Die Neolithische Revolution in Europa - Wie und warum?

Das Bedürfnis ist gleich geblieben, aber seine Befriedigung, also die Abgrenzung von anderen, wurde immer problematischer, so dass man sie immer intensiver praktizieren musste, um das Bedürfnis doch noch zu befriedigen.

Die ganze Frage der Abgrenzung ist auf jeden Fall mit dem Bevölkerungswachstum verbunden.
Es ist nun mal so, dass Ackerbau und Viehzucht, mehr Menschen ernähren kann, als Jagen und Sammeln.
Für die frühen BK-Siedlungen, kann man allg. feststellen, dass es sich um kleine Siedlungen mit maximal 3-4 Häusern handelt. Eine Siedlungshierachie läßt sich noch nicht erkennen. In der Entwicklung der BK werden, dann im Laufe der Zeit, auch wesentlich größere Siedlungen gegründet, die fast regelhaft von kleineren Siedlungen umgeben sind. Es scheint m.E. möglich diese größeren Siedlungen als "Zentralorte" anzusprechen.
Andreas Zimmermann hat einiges dazu auf der Aldenhöver Platte beforscht.
Vom Früh- zum Mittelneol. lassen sich einige Phänomene herausarbeiten, die daraufhin deuten das sich nun kleinere kulturelle Einheiten bildeteten.
So ist die Keramik des Mittelneol. stark regionalisert, ganz anders als die recht einheitliche Keramik der BK, auch bei den Siedlungen läßt sich feststellen, dass die Häuser kleiner werden.
Was aber noch wirklich fehlt um diese ersten Ergebnisse besser zu beleuchten, sind größere räumliche Synthesen zum Mittelneolithikum.
 
bei Gudensberg haben sie doch ca 30 Hüaser ausgegraben,die alle 32m lang sein sollen,das alter wurde auf 5000 -7500 Jahre geschätzt und die Häuser hatten eine Länge von 32m,also nicht gerade klein
 
Ich möchte noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einwerfen. Die Siedlungs-plätze der LBK im Einzugsgebiet der Weißen Elster, einem Nebenfluß der Saale (in Thüringen) liegen alle auf Lössboden, d.h. rechts der Weißen Elster. Auf der linken Seite befindet sich Buntsandstein, auf diesen Böden sind keine Siedlungen gefunden worden. Rechts der W. Elster befindet sich auch ein Siedlungsplatz, welcher möglicherweise sehr lange genutzt wurde. Die nördliche und südliche Siedlung liegen an einem "Wässerchen" ca. 6 km auseinander. Dort kann von einer steten Verlagerung der genutzten Ackerflächen gesprochen werden. Gibt es Beobachtungen, daß anderswo von den LBK auch andere Bodenqualitäten genutzt wurden?
 
Rena8- was konkret stört dich denn an den LBK-Konstruktionen ? Was geht dir im Kopf rum ?

Was mich stört, kann ich noch nicht konkret sagen, ich muß noch mehr über die LBK lesen.
Ich frage mich eben, warum bauten die Leute diese langen Häuser, wie haben sie vorher gewohnt? Können sie unmittelbar aus einer nicht seßhaften Lebensweise mit Jagd- und Winterlagern zu einer seßhaften Wirtschaftsweise mit Langhäusern übergegangen sein, wenn man die Ideenübernahme unterstellt.
Übernahme der neol. Idee würde ja bedeuten, einige einwandernde Menschen kommen zu Fuß oder mit Booten und bringen Saatgut, Tiere und Keramikgefäße mit und vermischen sich fast unmittelbar mit der ansässigen Bevölkerung, weil es nur sehr wenige sind, die sich leicht integrieren lassen. Wie wohnt man als Einwanderer in der Minderheit? Wie man es von zu Hause kennt oder zieht man in die vorhandenen Unterkünfte der Ansässigen?


Im Fach geht man/frau tatsächlich von „Großfamilie“ mit 15 oder „Sippe“ mit bis zu 25 Leuten pro Haus aus.
Im Hallensischen Museum wird das LBK-Haus modelltechnisch sogar mit Seiteneingängen rekonstruiert, es ähnelt damit einer „Reihenhaus“konstruktion.

Bisher hatte ich von einer Familie von 6-8 Leuten, also max. Kleinfamilie mit evtl. Großeltern gelesen und daher mein Erstaunen über die Größe. Sippe mit bis zu 25 Personen klingt schon viel plausibler. Das könnten Großeltern mit erwachs. Kindern und Großkindern sein. Wie genau die Hausbewohner verwandt waren, wäre schon spannend zu erfahren und ob die Sippe weiter in Kleinfamilien mit eigenen Schlafplätzen aufgeteilt werden könnte.

Offenbar bestanden die wirklich frühen Siedlungsplätze der LBK nur aus zwei/drei Häusern, die streckenweise über zwei/drei Generationen in Benutzung blieben.

Beim anderen Szenario, dem langsamen Westwärtsvermehren entlang der Donau und anderer Flüsse in unbekannter, unübersichtlicher Waldumgebung könnte ich mir vorstellen, dass die Gruppe, die zusammen loszog auch erstmal zusammen ein großes, gemeinsames Haus baute und bewirtschaftete, weil die Gruppe Sicherheit bot.
Wo entlang der Donau findet man die Langhäuser noch, ich will das noch genauer nachlesen.

Eine Art Stelzenkonstruktion ist denkbar.
Stroh, Heu und Holz geht auch offen, solange ein Schutzdach vorhanden ist. Die zahllosen Pfostensetzungen jeder Siedlung lassen solche Konstrukte locker zu.

In Süddeutschland und der Schweiz wurden Pfahlhäuser gebaut, offenbar gab es Probleme mit schwankender Bodenfeuchte.

Wolle im Neol. ist sowieso so ein eigenes Thema. Da laufen die Meinungen weit auseinander. Von „Überhaupt gar nicht“ über „na ja, ein wenig schon“ bis hin zu: „Natürlich schon von Anfang an“. Die Spinnwirteln sagen selbst nix dazu. Funde von Wolle gibt es nur sehr, sehr wenig, wohl auch erst ab dem Mittelneolithikum.
Zu den Schafen habe ich nur gelesen, dass man Schafknochen unter den Knochen von gejagten Wildtieren in einer Höhle gefunden hat, die von Jägern benutzt wurde. Leider weiß ich nicht mehr wo. Und ob das wirklich Jäger waren oder Hirten, die die Höhle als Unterstand nutzten und nebenbei gejagt haben?
Ich denke, dass Wolle relativ früh verarbeitet wurde, einfach weil Schafe wie viele andere Tiere in der kalten Jahreszeit ein Winterfell mit dichter Unterwolle entwickeln und dieses im Frühjahr abscheuern. Sicher noch kein so dichtes Vlies wie unsere heutigen Schafe aber zum Wolle aufsammeln an den Scheuerstellen hat es bestimmt gereicht.
Interessant ist dann jedoch, was im Verlauf des Neolithikums die Leute dazu brachte, immer kleinere aber dafür zahlreichere Gebäude zu errichten.
Die Gebäude des Endneolithikums sind fast winzig im Vergleich zu den Anfängen in Mitteleuropa.
Sozialer Wohnungsbau ? ;)
Bei der Frage bin ich noch lange nicht. :winke:

@ rena: ich denke auch, das die Tiere nicht im Haus gehalten wurden, auch das größere Mengen Heu gebraucht wurden, glaube ich nicht. Dazu fehlte auch die Technik. Getreide kann man mit einer Sichel ernten, Gras mähen dürfte damit nicht zu machen sein.
(Ich weiß das, weil ich selbst etwas Heu mache und auch schon mal ein paar m2 Hafer angebaut habe im Garten)

Das ist ein guter Einwand, Gras mit Sense oder Sichel zu mähen, ist hohe Kunst.
Dann überlege ich, wie sie das Vieh eingepfercht haben? Mit Dornengestrüpp kann man Schafe und Rinder vielleicht aufhalten, geht das auch bei Ziegen?
bei Gudensberg haben sie doch ca 30 Hüaser ausgegraben,die alle 32m lang sein sollen,das alter wurde auf 5000 -7500 Jahre geschätzt und die Häuser hatten eine Länge von 32m,also nicht gerade klein

Das sind vielleicht LBK-Langhäuser.
 
Übernahme der neol. Idee würde ja bedeuten, einige einwandernde Menschen kommen zu Fuß oder mit Booten und bringen Saatgut, Tiere und Keramikgefäße mit und vermischen sich fast unmittelbar mit der ansässigen Bevölkerung, weil es nur sehr wenige sind, die sich leicht integrieren lassen.
Da leider noch keine DNA-Analysen von den Spätmesolithikern und den frühen Bandkeramikern vorliegen, kann man nur über das archl. Material argumentieren.

Das Silexmaterial, vor allem der Kleinwerkzeuge, zeigt in der frühesten Phase der BK ganz eindeutig das es sich um Werkzeuge handelte die in fast gleicher Weiße von den Mesol. benutzt wurden.
Das wäre ein Indiez dafür, das die Idee der BK weitergegeben wurde.
Andererseits ist es genauso gut Vorstellbar das auch kleine Gruppen von BK-Leuten in die Gebiete eingewandert sind.

Ich hatte ja schon mal auf die La Hougette Kultur verwiesen, Viehzüchter mit Keramik aber ohne Ackerbau und das noch vor Beginn der BK-Kultur in unserem Raum.

Das sind vielleicht LBK-Langhäuser.

Jup sind es, Achtung es gibt zwei BK-Siedlungen eine altgegrabene und eine die 2007 ausgegraben und ich glaube auch danach rekonstruiert aufgebaut wurde.

LG
DerGeist
 
Gibt es Beobachtungen, daß anderswo von den LBK auch andere Bodenqualitäten genutzt wurden?

Die BK-Kultur hat in der Hauptsache auf den fruchtbaren Lößböden gesiedelt, magerer oder schlechter ausgestattete Böden werden erst ab dem Mittelneol. auch aufgesucht.
 
Sorry, ich habe mich jetzt lange rausgehalten, also habe ich vielleicht einige Beiträge nicht mitbekommen.
@Der Geist: Da leider noch keine DNA-Analysen von den Spätmesolithikern und den frühen Bandkeramikern vorliegen, kann man nur über das archl. Material argumentieren.
Und das hier?
Waisen der Geschichte - Artikel - SPIEGEL WISSEN - Lexikon, Wikipedia und SPIEGEL-Archiv

Die BK-Kultur hat in der Hauptsache auf den fruchtbaren Lößböden gesiedelt...
Womit sich deren Verbreitung mit der des Feldhamsters deckt.:pfeif:

Grrüße an alle, bb.
z.Z. auf 55.00 N 5.26 E
 
@balticgirdy
Waisen der Geschichte - Artikel - SPIEGEL WISSEN - Lexikon, Wikipedia und SPIEGEL-Archiv

Hälts Du diesem Artikel tatsächlich für glaubwürdig? Nach meinem Eindruck sind alle auf Genik beruhenden Aussagen später irgendwie relativiert worden. Zwischenzeitlich habe ich im TV etwas über >>Epigenetik<< gehört/gesehen, damit sollten Abstammung über lange Zeiträume - insbesondere wenn das Auftreten von ökologischen/globalen Katastrophen wahrscheinlich ist -nur sehr schwer nachvollziehbar sein. Durch Katastrophen induziertes "An- und Abschalten" von Genen und damit in die Vererbung eingreifende Umweltbedingungen werden m.E. noch nicht in der Archäologie diskutiert.


Institute müssen aber mit Ergebnissen rauskommen -egal wie vorläufig der Erkenntnisstand ist - wenn sie weiter durch öffentliche Gelder existieren wollen. Auch hier ergibt sich das Problem, daß andere Institute keine Gegenprüfungen vornehmen können, da sie z.B. nicht über entsprechendes Erbgut verfügen.
Das Thema Epigenetik wäre wunderbar geeignent, den Streit über die Verwandschaft vom Neandertaler mit dem Homo sapiens sapiens neu zu entzünden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ebenfalls eine gesunde Skepsis gegenüber diesen inflationären Gen-Analysen, die kaum jemals von anderen Instituten wissenschaftlich bestätigt werden.

Darüber hinaus bringt der schöne Link von BB nichts neues außer der Tatsache, dass die jungsteinzeitlichen europäischen Bauern vermutlich ausgestorben sind, da sich ihre Gene heute kaum noch finden.

Interessanter wäre es zu erfahren, in welchem Verhältnis nun die expandierenden Bauern aus Anatolien/Balkan zur mesolithischen Urbevölkerung standen, bzw. ob es nur eine Kulturtrift oder auch eine bäuerliche Migration von Süd nach Nord gab. Dazu heißt es in dem Link lapidar:

Anhand der Strontium-Isotope in den Zähnen ließ sich feststellen, wie viele der Toten Zuwanderer waren. Fast jeder dritte Bauer, so das Fazit, war ursprünglich vermutlich Angehöriger eines Jägervolks gewesen.Waren also die Bandkeramiker gar keine Zuwanderer? Handelt es sich vielmehr um Einheimische, die nur ihre Lebensweise änderten? Gewandert wäre dann nicht ein Volk, sondern nur eine Idee.

Wenn also 1/3 der untersuchten Skelette neolithischer Bauern ursprünglich mesolithische Einheimische waren, dann sind nach Adam Riese 2/3 der jungsteinzeitlichen Bauern aus dem Süden zugewandert. Damit bewahrheitet sich das, was ich weiter vorn bereits gesagt habe und was die große Mehrzahl der Prähistoriker vermutet:

Die ersten europäischen Bauern kamen aus Anatolien und wanderten zunächst in den Raum des heutigen Griechenland, wo sie mit der Sesklo-Kultur im 7. Jahrtausend v. Chr. die früheste bäuerliche Kultur Europas begründeten. Saatgut und Vieh brachten sie aus Anatolien mit, was die Forschung anhand entsprechender Untersuchungen längst bestätigt hat.

Von dort aus breiteten sich die Ackerbauern mit der Vinca- und Starcevo-Kultur auf dem Balkan weiter nach Norden aus, wobei zunehmend die mesolithische Bevölkerung durch Kultuttransfer den Ackerbau erlernte und weitergab.

Mit der Linearbandkeramischen Kultur erreichte dann der Ackerbau 5500 v. Chr. Mitteleuropa.
 
Diese Genetik Geschichte läuft ja gerade erst an. 24 auswertbare Skelette... das ist nix!

In ein paar Jahren, wenn mehr Daten zur Verfügung stehen, wenn die Datenbanken gut gefüllt sind gibt es mehr Vergleichsmöglichkeiten und sicherere Auswertungen.

Ich finds jedenfalls gut und inmteressant ,daß wir diese neue Möglichkeit hinzugewonnen haben...
 
Zur Genetik. Gut - sie ergibt einiges an neuen Datensätzen. Unter der Voraussetzung, dass die Daten valide sind. Dass wirklich das gefunden wird, wonach auch gesucht wird, dass die Anzahl der untersuchten Indiviuen ausreichend ist, der ganze statistische Kram halt...

Aber das ändert nichts an den dann immer noch möglichen Fehlschlüssen aus diesen Datensätzen. Ein Wundermittel ist sie nicht. Siehe die Suche nach der Verbrecherin, die alle möglichen Straftaten beging, aber in Wirklichkeit nur die Verpackerin der Meßstäbchen war....:red:

Wobei...manche Daten sind schon irre. Bei einer Gruppe von bronzezeitlichen Skeletten aus der Lichtensteinhöhle stellte sich heraus, dass sie alle einer Familie angehörten. Ein guter Beitrag zum Thema "Sonderbestattungen"...

Der Gag: Es fanden sich zwei momentan lebende Verwandte der Familie in der Nähe der Höhle, in zwei kleinen Dörfern. :autsch::yes:

Schon erstaunlich....

Thomas
 
Wobei...manche Daten sind schon irre. Bei einer Gruppe von bronzezeitlichen Skeletten aus der Lichtensteinhöhle stellte sich heraus, dass sie alle einer Familie angehörten. Ein guter Beitrag zum Thema "Sonderbestattungen"...

Der Gag: Es fanden sich zwei momentan lebende Verwandte der Familie in der Nähe der Höhle, in zwei kleinen Dörfern. :autsch::yes:

Schon erstaunlich....

Thomas

Diese Meldung hat mich ebenfalls fasziniert, denn ich kenne die Lichtenhöhle, die in meiner Region liegt. Kann sein, dass auch ich ein lebender Nachfahre der Lichtenstein-Population bin! =)

Auf jeden Fall zeigt die Meldung, was wir schon immer vermutet haben: Es gibt lange Kontinuitäten in der Siedlungsgeschichte und die schlichte bäuerliche Bevölkerung wurde von immer neuen Eroberern nicht ausgerottet (sie musste den neuen Herren ja dienstbar sein), sondern überschichtet, wobei sie kleine Eroberereliten binnen kurzer Zeit komplett assimilierte.
 
Auf jeden Fall zeigt die Meldung, was wir schon immer vermutet haben: Es gibt lange Kontinuitäten in der Siedlungsgeschichte und die schlichte bäuerliche Bevölkerung wurde von immer neuen Eroberern nicht ausgerottet (sie musste den neuen Herren ja dienstbar sein), sondern überschichtet, wobei sie kleine Eroberereliten binnen kurzer Zeit komplett assimilierte.

DAS alles schliesst du aus der verwandtschaft heute noch lebender zu einem Bronzezeitfriedhof in ihrer näheren Umfeld?
Ist das nicht ein bisschen VIEL?
 
DAS alles schliesst du aus der verwandtschaft heute noch lebender zu einem Bronzezeitfriedhof in ihrer näheren Umfeld?
Ist das nicht ein bisschen VIEL?

Ich schließe das natürlich nicht allein daraus. Aber wir wissen doch, dass die bäuerliche Bevölkerung, die das Feld bebaute und die Nahrungsgrundlage schuf, zu ayllen Zeiten unverzichtbar für jede neue Eroberer- und Herrenschicht war, die den Acker natürlich nicht selbst bebaute.

Und somit kann es nicht verwundern, wenn Gen-Analysen Siedlungskontinuitäten ermitteln, wie das bei Skeletten aus der Lichtenstein-Höhle der Fall war.
 
Hallo miteinander,
ich habe mir den ganzen Thread mal zu Gemüte geführt. Mit der eigentlichen Frage:
Wieso kam es zur Übernahme der Sesshaftigkeit und wie kann man sich das Leben der ersten Bauern in Mitteleuropa vorstellen?
hat der stellenweise sehr wenig zu tun. dennoch werden viele Aspekte der Neolithisierung angesprochen. Natürlich kann man hier nicht auf alles eingehen, das würde ewig dauern. Die meisten Fragen sind aber mit den folgenden Links abgedeckt:
Mesolithikum | Steinzeit&Co
Protoneolithikum | Steinzeit&Co
Neolithikum | Steinzeit&Co
Beim Neolithikum wäre zumindest die Tochterseite Landwirtschaft noch interessant, da wird auch u.a. der angesprochene Mohn erwähnt. Der Text beruht nicht auf Vermutungen oder eigenen Thesen, sondern ist mit zahlreichen Quellen und weiterfürhenden Links belegt.
Ist mir schon klar, dass ich da eine Leiche aus dem Keller geholt habe aber den ein oder anderen könnte es interessieren.
 
Ist mir schon klar, dass ich da eine Leiche aus dem Keller geholt habe aber den ein oder anderen könnte es interessieren.

Das Wiederbeleben von Kellerbewohnern ist ein netter Zug, nur wäre es diskussionsförderlicher, wenn du einen Diskussionsansatz gepostet hättest. In den letzten 2 Jahren hat es bestimmt neue Erkenntnisse gegeben.
 
Ok, dann fange ich mal vorne an:
Zum Thema Wald:
Klimawandel -> einsetzende Verschiebung der Vegetationszonen nach Norden (Aufforstung) -> Rückgang der Steppentierpopulationen -> erhöhter Konkurrenzdruck der Jäger (Mensch, Wolf, Löwe, Hyäne, Leopard, ...) -> Artensterben -> Anpassung der verbliebenen Jäger auf die neue Flora und Fauna (= Mesolithikum)
Zu Sesshaftwerdung und Nomadismus:
Ich denke, dass die Sesshaftigkeit vor der nomadischen Tierhaltung "erfunden" wurde. Es gibt einige Argumente, die das logisch erscheinen lassen. Wissen tun wir es natürlich nicht ...

Das Präkeramische Neolithikum begann in der Levante, aufgrund einer Klimaverbesserung. Die guten Lebensbedingungen führten zu einem Bevölkerungszuwachs. Die Bevölkerung wurde sesshaft.Es kam schließlich zu einer Überjagung, die durch Domestikation von Wildtieren aufgefangen wurde. Vorher hatte schon der Nutzpflanzenanbau begonnen.
Ausführlicher und mit Quellenangaben: Neolithikum | Steinzeit&Co
Von dort aus Verbreitete sich die neolithische Idee weiter nach Europa. Durch innere Konflikte spaltete sich schließlich am Plattensee die Bandkeramik von der dort ansessigen Starcevo-Körös Kultur ab. Mit Begründung der Bandkeramischen Kultur begann die rasante Verbreitung des Neolithikums. Die Bandkeramiker ereiferten sich in dem Bestreben, neue Tochtersiedlungen zu gründen. Dabei legten sie großé Entfernungen zurück, die nichts mit einer normalen Ausbreitung gemeinsam haben. Man bezeichnet diese Sprünge als Leapfrog-Prinzip (zu deutsch in etwa Bockspringen).
Eine zweite Verbreitung der neolithischen Lebensweise geschah von der Levante aus entlang der Mittelmeerküste, diese Verbreitung geschah schneller als über Land. Letztlich wurde Deutschland von diesen Kulturausläufern in etwa gleichzeitig mit der Bandkeramik erreicht.
 
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