Das Buch von Junkelmann ist sehr interessant, am Ende beinhaltet es auch ein paar Rezepte, natürlich nach Apicius.
Was die Angabe mit den ägyptischen Papyri angeht, so bringt uns der Junkelmann nicht weiter, da er sich auf einen Literaturstelle bei Garnsey und Saller bezieht (The Roman Empire. Economy, Society and Culture. Berkeley/L.A. 1978, S. 89 f.). Junkelmann selbst orakelt an dieser Stelle, dass die hohe Fleischration möglicherweise eine Anpassung für germanische Soldaten war. Grundsätzlich ist aber auch für ihn - und gerade auf dem Marsch - Weizen die Basis der Legionärsnahrung. Allerdings führt er auch jede Menge Nachweise - archäologische, historiographische und Briefe (vor allem die Vindolanda Tablets und Briefe aus Ägypten) - auf, die Fleischkonsum in der römischen Armee belegen. Er nähert sich dem Thema auch durchaus von mehr Seiten, es gibt ein eigenes Kapitel zu Fleisch und noch mal abgeteilt eines zu Wild. Warum Wild auf dem Marsch eher nicht konsumiert wurde wird genauso behandelt, wie, welches Fleisch ideal war (uns sich deshalb archäologisch in Gräbern und den Abfällen von Villen und Prätorien nachweisen lässt) und welches normalerweise konsumiert wurde (und sich daher eher in den Abfällen der Mannschaftsunterkünfte nachweisen lässt). Schwein war demnach das beliebteste Fleisch bei den Römern (es war auch nach einem erhaltenen Preisedikt das teuerste Fleisch im römischen Reich, zumindest, was die üblichen Fleischsorten Rind, Geflügel, Schaf, Ziege und Schwein angeht), während Rinder eher Arbeitstiere waren, die auch konsumiert wurden. Vor allem aber weist er darauf hin, dass es einen hohen Bedarf an Rohstoffen gab, neben Horn und Hufe vor allem das Leder, welches man eben irgendwoher beziehen musste. Zumindest - schreibt er - für den Reparaturbedarf von Lederüberzügen oder Zelten (für die Zelte einer Volllegion mussten 45.000 Ziegen sterben) - musste die Legion Leder selbst produzieren - und damit eben auch Fleisch.
Ein interessantes und lesenswertes Buch.