R.A. schrieb:
Und Mythos ist die Vorstellung, das Sozialsystem des Westens hätte einen nennenswerten Einfluß durch den Ostblock gehabt, oder man hätte dort irgendwelche Maßnahmen eingeführt, um in einer "Systemkonkurrenz" attraktiver zu sein.
Wie dargelegt wurde, gab es diese Einflüsse nicht, weil im Westen der Osten überhaupt nicht als Vergleichsmaßstab wahrgenommen wurde.
Das ist richtig. Und zwar war "der Sozialismus" nicht einmal in der westdeutschen linken Szene attraktiv.
Kleine Anekdote dazu von mir: in den ´80ern sah ein Westverwandter von mir einer Demo von Linken zu. Er sprach auch jemanden an und meinte, er könne doch in die DDR gehen, wenn es ihm im Westen nicht gefalle. Da meinte er wörtlich: "Ich weiß ja, daß es denen im Osten Scheiße geht." Also nicht einmal bei den meisten Linken im Westen war der "real existiernde Sozialismus" in irgend einer Weise attraktiv.
Die Kommunisten haben überhaupt viele Gerüchte in die Welt gesetzt und größtenteils waren sie so haarstreubend, daß ich als Jugendlicher schon erkannt habe, daß sie aus den Fingern gesogen waren. Stets ging es nur darum, das eigene System bei der eigenen Bevölkerung als das Bessere darzustellen, da man ein großes Problem hatte: die Legitimation der eigenen Macht.
Wieger schrieb:
Wenn im RIAS die Zentren der Aufstände durchgegeben werden, und somit andere zum Randalieren angestiftet werden, dann ist das eine Unterstützung der Konterrevolution. Genauso als man es zum Feiertag erklärt hat. Zu welchem Recht?
Mit dem Recht der in einer Demokratie üblichen Informationsfreiheit. Sie haben nichts anderes getan, als ihren Job. Das hätten sie auch in jedem anderen Teil der Welt getan. Die Kommunisten haben dagegen alles, was ihnen nicht in den Kram paßte, versucht zu verheimlichen.
Wieger schrieb:
Außerdem musste der Westen durchaus einen Sieg des Sozialismus befürchten. Sonst hätte es keine Sabotageakte gegen die DDR gegeben, die ja dann mit dem Mauerbau verhindert wurden. Der Zugriff war gesperrt.
Ich glaube, du verwechselst da was. Wir als Ostbürger duften nicht in den Westen reisen, während die Westbürger durchaus in den Osten durften (um dort weiter Sabotage zu betreiben??? :rofl
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Wieger schrieb:
Das aggressive Vorgehen Kohls bei der Konterrevolution eine Laune.
Welche "Konterrevolution" meinst du? Ist mir da irgend ein Ereignis in der deutschen Geschichte entgangen? Ich hoffe doch nicht, du meinst die freidliche Revolution 1989/90! Daß das eine echte Revolution war, haben wir in einem andern Pfad bereits festgestellt. (Und außerdem würdest du heftig "mecker von mir bekommen, wenn du es so quer darstellen würdest - war nur laut gedacht
)
Wieger schrieb:
DKP-Anhänger wie Robert Steigerwald waren mehrere Jahre in der DDR zur Bildung, um dann explizit mit dem Auftrag die BRD auf eine Revolution vorzubereiten nach dortige zurückgekehrt.
Du sagst es doch selbst, was alles so abging. Und dann wunderst du dich noch, daß man im Westen zum Selbstschutz griff und wenigstens verhinderte, daß solche Leute als Beamte, oder z. B. als Lehrer arbeiteten? Sie konnten sich mMn. glücklich schätzen, daß man sie nicht gleich ins Gefängnis sperrte. Aber nur auf Grund seines Denkens wurde eben niemand verhaftet - einer der größten Vorteile der Demokratie.