Ich bin mir sowieso ob der Lesung LPA nicht sicher. Ich sehe da z.B. auch zwei XX und die Schlaufe des P ist unverhältnismäßig hoch angesiedelt.
Aber sei's drum, so ein Werkstück wurde sicher nicht entsorgt, weil die Legion nicht mehr existierte. Es gibt auch durchaus zahlreiche Ausrüstungsgegenstände, die mehr als eine Besitzerinschrift aufweisen, weil sie verkauft, verspielt, unrechtmäßig angeeignet wurden etc.
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Achtung Spekulatius meinerseits!
Genau das sehe ich auch, nämlich LPAXX.
T. Vibius mag das Schwert geerbt haben mit der Inschrift LPA Legio
Prima Augusta. Die paßte nun nicht mehr. Er überlegt - und hat eine Idee.
Schreibt er jetzt dahinter XX, dann hat er erstens das schöne Wort PAX
immer bei sich, und zweitens steht da nun Legio prima ante XX, die erste vor der zwanzigsten, das ist LEG XIX.
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2) Die Wahrscheinlichkeit, dass eine 400 m lange und falls germanisch absolut einzigartige Befestigung, die den Verlauf der Schlacht in Kalkriese stark beeinflusst hat, in keiner der Quellen zur Varusschlacht erwähnt wird, ist sehr gering. Die Fundregion Kalkriese ist daher als Ort der Varusschlacht anzuzweifeln.
Und nochmal Spekulatius:
Genau das, daß der Wall also nicht erwähnt wird, könnte aber der Fall sein,
wenn die Kalkrieser Schlacht nur noch der Nachhall war, wenn also alles andere und wichtige, der Tod des Varus, der Legaten, der Verlust der Adler usw. sich weiter östlich abgespielt hätte, und in Kalkriese nur noch
römische Truppen, die der Vernichtung zunächst entkommen waren, in den
Hinterhalt liefen (vgl. Tony Clunns Darstellung der Ereignisse).
Seltsam, das gebe ich zu, ist allerdings, daß diese noch so viel Münzen dabeihatten.
Aber nun noch mal zu dem Grassodenwall. Es wird ja immer gesagt, es gäbe zwei Möglichkeiten.
1. Römisches Bauwerk, dann war es Caecina.
2. Germanisches Bauwerk.
Auf gar keinen Fall, so steht es auch im Grassodenwall-Thread geschrieben, war es ein römisch-germanischer Wall.
Aber genau das halte ich für möglich. Caecina ist unwahrscheinlich, wie in den vorstehenden Beiträgen dargelegt; aber es könnte sehr wohl ein
römisches Bauwerk sei, vielleicht angelegt in den Jahren 1 - 8 (nur mal, um
Jahreszahlen zu nennen), und zwar einfach zur Absicherung des Hellweges gegen vom Kalkrieser Berg fließendes Wasser, um einen besseren
Marschweg zu haben (vielleicht wurde er vor der Varusschlacht oft benutzt?) Dies erklärt die Drainage- oder Wassersammelgräben auf der dem Berg zugewandten Südseite, es erklärt die Durchbrüche und die Gräben quer zum Weg, wodurch das Wasser in das Moor abgeleitet wurde.
Die Römer brauchten über diese Abflüsse nur ein paar Bohlen zu legen -
Brücken waren nicht erforderlich -, und konnten dann auch mit Troß den Weg benutzen - vorausgesetzt, der Regen war nicht zu stark, für Wolkenbrüche reichte das Bauwerk wohl nicht.
Als nun ein Teil der Römer dem letzten Lager, wo Varus den Tod fand, entkommen war, und die Germanen ließen einen Teil absichtlich entkommen, um die Kampfkraft der Römer weiter zu schwächen,
hatte Arminius schon den Plan, das römische Entwässerungsbauwerk gegen seine Erbauer zu nutzen. Die Germanen überholten mit frischen, ausgeruhten Kräften
die Römer und mußten nun, in Kalkriese angekommen, nur noch ein paar
Grassoden auf den ja bereits bestehenden Wall werfen, um ihm eine für den neuen Zweck passende Höhe zu geben.
- Spekulatius Ende -