Ernährung des Legionärs auf dem Marsch

Das ist eben das Problem der Archäologie, sie verzerrt manchmal den Blick. Während der Getreideabfall sich im Müll wohl eher als dunkle (und fruchtbare) Erde archäologisch niederschlägt, sind die Knochen eben viel haltbarer...

Hierzu sollte man aber erwähnen es gibt den Fachbereich Archäobotanik
Archäobotanik ? Wikipedia
Die Pflanzenreste und Samen bestimmen können, und darauf hin rückschlüsse auf die Ernährung machen können.
 
Völlig richtig. Nur was hilft's wenn man keine durchfeuchteten Böden hat, in denen sich das Zeug erhält?
In aufgegebenen Brunnenschächten und Abwasserkanälen oder in verlandeten Häfen, wie dem ehemaligen Rheinarm bei Xanten, da ist das Milieu feucht genug, dass ich solche Dinge (sogar Trauben- und Feigenkerne) erhalten. Aber in der normalen Abfallgrube gibt es diese Erhaltungsbedingungen eben nicht.
 
Es ist vom Marsch die Rede. . . Und der fand nicht regelmäßig statt. Aber, es wurde auch Wert auf Legionäre gelegt die Jäger waren. Ob die nun jeden Tag in schöner Regel zur Jagd gingen sei dahingestellt. Und ja, nicht "die Legionäre" sondern immunes mit den Aufgaben eines venators mit Hilfe einfacher anderer Legionäre!


Dafür gibt es sogar epigraphische Belege, dass u. a. Soldaten der in Köln stationierten Legio I Minervia sich als Bärenfänger, ursarii abkommandiert waren. es hat sich auch eine Weiheinschrift erhalten, worin sich ein solcher ursarius bei den Göttern bedankt, dass es ihm gelang, mehrere Bären zu fangen. Venatores erlegten Raubtiere bei öffentlichen Schauspielen, es handelte sich um professionelle Gladiatoren, die im Kampf gegen wilde Tiere trainiert waren. Neben den großen Gladiatorenschulen, gab es in Rom auch eine, wo venatores ausgebildet wurden, den Ludus Maturtinus.
 
Dafür gibt es sogar epigraphische Belege, dass u. a. Soldaten der in Köln stationierten Legio I Minervia sich als Bärenfänger, ursarii abkommandiert waren. es hat sich auch eine Weiheinschrift erhalten, worin sich ein solcher ursarius bei den Göttern bedankt, dass es ihm gelang, mehrere Bären zu fangen.

Hier ist sie, CIL 13, 12048:
[D]<i=E>anae sacr(um) / [Q(uintus)] Tarquitius / [Q(uinti)] f(ilius) Camilia Resti(t)u/[tu]s Pisauro |(centurio) leg(ionis) / [I M(inerviae)] P(iae) F(idelis) intra men/[ses] sex captis / [ur]sis n(umero) L v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
 

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Hallo Scorpio,


erstmal würde mich interessieren ob dein Beitrag pro oder contra Jagd in der römischen Armee war? Wenn der Beitrag eher allgemein war erübrigt sich diese Frage.
Venatores erlegten Raubtiere bei öffentlichen Schauspielen, es handelte sich um professionelle Gladiatoren, die im Kampf gegen wilde Tiere trainiert waren. Neben den großen Gladiatorenschulen, gab es in Rom auch eine, wo venatores ausgebildet wurden, den Ludus Maturtinus.
Venator bedeutet erstmal Jäger. . . Da in Arenen gern auch "Jagdszenen" nachgestellt wurden, nannten sich diese Gladiatoren eben venatores.
Beim Kampf gegen wilde Tiere fällt mir aber erstmal der bestiarius ein. Die Schulen hießen demnach ludus bestiarius. Aber egal ob venator oder bestiarius, es waren Gladiatoren. Und denen war als Unfreien ein Dienst in der römischen Armee verboten (Ausnahmen bestätigen die Regel). Demnach sehe ich auch keinen Zusammenhang mit den genannten venatores immunes in der römischen Armee. Auch wenn diese venatores immunes für tierischen Nachschub in den Arenen sorgen konnten.


MfG, Lucio C.
 
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