Dennoch wurde dem Einschließen die Präferenz gegeben und man nutzte nicht das Momentum, um den Vorstoß der HG Nord voranzutreiben.
Gibt es zu dieser Überlegung entsprechende Planungen.
Als Kurzdarstellung:
Bemerkenswert ist erst einmal, dass mit den "Grenzschlachten" der Heeresgruppe Nord in den ersten 14 Tagen nach dem 22.6.1941 rund die Hälfte des Weges nach Leningrad zurückgelegt wurde.
Die Stadt war nach der Operationsplanung "Barbarossa" strategisches Ziel, da der sowjetischen Flotte im Baltikum sämtliche Stützpunkte genommen werden sollten, und logistisch (ähnlich wie im Süden Odessa-Krim) die Versorgung über See für die Heeresgruppe Nord eingeplant war.
Nach den Anfangserfolgen lief sich die Wehrmacht schnell fest. Sie war mit 2 Armeen (16., 18.) und einer Panzergruppe (4.) angetreten. Vor Leningrad wurden die Bodenverhältnisse für den Bewegungskrieg ungünstig, Flankenangriffe gegen die 16. Armee und hartnäckige Verteidigung in Lettland und Estland verzögerten den deutschen Vormarsch (zB. Schlacht um Luga).
Hitler reagierte, indem er die "Panzergruppe 3" der Heeresgruppe Mitte entscheidend schäwchte: nach der Smolensker Schlacht wurden Panzerdivisionen und mot. Divisionen zur HG Nord abgestellt, um den Angriff auf Leningrad wieder aufzunehmen. Hierfür bestand - von vornherein - ein Zeitfenster von 6 Wochen ab Mitte August, da anschließend der Angriff auf Moskau vorgesehen war (-> Oktober 1941, Operation Taifun). Die HG Nord verlor nicht nur die gepanzerten Verbände, die sie zuvor zusätzlich von HG Mitte bekam, sondern musste auch ihre eigene Panzergruppe 4 (GenOb Hoeppner) für den Stoß auf Moskau abgeben.
Die oben angegebenen Anweisungen sind vor diesem Hintergrund zu sehen. Anfang Oktober 1941 war die Wehrmacht zur Einnahme von Leningrad, das hartnäckig verteidigt wurde, mit ihren restlichen, geschwächten Infanteriedivisionen nicht mehr in der Lage. Von daher wurde als Maximalziel die Einschließung und die Abschnürung von allen Landwegen gesetzt.
Als dann im Oktober/November außerdem der Stoß der letzten motorisierten und Panzerverbände auf
Tichwin scheiterte, waren die Offensivbemühungen der HG Nord am Ende angelangt.
Eine Wiederaufnahme des Angriffs auf die belagerte Stadt war nach dem Fall von Sewastopol (Mai 1942) geplant. Teile von Mansteins 11. Armee wurden Mitte 1942 an die Nordfront verlegt, Manstein selbst sollte den Angriff leiten. Dazu kam es nicht: Abzüge der Kräfte an die Südfront und dann Stalingrad verhinderten dieses.
Anfang 1944 trat die HG Nord den Rückzug an, in Folge sowjetischer Offensiven, und zog sich über das Baltikum nach Ostpreußen zurück.
Zum "Seekrieg" auf dem Ladogasee gibt diese Seite einen Überblick:
http://heninen.net/laatokka-war/english.htm