Remake or not remake? - that’s the question!

Früher war alles besser! War es das immer?

Casino Royale: Remake von 2006 mit Daniel Craige wirklich schlechter als das Original aus dem Jahr 1954 mit dem legendären(?) Barry Nelson.

A Star Is Born mit Lady Gaga & Brdley Cooper von 2018 so viel schlechter als 1976 mit Barbra Streisand & Kris Kristofferson?

Tim Burtons Charlie und die Schokoladenfabrik mit Johnny Deep schlechter als Gene Wilder 1971?
 
Natürlich, würde ich mich hier über "Taxi nach Tobruk" oder auch "Lohn der Angst" auslassen, das tue ich nicht.

Die alten Filme haben einfach "Stil", sie werden niemals übertroffen werden, der geniale Lino Ventura, und Hardy Krüger in einem Spiielfilm, so etwas wird es nicht wieder geben...

Micha
 
Die alten Filme haben einfach "Stil", sie werden niemals übertroffen werden, der geniale Lino Ventura, und Hardy Krüger in einem Spiielfilm, so etwas wird es nicht wieder geben...
Ja, weil die beiden tot sind. Unsere Zeit hat auch gute und sehr gute Schauspieler, die in stilvollen Filmen spielen – und in 30 oder 50 Jahren werden sich trotzdem wieder welche finden, die dann diese alten Filme in den Himmel loben und sagen werden: So etwas wird es nie wieder geben.

An einem sehr erfolgreichen deutschen Film wie „Im Westen nichts Neues“ aus dem Jahr 2022, der 9 Oscarnominierungen und schließlich 4 Oscars bekam, herumzumäkeln, ist wieder mal typisch deutsch, oder?
 
Kritisiert wird, soweit ich das überblicke, nicht der Film an sich (der zum Teil hier durchaus gelobt wird), sondern sein überaus freier Umgang mit seiner Romanvorlage, mit deren Titel er sich schmückt, sowie das Ende (Angriffsbefehl wenige Minuten vor Waffenstillstand).
Ich selbst kann das nicht beurteilen, da ich nur den Roman gelesen habe, aber noch keine Verfilmung gesehen.

Aber man wird ja z.B. auch an "Gladiator" (den ich als Film toll fand) trotz seiner Oscars u.a. seinen freien Umgang mit der römischen Geschichte kritisieren dürfen oder manche Freiheiten bei der Ausstattung.
 
So sehr ich Bram Stoker, und die Verfilmungen auch schätze, was soll das hier werden?

Was spricht gegen "Tanz der Vampire" aus dem Jahre 1967, eine perfekte Komödie, etwas gruselig, aber ein moderner Klassiker.
Link: Tanz der Vampire (Film) – Wikipedia

Ich sehe in den teilweise weit ausholenden Antworten keinen Ansatz, nur Phantasien des eignen Interesses, was hat all das noch mit einer Wiederverfilmung / Wiederaufführung überhaubt noch zu tun...

Micha
Zu Tanz der Vampire habe ich mich doch gar nicht geäußert!

Das ist eine Diskussion über historische Filme, Filmklassiker, Klassiker der Filmgeschichte und Klassiker der Weltliteratur und Remakes ich "phantasiere" auch nicht, ich widerspreche einer Behauptung, und ich widerlege die Behauptung indem ich den Roman von Stoker zitiere und belege, dass Bram Stoker sich im Roman sehr wohl die Überfahrt der Demeter erwähnt im Roman.

In dem Thread geht es um Remakes, um Literaturverfilmungen, und der Streifen "Die letzte Fahrt der Demeter" basiert nun einmal auf dem Roman von Stoker.

Ich glaube dir aufs, Wort, dass du nicht nachvollziehen kannst, was das soll: Eine Behauptung nachprüfen und die Behauptung ausführlich widerlegen, sie widerlegen durch nachprüfbare Fakten und dabei ausführlich eine Quelle zitieren- was für ein Quatsch! was soll das für einen Sinn haben.

Wozu Behauptungen nachprüfen? Wozu sich die Mühe machen, Behauptungen zu widerlegen, widerlegen durch Fakten, wer interessiert sich schon dafür, das genau nachzulesen, zu überprüfen, zu korrigieren, wenn der wahre Fachmann ohnehin ein für alle mal Bescheid weiß aus dem Bauch heraus.

Es gibt aber immer noch Leute, die halten das nicht für Phantasie und überflüssig und die interessiert so etwas auch.
 
Ja, weil die beiden tot sind. Unsere Zeit hat auch gute und sehr gute Schauspieler, die in stilvollen Filmen spielen – und in 30 oder 50 Jahren werden sich trotzdem wieder welche finden, die dann diese alten Filme in den Himmel loben und sagen werden: So etwas wird es nie wieder geben.

An einem sehr erfolgreichen deutschen Film wie „Im Westen nichts Neues“ aus dem Jahr 2022, der 9 Oscarnominierungen und schließlich 4 Oscars bekam, herumzumäkeln, ist wieder mal typisch deutsch, oder?

Die Wertschätzung muss ja nicht so weit gehen, dass man vor lauter Ergriffenheit, noch halb erschlagen von der Computer-Animation und Spezialeffekten die Mängel an Story und Plot sanft wegnickt, weil die Mehrheit der an Netflix Sehgewohnheiten angepassten Zuschauer ohnehin Remarque nie gelesen hat.

Das etwas erfolgreich ist, beweist noch lange nicht, dass es auch gut oder korrekt ist.

Ridley Scotts Gladiator ist beides ein toller Film und dennoch aus historischer Sicht in vielen Szenen kompletter Bullshit. An den Rüstungen stimmt aber auch gar nichts, und die Stellen, an denen massive historische Fehler unterlaufen sind endlos.

Wenn ich aber das merke, und das merkt nicht nur ein Historiker, Rom wurde nicht als Republik gegründet, und Marc Aurel konnte nicht 20 Jahre im Krieg verbringen, wenn er nur 19 Jahre regierte- warum sollte man das nicht sagen? Ist es Gemeckere, wenn ich erwarte, dass ein Film von einem gewissen Niveau die Zuschauer nicht abholt, sondern ihnen ein bisschen mitdenken zugesteht.
 
Kritisiert wird, soweit ich das überblicke, nicht der Film an sich (der zum Teil hier durchaus gelobt wird), sondern sein überaus freier Umgang mit seiner Romanvorlage, mit deren Titel er sich schmückt, sowie das Ende (Angriffsbefehl wenige Minuten vor Waffenstillstand).
Und der Umstand, dass er ein tatsachenwidriges Bild transportiert, dass für die "Dolchstoßlegende" anschlussfähig ist, insofern es im Film so dargestellt wird, als habe Erzberger im Oktober 1918 die Heersleitung beknien müssen doch bitte endlich vom militärischen Wahnsinn abzulassen und in Friedensverhandlungen einzutreten.
Damit stellt er die Sache so dar, als wäre das Waffenstillstndsgesuch nicht auf die Forderung Ludendorffs zurück gegangen, der Ende September 1918 KW II. eröffnet hatte dass Deutschland die militärischen Möglichkeiten ausgingen und man um Frieden nachsuchen müsse, bevor die Front zusammenbricht, (das kommt im Film nicht vor, würde aber zwingend dazu gehören), sondern als wäre das zivil motiviert gewesen.

Danaben noch einige Szenen, die nicht wirklich plausibel sind, aber das ist weniger wichtig.

An einem sehr erfolgreichen deutschen Film wie „Im Westen nichts Neues“ aus dem Jahr 2022, der 9 Oscarnominierungen und schließlich 4 Oscars bekam, herumzumäkeln, ist wieder mal typisch deutsch, oder?

Hierauf könnte ich folgendes entgegnen:

Einen Film für unangreifbar zu erklären, der eine tatsachenwidrige historische Darstellung beeinhaltet, die das zwar selbst nicht transportiert aber anschlussfähig für rechtsextreme Mythen ist, die sich schon im vergangenen Jahrhundert als äußerst unheilvoll erwiesen haben, weil Oscarnominierungen und völlig unangebrachter ostentativer Nationalstolz auf einen Film, der die geschichtsvergessenenen Teile der Öffentlichkeit begeistert wichtiger ist und Miesmacher/Spaßbremsen doch bitte die Klappe halten sollen (auch eine sehr "deutsche" Haltung) , ist mal wieder "typisch deutsch" oder?

Zum Glück ist das falsch. Ist halt nicht "typisch deutsch", sondern einfach nur typisch Dion.

Man man man...........

Ein wenig mehr Feingefühl für berechtigte Kritik und grundsätzlich auch die Akzeptanz anderer Bewertungen, zumal wenn die einigermaßen fundiert sind, wäre wirklich angebrachter als dein Rummgeholze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück zu den Neuverfilmungen, es ist wie mit der Musik, hatte jemals eine Band den Titel "In A Gadda Da Vida" der Kapelle Iron Butterfly neu aufgenommen, niemals, völlig unmöglich und undenkbar.

Klassiker fasst man nicht an, ich denke an die Literaturverfilmung "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" aus dem Jahr 1986, erzählt von dem wunderbaren Schauspieler Klaus Schwarzkopf.
Alle fünf Teile sind Online, der reine Genuß, eine Zeitreise in die gute alte Zeit, sehr zu empfehlen!

Wer sollte dieses Werk von Fontane jemals besser und näher sprechen und nahebringen können als Klaus Schwarzkopf, niemand!

Gute Unterhaltung! ;)

Micha
In a Gadda da vidda gibts u.a. eine Version von slayer.
 
Wenn ich aber das merke, und das merkt nicht nur ein Historiker, Rom wurde nicht als Republik gegründet, und Marc Aurel konnte nicht 20 Jahre im Krieg verbringen, wenn er nur 19 Jahre regierte- warum sollte man das nicht sagen?
Ja, wenn man als Erbsenzähler gelten will, sollte man das schon sagen. :D
Wenn ich mich recht erinnere, dann sagte Marc Aurel nur, dass Rom wieder eine Republik werden soll, und nicht dass Rom als Republik gegründet wurde. Und selbst wenn er das tatsächlich sagte, er könnte es nicht besser gewusst haben.
Und das mit 19 statt 20 Jahren, das ist wirklich eine Bagatelle, nicht der Rede wert.

PS: Habe gerade nachgesehen: Er war von 161 bis 180 Kaiser und das sind 20 Jahre.
 
Sein Vorgänger Antoninus Pius starb am 7.3.161, Mark Aurel selber am 17.3.180. Das ergibt 19 Jahre und ein paar Tage.

Und Mark Aurel soll nicht gewusst haben, dass Rom zu Beginn Monarchie war? Er soll so ungebildet gewesen sein, dass er noch nie etwas von den legendären sieben Königen gehört haben soll?
 
Und Mark Aurel soll nicht gewusst haben, dass Rom zu Beginn Monarchie war?
Wir wissen nicht, was Mark Aurel gewusst hat. Was er aber auf jeden Fall wissen dürfte, waren die Ereignisse der Kaiser vor ihm, von denen manche, z.B. Caligula, Nero, alles andere als weise regierten. Und da er wahrscheinlich von der Eitelkeit und Ruhmsucht seines Sohnes Commodus wusste (Commodus änderte z.B. später die Namen von Monaten, darunter den für den Monat August auf Commodus um), könnte seine Empfehlung, wieder eine Republik einzuführen, glaubhaft sein.

Aber genug davon: Gladiator ist ein Film, also ein Kunstwerk und damit keine Eins-zu-eins-Übersetzung des – derzeit! – historisch Belegbaren.
 
Und da er wahrscheinlich von der Eitelkeit und Ruhmsucht seines Sohnes Commodus wusste (Commodus änderte z.B. später die Namen von Monaten, darunter den für den Monat August auf Commodus um), könnte seine Empfehlung, wieder eine Republik einzuführen, glaubhaft sein.
Mark Aurel sicherte selbst die Nachfolge seines Sohnes, indem er ihn noch zu Lebzeiten zuerst zum Caesar, dann sogar zum Augustus erhob, also zum formal vollwertigen Kaiser. Caesar-Erhebungen hatte es schon früher gegeben, aber die Erhebung des Nachfolgers zum Augustus war bis dahin noch beispiellos (und kam erst nach Mark Aurel häufiger vor). Damit schaltete Mark Aurel faktisch jede Möglichkeit, Commodus als Kaiser zu verhindern (außer durch Mord), selbst aus.
 
Ja, wenn man als Erbsenzähler gelten will, sollte man das schon sagen. :D
Wenn ich mich recht erinnere, dann sagte Marc Aurel nur, dass Rom wieder eine Republik werden soll, und nicht dass Rom als Republik gegründet wurde. Und selbst wenn er das tatsächlich sagte, er könnte es nicht besser gewusst haben.
Und das mit 19 statt 20 Jahren, das ist wirklich eine Bagatelle, nicht der Rede wert.

PS: Habe gerade nachgesehen: Er war von 161 bis 180 Kaiser und das sind 20 Jahre.

Stimmt, ich hatte nicht mehr auf dem Schirm, dass Antoninus März 161 starb, und Marc Aurel starb am 17. März 180 das sind ziemlich genau 20 Jahre.

"Rom wurde als Republik gegründet" sagt Senator Gaius zu Commodus.

Commodus räumt bei der Schlacht von Carthago" ein, dass seine Geschichtskenntnisse mau sind (obwohl er hervorragende Lehrer hatte) Aber jeder Senator jedes Kind hätte in Rom gewusst, dass Romulus König war, dass Könige über Rom herrschten, bis die Römer den letzten von ihnen Tarquinius Superbus davonjagten.

Darüber könnte man hinwegsehen, so wie man auch sonst über solche Anachronismen hinwegsieht.

Wenn nicht Ridley Scott eben den Anspruch erhoben hätte, dass Gladiator wissenschaftlichen Anforderungen voll gerecht wird. Es ist so offensichtlich, dass er diesen Anspruch eben nicht hält.

Das kann man natürlich als Erbsenzählerei bezeichnen- solche Petitessen lassen sich eben auch nicht ideologisch aufladen wie Religions- oder Anti-Gender-Beiträge.
 
Wir wissen nicht, was Mark Aurel gewusst hat. Was er aber auf jeden Fall wissen dürfte, waren die Ereignisse der Kaiser vor ihm, von denen manche, z.B. Caligula, Nero, alles andere als weise regierten. Und da er wahrscheinlich von der Eitelkeit und Ruhmsucht seines Sohnes Commodus wusste (Commodus änderte z.B. später die Namen von Monaten, darunter den für den Monat August auf Commodus um), könnte seine Empfehlung, wieder eine Republik einzuführen, glaubhaft sein.

Aber genug davon: Gladiator ist ein Film, also ein Kunstwerk und damit keine Eins-zu-eins-Übersetzung des – derzeit! – historisch Belegbaren.

Bullshit!"

Das hätte jedes Kind gewusst, selbst Kinder die nie eine Schule von innen gesehen haben hätten das gewusst. Umso mehr ein Kaiser, der eminent gebildet war, der von den besten Lehrer ausgebildet und sorgfältig auf sein Amt vorbereitet wurde.



Er hat Commodus als Nachfolger aufgebaut, und Commodus war seit 177 Mitregent. Commodus von der Thronfolge auszuschließen, hätte bedeutet ihn umzubringen. Als Thronprätendent war Commodus nicht zu übergehen. Ein anderer Thronprätendent hätte als erstes Commodus beseitigen müssen.

Marc Aurel war so sorgfältig wie kein Kaiser vor ihm auf sein Amt vorbereitet worden. Er wurde von den besten Lehrer ausgebildet, wuchs am Hof Hadrians und Antoninus auf.
t
 
Zurück
Oben