Samurai vs. Ritter

aber für einen gut ausgebildeten Schwertkämpfer stellt es kein größeres Problem dar, mit seiner Zweiwaffe, in Europa Dolch, in Japan das Wakizashi, den gegnerischen Angriff abzufangen

Die Verwendung eines Zweiten Schwertes ist nur bei nicht gerüsteten Gegnern und kürzeren Schwerten sinnvoll.

Das Europäische Lange Schwert wurde mit zwei Händen geführt (und war eben kein Anderthalbhänder sondern ein echtes Zweihandschwert) es war zu lang für den sinnvollen Einsatz eines zweiten Schwertes.

Und das gleiche gilt für Japan, die Kampfform mit zwei Schwertern war eine erst relativ spät aufgekommene Kunstform.

Und noch eins darauf: wozu ein zweites Schwert wenn ich einen Schild nehmen kann ?

Ein Schild ist einem zweiten Schwert derart überlegen in Schutz und Möglichkeiten, daß eine solche Kampfweise eine bloße Kunstform darstellt.

Die Europäische Truppe der Rondatschiere im späten Spätmittelalter bzw in der Frühen Neuzeit verwendete Eisenschilde (die Rondartsche) und Stoßschwerter / Degen.

So ausgerüstet ist man einem Gegner mit zwei Schwertern deutlich überlegen.

Beim Kampf mit dem Langen Schwert wiederum setzte man keinen Schild ein weil hier die Plattenrüstung den Schild ersetzte. Das gleiche gilt für die Japaner den das Tachi war für die Körpergröße der Japaner ebenfalls sehr lang.

Im Krieg trug kein Samurai Katana und Wakizashi, man trug Tachi und Tanto ! Der Tanto aber ist ein kurzer Dolch für das Handgemenge und nicht zum Parieren und Ablenken anderer Schwerter geeignet.

Und noch was: das Tachi war nicht die Hauptwaffe der Samurai. Die Katana wurde erst IM Tokugawa Shogunat wichtig. Als die Samurai noch ernsthaft kämpften, war der Yari die Hautpwaffe (zweihändig geführter Speer/Lanze)

Ein Samurai wäre gegen einen Europäischen Ritter sehr sicher so oder so nicht mit dem Schwert angetreten sondern mit der Lanze !

dann weißt du sicher, daß man da nach ca. einer 1/2- 3/4 Stunde Kampf (je nach Kondition) ersteinmal ausgepowert ist. Samuraitaktik kann, analog im heutigem Kendo, bedeuten, daß man sich stundenlang einander umkreist, einzig um nur den einen, aber für den Gegner tödlichen Hieb auszuführen.

Genau hierhin unterscheidet sich eben die Europäische und die Japanische Fechtweise entscheidend.

In Europa umkreiste man sich gerade eben mit dem Gegner nicht, sondern man ging in den Gegner hinein und an ihn heran.

Gerade deshalb die Rüstung und gerade deshalb die Fechtweise beim Langen Schwert.

Ein Europäischer Ritter umkreiste nicht 30 Minuten lang den Gegner und machte Ausfälle und sprang vor und zurück, er griff den Gegner an und rannte in ihn hinein. Gerade deshalb die Rüstung !

[quoteTechnisch gesehen ist Kendo viel anspruchsvoller zu kämpfen als der ritterliche Kampf.

Ich sage dir ganz ehrlich: KenDO hat mit der Komplexität des damaligen Ken JUTSU nur noch wenig zu tun. Damals war das Schwertfechten in Japan deutlich technisch anspruchsvoller als heute das KenDO.

Und das Europäische Schwertfechten war ebenfalls technisch anspruchsvoller als das heutige japanische KenDO.
Und nochmal drauf: Technisch anspruchsvoll heißt gerade eben nicht automatisch überlegen, bei weniger geübten sogar ist es unterlegen

Im Grunde genommen liegen die Unterschiede hauptsächlich in technischer Perfektion gepaart mit Geduld auf der einen und einfacher Kampf durch Krafteinwirkung auf der anderen Seite

Also ich glaube du weißt wirklich nicht so viel über das Europäische Schwertfechten. Wie man da von Einfach sprechen kann angesichts der vielen Kunstgriffe und dem Einsatz des Langen Schwertes auch in der Nahdistanz ist mir ein Rätsel.

Beide, Samurai wie Ritter waren zuallererst mal Kavallerie. Wobei der Samurai eher eine Mittelschwere Rolle einnahm und wie die frühen Europäischen Ritter auch zur Fuß kämpfte.

Im Direkten Treffen zu Pferd hätte der Europäer jeden Samurai aus dem Sattel gefegt, Europäische Pferde waren viel größer und schwerer, dazu der Sattel, die Kampfweise, Größe und Länge der Lanze.

Im Kampf zur Fuß war die Europäische Lanze aber nicht mehr so gut einsetzbar in der Zeit von der wir sprechen.

In dieser Zeit hätte der Samurai zu Fuß immer noch seinen Yari gehabt und damit einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Europäer.

Es wäre dann wesentlich gewesen sich dem Zugriff des Ritters zu entziehen, also nach hinten wegzukommen und außerhalb der Reichweite zu bleiben.

Freefights, Cagefights, wie diese ganzen Plattformen und Wettbewerbe auch heißen. Dort treten internatinale Kämpfer gegeneinander an.

Und dann kämpfen sie nicht mehr wirklich Muay Thai. Sondern einfach so, ohne jede spezielle Technik. Ich konnte bei einem solchen Kampf dabei sein und habe keinen Unterschied gesehen, alle kämpften ziemlich gleich.

Und hier ist nun wieder interessant, daß der Anteil führender Europäer prozentual im Verhältnis zur Anzahl die so was überhaupt betreiben deutlich größer ist als der führender Asiaten.

Aus dem gleichen Grund.

Aber ich hüte mich zu sagen, dass der Boxer gewinnen wird weil er ein Boxer ist.

Er gewinnt nicht weil er ein Boxer ist sondern weil er viel härter zuschlägt und viel größer ist und viel mehr Reichweite hat. Führende Schwergewichtsboxer (nehmen wir mal Klitschko) schlagen mit der Faust kräftiger zu als ein Muay Thai mit dem Bein !

Was etwas heißen will !

Er Gewinnt nicht weil er Boxer ist, sondern weil er körperlich überlegen ist. Krieg ist Physik und die Maschine siegt.
 
Falls ich unglaubwürdiger, unerfahrener und unwissender noch an der Diskussion teilnehmen darf:
Hier ist die entscheidende Frage Was damals in diesen Schulen gelehrt wurde und was heute dort gelehrt wird.
Mehrmals bereits gesagt: Yagyu Munenori, ein Samuari des 16. und 17. Jahrhunderts schrieb die zu seinem Zeitpunkt bereits generationenalte Tradition der Ausbildung in seiner Familie auf. Dieses Buch ist noch heute Grundlage dieser Schule.
Das ist nur ein Beispiel, derlei lassen sich einige finden.

Viele solche Rüstungen sind Replika aus dem 19 Jahrhundert als der Adel sich halt Rüstuungen in seine Burgen/Schlösser stellen wollte. Das gilt auch für viele Waffen. Sehr viele heute gezeigte Rüstungen und Waffen sind gar nicht so alt.
Danke für dein Vertrauen in die Archäologen und Kunsthistoriker Dresdens. Ich vertraue ihnen trotzdem mehr wenn sie eine Rüstung datieren.
Umso mehr wundert mich, das du mir gleich darauf rätst:
Und ich empfehle dir dazu dringend, dich mal mit der Company of Saynte George in Verbindung zu setzen und selber eine solche Rüstung anzuziehen.
Sind dies dann keine Repliken oder Rekonstruktionen?
Und warum sind moderne Nachbauten und versuche moderner Menschen für dich von größerer Bedeutung als Zeitzeugen und Eigenaussagen derjenigen, über die wir hier reden? Quellen zählen weniger? Ich bin ziemlich enttäuscht.

Wenn du bei voller Bewegung vom Pferd fällst nützt es dir wenig, daß du in der Rüstung rollen könntest, der Sturz wäre auch ohne Rüstung sehr gefährlich. Wenn es dann noch in einem Tjost ist, dann wundern dich also ernsthaft die unfalltoten ?
Über eine angemessene Anzahl wundere ich mich nicht. Wenn du allerdings behaupten willst, dass Unbeweglichkeit die Verletzungsgefahr bei einem Sturz nicht drastisch in die Höhe schnellen läßt, würde ich diese Diskussion gerne sofort einstellen, denn dann geht es nicht mehr um Argumente, sondern um beharren.

Wenn du auf einem Pferd sitzt und folglich das Gewicht nicht tragen mußt und die Arme nicht wild fuchtelnd bewegst ist dein einziges Problem eventuell die Temperatur. Man kann wenn man sich nicht anstrengt durchaus mehrere Stunden problemlos ohne Erschöpfung in einer solchen Rüstung sein, vorausgesetzt man läuft nicht selber und läßt die Arme hängen.
Reiten ist also körperlich nicht anstrengend, schon gar nicht unter Gewichtsbelastung und mit Bewaffnung in den Händen... s.o.



Und wie praktisch, sarkastisch gesprochen, daß die damals auf Pferden saßen....
Moment, nach deinen Worten waren sie in der Lage auch ein Rad zu schlagen. Auf dem Pferderücken?



Von Gewicht und Körpergröße her und von der besseren Rüstung her.

Sieg aufgrund: Körpergröße, Gewicht, Ausrüstung

Es gibt klare Belege wie groß die Japaner waren. Und Körpergröße ist für die erreichbare Kraft wesentlich. Die Japaner waren sehr klein damals, selbst für asiatische Verhältnisse, so klein, daß die Chinesen die Japaner Zwerge nannten.
Faszinierend das in so vielen Kampfsportarten dann Japaner überhaupt eine Rolle spielen, wenn sie generell eine unterlegene Rasse (sic!) sind...

Die waffe der Weiblichen Samurai ? Also jetzt machst du dich wirklich unglaubwürdig !!
Wenn du meinst. Ich werde es den Historikern ausrichten aus deren Publikationen ich dies entnahm...
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/Femme-samurai-p1000702.jpg


Wie bitte ? Die typische Naginata ist also 4 m lang ?
1. Eine Sarissa oder eine Lanze unter Speer laufen zu lassen ist schon stark vereinfachend.
2. Eine Naginata ist mit maximal 2,50 einem regulären Speer durchaus zu vergleichen.

Was a wunder wenn man sieht wie viele Thais das betreiben. Im übrigen irrst du dich leider, daß die Thais hierhin unbesiegbar wären, Europäer die gegen Thais in speziell dieser Sportart angetreten sind, haben sehr wohl gesiegt.
Ich habe nirgendwo behauptet das die Thailänder unbesiegbar sind, vielen Dank für diesen Unterschub. Ich hab gesagt sie dominieren den Sport. Wenn, wie du sagst, die Asiaten uns aber schlicht unterlegen sind müßten unsere Extremsportler ja trotzdem an der Spitze stehen. Die berühmtesten und besten Thai-Boxer sind aber mitunter recht klein (man erinnere sich an den LadyBoy).


Noch darüber hinaus vergleichst du jetzt Äpfel mit Birnen.
Erm, wie bitte? Natürlich hat Schwertkampf kaum etwas mit Kickboxen zu tun. Ebensowenig hat aber europischer Schwertkampf solch eine simple Vergleichsmöglichkeit mit japanischem Schwertkampf, geschweige denn das man Schwertschulen mit Bogenschießen (s.o.) vergleichen kann.
Und genau das versuche ich die ganze Zeit zu sagen. Du hast hier etwas statuiert "Europäer sind im Schwertkampf gegen Japaner immer Sieger weil sie größer und schwerer sind".
Das du dabei die Kampfstile, die Bewaffnung, die Tradition und die Konditionierung einfach beiseite wischst ist deine Methodik, nicht die meine.
Wenn ich also hier jetzt allein deine Behauptung unter die Lupe nehme das Europäer nur durch physikalische Grundvoraussetzung siegreich sind, dann ist deine Antwort nun die höchste Form ...
Da nützt es nichts sich in Nebenkriegsschauplätzen zu behaupten indem man immer wieder beweist das Japaner kleiner sind, und damals noch kleiner waren, ohne dabei auch nur Ansatzweise zu erwähnen dass dies für Europäer genauso statuiert werden könnte, und ohne zu erwähnen dass Körpergröße massiven Wellenbewegungen unterworfen ist. Das alte "je länger her desto kleiner" ist schon lange ad acta gelegt.


Richtig ist, daß die Soldaten westlicher Armeen nicht Selbstmord begingen im Angesicht der Niederlage, weil dies vom christlichen Kulturverständnis eine Sünde ist.
Für die vielen Atheisten in den westlichen Armeen ein sicher schlagendes Argument, wäre da nicht die Kleinigkeit der geringen Selbstmordrat in den unteren Dienstchargen der japanischen Armee zu jedem Zeitpunkt...


Falsch ist, daß westliche Soldaten nicht ebenso entschlossen oder entschlossener gekämpft hätten, im Ersten Weltkrieg sehe ich keinen Unterschied zwischen Britischen Soldaten die an der Somme stundenlang frontal ins MG Feuer rennen und irgendwelchen Japanern die das gleiche im Zweiten Weltkrieg taten.
Von Entschlossenheit war nicht ein mal die Rede. Übrigens gab es in der japanischen Armee, anders als im Europa des 1. Wk. keine Meutereien, die Soldaten mußten vor Angriffen nicht abgefüllt (frz. Armee) werden usw. usf. Aber auch das wieder nur ein Nebenkriegsschauplatz für diese Diskussion.

Blinder Gehorsam ist zudem militärisch unterlegen.
Stimme ich zu, hat aber ebenfalls nichts mit der eigentlichen Diskussion zu tun.

Und noch eins drauf: Die Sowjetunion ging mit ihren Soldaten noch wesentlich übler um als die Japaner, das Leben eines Sowjetsoldaten wurde noch blinder verheizt.
Stimme ich zu, dazu war ein kommissarisches System notwendig bzw. führte zu einer Revolution.

Du willst mit Absicht scheint mir nicht verstehen was ich schreibe: ich vergleiche nicht antike Kulturen mit mittelalterlichen sondern ich vergleiche aus der Antike her wurzelnde Sozialkulturelle Elemente im Mittelalter mit Sozialkulturellen Elementen in Japan.
Deine Unterstellungen niederer Motive bin ich nicht gewohnt von deiner Seite und ehrlich gesagt auch direkt leid.
Du erwähntet Hopliten und ds griechische System. S. Zitat. Ich denke mir also nichts aus wenn ich deinen Vergleich mit der Antike kritisiere.
Das jene griechische Antike erst mit der Rennaisance wieder an innereuropöischem Einfluß gewinnt, und da eher die politischen als sozialen Verflechtungen eine Rolle spielen läßt sich ebenfalls nicht leugnen.


Oder willst du als nächstes behaupten, die Antike hätte überhaupt keinerlei Einfluß auf Europa gehabt der länger als 400 n Chr angedauert hätte ?!
Im Gegenteil, aber ich beziehe mich dann auf den Teil der Antike, der diesen Einfluß hatte, und der sogar plakativ "drauf geschrieben wurde".
HRRDN und nicht HGRDN.

Und wie sich Rom in der Spätantike gab, das können wir gerne an anderer Stelle auch ausdiskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich an vielen Stellen gerne noch belehren lassen (tut mir sehr leid mit der qualität der Schwerter, wirklich) aber manchmal hast du mich auch angegriffen weil du nur darauf eingegangen bist was ich gesagt habe und nicht was ich damit sagen wollte!
Angreifen wollte ich dich nicht, daher bitte ich dafür um Entschuldigung.
Ich kann zudem leider nur auf das eingehen, was du schreibst, nicht was du damit möglicherweise implizieren willst, denn ich kann leider nicht Gedanken lesen.


Die Idee dieser Kriegertugenden. Es geht auch darum, dass wir uns heutzutage inspirieren lassen von jenen Menschen die tatsächlich wie ein Krieger (in diesem Kontext, bitte nicht zerpflügen) gewandelt sind.
Ein Motto der DogBrothers: Walk like a Warrior in every single day of your live. Es ist eine wunderschöne Philosophy die beschreibt wie du dein Leben führen kannst. Create Context!

Stimme ich zu, aber in einer historischen Diskussion muß klar sein, dass hier viel idealisiert und romantisiert wird, wenn man dies als wirklich konsequent umgesetzt betrachtet.

Es tut mir Leid für alle vergangenen Verwirrungen. :)
Kein Problem, wenn man drüber reden kann ;)
 
Ein Schild ist einem zweiten Schwert derart überlegen ...
Pauschalisierung. Abhängig von Kampfstil, Typen der Bewaffnung, Konditionierung...

Im Krieg trug kein Samurai Katana und Wakizashi, man trug Tachi und Tanto ! Der Tanto aber ist ein kurzer Dolch für das Handgemenge und nicht zum Parieren und Ablenken anderer Schwerter geeignet.
Wenn wir jetzt schon ins Detail gehen:
Erst Tachi und Tsurugi. Ersteres wurde erst in Kamakura Zeit zum Zweihänder.
Dann folgt das nodachi, und das ist wohl das längste japanische Schwert, einem europäischen Zweihänder fast vergleichbar und die Primärwaffe der damit ausgerüsteten Samurai.

Und noch was: das Tachi war nicht die Hauptwaffe der Samurai. Die Katana wurde erst IM Tokugawa Shogunat wichtig. Als die Samurai noch ernsthaft kämpften, war der Yari die Hautpwaffe (zweihändig geführter Speer/Lanze)
Reden wir von der Schlacht oder vom regulären Kampf. Schon aus der Hojo Zeit gibt es Edikte, die regeln, dass bspw. ein Bote um den Einsatz seines Schwertes zu verhindern er die Scheide zu umklammern hat, also das Schwert wagerecht vom Körper wegsteht. Der Angriff mit einer Lanze wird hier doch Abwesenheit z.B. ausgeschlossen.
Auch die rituellen Umgangsformen die seit dem 10. Jh. verzeichnet sind sprechen eine deutlich Schwertorientierte Sprache.
Die Bildrolle des Heishi Monogatari im Tokioer Nationalmuseum zeigt ein Ereignis des 12. Jahrhunderts, der Einsatz von Bogen, Speer und Schwert ist dabei relativ abgestimmt.

In der Schlacht ist der Primäreinsatz der Stangenwaffe allerdings belegt und rein logisch.

Ein Samurai wäre gegen einen Europäischen Ritter sehr sicher so oder so nicht mit dem Schwert angetreten sondern mit der Lanze !
In welchem Kontext? Diese Diskussion wurde hier bereits früher geführt. Wäre er nicht zuerst mit dem Bogen angetreten vom Pferde aus? Oder angesichts der feindlichen Bewaffnung mit einem nodachi? Oder mit dem was er, falls es eine Schlacht war, zu dem Zeitpunkt noch hatte?



Ein Europäischer Ritter umkreiste nicht 30 Minuten lang den Gegner und machte Ausfälle und sprang vor und zurück, er griff den Gegner an und rannte in ihn hinein. Gerade deshalb die Rüstung !
Gemäß den Ausführungen Musashis ist das auch für Japaner unüblich im realen Kampf, Dagobert sprach hier vom Kendo, also der sportlichen Grundprinziep.
Mehr als ein kurzer, ergebnisorientiert Schlagabtausch war wohl auch bei den Samurai nicht üblich, gut zu sehen in der Sportart Iaido.

Ich sage dir ganz ehrlich: KenDO hat mit der Komplexität des damaligen Ken JUTSU nur noch wenig zu tun. Damals war das Schwertfechten in Japan deutlich technisch anspruchsvoller als heute das KenDO.
Und das Europäische Schwertfechten war ebenfalls technisch anspruchsvoller als das heutige japanische KenDO.
Und nochmal drauf: Technisch anspruchsvoll heißt gerade eben nicht automatisch überlegen, bei weniger geübten sogar ist es unterlegen
Mitunter frage ich mich wirklich ob du dich als Zeitzeugen siehst...
Erst wenn man einmal erlebt hat, wie eine Kata von wirklich hohen Dan ausgeführt wurde kann man erahnen, was dort an Geschick noch dahinter steckt.
Solche Behauptungen sind dementsprechend unbeweisbar.


Beide, Samurai wie Ritter waren zuallererst mal Kavallerie. Wobei der Samurai eher eine Mittelschwere Rolle einnahm und wie die frühen Europäischen Ritter auch zur Fuß kämpfte.
Paushalisierung die schon gar nicht konform geht mit der Genese des Titels Samurai und seiner Einsatzbereiche.

Im Kampf zur Fuß war die Europäische Lanze aber nicht mehr so gut einsetzbar in der Zeit von der wir sprechen.
Wäre mal interessant diese Zeit zu benennen, denn du allein springst derzeit zwischen 2100 Jahren (Hopliten bis Spätmittelalter).

In dieser Zeit hätte der Samurai zu Fuß immer noch seinen Yari gehabt und damit einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Europäer.
Der Yari taucht in den Bushi- und Samuraidarstellungen des 10.-12 Jahrhunderts seltener auf als andere Stangenwaffen.
 
Worthülsen und Wortverdrehereien. Radschlagen auf dem Pferd......(soll das eine ernsthafte Äußerung sein ?) Es gibt solche Darstellungen aus historischer Zeit (14 und 15 Jahrhundert) die einen Radschlag auf dem Boden in voller Rüstung zeigen, und DAS habe ich geschrieben, nichts da von Pferden, es gibt historische Texte dazu UND es gibt moderne Versuche die das nachempfunden haben. Beweisführung abgeschlossen und magst du noch so sehr alle Fakten ignorieren.

Außerdem habe ich die allermeisten deiner Erwiderungen schon beantwortet oder zweimal beantwortet. Ich antworte nicht noch einmal.

Ein Beispiel von sehr vielen ? Wieder einmal von dir:

Wäre er nicht zuerst mit dem Bogen angetreten vom Pferde aus?

Siehe schon Beitrag 90 von mir:

Die Pfeile japanischer Bögen hätten eine Spätmittelalterliche Plattenrüstung nicht durchschlagen können, sie wären abgeprallt

Oder hier wieder:

Danke für dein Vertrauen in die Archäologen und Kunsthistoriker Dresdens. Ich vertraue ihnen trotzdem mehr wenn sie eine Rüstung datieren.

Von mir:

solche Rüstungen die halt reinen Representationszwecken dienten und da sind diese sehr leichten „Rüstungen“ natürlich angenehmer zu tragen als eine echte Kriegsrüstung

Die richtige Datierung habe ich nie angezweifelt, ich habe nur festgestellt das das nie Rüstungen für den echten Einsatz waren.

Darüber hinaus gibt es aber auch Replika des 19 Jahrhundert die ebenfalls nicht als Rüstung taugen. Darüber hinaus !

Und so geht das deinen ganzen Text hindurch. Auf alles ist längst eine Antwort da.

Und ich unterstelle dir erneut, dass du mit Absicht und Vorbehalt meine Aussagen so auswählst das du wieder dagegen halten kannst. Aber auf alles was du jetzt hier geschrieben hast ist schon eine Antwort von mir längst gegeben oder mehrmals gegeben worden.


Warum ich aber wirklich abbreche ist jetzt deine Unterstellung ich wäre Rassistisch ! hier :

Faszinierend das in so vielen Kampfsportarten dann Japaner überhaupt eine Rolle spielen, wenn sie generell eine unterlegene Rasse (sic!) sind...

Das kann ich absolut nicht tolerieren !

Ich bin nicht empfindlich aber das geht viel zu weit und ich fordere hier eine Entschuldigung von dir !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Worthülsen und Wortverdrehereien. Radschlagen auf dem Pferd......(soll das eine ernsthafte Äußerung sein ?)
Nein, eine Retourkutsche auf deinen Versuch meinen sarkastischen Kommentar umzumünzen und die plötzliche Begrenzung auf rein kav. Grund.

Es gibt solche Darstellungen aus historischer Zeit (14 und 15 Jahrhundert) die einen Radschlag auf dem Boden in voller Rüstung zeigen, und DAS habe ich geschrieben, nichts da von Pferden, es gibt historische Texte dazu UND es gibt moderne Versuche die das nachempfunden haben. Beweisführung abgeschlossen und magst du noch so sehr alle Fakten ignorieren.
Du schriebst das es möglich wäre und du schriebst von einer modernen society. Wenn du Quellenanalyse statt Klitterung betreiben würdest wären wir da vorwärts gekommen.

Außerdem habe ich die allermeisten deiner Erwiderungen schon beantwortet oder zweimal beantwortet. Ich antworte nicht noch einmal.
Und sehr unbefriedigend beantwortet. Allein dein Verweis auf eine undruchdringliche Rüstung zum Ausschluß einer Bogennutzung ist eine Klitterung, die Bogenschützen bereits in früher Zeit von sämtlichen Schlachtfeldern verbannt haben müßte, was aber nachweislich nicht der Fall war.
Deine vermeintliche Beweisführung ist ein zurechtlegen von Fakten um deine persönliche und subjektive Meinung zu stützten.
Da es aber hier nur hitziger und persönlicher wird, woran ich meinen Anteil habe, wäre eine Fortsetzung der Diskussion sinnlos, zumal du die Beleidigungen noch wiederholst.

Auch der Rest deiner Antworten ist nicht dazu geeignet die aufgeworfene Kritik an deiner Methodik zu entkräften, vielmehr waren es Beispiele dafür.

Du wiederholst nur die für dich rausgepickten relevanten Fakten ohne andere zu beachten. Das monotone wiedergeben derselbigen bringt uns, insbesondere dich, keinen Schritt weiter.

Warum ich aber wirklich abbreche ist jetzt deine Unterstellung ich wäre Rassistisch !
Wieso meine Unterstellung?
Du sagst mehrfach und wiederholt dass Europäer körperlich durch Größe und Masse den Asiaten so überlegen wären, dass sie im Kampf überlegen wären.
Deine Aussagen, nicht die meinen. Wenn du diese Formulierung als rassistisch ansiehst, werde ich dir nicht widersprechen.
Meine Formulierung deines Satzes hat nur ein einziges Wort verändert, indem ich die Perspektive wechselte. Ich betrachte nicht die Europäer deiner Behauptung dann als Überlegen, sondern die Asiaten deiner Behauptung als Unterlegen.
Wenn du selbst merkst, was hinter dieser Aussage steckt, umso besser. Revidieren statt beschweren wäre dann angebracht.


Ich bin nicht empfindlich aber das geht viel zu weit und ich fordere hier eine Entschuldigung von dir !
Für deine Aussage? Gerne würde ich mich dafür entschuldigen, allein liegt es nicht in meiner Macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute, ist es denn wirklich nötig, sich bei diesem Thema - einer zudem bereits im Grundsatz höchst spekulativen Diskussion - derart in die Haare zu bekommen?
Aber eigentlich seid Ihr ja alt genug...

Nur noch zu einer Sache...

Das mit der Unbeweglichkeit ist ein Ammenmärchen und es ausgerechnet von dir Timotheus zu hören erstaunt mich doch sehr.

Da hast Du den Satz, welchen Du aus dem Beitrag herausgegriffen hast, aber ganz gewaltig mißverstanden, denn der Kontext des Beitrages handelte vom - zugegebenermaßen etwas vereinfachten - Vergleichsaspekt der Behinderung durch die Rüstung.
Daraus verabsolutierende Aussagen in Richtung klischeehafter "Ammenmärchen" herauslesen zu wollen, erstaunt mich wiederum einigermaßen...
 
Leute, ist es denn wirklich nötig, sich bei diesem Thema - einer zudem bereits im Grundsatz höchst spekulativen Diskussion - derart in die Haare zu bekommen?
Aber eigentlich seid Ihr ja alt genug...

Ich für meinen Teil habe mich auf diese hitzige Diskussion nur aus eben jenem Grund eingelassen: eine spekulative Diskussion zum einen als "ganz klar beantwortet" zu sehen mit einer höchst fragwürdigen Methodik, die dann zudem auch noch eine Legende vom überlegenen Europäer enthält, die zwar ein physikalisches Faktum enthält aber dies verfremdend einsetzt, dann kann ich nur schlechterdings schweigen. Da ist mein Alter völlig außen vor.

Derartige Theorien sind sowas wie die "rothaarigen Primaten" oder "erfundene Jahrhunderte" der Militärgeschichte.
 
Zur eingangs des Threads genannten Fragestellung gibt es übrigens auch noch folgende Abhandlung: The Medieval European Knight vs. The Feudal Japanese Samurai

Mahhh!
Den wollte ich posten! :D
Gut das hier mal endlich ein bisschen fachwissen reinkommt und schön dass es dann auch noch von der ARMA kommt.

Hab den thread über das Stichwort "gewalthaufen" gefunden, warum auch immer.

Da der Thread eigentlich genau mein Thema ist, möchte ich auch mal meine 5 cent dazu ablassen (0hne den thread komplett gelesen zu haben):
Vorneweg möcht ich anmerken, dass das Thema weniger mit Geschichte zu tun hat, als mit Kampfkunst. Die Meinung von den Kampfkünstlern unter uns kommt deutlich zu kurz. Man kann sich keine bewaffnete Auseinandersetzung rein anhand von irgendwelchen Zitaten oder Bücher vorstellen.

Waffen
Also...
Beim europäischen Ritter haben wir ein ganzes Arsenal an Waffen, die der Samurai in seinem ganzen leben nie gesehen haben mag. Streitkolben, Kriegshämmer, ja allein schon Schilde und die dazugehörigen Fechtsysteme sind dem Samurai fremd. Definitiver Vorteil des Ritters.
Aber wir gehen davon aus, dass ein Schwert die flexibelste aller Waffen ist, somit kriegen beide ihre Schwerte rin die Hand gedrückt, der Ritter sein Langes Schwert und der Samurai sein Tachi.

Langes Schwert
Das Lange Schwert des Spätmittelalter, fälschlicherweise auch als "Anderthalbhänder" bekannt, ist eine elegante Waffe, für Duelle und die Selbstverteidigung besonders geeignet. Durschnittlich wogen diese Schwerter etwa 1,5kg und waren rasiermesserscharf. Die Klinge ist gerade und damit für Hau und Stich geeignet. Die Kampftechnische Flexibilität ist ein klarer Vorteil für den Ritter.
Beim Tachi siehts anders aus: es ist krumm, daher eher für den Hau ausgelegt. Eine krumme Schneide entfaltet ihre Wirkung gegen einen ungepanzerten gegner am besten, denn die Schnittkraft wird bei einer Krümmung wesentlich gesteigert. Deshalb werden Tachis auch immer in einer ziehend-schneidenden Bewegung gescwhungen und nnicht senkrecht zum Ziel, wie ein gerades Schwert. Doch Stahl wird man auch mit dem Katana nicht schneiden können. Selbst ein Kettenhemd bietet für einen Hau ein unüberwindbares Hindernis. Ganz zu schwiegen von Harnischen.
Wir dürfen auch nciht vergessen, dass das japanische Schwert, wie wir es heute kennen, ein überbleibsel der Edo-periode sind. Davor waren die Schwerter wesentlich breiter, schwerer und gerader!
Jetzt ist natürlich die Frage: gehen unsere Kämpfer gerüstet oder ungerüstet ins Gefecht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mahhh!
Den wollte ich posten! :D

Der böse versteckte Mod, der für sein Faible für das Rittertum - insbesondere im Hochmittelalter - hier bekannt ist, war eben schneller... :devil:

Gut das hier mal endlich ein bisschen fachwissen reinkommt und schön dass es dann auch noch von der ARMA kommt.

Aber ernsthaft: ich war bei "Recherchen" zu einer anderen Sache darauf gestoßen.



Ansonsten habe ich zu Deinen Ausführungen nur eine Anmerkung bzw. ganz kleine Korrektur:
Langes Schwert
Das Lange Schwert des Spätmittelalter, fälschlicherweise auch als "Anderthalbhänder" bekannt, ist eine elegante Waffe, für Duelle und die Selbstverteidigung besonders geeignet. Durschnittlich wogen diese Schwerter etwa 1,5kg und waren rasiermesserscharf. Die Klinge ist gerade und damit für Hau und Stich geeignet. Die Kampftechnische Flexibilität ist ein klarer Vorteil für den Ritter.

Rasiermesserscharf ist i.d.S. so auch das spätmittelalterliche lange Schwert nicht gewesen: es wies im Ortbereich eine besondere Schärfe auf und war ansonsten über die Klinge etwa meißelscharf (plus evt. einer Fehlschärfe im unteren Bereich wie bei den späteren Zweihändern) - was natürlich aber wiederum auch keineswegs heißen soll, es sei stumpf gewesen.
Anm.: Schärfe erreicht man in der Regel via Hohlschliff, den man bei Schwertern keinesfalls soweit vorantreiben kann wie eben bspw. bei einem Rasiermesser, da die Klinge ansonsten zu viel Stabilität verliert...
 
Ansonsten habe ich zu Deinen Ausführungen nur eine Anmerkung bzw. ganz kleine Korrektur:

Rasiermesserscharf ist i.d.S. so auch das spätmittelalterliche lange Schwert nicht gewesen: es wies im Ortbereich eine besondere Schärfe auf und war ansonsten über die Klinge etwa meißelscharf (plus evt. einer Fehlschärfe im unteren Bereich wie bei den späteren Zweihändern) - was natürlich aber wiederum auch keineswegs heißen soll, es sei stumpf gewesen.
Anm.: Schärfe erreicht man in der Regel via Hohlschliff, den man bei Schwertern keinesfalls soweit vorantreiben kann wie eben bspw. bei einem Rasiermesser, da die Klinge ansonsten zu viel Stabilität verliert...

Hm...mit "rasiermessserscharf" wollte ich einfach nur sagen, dass sie scharf waren, nciht mehr und nciht weniger.
Also es gibt definitiv Schwerter, die über die ganze Länge (bis auf Ricasso, "Fehlschärfe") einheitlich geschliffen sind, und nciht zu wenige davon.
(Kannst dir mal die anderen Artikel von The Arma reinziehen, wenne mal Zeit hast, da beschrieben die den Aufbau sehr gut).
Insgesamt wurden Schwerter eher etwas "unschärfer" gehalten, weil eine gute Schärfe, eine harte Klinge vorraussetzt und die bricht eben sehr leicht. Von daher war auch die Schärfe der Schwerter aus Japan vor der Edo-Periode nicht so überscharf, wie es heute angenommen wird, weil sie sonst den Belastungen des Schlachtfeldes nciht standgehalten hätten.
Trotzdem war die Schärfe (sowohl in Japan als auch in Europa) ausreichend um einen Menschen in Stücke zu hacken. Die Schwerter wurden quasi so scharf wie nötig, aber nciht wie möglich gehalten!

Zudem kommt es immer drauf an, was man damit machen will. Im Harnischfechten wurden nicht selten "kurtze Schwerter" benutzt, wirklich nur am Ort geschliffene Schwerter, die einzig und allein der Auseinandersetzung im Halbschwert dienen (die einzige effektive Möglichkeit, mit einem Schwert einen Harnischträger zu bekämpfen).
Aber im Bloßfechten (welches ich selbst betreibe) bin ich mir ziemlich sicher, dass die meisten Schwerter auf ganzer Linie geschärft waren, allein schon um überhaupt das Prinzip der "Drey Wunder" vernünftig anwenden zu können (denn eine Technik davon ist der "Schnitt").
(Aber auch hier ist der individuelle Geschmack maßgeblich, besodners bei Schwertern!)


Gute Quellen sind: E.Oakeshott "The Archealogy of Weapons (Klassiker)
"The Secret History of the Sword" J.Christopher Amberger
 
Zuletzt bearbeitet:
...mit "rasiermessserscharf" wollte ich einfach nur sagen, dass sie scharf waren, nciht mehr und nciht weniger.
Also es gibt definitiv Schwerter, die über die ganze Länge (bis auf Ricasso, "Fehlschärfe") einheitlich geschliffen sind, und nciht zu wenige davon.
(Kannst dir mal die anderen Artikel von The Arma reinziehen, wenne mal Zeit hast, da beschrieben die den Aufbau sehr gut).
Insgesamt wurden Schwerter eher etwas "unschärfer" gehalten, weil eine gute Schärfe, eine harte Klinge vorraussetzt und die bricht eben sehr leicht. Von daher war auch die Schärfe der Schwerter aus Japan vor der Edo-Periode nicht so überscharf, wie es heute angenommen wird, weil sie sonst den Belastungen des Schlachtfeldes nciht standgehalten hätten.
Trotzdem war die Schärfe (sowohl in Japan als auch in Europa) ausreichend um einen Menschen in Stücke zu hacken. Die Schwerter wurden quasi so scharf wie nötig, aber nciht wie möglich gehalten!

Das war mir schon klar, und ich hatte auch keinesfalls gegen Deinen Beitrag argumentieren wollen; nur hatten wir in diesem Forum diesbezüglich bereits langwierige Diskussionen, weil das Wort "rasiermesserscharf" manchmal eben falsche Assoziationen weckt.
Aber ich hätte natürlich auch noch hinzufügen müssen, daß ich bei solchen Betrachtungen zumeist stärker auf Schwerter fokusiert bin, die im Schlachteneinsatz verwendet wurden.
Anm.: Arno Eckhardt, der bekanntlich Schwerter nach historischen Originalen fertigt und darunter u.a. auch Fechtschwerter nach Talhoffer u. dgl., führt übrigens aus, daß es beim Schwertkampf i.S.v. Historischer Kampfkunst auch relativ "stumpfe" Schwerter gegeben hat.
Vgl. dazu Beitrag #8 in Tempus vivit! - Thema: scharfe Schwerter / Schnittest
 
Das war mir schon klar, und ich hatte auch keinesfalls gegen Deinen Beitrag argumentieren wollen; nur hatten wir in diesem Forum diesbezüglich bereits langwierige Diskussionen, weil das Wort "rasiermesserscharf" manchmal eben falsche Assoziationen weckt.
Okay, dann sind wir uns da ja einig. :yes:

Aber ich hätte natürlich auch noch hinzufügen müssen, daß ich bei solchen Betrachtungen zumeist stärker auf Schwerter fokusiert bin, die im Schlachteneinsatz verwendet wurden.
Hier muss ich aber anmerken, dass, wenn wir von einer Duellsituation ausgehen, der Ritter höchstwahrscheinlich ein Langes Schwert nehmen wird und das ist nunmal keine Waffen für große Schlachten, eher für Scharmützel, Selbstverteidigung und eben Duelle.
Einhändige Schwerter wurden meistens benutzt, aber auch nur als Beiwehr.

Anm.: Arno Eckhardt, der bekanntlich Schwerter nach historischen Originalen fertigt und darunter u.a. auch Fechtschwerter nach Talhoffer u. dgl., führt übrigens aus, daß es beim Schwertkampf i.S.v. Historischer Kampfkunst auch relativ "stumpfe" Schwerter gegeben hat.
Vgl. dazu Beitrag #8 in Tempus vivit! - Thema: scharfe Schwerter / Schnittest
Jo, die Diskussion habe ich vor einem halben Jahr oder so mal gelesen. Wollte mal auch Eckhardts Standpunkt zu alle dem wissen, weil er ja einier der wenigen ist, die sowohl ordentliche Repliken schmieden können, als auch den umgang damit verstehen und damit Rückschlüsse auf die Schmiedetechnik ziehen.
Ich frage mich, inwiefern aber er hier die Aussage rechtfertigt, "nach Thalhoffer" geschmiedet zu haben. Denn die Tafeln von Thalhoffer reichen wohl kaum aus, um ein Schwert zu charakterisieren, er erwähnt auch in seine Schriften nix.
Eckhardt führt seine Aussage auf die Tatsache zurück, dass man das Schwert im Halbschwert führen konnte, deshalb dürfe ein Schwert ja nicht so scharf sein. Das kann aber nciht sein, denn John Clements hat shcon vor Jahren bewiesen, dass ein scharfes Schwert (eben nicht mehr meißelscharf^^) im richtigen Griff, der eigenen Hand kein Schaden zufügt. Auch hier ein kurzes Video (aber leider nur mit Langem Messer):
Agilitas.tv - Historische Kampfkunst & Bewegungskunst, Mittelalter, Schwertkampf, Ringen, Tänze, Harnischkampf, Fechten (das kann man da runterladen, kannste dir ja mal anschauen).

Naja, diese Diskussion ist schon fast 7 Jahre alt, von daher denke ich, dass das nicht mehr Eckhardt aktuellem Wissenstand entspricht.

Also, wie gesagt, ich weiß mit Sicherheit, dass es ganz geschärfte Lange Schwert gab und ein solches würde ich im Bloßfechten bevorzugen, aber ich denke auch, dass ein Ritter in einem Duell deine genannte Variante wählen würde, weil er ja höchstwahrscheinlich davon ausgeht, dass sein gegner gepanzert erscheint.
 
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A complete suit of fully articulated rigid plate-armor, which has been described as unequaled in its ingenuity and strength, was nearly resistant to sword blows and required entirely different specialized weapons to effectively defeat it. With its tempered steel and careful curved fluting it was just invulnerable to sword cuts-even, it can be surmised, those of the exceptionally sharp katana (some high-ranking 16th century samurai lords actually owned pieces of contemporary European armor, gifts and purchases which they even wore into battle -they did not prize them merely as exotica). Plate-armor for foot combat was well-balanced, maneuverable, and sometimes even made of tempered steel. It was well-suited for fighting in, and is far from the awkward, lumbering cliché presented by Hollywood. Unless you've worn accurate well-made plate of this kind, it is impossible to really know how it influenced the way a knight would move.
Without the necessary weapons designed intentionally to face and defeat plate armor, any fighter armed with a sword alone would have difficulty (katana or not). Indeed, full European plate armor with maile might very well damage the keen edge on particularly fine katanas. After all, we should not forget that despite the katana's vaunted cutting ability, the samurai were able to successfully rely on their armors as defense against it. There is every reason to imagine knightly armor would have been just as, if not more, effective. If we therefore assume the armors to be more evenly matched, say maile and partial plate for the knight as used around 1250, things would get more interesting. However, the samurai did often carry an excellent thick dagger which would have been quite useful. Curiously, each warrior was highly skilled in using their respective armor-piercing daggers and with close-in grappling (something not generally known about actual knightly fencing skills).
Dieser Stelle im von Timoteus verlinkten Artikel, möchte ich ganz besondere Aufmerksamkeit schenken, denn er zeigt, dass die Rüstungstechnologie der Europäer unübertroffen war und räumt mit zahlreichen Halbwahrheiten auf (z.B. das Bild vom plumpen Ritter).
Denn in den Seiten vorher wurde soviel Blödsinn über die Effektivität des Harnisches erzählt und zugleich die vermeintliche Schärfe der japanischen Waffen in den Himmel gelobt.
(Wir sollten darüber im Klaren sein, dass ein japansiches Schwert nichts anderes als ein Säbel ist und lediglich durch die gekrümmte Form FLEISCH besser schneiden kann, als ein gerades! )
 
... wenn wir von einer Duellsituation ausgehen, der Ritter höchstwahrscheinlich ein Langes Schwert nehmen wird und das ist nunmal keine Waffen für große Schlachten, eher für Scharmützel, Selbstverteidigung und eben Duelle.
Einhändige Schwerter wurden meistens benutzt, aber auch nur als Beiwehr...

Da der Threadanfang den Fokus aufs Spätmittelalter legt (genaugenommen sogar aufs ausgehende Spätmittelalter), widerspreche ich dem nicht.
Ich erlaube mir dazu allerdings noch einen Hinweis auf die Konditionierungen auch an dieser Stelle: vor ca. 1275 tritt ein Ritter gewiß noch nicht mit einem Langen Schwert an, und auch in späteren Zeiten wird er dieses nur zum Einsatz bringen, wenn wir "Duell" im Sinne eines Kampfes zu Fuß definieren.
Dies als Anmerkung, wie Deine durchaus richtigen Ausführungen zu verstehen sind bzw. unter welchen Bedingungen sie zu betrachten sind.
 
Ich habe zur Zeit viele Quellen studiert über japanische Rüstungen und dabei zu meinem Erstaunen herausgefunden, das Japanische Rüstungen aus der Zeit der Streitenden Reiche als diese zu Ende ging und vor allem aus dem Krieg gegen Korea massiv von Europäischen Rüstungsformen beeinflusst waren.

Diese Rüstungen sind zum Teil sogar sehr Stark Europäischen Rüstungen nachempfunden. Es werden Platten verwendet, die Rüstungen sehen zum Teil wie Mischungen zwischen klassischen Samurai Rüstungen und spätmittelalterlichen Europäischen Rüstungen aus, zum Teil sogar mehr wie Europäische Rüstungen.

Bezüglich des Krieges in Korea wird gesagt, das hier die Primärwaffen Lanzen und Musketen waren. Man feuerte auf den Feind mit den Musketen und bildete dichte Haufen mit Lanzen wenn der Feind in den Nahkampf ging. Auch die Samurai kämpften auf diese Weise zu dieser Zeit.

und zugleich die vermeintliche Schärfe der japanischen Waffen in den Himmel gelobt.
(Wir sollten darüber im Klaren sein, dass ein japansiches Schwert nichts anderes als ein Säbel ist

Und wir sollten uns darüber im klaren sein, das europäische Ritter auch an den Grenzen Europas auf Säbel stießen und ebenfalls in Europa. Es gab auch in Europa Säbelartige Waffen und die Muslime/Türken benutzten ebenfalls welche.

Das reicht vom Falchion über andere solche Europäische Waffen bis hin zum stark gerkümmten und sehr scharfen türkischen Säbel.

Gerade gegen solche Gegner die Säbel verwendeten und leichtere !! Rüstungen setzten sich Europäische Ritter im Schnitt im Nahkampf meistens durch, sie gewannen mehr als sie verloren. Der Grund war, das solche Gegner
leichtere rüstungen hatten und Säbel. Im Nahkampf waren Europäer diesen Gegnern überlegen. Ein Indiz dafür das sie auch den Bushi überlegen gewesen wären.

Das bezieht sich jedoch nur auf Duellsituationen und auf Scharmützel, begrenzte Gefechte usw, in einem Kompletten Krieg muss man bedenken, das hier ganz andere Dinge eine Rolle spielen. Die Samurai Heere wären numerisch deutlich größer gewesen, mit deutlich mehr Fernwaffen und insgesamt über die Truppen einer viel größeren Disziplin und Ordnung.
 
Die Samurai Heere wären numerisch deutlich größer gewesen, mit deutlich mehr Fernwaffen und insgesamt über die Truppen einer viel größeren Disziplin und Ordnung.
Welche Heere meinst du jetzt? Die Heere des Hochmittalters oder der frühen Neuzeit?

Im Hochmittelalter benutzten die Japaner keine Infanterieformationen mehr, nachdem diese gegen die Emishi versagt hatten. Die Armee bestand nur aus berittenen Bogenschützen und leichter Infanterie. Die Samurai hatten vielleicht mehr Disziplin als die Ritter, aber die Ordnung der Formationen (wenn du das meinst) war doch für die Bannereinheiten der Ritter bestimmt wichtiger.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die Klanarmeen wirklich größer waren. Ich habe jetzt nur die Schlacht von Kurikara gefunden, wo angeblich 5000 Krieger des Minamoto-Klans 100000 (oder 40000?) Gegner besiegt haben. Die anderen Angaben, die ich gefunden habe, scheinen eher im Rahmen der Ritterschlachten wie Worringen oder Hastings zu bleiben.


Die Ashigaruarmeen der Sengoku-Zeit waren allerdings wirklich größer. Zumindest die Schlacht von Sekigahara mit den Armeen mit je 80000 Mann übertrifft jede Schlacht der damaligne Zeit in Europa. Nagashino war allerdings wieder in der Größenordnung von Marignano oder Pavia usw. Obwohl zu dieser Zeit wieder Infanterieformationen verwendet wurden, kann man die Ashigaru auf keinen Fall auf eine Stufe mit den Reisläufern oder Landsknechten setzen. Sie benutzten zwar quasi auch Piken, allerdings kannten sie keine Defensivformationen, sondern rannten immer so schnell wie möglich auf den Gegner zu. Und ob die Japaner zu dieser Zeit noch mehr Feuerkraft besaßen als die Europäer mit ihrer Artillerie wage ich zu bezweifeln.
 
Ein Katana ist ja primär eine Schneidewaffe, ein Schwert eine Hiebwaffe. Die mir bekannten Katanas scheinen alle für den ungepanzerten kampf ausgelegt zu sein und sind folglich serh scharf.
Wie scharf eine ideale Klinge ist hängt immer vom Einsatzzweck ab, eine Klinge die zum rasieren hergenommen wird ist enorm scharf, ein Fahrtenmesser vergleichsweise Stumpf, ein Fahrtenmesser in Rasiermesserschärfe wäre aber für den Einsatzweck ebenso nicht ideal wie ein Rasiermesser in Fahrtenmesserschärfe schlichtweg unbrauchbar zum Rasieren wäre.
Katanas sind sehr schnell zu führende Waffen, für den Kampf Mann gegen Mann aufgrund agilität, geringem Gewicht und hoher Schärfe die wohl ausgereifteste Waffe. Das Schwert ist eine Kriegswaffe, anders als das scharfe Katana aber auch dafür ausgelegt Rüstungen oder Schilde zu zerschlagen und wuchtige Schläge auf harte oberflächen zu überstehen. Auch hege ich mal die Vermutung, dass ein recht großer Teil der Verletzungen beim Kampf Gepanzerter Heere innere verletzungen waren, die Rüstungen musste gar nicht durchschlagen werden ein wuchtiger Schwerthieb auf den Kopf kann ebenso tödliche Verletzungen herbeiführen wie ein Stich mit dem Speer in den Bauch eines mit Kettenhemd und Gambeson gepanzerten Kämpfer ohne das Kettenhemd zu durchdringen den Gegner zu Boden geworfen und womöglich auch innere Verletzungen beigefügt hätte.
Ein Katana ist nicht dafür geeinget innere verletzungen zuzufügen, Rüstungen zu durchschlagen oder durch seine Wucht zu töten, ein Katana soll schneiden. Ein Schwert ist mehr Axt als Rasierklinge, um es mal überspitzt zu formulieren, ein katana mehr Rasierklinge.

Ich denken wenn man einen gepanzerten Ritter und einen gepanzerten Samurai zu Fuß aufeinandergehetzt hätte wäre der Ritter überlegen gewesen, was mit dem Ausgang des kampfes erstmal recht wenig zu tun hat, hätte man beide ungepanzert aufeinandergeschickt wäre der Samurai mit seinem Katana überlegen gewesen.

Ich könnte mir vorstellen dass die meisten Kämpfer in Japan, wo sich das Katana entwickelt hat un-, oder leichtgepanzert waren, allein aufgrund der Rohstoffvorkommen, auch wegen des anderen Klimas in großen Teilen der Insel. Im Europäischen Raum ist eine Rüstung ein guter Schutz, zB für einen Wüstenstamm wäre eine euopäische Rüstung schlichtweg viel zu schwer und heiß gewesen um sie auf Kriegszügen einzusetzen, deswegen sind bei Wüstenvölkern, vor allem denen in eher heißen Wüsten weniger schwere Rüstungen verwendet worden. Evolutionär also, wegen Klima, Rohstoffvorkommen, Wehrwesen und der daraus resultierenden Masse an ungepanzerten Truppen (in welchem Maße wurden in Japan Schilde verwendet?) hat sich das Katana als ideale Waffe für den un-/leichtgepanzerten kampf entwickelt, weil Waffen in Japan eben primär dazu verwendet wurden. Anders die Entwicklung der europäischen Schwerter.

Und, wie schon jemand angeführt hat, natürlich kann man Äpfel mit Birnen vergleichen, ich weiß nicht wer sich diesen irrsinnigen Spruch hat einfallen lassen ;)
 
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