Ist das Deutschland-Lied wirklich so schlimm?

Lungos schrieb:
schwarz-rot-gold ist aus den farben der studentenbewegung (urburschenschaft jena) hervorgegangen.
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die theorie der kaiserfarben schwarz-gold ist eher abwägig, wennauch noch mancher dies vertritt...
Was ist denn daran abwägig? Es gibt seit dem Mittelalter (ich glaube seit Friedrich Barbaross) die Tradition des schwarzen Adlers auf goldenem Grund mit rotem Schnabel und Krallen als Reichs- bzw. Kaiserwappen. Die nationalen Farben haben also eine weit ältere Tradition als die Urburschenschaft Jena. Diese hat wohl eher ihrerseits schon ihre Farben vom Kaiserwappen abgeleitet.

siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswappen_(Deutschland)
 
Zuletzt bearbeitet:
dem pflichte ich vollends bei.

das kaiserwappen seit dem mittelalter (und der adler schon seit der röm zeit) wurde ja auch in den originalfarben im zweiten reich beibehalten, obwohl die nationalflaggefarben von diesem althergebrachten schema abwichen...

P.S.: mal ne frage am rand. wie kann man hier kleinere bilder/grafiken einfügen? in machen beiträgen sieht man sowetwas...
 
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P.S.: mal ne frage am rand. wie kann man hier kleinere bilder/grafiken einfügen? in machen beiträgen sieht man sowetwas...

wenn du einen Beitrag schreibst, erscheint unterhalb ein Fenster mit Zusätzlichen Einstellungen, dort steht Anhänge verwalten, drauf klicken und entweder eine URL eingeben oder vom Computer hochladen.
 
Anhänge anfügen, wenn du einen Beitrag erstellst, dann steht das unten als Wahlmöglichkeit. Dann das Bild vom PC hochladen oder von einer URL und wenn nötig verkleinern (die neue Version soll das automatisch machen, macht sie aber noch nicht).
Das wars dann.
 
Nun frage ich mich persönlich was diese Gutmenschen von der GEW (warum denke ich an GEZ?) sagen würden, wenn wir die französische Marseillaise als Nationalhymne in Deutschland hätten?

Ich denke bis zum ersten Refrain genügt:

"Auf, Kinder des Vaterlands!
Der Tag des Ruhms ist da.
Gegen uns wurde der Tyrannei
Blutiges Banner erhoben. (2 x)
Hört Ihr auf den Feldern
Das Brüllen der grausamen Krieger?
Sie kommen bis in unsere Arme,
Unsere Söhne, unsere Frauen zu köpfen!

Refrain:
An die Waffen, Bürger!
Schließt die Reihen,
Vorwärts, marschieren wir!
Damit ein unreines Blut
unsere Äcker tränkt!"

Auch im Rückblick auf die Zeit der Entstehung frage ich mich wer da wen geköpft hat? Aber das ist nicht unser Bier.

zu blicken. Leider sind Nationalhymnen meist ziemlich schwülstige Angelegenheiten.

Auch wenn ein veralteter Beitrag muss ich dazu etwas anmerken. Das bedauerliche an der Marseillaise ist die stets verkürzte Version von nur einer Strophe. Die restlichen Strophen sind weitaus versöhnlicher und stellen den historischen Kontext einwandfrei her. Ein Hauch Bildung gehört allerdings schon dazu den Zusammenhang zu begreifen. So wird heute kaum noch jemand etwas mit dem Namen Bouillé anfangen können.

Hier der Text der Marseillaise:

Was will diese Horde von Sklaven,
Von Verrätern, von verschwörerischen Königen?
Für wen diese gemeinen Fesseln,
Diese seit langem vorbereiteten Eisen? (2 x)
Franzosen, für uns, ach! welche Schmach,
Welchen Zorn muss dies hervorrufen!
Man wagt es, daran zu denken,
Uns in die alte Knechtschaft zu führen!

Refrain

Was! Ausländische Kohorten
Würden über unsere Heime gebieten!
Was! Diese Söldnerscharen würden
Unsere stolzen Krieger niedermachen! (2 x)
Großer Gott! Mit Ketten an den Händen
Würden sich unsere Häupter dem Joch beugen.
Niederträchtige Despoten würden
Über unser Schicksal bestimmen!

Refrain

Zittert, Tyrannen und Ihr Niederträchtigen
Schande aller Parteien,
Zittert! Eure verruchten Pläne
Werden Euch endlich heimgezahlt! (2 x)
Jeder ist Soldat, um Euch zu bekämpfen,
Wenn Sie fallen, unsere jungen Helden,
Zeugt die Erde neue,
Die bereit sind, gegen Euch zu kämpfen

Refrain

Franzosen, Ihr edlen Krieger,
Versetzt Eure Schläge oder haltet sie zurück!
Verschont diese traurigen Opfer,
Die sich widerwillig gegen uns bewaffnen. (2 x)
Aber diese blutrünstigen Despoten,
Aber diese Komplizen von Bouillé,
Alle diese Tiger, die erbarmungslos
Die Brust ihrer Mutter zerfleischen!

Refrain

Heilige Liebe zum Vaterland,
Führe, stütze unsere rächenden Arme.
Freiheit, geliebte Freiheit,
Kämpfe mit Deinen Verteidigern! (2 x)
Damit der Sieg unter unseren Flaggen
Den Klängen der kräftigen Männer zu Hilfe eilt,
Damit Deine sterbenden Feinde
Deinen Sieg und unseren Ruhm sehen!

Refrain

Wir werden des Lebens Weg weiter beschreiten,
Wenn die Älteren nicht mehr da sein werden,
Wir werden dort ihren Staub
Und ihrer Tugenden Spur finden. (2 x)
Eher ihren Sarg teilen
Als sie überleben wollend,
Werden wir mit erhabenem Stolz
Sie rächen oder ihnen folgen.

Refrain
Leider wurde in Frankreich davon abgegangen den Chant du Départ als Nationalhymne zu verwenden. Die Aussage dieses Liedes ist nämlich weitaus eher ein Bekenntnis zur Demokratie und Republikanismus. Vielleicht ist aber gerade das die Ursache, weshalb man diese schöne Hymne nicht wählte, eben weil sie so leicht nicht von allen Parteien für sich zu beanspruchen ist.
Zum Vergleich:
Un député du peuple

La victoire en chantant nous ouvre la barrière ;
La liberté guide nos pas,
Et du nord au midi la trompette guerrière
A sonné l'heure des combats.
Tremblez, ennemis de la France,
Rois ivres de sang et d'orgueil !
Le peuple souverain s'avance ;
Tyrans descendez au cercueil.
-
La République nous appelle,
Sachons vaincre ou sachons périr ;
Un Français doit vivre pour elle,
Pour elle un Français doit mourir. (bis - les deux derniers vers)
-

Une mère de famille

De nos yeux maternels ne craignez pas les larmes :
Loin de nous de lâches douleurs !
Nous devons triompher quand vous prenez les armes :
C'est aux rois à verser des pleurs.
Nous vous avons donné la vie,
Guerriers, elle n'est plus à vous ;
Tous vos jours sont à la patrie :
Elle est votre mère avant nous.
-

Deux vieillards

Que le fer paternel arme la main des braves ;
Songez à nous au champ de Mars ;
Consacrez dans le sang des rois et des esclaves
Le fer béni par vos vieillards ;
Et, rapportant sous la chaumière
Des blessures et des vertus,
Venez fermer notre paupière
Quand les tyrans ne seront plus.
-

Un enfant

De Barra, de Viala le sort nous fait envie ;
Ils sont morts, mais ils ont vaincu.
Le lâche accablé d'ans n'a point connu la vie :
Qui meurt pour le peuple a vécu.
Vous êtes vaillants, nous le sommes :
Guidez-nous contre les tyrans ;
Les républicains sont des hommes,
Les esclaves sont des enfants.
-

Une épouse

Partez, vaillants époux ; les combats sont vos fêtes ;
Partez, modèles des guerriers ;
Nous cueillerons des fleurs pour en ceindre vos têtes :
Nos mains tresserons vos lauriers.
Et, si le temple de mémoire
S'ouvrait à vos mânes vainqueurs,
Nos voix chanterons votre gloire,
Nos flancs porteront vos vengeurs.
-
Une jeune fille

Et nous, soeurs des héros, nous qui de l'hyménée
Ignorons les aimables noeuds ;
Si, pour s'unir un jour à notre destinée,
Les citoyens forment des voeux,
Qu'ils reviennent dans nos murailles
Beaux de gloire et de liberté,
Et que leur sang, dans les batailles,
Ait coulé pour l'égalité.
-
Trois guerriers

Sur le fer devant Dieu, nous jurons à nos pères,
A nos épouses, à nos soeurs,
A nos représentants, à nos fils, à nos mères,
D'anéantir les oppresseurs :
En tous lieux, dans la nuit profonde,
Plongeant l'infâme royauté,
Les français donneront au monde
Et la paix et la liberté.
-
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider wurde in Frankreich davon abgegangen den Chant du Départ als Nationalhymne zu verwenden. Die Aussage dieses Liedes ist nämlich weitaus eher ein Bekenntnis zur Demokratie und Republikanismus. Vielleicht ist aber gerade das die Ursache, weshalb man diese schöne Hymne nicht wählte, eben weil sie so leicht nicht von allen Parteien für sich zu beanspruchen ist.

Ich glaube, das hat andere Gründe! Historisch ist es ganz klar, dass die Marseillaise ein Marschlied+Revolutionslied war. Sowas hat Rhythmus, geht so richtig ins Blut und macht so richtig "wild". Schonaml ein Grund für die Hymne. Allgemeine Beliebtheit und der Text passte ja zu damaligen Zeiten.

Heutzutage die Hymne zu wechseln, das wäre doch genauso komisch, wie die deutsche zu wechseln. Das hat doch nichts mit diesen anti-demokratischen Parteien zu tun.
 
@ Martas
Ich spreche auch nicht vom Wechseln, ich wollte nur die andere Option aufzeigen. 1792-99 war zumindest der Chant du Départ weitaus bedeutender als die Marseillaise. Ein Werk des bedeutenden Komponisten Méhul und des Librettisten Chénier. Das sollte man sich in dem Zusammenhang vielleicht durchlesen: http://fr.wikipedia.org/wiki/Chant_du_départ
 
@ Martas
Ich spreche auch nicht vom Wechseln, ich wollte nur die andere Option aufzeigen. 1792-99 war zumindest der Chant du Départ weitaus bedeutender als die Marseillaise. Ein Werk des bedeutenden Komponisten Méhul und des Librettisten Chénier. Das sollte man sich in dem Zusammenhang vielleicht durchlesen: http://fr.wikipedia.org/wiki/Chant_du_départ

Aber Werke bedeutender Komponisten sind ja nicht gleich bedeutender als andere Werke.
Ich habe es mir zum Anhören gesucht, aber bis jetzt nichts gefunden. Bis dahin kann ich den Erfolg der Marseillaise nur durch ihre Melodie erklären. Und teilweise durch den erregten Gemmütszustand anregenden Text.
Aber du hast recht, die Alternative hört sich vom Text gut an!;)
 
Meine Frage: Ist die Nationalhymne wirklich so schlimm? Überholt? Politisch nicht korrekt? Überflüssig? Auszutauschen?
1. Wie kann ein solches Lied schlimm sein. 2.Überholt vielleicht, jedenfalls an mancheen stellen nicht mehr korrekt, aber das ist unbedeutend.3. Politisch Korrekt ist sowieso ein sau doofer Ausdruck, inzwischen ist es ja schon nicht mehr korrekt zu sagen ich bin gerne Christ , weil das ja andere Religionen abwerten würde(was ein Blödsinn man)4. Eine Nationalhymne kann schwerlich überflüssig sein solange das Land noch existier, und das ist ja hier der Fall.5.Austauschen auf keinen Fall.Warum?Damit sie anderen Gefällt? Mir gefällt auch nicht das i der Hymne unserer franz. Nachbarn gesungen wird: das Blut unserer Feinde möge in unseren Ackerfurchen trocknen. Wir die deswegen abgeschaft? Ich halte das ganze diskutieren bezüglich der Hymne und ob sie einen Nazi Hintergrund unsinnig. Wann wurde die Hymne geschrieben he? im 19 Jahrhundert.Da war von Nazis noch weit und breit nix zu sehen, also kann man das auch nicht vergleichen. Hitler hat ja auch Zeitung gelesen oder Wein getrunken, verbieten wir deswegen die Bild Zeitung und einen guten Rotwein?(naja die build zu verbieten wär machmal wohl ned das schlechteste.)
 
Nachwirkung der Weltmeisterschaft

Nein, ich habe keinen Kater, das ist mit Nachwirkung nicht gemeint. Es geht um unsere Nationalhymne, die in den vorigen Monaten eine solche Renaissance erlebte.

Bei mir um die Ecke liegt eine Grundschule. Seit dem Spiel gegen San Marino nun höre ich des öfteren, wenn drei Jungs auf ihren Rollern den Heimweg von der Schule antreten, die Nationalhymne "singen". Der fussballerische Hintergrund ist offensichtlich: die Schieflage der Töne und der Gröhlfaktor sind unüberhörbar... :trompete::prost:
 
Das ist m.A. eine sehr gute Sache, völlig unabhängig davon ob die Tonlage nun stimmt oder nicht. Unsere Nationalhymne ist, so denke ich, vor allem im Alltag viel zu wenig präsent oder geläufig. Ich kann mich erinnern, dass wir selbige einmal in der Grundschule gelernt haben, aber wohl kaum mehr als drei- oder viermal gesungen während meiner gesamten dreizehnjährigen Schulzeit. Da lobe ich mir die dafür viel und gerne und meiner Meinung nach zu unrecht kritisierten Amerikaner, die vor jeder Sportveranstaltung und auch in der Schule viel öfters ihre Hymne singen.

Darüber sollte man bei uns einmal nachdenken, anstatt Fünftklässler wie es z.B. bei meinem Bruder der Fall ist mit Werken wie dem "Tagebuch der Anne Frank" zu quälen. Das soll keine Kritik gegen jenes Buch sein, sondern lediglich aussagen, dass es m.E. für einen zehnjährigen ungeeignet ist. Aber so ist das in unserer Gesellschaft, die auch nach sechzig Jahren nicht von einer Sache loskommt, für die Zehnjährige beim besten Willen nichts können.
 
Das ist m.A. eine sehr gute Sache, völlig unabhängig davon ob die Tonlage nun stimmt oder nicht. Unsere Nationalhymne ist, so denke ich, vor allem im Alltag viel zu wenig präsent oder geläufig. Ich kann mich erinnern, dass wir selbige einmal in der Grundschule gelernt haben, aber wohl kaum mehr als drei- oder viermal gesungen während meiner gesamten dreizehnjährigen Schulzeit. Da lobe ich mir die dafür viel und gerne und meiner Meinung nach zu unrecht kritisierten Amerikaner, die vor jeder Sportveranstaltung und auch in der Schule viel öfters ihre Hymne singen.

Solange politische Entscheidungsträger alle 3 Strophen singen lassen wollen und voller Inbrust dies auch tun, braucht man wenig Sorgen haben, dass das Lied zu kurz kommt.


Darüber sollte man bei uns einmal nachdenken, anstatt Fünftklässler wie es z.B. bei meinem Bruder der Fall ist mit Werken wie dem "Tagebuch der Anne Frank" zu quälen. Das soll keine Kritik gegen jenes Buch sein, sondern lediglich aussagen, dass es m.E. für einen zehnjährigen ungeeignet ist. Aber so ist das in unserer Gesellschaft, die auch nach sechzig Jahren nicht von einer Sache loskommt, für die Zehnjährige beim besten Willen nichts können.

Stimmt. Es hat eine 13jährige geschrieben. Daher ist das natürlich für 10jährige nicht nachvollziehbar.
 
Das ist m.A. eine sehr gute Sache, völlig unabhängig davon ob die Tonlage nun stimmt oder nicht. Unsere Nationalhymne ist, so denke ich, vor allem im Alltag viel zu wenig präsent oder geläufig. Ich kann mich erinnern, dass wir selbige einmal in der Grundschule gelernt haben, aber wohl kaum mehr als drei- oder viermal gesungen während meiner gesamten dreizehnjährigen Schulzeit. Da lobe ich mir die dafür viel und gerne und meiner Meinung nach zu unrecht kritisierten Amerikaner, die vor jeder Sportveranstaltung und auch in der Schule viel öfters ihre Hymne singen.
Gut, du sagst jetzt, dass man das öfter tun sollte, aber mich würde interessieren warum?:grübel:
Ich bin auch so glücklich und mich persönlich würde es nicht gerade aufbauen die Hymne in der Schule zu singen.
Und im täglichen Leben komme ich auch ohne die Hymne aus. Den Text kenne ich - keine Sorge - aber mir wäre eine zu ofte Beschallung ein Graus.
Die Hymne ist ja überhaupt nicht schlimm, in der jetzigen Fassung, aber eine gute Hymne setzt nicht gleicht voraus, dass ich sie mir mal öfter anhören muss. Irgendwann geht mir auch der beste Ohrwurm auf den Geist...;)

Darüber sollte man bei uns einmal nachdenken, anstatt Fünftklässler wie es z.B. bei meinem Bruder der Fall ist mit Werken wie dem "Tagebuch der Anne Frank" zu quälen. Das soll keine Kritik gegen jenes Buch sein, sondern lediglich aussagen, dass es m.E. für einen zehnjährigen ungeeignet ist. Aber so ist das in unserer Gesellschaft, die auch nach sechzig Jahren nicht von einer Sache loskommt, für die Zehnjährige beim besten Willen nichts können.
Dein Bruder sollte lieber glücklich sein, ich habe es in der Schule nie gelesen. Ich habe sowieso immer Deutschlehrer erwischt, die etwas anderes gelesen haben.
Und deiner Meinung nach sollte man, weil die Zehnjährigen wirklich nichts dafür können, auf eines des bewegendsten Dokumente der Naziverfolgung verzichten?
"Ochja, 60 Jahre sind vorbei, wen interessierts da...":pfeif:
Gerade ein Wissen über die damaligen Ereignisse ist doch von teilweise entscheidender Bedeutung. Sonst hat man am Ende den Salat: Kleine, beeinflußbare Jugendliche, die bestimmten Gruppen wahllos hinterherlaufen.
 
Darüber sollte man bei uns einmal nachdenken, anstatt Fünftklässler wie es z.B. bei meinem Bruder der Fall ist mit Werken wie dem "Tagebuch der Anne Frank" zu quälen. Das soll keine Kritik gegen jenes Buch sein, sondern lediglich aussagen, dass es m.E. für einen zehnjährigen ungeeignet ist. Aber so ist das in unserer Gesellschaft, die auch nach sechzig Jahren nicht von einer Sache loskommt, für die Zehnjährige beim besten Willen nichts können.


Der erste Teil der Aussage war ziemlich platter Nationalsmus.
Aber bei diesem zweiten Teil grübel ich doch, ob diese Aussage noch knapp vor der Grenze zur rechtsradikalen Position ist oder nicht doch schon dahinter.
 
Genau das hatte ich erwartet - eine plumpe Kritik, die darauf abzielt mich und meine Ansichten in eine politische Ecke zu drücken nur weil ich mir erlaubt habe mir anzumaßen ein Buch zu kritisieren. Bzw. nicht einmal inhaltlich, sondern lediglich dass es im falschen Alter gelesen wird. Aber gut, das kann man sehen wie man will weshalb ich das übergehen und nicht weiter kommentieren werde.

Aber zu den anderen Dingen:
Es erwartet niemand, dass Dich das aufbaut. Es erwartet auch niemand, dass Dir das Lied gefällt. Das ist natürlich eine individuelle Sache, weshalb ich hier auch nur meine Ansicht, nämlich dass das Lied zu kurz kommt, geschildert habe. Aber ich will versuchen zu erläutern, weshalb ich dieser Meinung bin:

Ich glaube, dass diese ewig rückwärtsgewandte und alles deutsche verdammende Politik, wie sie von Teilen prominenter Politiker seit Jahrzehnten betrieben wird, einen Teil der Schuld für die momentane Misere trägt, in der unser Land steckt - sei es in wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Hinsicht. Dieses ständige Überlegen was man tun oder sagen darf - oder eben nicht - ohne gleich als Sympathisant mit dem rechten Rand zerfleischt zu werden gepaart mit dem eklatanten Mangel an Patriotismus der Ereignisse wie eine Fußball-WM braucht um aus seiner Lethargie zu erwachen, all das sind Dinge, die mich zu der Überlegung bzw. Folgerung veranlassten, dass ein kollektiv derart belastetes Volk die Probleme der Gegenwart und Zukunft gar nicht bewältigen kann. Die "junge Generation" will kaum noch Kinder, Wirtschaft und Politik sind zu keinen grundlegenden Reformen und Neuerungen in der Lage, die deutsche Sprache wird durch ein Mischmasch aus mangelhaftem Deutsch und fehlerhaftem Englisch vergewaltigt (ich weiß, dass man mich wegen dieser Aussage wohl gleich wieder an den Pranger stellen wird, aber das ist nunmal meine Sicht der Dinge). All das sind Folgen der Geschichtspolitik, die in Deutschland seit Jahrzehnten praktiziert wird. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass der von mir beklagte Mangel an Patriotismus nicht die Ursache aller genannten Probleme ist. Aber es spielt zumindest hinein, wie stark kann ich nicht sagen aber es ist Fakt.

Schließlich möchte ich auf die Frage, weshalb man öfter die Nationalhymne singen, bzw. das Selbstverständnis der Deutschen nicht nur auf eine zwölfjährige Periode in der Geschichte forcieren sollte noch folgendes anmerken: bei vielen Leuten fand die "Patriotismuswelle" der Fußball-WM eine überaus positive Resonanz. Aber man fürchtet sich dennoch, diesen Patriotismus im Alltag zu zeigen, wenn er nicht durch ein sportliches Großereignis "entschuldigt" werden kann. Man fürchtet Auseinandersetzungen mit etwa dem Ausland und ist nicht bereit, diesen Standpunkt auch offensiv zu vertreten, zumal es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die wirklich die Deutschen hassen. Das sind jene, die mit dem Gebrüll "Nie wieder Deutschland" oder "Deutschland verrecke!" durch die Straßen ziehen und in Veröffentlichungen nach bestem Wissen gegen alles Deutsche hetzen und ihre Landsleute diffamieren. Sie zählen sich m.A. nicht mehr zu uns Deutschen. Sie haben sich selbst aus der Verantwortung für Deutschland und die Deutschen entlassen und wünschen den Deutschen alles Schlechte. Als Kritiker und Richter schmähen sie voller Häme alles, was in ihren Augen "typisch deutsch" ist, und das ist für sie gleichbedeutend mit "typisch blöd". Sie wählen aus der Vergangenheit nur solche Ereignisse aus, die sie als Waffe gegen jede patriotische Regung in diesem Land verwenden können, um so denkende Menschen jederzeit unter Druck zu setzen.

Weiterhin habe ich nicht behauptet, dass man auf Dokumente oder Zeitzeugenberichte der NS- Zeit, insbesondere solche, die die Greuel jenes Systems schildern, verzichten sollte. Nein, beileibe nicht. Ich habe lediglich gesagt, dass man damit keine Zehnjährigen konfrontieren sollte, weil das einfach zu früh ist. Das Ergebnis ist dann nämlich oftmals, und das habe ich schon viele meiner ehemaligen Mitschüler sagen hören, eine Übersättigung mit diesem Thema. Da ist dann nämlich ab einem gewissen Punkt, wenn man zum hundertsten Mal im Unterricht, im Fernsehen oder sonstwo z.B. eine Dokumentation über das Dritte Reich etc. sieht o.ä. nur noch der Gedanke "nicht schon wieder" vorherrschend. Und das ist beim besten Willen nicht Sinn der Sache - im Gegenteil. Vielleicht mag es Leute geben, bei denen das anders ist, aber ich habe übermäßig solche Meinungen gehört als ich noch zur Schule ging. Natürlich muss das Thema behandelt werden, aber nicht so früh und nicht im Übermaß. Weil genau das negative Assoziationen weckt, die "bestimmten Gruppen in unserer Gesellschaft" nur in die Hände spielen. Und das gilt es zu vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau das hatte ich erwartet - eine plumpe Kritik, die darauf abzielt mich und meine Ansichten in eine politische Ecke zu drücken nur weil ich mir erlaubt habe mir anzumaßen ein Buch zu kritisieren. Aber gut, das kann man sehen wie man will weshalb ich das übergehen und nicht weiter kommentieren werde.

Schön, dass Du das vorhergesehen hast. Hast Du auch die Forenregeln gelesen?

Ich finde, dass Patriotismus eine Ausrede ist, die Probleme, Ängste, Unzulänglichkeiten und Defizite seines Landes und der eigenen Persönlichkeit verdrängen und aus einem kollektiven Pflicht- und Ehrgefühl heraus, emotional begründete Handlungen, die einer rationalen Logik widersprechen, vollziehen zu können.

Aber da wir nicht in einem Politikforum sind, bitte ich meine persönlichen Ansichten umgehend zu löschen.

Danke!
 
Die gesellschaftlichen Probleme die Deutschland zur Zeit hat, haben die anderen europäischen Länder in ganz ähnlicher Weise. Ein Zusammenhnag mit mangelndem Patriotismus oder "Kollektivschuld" aufladender Geschichtspolitik kann ich nirgendwo entdecken.
 
Der erste Teil der Aussage war ziemlich platter Nationalsmus.
Aber bei diesem zweiten Teil grübel ich doch, ob diese Aussage noch knapp vor der Grenze zur rechtsradikalen Position ist oder nicht doch schon dahinter.
Erklär mir aber mal bitte was das mit Rechts zu tun hat wenn er sagt das dieses Buch für nen 10 jährigen zu hoch ist. Abgesehen davon das bei uns IMMER nur soclhe Sachen gelesen werden. nie wird etwas gelesen in dem auch mal gezeigt wird das auch die Deutschen damals Menschen waren die Angst hatten und gestorben sind.Ich hab in meiner ganzen Schulzeit nie malöw as darüber zu lesen bekommen das es auch ehrvolles Verhalten unter deutschen Soldatren gab.Weis ja nicht ob das in anderen Bundesländern anders ist, aber bei mir wars do. Aber ich glaube wir schweifen gerade etwas ab.
 
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