Divico
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Was heißt denn, Divico, für dich genau anpeilbar?
Anpeilbar ist ein Objekt, wenn es sich in direkter Sichtlinie zum Betrachter befindet. So, wie etwa der Brocken entlang der Leine.
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Was heißt denn, Divico, für dich genau anpeilbar?
Falsch, da hatten die Römer nicht die Hand im Spiel. Die Hohenzollernbrücke wurde auf Wunsch der Hohenzollern in Verlängerung des Kirchschiffes gebaut.
Gern erkläre ich es noch einmal:
Um die Distanz zu einem entfernten Objekt (Brocken) mit damaligen Mitteln zu ermitteln und damit seine Position im Raum zu bestimmen, benötigte man eine genau vermessene Referenzstrecke. Und die vorliegende Strecke ist für diesen Belang perfekt ausgerichtet und mit Hilfe eines Turmes mit bekannter Höhe bis zur Bennigser Burg auf 12 km Länge verlängerbar, was durchaus ein brauchbares Ergebnis liefern dürfte.
Nach dem Luftbild sieht es nicht so aus, als sei der Straßenbelag römisch
Die Erfahrung zeigt aber, dass schnurgerade mittelalterliche Straßen oft römischen Trassen folgen.
Hast Du eine Dokumentation, wie dieser Schätzomat arbeitet und welche Daten er verwendet? Rein vom Augenschein her ist das ziemlicher Mist, was da ausgespuckt wird:Panoramio gibt es leider nicht mehr. Aber hier hast Du eine Karte, auf der Gebiete mit Brockenblick rot markiert sind. Der Anfangspunkt der geraden Straße beim Lager Wilkenburg gehört wie man sieht dazu.
Laut Wikipedia wurde der Brocken von der Ringwallanlage Gehrdener Berg aus als Landmarke bei der Wintersonnenwende benutzt. Naja, Wiki drückt das nicht direkt so aus, aber erweckt den Anschein:Panoramafotos mit Brocken drauf hab' ich bisher nördlich von Salzgitter keine gefunden. Ein wunderschönes Panorama aus dem ca. 20. Stockwerk eines Hochhauses in Hannover, 87km Luftlinie vom Brocken, zeigt ihn jedenfalls nicht.
Die Römerbrücke stand an der Stelle der heutigen Deutzer Brücke: Römerbrücke (Köln) – Wikipedia
Wenn die Hohenzollernbrücke dem Kirchenschiff folgt, dann liegt eben das Kirchenschiff auf einer alten römischen Vermessungsachse.
Hast Du eine Dokumentation, wie dieser Schätzomat arbeitet und welche Daten er verwendet? Rein vom Augenschein her ist das ziemlicher Mist, was da ausgespuckt wird:
Laut Wikipedia wurde der Brocken von der Ringwallanlage Gehrdener Berg aus als Landmarke bei der Wintersonnenwende benutzt. Naja, Wiki drückt das nicht direkt so aus, aber erweckt den Anschein:
Dabei spielt auch die Jahreszeit eine Rolle: "In den Wintermonaten ist es günstiger, weil die Sonne dann hinter dem Brocken aufgeht", sagt Lippelt - so lasse sich die Silhouette der Kuppe besser einfangen.
(HAZ, 7. Dez. 2015)
natürlich hätte es eine Relevanz, wenn eine heute noch existierende Strasse exakt parallel zu einem verschwundenen Römerlager verlaufen würde. Das Problem ist nur, dies ist in Wilkenburg offenbar nicht der Fall.
Ah! "Blick zum Brocken" als Suchphrase ist mir schlicht nicht eingefallen. Ich hab' viel zu kompliziert formuliert und offenbar deshalb nichts gefunden.
Google ist nicht sehr transparent, welche Höhendaten sie in welcher Auflösung verwenden. Vom reinen Augenschein her sind das 5m Höhenraster, aber in welcher x/y-Auflösung? Alles dazwischen ist interpoliert und deshalb mit Vorsicht zu genießen. Wenn Dein Schätzomat nicht nur auf Google-Karten seine Ergebnisse darstellt, sondern von Google-Höhendaten aus rechnet, erklärt das das äußerst unzureichende Ergebnis beim tiefen Zoomen auf spezifische Orte wie Wilkenburg.Mehr als als Schätzomat habe ich es nicht genutzt. Eher verlasse ich mich auf die Höhenprofile von Google Earth
Außerdem: Höhenprofile berücksichtigen nicht die Erdkrümmung, geben deshalb nur bedingt Auskunft zu Sichtlinien über weite Entfernung.
Aber welchen Sinn macht der ganze Aufwand, wenn die angepeilte Landmarke als Orientierungshilfe nur an guten Tagen zur Verfügung steht? Murphy's Law für römische Feldkommandanten: Immer wenn ich das blöde Ding wirklich brauchen würde, seh' ich's gerade nicht!
Außerdem: Höhenprofile berücksichtigen nicht die Erdkrümmung, geben deshalb nur bedingt Auskunft zu Sichtlinien über weite Entfernung.
1. Warum muss es der Brocken sein oder eben ein Berg, den man von vielleicht vielen Orten sehen kann, um eine Karte zu bekommen. Man kann ja auch kleinräumigere Marken suchen und anhand derer Karten zusammenstellen. Auch damit könnte man erkennen, wo man ist.
2. Gibt es irgendwelche Hinweise aus römischer Zeit, egal wann und wo, dass die Römer über Karten der Art verfügt haben, wie es hier postuliert wird?
Wenn man ausschließlich kleinräumig koppelt, addieren sich Fehler mit der Zeit zu einer gewaltigen Verzerrung. Immer wieder einen möglichst weit entfernten Punkt anzupeilen und gegebenenfalls eine Distanzmessung vorzunehmen trägt dafür Sorge, allzu große Verzerrungen zu vermeiden, d.h. innerhalb des Bezugssystems sauber zu arbeiten.
Die Idee, entweder auf den höchsten verfügbaren Berg zu steigen und von dort aus andere markante Punkte anzupeilen oder aber den höchsten verfügbaren Gipfel von seiner eigenen Position aus anzupeilen, scheint mir nicht so revolutionär, dass die Römer nicht darauf gekommen sein könnten.
Die auf uns gekommene Geographike Hyphegesis des Claudius Ptolemaios sind ein starkes Indiz dafür.
Rund 150 Jahre nach der Zeit, über die wir uns hier unterhalten. Zudem scheint es ja so zu sein, dass die Berechnungen nicht alle zutreffend, eindeutig und richtig sind, wenn ich das bei Wiki mal so durchlese. Das was du hier den Römern mittels deiner vielen in Karten eingezeichneten Linien unterschieben willst, ist da doch deutlich genauer als das, was Claudius Ptolemaios 150 Jahre später offenbar geschaffen hat."Bei der Geographike handelt es sich um eine umfassende Darstellung der bekannten Welt des 2. Jahrhunderts n. Chr. mit etwa 8000 Ortsangaben durch ein Koordinatensystem. Sie ist damit der historisch erste bekannte Versuch, Teile der als Kugel erkannten Erde in einer Kartenprojektion zutreffend darzustellen." (Wikipedia)
Rund 150 Jahre nach der Zeit, über die wir uns hier unterhalten.
Zudem scheint es ja so zu sein, dass die Berechnungen nicht alle zutreffend, eindeutig und richtig sind, wenn ich das bei Wiki mal so durchlese.
Dennoch taugt Ptolemaios nicht als Beleg für die perfekten, quasi-modernen kartographischen Fähigkeiten, die du den Römern unterschieben willst.
Gibts andere Belege dafür, dass die Römer quasi-moderne Karten kannten? Und wenn nicht, welchen Sinn macht es dann, beliebige Linien in Karten einzuzeichnen?
Orte in Form von Koordinaten auf einer Kugel abzubilden erscheint mir schon recht modern.
Wären die Linien beliebig, machte es keinen Sinn. Im vorliegenden Fall umfassen die Linien außer dem Brocken so ziemlich jedes Bauwerk, dass dort vor 1000 und teils weitaus mehr Jahren schon stand.
Es müsste erst einmal gezeigt werden, dass die Römer dies überhaupt irgendwo und irgendwann einmal praktiziert haben. Der grundlegende Beleg fehlt natürlich weiterhin. Es ist ja auch einfacher den Brocken und alte Bauwerke mit Linien zu verbinden! Dass man zwei beliebige Punkte mit einer Linie verbinden kann, das war mir vorher auch schon klar. Dass manchmal auf einer solchen Linie ein weiterer interessanter Punkt liegt, ist da auch leicht möglich.Also entweder haben die frühmittelalterlichen Leute hier gepeilt, oder es hat vorher jemand getan. Wann dieses vorher gewesen sein könnte, ist die spannende Frage – zumal wenn sich in unmittelbarer Nähe ein römisches Lager findet.
Die Lage der Römerbrücke ist ohne Relevanz, wenn der Kölner Dom genau parallel entlang der römischen Stadtmauer verläuft.
Das Kirchenschiff liegt nicht auf, sondern parallel zur Stadtmauer und damit parallel zum Decumanus maximus. An dieser Richtung orientierte sich später die Hohenzollernbrücke.
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