Es ist schon sehr bemerkenswert, mit wie viel Emotionen auch hier diese Diskussion geführt wird und wer sich anscheinend alles angegriffen fühlt oder ein Bedürfnis entwickelt sich zu rechtfertigen.
Muss nicht der Begeisterungsschaum, der gerade anlässlich sportlicher Erfolge geschlagen wird, wieder ein wenig gebremst werden?!
Das war meiner Ansicht nach ein Hauptmotiv der GEW, die Diskussion zu diesem Zeitpunkt zu starten.
Das hat nichts mit „Gutmenschentum“ zu tun, wie tejason so falsch meinte. Euphorie schaltet manchmal das Denken aus, und das sollte doch besser wieder angeknipst werden, auch wenn es gelegentlich und dem einen oder anderen unangenehm ist.
Man muss ja nicht mit allem einverstanden sein, was die GEW an Argumenten bringt - übrigens auch (kurz) zur Entstehungsgeschichte -, aber mir erscheint es verdächtig, wenn jemand diese Diskussion unterbinden oder herunterspielen möchte.
Der Hinweis auf die Schwülstigkeit, nationale Überheblichkeit und weitere negative Eigenschaften von Hymnen anderer Staaten beißt sich selber, denn damit wird ja eingeräumt, dass die deutsche Hymne solche Charakteristika aufweist. Außerdem: ist es weniger schlimm, wenn ich bei „Rot“ über eine Ampel fahre, wenn ich darauf verweisen kann, dass andere so etwas auch machen? Wohl kaum!
Nun zum Inhaltlichen der Nationalhymne, was Ashigaru bemängelt: Das „Deutschland, Deutschland über alles...“ klingt bei den ersten Zeilen einfach mit, ob man will oder nicht, denn (fast) jeder kennt auch diesen Teil des Textes. Und wenn jetzt über unverfänglichere Varianten für eine Hymne nachgedacht wird, so ist das zu begrüßen, finde ich.
Gut gefallen hat mir Repos Bemerkung über den Humor anderer Nationen bezüglich ihrer Hymnen. Da fiel mir der Alternativtext „Einigkeit und recht viel Freizeit...“ ein. Das ist doch ausbaufähig und kann vielleicht die Verbissenheit der Debatte wieder etwas relativieren.