Sepiola
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Oder aber der germanische Nachschub konnte in Echtzeit herangeführt werden. Was bedeutet, dass die Germanen auf Ressourcen zurückgreifen konnten, die den Römern nicht zur Verfügung standen. Vielleicht bezieht sich das Strabon Zitat auf diese Gegebenheit:
"Und ich brauche keine Beispiele aus der Vergangenheit: der jetzige Feldzug der Römer gegen die Parther ist, glaube ich, ein hinreichendes Zeichen dafür, und ebenso der gegen die Germanen und Kelten, wo die Barbaren in unzugänglichen Sümpfen und Wäldern und in Einöden das Gelände für sich kämpfen lassen, das Nahe für die Unkundigen fern machen und die Straßen, sowie den Reichtum an Nahrung und dem Übrigen, dem Blick zu entziehen."
Alles richtig.
Nur reicht es nicht, wenn ein landwirtschaftlich ertragreiches Gebiet in der Nähe ist. Die Felder ernten sich ja nicht von selber, dreschen das Getreide, mahlen es und backen es zu Pausenbroten für die hungrigen Krieger. Dazu braucht es viele Tage und viele Hände. Auch ein Rind auf der Weide lässt sich nicht eben mal für ein schnelles Abendbrot anknabbern.
Also ohne Logistik geht es nicht.
Und ein landwirtschaftlich ertragreiches Gebiet lässt sich auch sehr schlecht vor den Römern verbergen.
Es sei denn, den Germanen wäre es gelungen, den Marschweg der Römer so zu steuern, dass die Römer sich die ganze Zeit durch den Wald kämpften, während die Germanen jederzeit den bewaldeten Kampfplatz verlassen konnten, um sich auf Äckern und Weiden zu verpflegen.