Über die Seevölker spricht auch Jörg Klinger, Professor für Altorientalistik an der FU Berlin, in seiner 2007 erschienenen Publikation "Die Hethiter":
Damit ist Jörg Klinger wie auch andere Orientalisten der Ansicht, dass es sich bei der Seevölkerbewegung nicht nur um Piratenzüge handelte, sondern dass eine Völkerwelle ausgelöst war, die das Attrubut "Völkerwanderung" verdient.
Historisch näher fassbar und folgenreich waren allerdings nur die Philister und ihre Ansiedlung in Palästina, das nach mehrheitlicher Meinung hinsichtlich der Namensdeutung noch heute ihren Namen trägt. Die anderen in den Quellen genannten Völker, deren Identifizierung nach wie vor kontrovers diskutiert wird, bleiben schemenhaft und verschwinden nach der Schlacht im Nildelta aus der Geschichte.
Dass auch die mykenische Kultur und Zivilisation um 1200 v. Chr. durch den Einbruch landsuchender Völker von Norden her zerstört wurde, unterliegt keinem Zweifel. Allerdings ist festzuhalten, dass die mykenischen Stadtstaaten zuvor schon ihren Höhepunkt überschritten hatten und eine spürbare Erstarrung ihrer feudalen Kultur eingesetzt hatte. Sie waren somit eine leichte Beute für die Expansion aus dem Balkan, ebenso wie auch das Reich der Hethiter, das beim Angriff der Seevölker bereits in Auflösung begriffen und von einem Bürgerkrig erschüttert war.