@ Handmühle:
Eine Handmühle meint in der Regel eine Drehmühle. So etwas haben die Römer mit sich geführt. Um einen einigermaßen verträglichen Brei zubereiten zu können braucht es nicht einmal das. Die primitivste Form ist ein Stampfmörser um Getreide zu schroten. Mit Reibstein und Reibplatte kann bereits mehr oder weniger feines Mehl hergestellt werden. Das alles ist für einen unauffällig organisierten Hinterhalt (Varusschlacht!) sicherlich ausreichend. Für längere Kriegszüge reicht es auf Dauer nicht aus, das habe ich nicht bestreiten wollen
@Wilfried: "Brot" (Getreide) und Wasser galten als Grundnahrungsmittel. Darauf basierte letztlich jede Verpflegung. Nicht nur in Kriegszeiten. Der "Puls" war Grundnahrungsmittel auch in ruhigen Perioden und keine Notration für Kriegszeiten
Als zusätzlich Ergänzung hier ein Link über Brot im Alten Testament
http://www.bibelwissenschaft.de/wib...rot-3/ch/17aea54276de0d22bda370fb17cd00e2/#h0
Umfangreichere Feldzüge erforderten andere Maßnahmen, die in der Kriegsgeschichte sehr häufig dennoch prekär waren.
Aus „Thermische Konservierung in der Lebensmittelindustrie“ Seite 1 f (angesprochen sind hier die Kriege des 18.Jht. und die Revolutionskriege)
Die Mehrheit der Soldaten starb aber nicht bei Kampfhandlungen, sondern krepierte parallel zum Sterben durch Wundinfektionen jämmerlich wegen der schlechten Versorgung mit Lebensmitteln.
Zur Ernährung der Soldaten presste das Militär die Bevölkerung der besetzten Gebiete aus. Kontributionen nannten sich diese Plünderungen, die jedoch die wandernden Heere nicht zuverlässig versorgen konnten. Besonders bei der Marine war Skorbut ein tödliches Problem. Die gefürchtete Krankheit wird durch chronischen Vitamin-C-Mangel ausgelöst, an dem die mit Salz konservierter Kost verpflegten der Seeleute fast alle litten.
1799, am Ende des Siebenjährigen Krieges, verzeichnete die britische Admiralität im Seekrieg gegen Frankreich 1512 Seeleute, die im Kampf starben – in der gleichen Zeit starben ca. 100.000 Seeleute durch den Mangel an Vitamin C…
In unserem Kontext würde ich für die Marine das Problem durch Skorbut weniger drastisch sehen, weil die „Seedauer“ der Flotten ungleich kürzer waren als zu Zeiten der großen Segelschiffe. Dafür waren die Probleme bei Landheeren eher größer als in der angesprochenen Zeit. Eine groß angelegte Logistik in neuzeitlichem Sinne hatten wohl auch die Römer nicht – und die waren ihren nördlichen Gegnern in diesem Thema zweifellos überlegen. (Antike) Heere begrenzten sich in ihrer Kopfzahl nach oben am stärksten über die Logistischen Kapazitäten! Die Militärreform des Kaisers Augustus mit seinen stehenden Legionen in welcher Qualität der Kämpfer über Quantität gestellt wurde, trug diesem Punkt letztlich Rechnung, obwohl es nicht die Hauptintention für diese Reform gewesen ist! Die legendären Barbarenhorden, die häufig in ungeheurer Kopfzahl in antiken und späteren Berichten auftauchen, sind somit idr. nicht denkbar, wie schon Delbrück aufgezeigt hat.
Arminius stellte sich den Römern während der Germanicusfeldzüge auf eigenem Territorium. Somit konnte er, richtig geführt, zuerst auf lokale Vorräte zugreifen. Ich nehme mir einmal Parallelen zum 30jährigen Krieg heraus: Damals waren Schlachten eher selten, man marschierte viel und versuchte, den Gegner in prekäre, logistische Situationen zu manövrieren: Etwa in bereits ausgeplünderte Gebiete zu locken… Eine verheerende Strategie für die deutschen Lande! Am Ende wandelte sich dadurch auch die Zusammensetzung der Heere. Bestanden sie zu Beginn aus relativ großen Infanterieheeren, unterstützt durch viel kleinere Kavallerie, wurden gegen Ende des Krieges auch die Infanteristen zunehmend mit Kleppern „mobiler“ gemacht. Die Männer kämpften nicht zu Pferde, aber sie mussten viel weitere Strecken zurücklegen um sich im ausgezehrten Land versorgen zu können….