Hatte der Messias eine Frau?

Vercingetorix01 schrieb:
Zu welchem Schluss kommt Herr Messadié denn?

Messadié hat eine völlig neue Theorie, danach wurde Jesus nicht an das Kreuz geschlagen sondern in einer Absprache zwischen dem Hohepriester, Pontius Pilatus und Jesus zwar verurteilt, aber alles danach geschah mehr oder weniger verschleiert, um Jesus mit seiner Frau außer Landes zu bringen, sein Weg wird in verschiedenen Stationen aufgezeigt und sein Leben endet (Familie = Frau und zwei Kinder, genaue Anzahl müßt ich nochmal nachschauen) in Indien, genauer in Kaschmir. Ziel war nach dieser Theorie, einerseits wollte Rom zu dieser Zeit keinen offenen Konflikt mit den Juden, andererseits gab es für Rom keinen Grund, Jesus Hinrichtung anzuordnen, um allen Teilen gerecht zu werden, einigte man sich auf diese "moderne" Lösung, quasi eine neue Identität für Jesus.

Übrigens bin ich seit Gestern im grübeln, entweder im Spiegel oder im Focus hab ich vor längerer Zeit gelesen, dass eine katholische Bibelforscherin sich ebenfalls ganz offiziel mit der Forschung beschäftigt, ob Jesus u. Maria Magdalena miteinander verheiratet waren, aber da mir der Name dieser Dame entfallen ist, kann ich im Augenblick auch nicht die Quellen dazu suchen.
 
Warum sollte Jesus nicht verheiratet gewesen sein???
Den Evangelien zufolge soll er, als er begann durch Judaea zu ziehen, 30 Jahre alt gewesen sein. Was in diesen ersten 30 Jahren geschehen ist wissen wir nicht (jedenfalls erzählen uns die Evangelien des Johannes, Markus, Matthäus und Lukas nichts davon). Da wäre es doch wohl gut möglich, dass er schon in "jungen" Jahren geheiratet hat. Vielleicht ist seine Frau gestorben, und das hat in dazu veranlasst in die Wüste zu gehen und zu Predigen.

Naja... das wird wohl immer ein Rätsel bleiben......
 
Julius schrieb:
Warum sollte Jesus nicht verheiratet gewesen sein???
Den Evangelien zufolge soll er, als er begann durch Judaea zu ziehen, 30 Jahre alt gewesen sein. Was in diesen ersten 30 Jahren geschehen ist wissen wir nicht (jedenfalls erzählen uns die Evangelien des Johannes, Markus, Matthäus und Lukas nichts davon). Da wäre es doch wohl gut möglich, dass er schon in "jungen" Jahren geheiratet hat. Vielleicht ist seine Frau gestorben, und das hat in dazu veranlasst in die Wüste zu gehen und zu Predigen.

Naja... das wird wohl immer ein Rätsel bleiben......


Das ist auch sehr kompliziert.
Wer kann schon sagen, was vor rund 2000 Jahren war?

Ich habe schon Schwierigkeiten mit meinen Ur-Ur- Grosseltern.
 
Irene schrieb:
Messadié hat eine völlig neue Theorie

Das ist keine "völlig neue Theorie", sondern eine alte Kamelle, die ein Journalist und Schriftsteller namens Notowitsch Ende des 19. Jahrhunderts verbreitet hat.

http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=128762&postcount=27

Seither ist sie schon x-mal aufgewärmt worden, nur handfeste Belege sind ebensowenig aufgetaucht wie bei den anderen im verlinkten Beitrag aufgelisteten "Theorien".
 
hyokkose schrieb:
Das ist keine "völlig neue Theorie", sondern eine alte Kamelle, die ein Journalist und Schriftsteller namens Notowitsch Ende des 19. Jahrhunderts verbreitet hat.

http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=128762&postcount=27

Seither ist sie schon x-mal aufgewärmt worden, nur handfeste Belege sind ebensowenig aufgetaucht wie bei den anderen im verlinkten Beitrag aufgelisteten "Theorien".

Ah, das war mir nicht bekannt:rotwerd:
 
Mal ne kleine Frage am Rande....
Wenn die Verschwörungstheorthiker um den Davinci Code von einer Verschwörung der Kirche sprechen,dann meinen sie wohl die VEREINTE Kirche um die Zeit Konstantins.Somit wäre die Ostkirche auch an dieser "Verschwörung" beteiligt,oder?
Halt nicht viel von der These..habe sowohl das Buch gelesen wie den Film (gestern)gesehen...Eine nette Geschichte.:fs:
Dan Brown nimmt historische Tatsachen,wie zb das Konzil von Nicäa,oder die Auflösung des Templerordens im Jahre 1307,und intepretiert sie wie es ihm grad passt.:scheinheilig:
Leider werden viele unwissende Menschen,die meinen Geschichte in Hollywood Filmen lernen zu können,auf diesen Unfug reinfallen.
 
Ich möchte nichts dazu beitragen irgendwie die katholische oder andersartige Ansicht zu Jesus zu verunglimpfen, was ich ein bisschen dumm fände.

Worum es mir geht, ist dass ich eben doch für nicht ganz unwesentlich halte, ob Jesus eine Frau hatte. Sicherlich würde das die Forschung nicht erleichtern, sondern erschweren, aber ein interessanter Aspekt käme hinzu. Ab dem Zeitpunkt einer möglichen Heirat, könnte die Frau Einfluss auf Jesus gehabt haben. Mögen viele Männer den Einfluss ihrer Frau auf ihr Denken und Handeln abstreiten, ich halte es für durchaus nicht unwichtig. Entscheidend in dem Bezug wäre, wie lange die Ehe gedauert haben sollte und wieviele oder ob überhaupt Kinder daraus hervorgegangen sind. Kinder verändern einen Mann durchaus und nicht selten.

Aber solange wir so im Dunkeln schwimmen, ist alles nur Spekulation. Die Bibel würde ich weder als Gegen- noch als Proagument sehen. Auslassungen sagen für mich nicht viel.
 
Ich glaube nicht, dass wir angesichts der ganzen Spekulationen um Jesus (und die Bibel im Allgemeinen) jemals eine HISTORISCHE Wahrheit erfahren werden. Dies ist meines Erachtens nach auch nicht ausschlaggebend, da jeder schließlich für sich selbst wissen muss, was er zu glauben bereit ist und was nicht...

s.d.caes.
 
Aber er hatte grossen Einfluss auf die einfachen Leuten in Galiläa! Wie sollte er bei einfach gestricken Leuten, denn überzeugent wirken, wenn er nicht als einer der ihrigen akzeptiert würde?
Mit anderen Worten. Wenn es zu dieser Zeit völlig gang und gabe war das man zwischen dem 12. und 16. Jahr verheiratet wurde.
Wie sollte dann ein exotischer Aussenseiter Glaubwürdigkeit (oder Verehrung) bei konservativen bildungsfernen Leuten erlangen können?
 
askan schrieb:
Aber er hatte grossen Einfluss auf die einfachen Leuten in Galiläa! Wie sollte er bei einfach gestricken Leuten, denn überzeugent wirken, wenn er nicht als einer der ihrigen akzeptiert würde?
Mit anderen Worten. Wenn es zu dieser Zeit völlig gang und gabe war das man zwischen dem 12. und 16. Jahr verheiratet wurde.
Wie sollte dann ein exotischer Aussenseiter Glaubwürdigkeit (oder Verehrung) bei konservativen bildungsfernen Leuten erlangen können?
Ganz einfach: Die radikalen Wanderprediger nahmen ihre Frauen nicht mit, wenn sie überhaupt welche hatten, und keiner fragte danach. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass es sich um ein römisch besetztes Land handelte. Man hat sogar ägyptische Tempelreste aus der Zeit Jesu gefunden. Von einer einheitlichen Lebensform wie in einem niederbairischen Landkreis von 1880 kann man da also überhaupt nicht ausgehen. Er war ja nur zu Hause in Nazareth bekannt, wo man ihn rausgeschmissen hat. Er war ohne festen Wohnsitz - haben Ehefrauen nicht gern.:nono:
Außerdem hatte auch Johannes d.T. großen Zulauf. Da fragte auch keiner am Jordan nach seiner Frau.
 
Und ich dachte immer Jesus wäre bis auf sein letztes Lebensjahr ein braver Zimmermann aus der Gegend von Tiberias gewesen!?

Vom Rauswurf wußte ich auch nichts, da seine Mutter und seine Brüder ihm hinterhe reissten und ihn nach Hause holen wollten. Ich beziehe mich da auf die Geschichte, als seine Mutter samt Anhang vor seiner Haustür steht und ER aus dem Fenster flieht. Als seine Brüder hinterschreien, man solle ihn halten, er sei aus ihrer Sippe und nicht Herr seiner Sinne, antwortete Er die berühmten Worte: Der Prophet gilt nichts im eigenem Heim *oder so*.

Das klingt eher so, als wollen man einen Ausreisser nach Hause holen.

Und zu Johannes.....naja welche Frau, auch in der Antike würde einen Mann haben wollen, der obdachlos ist sich mit einer Flokati-decke bekleidet und Heuschrecken ißt.
 
askan schrieb:
Und ich dachte immer Jesus wäre bis auf sein letztes Lebensjahr ein braver Zimmermann aus der Gegend von Tiberias gewesen!?

Vom Rauswurf wußte ich auch nichts, da seine Mutter und seine Brüder ihm hinterhe reissten und ihn nach Hause holen wollten. Ich beziehe mich da auf die Geschichte, als seine Mutter samt Anhang vor seiner Haustür steht und ER aus dem Fenster flieht. Als seine Brüder hinterschreien, man solle ihn halten, er sei aus ihrer Sippe und nicht Herr seiner Sinne, antwortete Er die berühmten Worte: Der Prophet gilt nichts im eigenem Heim *oder so*.

Das klingt eher so, als wollen man einen Ausreisser nach Hause holen.

Und zu Johannes.....naja welche Frau, auch in der Antike würde einen Mann haben wollen, der obdachlos ist sich mit einer Flokati-decke bekleidet und Heuschrecken ißt.
Entschuldige, ich dachte, Du kenntest die Bibel ...:pfeif:
Da wirfst Du einiges durcheinander. Nach Lk 4, 16 ff. begann er seine Predigttätigkeit in der Synagoge von Nazareth. Und als er dort lehrte, da sagten die Leute: "Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns hier?" und als er weiterredete, gerieten sie in Wut, trieben ihn zur Stadt hinaus und wollten ihn steinigen.
Das mit seiner Mutter ist eine ganz andere Geschichte.
Und zu Johannes: Eben. Also war der jedenfalls auch nicht verheiratet. Und die beiden (Jesus und Johannes) kamen geistig aus dem gleichen Stall.
 
Tiberius Caesar schrieb:
Ich glaube nicht, dass wir angesichts der ganzen Spekulationen um Jesus (und die Bibel im Allgemeinen) jemals eine HISTORISCHE Wahrheit erfahren werden. Dies ist meines Erachtens nach auch nicht ausschlaggebend, da jeder schließlich für sich selbst wissen muss, was er zu glauben bereit ist und was nicht...

s.d.caes.

Stimme dir voll und ganz zu. Passend zu dienen Worten noch ein Zitat aus dem Phillipus Evangelium 4. Jahrhundert.

Die Gefährtin Christi ist Maria, die aus Magdala. Der Herr liebte Maria mehr als alle Jünger und er küsste sie häufig auf den Mund. Als die Jünger das sahen, sagten sie ihm: "Warum liebst du sie mehr als uns alle?"

Was Jesus dann den Jüngern antwortete entzieht sich allerdings auch meiner Kenntnis und man kann trefflich weiterspekulieren.
 
Hardegen schrieb:
Stimme dir voll und ganz zu. Passend zu dienen Worten noch ein Zitat aus dem Phillipus Evangelium 4. Jahrhundert.

Die Gefährtin Christi ist Maria, die aus Magdala. Der Herr liebte Maria mehr als alle Jünger und er küsste sie häufig auf den Mund. Als die Jünger das sahen, sagten sie ihm: "Warum liebst du sie mehr als uns alle?"

Was Jesus dann den Jüngern antwortete entzieht sich allerdings auch meiner Kenntnis und man kann trefflich weiterspekulieren.

Oder man liest einfach im Philippusevangelium nach:

Spruch 55: Die Sophia, die man die ,Unfruchtbare` nennt, sie ist die Mutter [der] Engel. Und die Gefährtin von [Christus] ist Maria Madgalena. Der [Herr liebte] sie (35) mehr als [alle] (anderen) Jünger, und er küßte sie [oftmals] auf ihren [Mund]. Die übrigen [Jünger ( 64.1) ...], sie sagten zu ihm: ,,Weshalb liebst du sie mehr als uns alle?`` Es antwortete der Erlöser, er sprach zu ihnen: ,,Weshalb liebe ich euch nicht (so) (5) wie sie?``

Ob man die Antwort für aufschlußreich hält, hängt natürlich vom Sichtwinkel ab...

Ob der "Kuß" im Philippusevangelium für eine erotische Beziehung steht oder eine ganz andere symbolische Bedeutung hat, ist angesichts der folgenden Stelle zumindest recht fraglich:

Spruch 31: Wenn der Logos aus diesem Ort herausgekommen wäre, ( 59.1) würde er durch den Mund ernährt und vollkommen werden. Denn die Vollkommenen werden durch einen Kuß schwanger und gebären. Deswegen küssen auch wir einander. (5) Wir empfangen die Schwangerschaft durch die Gnade, die unter uns ist.

http://wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/node88.html
 
Irrtümer

Ich bin ja gerade erst dazugekommen und habe diese schon etwas ältere Diskussion durchgelesen. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen:

Es stimmt nicht, dass Jesus nicht im Zusammenhang mit Kindern erwähnt wurde. Es gibt eine Stelle in der Bibel, wo er eines der Kinder in seinem (!) Haus zu sich rief und es den Jngern zeigte. Von dieser Stelle stammt der vielbenutzte Ausspruch "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder..." Es war, glaube ich ein achtjähriger Junge, aber ich will mich nicht festlegen, weil ich gerade keine Bibel zur Hand habe. Aber im August habe ich die Evangelien nochmal alle gelesen...

Übrigens ist Jesus ist nicht mit nur zwölf Männern durch das Land gezogen, sondern mit einer riesigen Schar, der auch etliche Frauen _ namentlich in der Bibel: Maria von Magdala, Susanne, ... - angehörten. Selbst bei der Überlieferung der Namen der zwölf Lieblingsjünger weichen die Evangelisten voneinander ab. Und diese haben selbst, trotz der ihnen zugeordneten Namen, nichts mit den Jüngern zu tun. Eigentlich ist von keinem Evangelium bekannt, wer es wirklich verfasst hat, und keines ist im Original noch existent.

Ganz richtig ist festgestellt worden, dass Jesus ein Rabbi war. Darum hat er in der Synagoge gepredigt und den Tempel als Haus seines Vaters angesehen. Denn seine Familie mütterlicherseits war eine hochrangige Priesterfamilie (s. Marias Verwandte Elisabeth, die Mutter von Johannes dem Täufer)

Es ist auch eine heutige Interpretation, dass Jesus allen Besitzes abgeschworen hätte und nur Rumgewandert wäre. Im Gegenteil hatte er immer noch sein eigenes Haus, wie eigentlich alle anderen Jünger auch. Er war lediglich wegen der Enthauptung des Johannes über die Grenze gewechselt und hatte sich dort niedergelassen.

Interessant finde ich, dass ein Evangelist am Kreuz die Maria, die bei anderen seine Mutter genannt wurde,
nur als Mutter seiner beiden jüngsten Brüder genannt ist. Vielleicht war doch seine leibliche Mutter zu dieser Zeit schon tot... Aber das war jetzt nur so ein Gedanke von mir.

Die Theorie, dass die Familie nach Frankreich gegangen sein sollte, halte ich für extrem gewagt. Da bieten sich ganz andere Ziele an. Der Kern der Überlieferung stammt aus dem griechischsprachigen Anatolien, und der wohl echte Gral ist in Spanien gelandet, wo er heute noch (mit Aramäischer Inschrift - die Sprache die Jesus sprach) zu sehen ist. Sämtliche anderslautenden Theorien, was der Gral sei und wo er zu finden ist, machen keinen Sinn.
 
zu faul

o.k., ich geb's zu: Ich war zu faul, nach der Stelle zu suchen, weil ich es gewohnt bin, sofort zu handeln.
Nur ein Beispiel nach Mk.:
33Und sie kamen nach Kapernaum. Und als er daheim war, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Weg verhandelt? 34Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander verhandelt, wer der Größte sei. 35Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: aWenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener. 36Und er nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und herzte es und sprach zu ihnen: 37Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. b

Bei Lukas heißt es in 9,47 sogar Als aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich 9,48 und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und awer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.

Eine Altersangabe habe ich jetzt online in der deutschen Version nicht gefunden. Aber ich schaue heute abend nochmal nach. Ich habe in meinem Laptop einen Link zu einer Seite gespeichert, in denen offenbar alle offiziellen Sprachversionen der Welt verzeichnet sind - inklusive älterer griechischer Versionen.
 
Es ist auch eine heutige Interpretation, dass Jesus allen Besitzes abgeschworen hätte und nur Rumgewandert wäre. Im Gegenteil hatte er immer noch sein eigenes Haus, wie eigentlich alle anderen Jünger auch.

Nur ein Beispiel nach Mk.:
33Und sie kamen nach Kapernaum. Und als er daheim war, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Weg verhandelt?

Die Übersetzung ist falsch.
Bei Markus heißt es: Και ἐν τη οἰκίᾳ γενόμενος ... (Das η mit Zirkumflex ist hier nicht darstellbar). Ein Possesivpronomen steht da nicht. Nestle.Aland führt es auch nicht unter den Varianten auf. Also: "Als er im Haus war ...". Wem es gehörte, sagt die Stelle nicht. Übrigens wäre es auch unwahrscheinlich, dass er in Kapharnaum ein Haus besessen haben sollte; denn das hätte er ja kaufen müssen. Geerbt haben kann er ja nur das Haus seiner Eltern. Und die saßen nicht in Kapharnaum sondern in Nazareth. Er dürfte also das Haus seines Vaters geerbt haben (Erstgeborenen-Erbrecht). Aber da lebte offenbar nur seine Mutter. Das Eigentum war also allenfalls ein formales. Nirgends ist zu erkennen, dass er sich darum gekümmert hätte.In Matth. 8,20 sagt er ausdrücklich: "Die Füchse haben ihre Höhlen, die Vögel ihre Nester. Der Menschensohn hat aber keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann." So spricht kein Hausbesitzer.
 
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