist doch eine Entwicklung dazwischen, wer sich wirklich ernsthaft mit AT und NT beschäftigt, der wird feststellen, dass die beiden nicht im Gegensatz stehen, sondern sich ergänzen.

Naja, "Auge um Auge" (Ex. 21, 22 - 25) und "Wenn Dich einer auf die linke Wange..." (Mt. 5, 39) sind ja schon irgendwie krasse Gegensätze.
 
Naja, "Auge um Auge" (Ex. 21, 22 - 25) und "Wenn Dich einer auf die linke Wange..." (Mt. 5, 39) sind ja schon irgendwie krasse Gegensätze.
Aber glücklicherweise bestehen sowohl das sogenannte Alte Testament als auch das Neue Testament nicht nur aus diesen kleinen Abschnitten.

Die Zehn Gebote (Ex 20) sind noch immer aktuell und stellen eine der am schwersten lösbaren Anforderungen für Menschen dar.

Aber auch damit ist der Vielfalt der Bibel beileibe nicht genüge getan. Ich denke, Foxy spielt auf die Entwicklung an. Die Evangelien beispielsweise stehen ja nicht im luftleeren Raum.

Das Vaterunser ist ein Gebet, das die Untrennbarkeit von AT und NT sehr schön zeigt.

Aber ich bin kein Theologe...
 
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