viel Spaß.
Siehe oben #761, nun der erneute und damit der letzte Hinweis.
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viel Spaß.
In dem Interview mit Dr. Tremmel wird von ihr dieses Thema angesprochen, aber dezent. Wenn ich es nicht falsch verstanden habe, sagt sie:
Wenn die Studie des Bergbaumuseums recht hat, dann ist die bisher von der Wissenschaft erstellte Chronologie der Lippelager falsch.
Das ist nicht gesagt. Wir wissen nicht, welches die 16 Auguren des Jahres 9 n. Chr. waren. Vielleicht war Varus darunter. Als Senator aus vornehmstem Hause, mit dem Kaiser verschwägert, kam er sicher für das Kollegium in Frage.Varus war kein Augur.
Was mir auffällt: Es wird ein bisschen zu oft Argumentum ad hominem gebracht (z.B. gegen Schoppe, Pflug). Personen sind nicht wichtig, wichtig sind die Ideen
Ein neuer Weg beschritten wurde jüngst z. B., indem man Buntmetalle aus römischen Militärfundstücken untersuchte; dazu wurden sicherlich nachvollziehbare Methoden entwickelt. Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich bin mir sicher, dass dazu die grundlegenden Kenntnisse und Verfahren auf dem Gebiet der Chemie über Bord geworfen hat, auf den Unterschied zwischen Zinn und Zink gepfiffen hat und stattdessen der Fantasie freien Lauf gelassen hat.Zum Gegenstand der Diskussion: Querdenker in der Wissenschaft – im guten Sinne – waren oft diejenigen, die Fortschritt brachten. Weil sie eingefahrene Wege verließen und neue beschritten.
Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich bin mir sicher, dass dazu die grundlegenden Kenntnisse und Verfahren auf dem Gebiet der Chemie über Bord geworfen hat, auf den Unterschied zwischen Zinn und Zink gepfiffen hat und stattdessen der Fantasie freien Lauf gelassen hat.
Ein neuer Weg beschritten wurde jüngst z. B., indem man Buntmetalle aus römischen Militärfundstücken untersuchte; dazu wurden sicherlich nachvollziehbare Methoden entwickelt. Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich bin mir sicher, dass dazu die grundlegenden Kenntnisse und Verfahren auf dem Gebiet der Chemie über Bord geworfen hat, auf den Unterschied zwischen Zinn und Zink gepfiffen hat und stattdessen der Fantasie freien Lauf gelassen hat.
l.
Varus war kein Augur. Wer trug in Kalkriese 10 Augurenstäbe ?
Richtig, was wir wissen, ist, dass Varus eines der vier hohen Priesterämter innehatte, das geht aus der Inschrift CIL 6,00636 hervor, die aus dem gemeinsamen Konsulat von Tiberius und Varus 13 rührt, als die beiden zur Rückkehr von Augustus von einer Reise in hispananische und gallische Provinzen ludi votivi ausrichteten.Das ist nicht gesagt. Wir wissen nicht, welches die 16 Auguren des Jahres 9 n. Chr. waren. Vielleicht war Varus darunter. Als Senator aus vornehmstem Hause, mit dem Kaiser verschwägert, kam er sicher für das Kollegium in Frage.
Meinst Du mit "sie" die Doktorandin oder Frau Dr. Tremmel?
Ich denke, Masenspektroskopie bzw. -metrie ist ein extrem sensibles und aussagefähiges Instrument. Es wird ja gerade in der Metallanalyse seit Jahrzehnten eingesetzt, in der forensischen Medizin seit fast 50 Jahren.
Die spektroskopischen Untersuchungen an Ötzis Zähnen und Knochen sind ja bis dato nicht widerlegt worden, und dort ist die gleiche statistische und analytische Methodik.
Forschungslabor | Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Diese Aussage verstehe ich nicht so ganz, man kann chemische Unterschiede von Metallen und ihren Legierungen nicht ignorieren, SN ist SN und Zink ist Zink. Der entsprechende " Abdruck" im Massenspektrometer ist da immer eindeutig.
Dieser Weg war nicht unbekannt, wie man vielleicht meinen könnte, nur hat niemand ihn in Sachen Varus beschritten – bis eben eine Doktorandin dies tat.Ein neuer Weg beschritten wurde jüngst z. B., indem man Buntmetalle aus römischen Militärfundstücken untersuchte;
Hier wurde gesagt, dass Mommsen schon vor 100 Jahren die Idee hatte, Kalkriese könnte der Ort der Varusschlacht sein, aber die in dieser Sache tonangebenden Historiker und Archäologen hörten nicht auf ihn und gingen weiter auf den ihnen bekannten und liebgewonnen Wegen – und man kann nicht behaupten, diese Wissenschaftler wüssten zu wenig über Forschungsgeschichte und Forschungsstand.Wer neue Wege begehen will, sollte sich auch erst einmal über Forschungsgeschichte und Forschungsstand informieren,
Es ging allerdings im Kontext NICHT um Fachwissenschaftler, sondern um Pflug und Vater und Söhne Schoppe.Hier wurde gesagt, dass Mommsen schon vor 100 Jahren die Idee hatte, Kalkriese könnte der Ort der Varusschlacht sein, aber die in dieser Sache tonangebenden Historiker und Archäologen hörten nicht auf ihn und gingen weiter auf den ihnen bekannten und liebgewonnen Wegen – und man kann nicht behaupten, diese Wissenschaftler wüssten zu wenig über Forschungsgeschichte und Forschungsstand.
Am Anfang stand nur die Idee Mommsens – und Solches meinte ich, als ich sagte: Personen sind nicht wichtig, wichtig sind die Ideen, und das selbst dann, wenn sie noch nicht bewiesen werden konnten.
Ich will Pflug und Schoppe gar nicht verteidigen, sondern das Unkonventionelle in der Forschung, gern auch das von Außenseitern gebrachte – Schliemann, der auch nicht vom Fach war, lässt grüßen; er hatte zuerst eine Idee, und selbst als die sich durch Ausgrabungen bestätigte, gab es trotzdem Widerspruch von den damaligen Koryphäen der Zunft.Es ging allerdings im Kontext NICHT um Fachwissenschaftler, sondern um Pflug und Vater und Söhne Schoppe.
Und wieder der alte Schliemann-Mythos, der so überhaupt nicht stimmt. In Hirsalik war schon vor Schliemann gegraben worden.Ich will Pflug und Schoppe gar nicht verteidigen, sondern das Unkonventionelle in der Forschung, gern auch das von Außenseitern gebrachte – Schliemann, der auch nicht vom Fach war, lässt grüßen; er hatte zuerst eine Idee, und selbst als die sich durch Ausgrabungen bestätigte, gab es trotzdem Widerspruch von den damaligen Koryphäen der Zunft.
Ich erkläre es auch dir noch mal.Mich hat z.B. sauer aufgestoßen, dass du @Lehye ziemlich barsch die Rosinenpickerei vorwarfst, so nach dem Motto, er müsse z.B. vom Cassius Dio alles nehmen, nicht nur Teile, die er dann mit Zitaten anderer Autoren kombinierte.
Das ist das tägliche Brot des Historikers. Das ist nicht das, was Leyhe gemacht hat. Der hat willkürlich eine Stelle an der Weser bestimmt, wo Varus losgelaufen sein soll und willkürlich einen Satz ignoriert.Es ist völlig legitim, aus den wenigen schriftlichen Quellen, die wir haben, sich ein eigenes Gesamtbild zu komponieren,
Besser Beispiele wären die Holocaustforschung, wo sich anfänglich Historiker kaum heranwagten, und wo Juristen die ersten großen Forschungserfolge hatten oder die prähistorische Archäologie, deren Verwissesnchaftlichung in hohem Maße von Biologen vorangetrieben wurde.
Der war tatsächlich unbeabsichtigt.dass Varus auf dem Weg war, einen Niederstand aufzuschlagen
Varus wollte die Germanen aufmischen.Wurde aber sicherlich verstanden
Bevor die mangelnde Präzision wieder zu langen Diskussionen führt: Wenn zwischen zwei Quellen Widersprüche bestehen oder textimmanente Widersprüche bestehen, die sich nicht auflösen lassen, dann ist die Aufgabe des Historikers a) zu bewerten, warum die Historiographen (denn im Normalfall wird es sich bei solchen Widersprüchen um historiographische Quellen und keine anderen Quellengattungen handeln) dies so erzählen und b) zu bewerten, welche Version denn die wahrscheinlich wahrhaftere ist.Verwerfen kann man Angaben aus Quellen dann, wenn sie
- im Widerspruch mit der physischen Wirklichkeit stehen
- im Widerspruch mit anderen Quellen stehen
- textimmanente Widersprüche aufweisen.
- es begründbare Gründe gibt, eine Angabe aus einer Quelle unstimmig zu halten: Cui bono?
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