Nordmark = Altmark - oder etwa doch nicht?

Rana

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Hier in der nordwestlichen Altmark saugt man es quasi mit der Muttermilch ein: Die Nordmark, mit der Albrecht der Bär 1134 von Lothar belehnt wurde, lag auf dem Gebiet der heutigen Altmark, also westlich der Elbe. Gelegentlich wird die Nordmark auch mit der Mark Soltwedel gleichgesetzt, weil Albrecht in dieser Zeit wohl auch den Titel "Markgraf von Soltwedel" führte. Von der späteren Altmark aus ging es zum Christianisieren in Richtung Osten und nach einigem Hickhack mit den ostelbischen Slawen kam dann 1157 die Mark Brandenburg dabei heraus.

Nun hab ich aber gelesen*, das sei alles ein Irrtum, die Nordmark wäre östlich der Elbe zu suchen, neben der späteren Altmark.
Letztere wäre wegen ausgedehnter Besitzungen der Askanier v.a. rund um Salzwedel so pö a pö in die Verwaltung der Nordmark einbezogen worden, aber auch erst im Laufe des 13. Jahrhunderts, also lange nach der Geburtsstunde der Mark Brandenburg.
*A. Engel, "Das neue alte Land - Die Nordmark" in: Die Mark Brandenburg, Heft 51

Tja, so kann's gehen: Eben rekelt man sich noch gemütlich in der "Wiege Preußens", und eine halbe Seite später endet man als eine Art märkischer Wurmfortsatz - ein ganz schöner Schlag ins lokalpatriotische Kontor!

Aber Spaß beiseite: Wie verhält es sich denn nun wirklich mit der Nordmark?
Hat sich die Altmark-Variante tatsächlich als Irrtum herausgestellt, oder handelt es sich bei den unterschiedlichen Lagebestimmungen eher um eine noch nicht abgeschlossene Kontroverse? Und woraus wird eigentlich geschlossen, wo die Nordmark lag - oder eben nicht gelegen haben konnte?

Übrigens hatte mich die Suchfunktion zuvor in den "Fahlen"-Thread geführt, wo - zumindest so wie ich es verstanden habe - die Bezeichnungen Alt- und Nordmark manchmal, aber eben auch nicht immer synonym verwendet wurden.
 

Nicht, dass die Falen noch fahl werden, wenn sie das lesen.

Ich will mich mal - ganz ahnungslos - in einer Antwort versuchen: Marken bezeichnen i.d.R. Grenzgebiete. Eine Altmark ist also ein ehemaliges Grenzgebiet, welches seinen Status als Grenzgebiet verloren hat. Grenzgebiete wandern und mit ihnen z.T. auch die Namen. Andernorts halten sich die Namen, obwohl die Gebietsfunktion längst nicht mehr mit dem Namen übereinstimmt. Es kann also durchaus sein, dass die Altmark mal die Nordmark war, aber mit territorialen Verschiebungen der Name Nordmark mitgewandert ist. Aber wie gesagt, das ist nur Spekulatius auf den hohlen Magen.
 
Da: Nordmark - Wikipedia
behaupten Leute, die meinen es zu wissen, folgendes:
Die Nordmark war im Mittelalter eine Markgrafschaft in der AltmarkElbe und Oder, und entspricht im wesentlichen der späteren Mark Brandenburg. Sie umfasste im wesentlichen das Gebiet der späteren Mark Brandenburg mit fließenden Grenzen zur Mark der Billunger, zur Sächsischen Ostmark, aus der später u.a. die Mark Lausitz entstand, und zu slawischen Gebieten. und im Gebiet zwischen

Und da: Diskussion:Altmark - Wikipedia
streiten sich Leute, die auch meinen, es zu wissen.

Das scheint also ein alter, um nicht zu sagen altmärkischer Streit zu sein.
 
Obwohl auch ich ahnungslos bin verstand ich das mit Altmark und Nordmark immer so.

Um das Jahr 940 begann Gero, ein Getreuer König Ottos I., mit der Unterwerfung der Slaven zwischen Elbe und Oder. Das unterworfene Gebiet verwaltete Gero als Granzmark. Nach Geros Tod wurde die große Grenzmark geteilt in Nordmark, Ostmark, Zeitz, Merseburg und Meißen.
Das Territorium der Nordmark entsprach in etwa dem Gebiet des späteren Brandenburgs.
Im großen Slavenaufstand von 983 wurde die Nordmark fast komplet zerstört, Markgraf Dietrich von Haldensleben fiel im Kampf. Übrig blieb lediglich ein kleines Gebiet links der Elbe. Diese "Restnordmark" sollte später als Altmark bezeichnet werden. Über dieses kleine Stück Nordmark herrschten in der Folge die Sippen der Walbecker und Udonen (Grafen von Stade), bis 1134 Albrecht "der Bär" mit diesem Territorium belehnt wurde und mit der Rückeroberung des 983 verlorengegangenen Gebietes zwischen Elbe und Oder begann. 1144 wurde schließlich Albrechts Sohn Otto I. erstmals vom Kaiser als Markgraf von Brandenburg bezeichnet, woraufhin diese Mark in Zukunft nur noch diesen Namen trug. Als Altmark wurde weiterhin das kleine Territiorium Brandenburgs links der Elbe im Volksmund genannt.

Wo genau die Altmark lag vermag auch ich leider nicht mit Gewisheit zu sagen. Ich vermutete immer das es sich um das Gebiet nördlich von Magdeburg handelte, also der nörliche Teil des heutigen Sachsen-Anhalt.
 
Die Altmark (antiqua marchia, Olde Mark), ältester westlich der Elbe gelegener Teil der Mark Brandenburg, wurde schon in karolingischer Zeit lose ins Reich einbezogen. In ottonischer Zeit war sie Teil der Markgrafschaft der Nordmark, blieb auch nach dem Slawenaufstand im Jahr 983 als Rest der Mark unter deutscher Herrschaft und wurde durch eine Burgenkette (Tangemünde, Arneburg, Werben) gesichert. 1134 wurde Albrecht der Bär von Kaiser Lothar III. mit der Nordmark belehnt.

Zu Verwirrung führt die Tatsache, dass die Nordmark erst im 14. Jh. im Gegensatz zur Mittel- und Neumark "Altmark" genannt wurde. Das Herrschaftsgebiet des 965 gestorbenen Grafen Gero ging weit über die Nordmark/Altmark hinaus und umfasste auch das ganze jenseits der Elbe unterworfene Gebiet, in dem 948 die Bistümer Havelberg und Brandenburg gegründet wurden. Seine Grafengewalt erstreckte sich überdies auf Nordthüringen und den Schwabengau. 963 eroberte Gero auch die Niederlausitz.

Nach Geros Tod wurde das riesige Gebiet aufgeteilt und kam, wie oben erwähnt, vor allem unter die Herrschaft der Askanier, die von der Nordmark/Altmark aus die Wiedereroberung der im Slawenaufstand verlorenen ostelbischen Gebiete betrieben, in deren Folge die Mark Brandenburg entstand.
 
Nordmark = Altmark - oder etwa doch nicht?
Die Frage nach der Nordmark erscheint mir tatsächlich nicht ganz einfach, trotzdem will ich mich an einer Antwort versuchen.

Die Altmark als solche wird erst 1304 erwähnt, deshalb sollte man davor besser von der Geschichte des altmärkischen Gebietes sprechen. Dieses gehörte nach der Völkerwanderung zum sächsischen Territorium, wobei ich mich aber auch einer slawischen Besiedlung bis ins Wendland entsinne.
Die Nordmark, welche wie schon gesagt wurde aus den Unterwerfungen Geros hervorging, lag soweit ich es überblicken kann östlich der Elbe und ging nach 983 vorerst wieder an die Slawen verloren, wobei aber anscheinend eine Bindung zumindest der Heveller ans Reich vorhanden blieb und auch der Anspruch auf die Nordmark wohl nie aufgegeben wurde.
Albrecht I. dann wurde mit dieser Nordmark belehnt und eroberte sie auch tatsächlich. Dabei stütze er sich sicher auf seine westlich der Elbe gelegenen Besitztümer wie die Grafschaft Ballenstedt am Ostharz, die wiederum auf dem Gebiet des Stammesherzogtums Sachsen lag - ebenso wie die spätere Altmark. Eine Zugehörigkeit dieser zur Nordmark kann ich indes nicht erkennen.
Nach der (Rück-)Eroberung der Gebiete zwischen Elbe und Oder (Nordmark) durch Albrecht nannte sich dieser seit 1157 "Markgraf von Brandenburg"; der Name "Nordmark" fand anscheinend keine Verwendung mehr. Albrechts Territorium umfaßte somit also Gebiete sowohl westlich als auch östlich der Elbe. Später erfuhr dieses Gebiet "Brandenburg" eine zumindest sprachliche Unterteilung in Alt- Mittel- und Neumark.

Warum nun der Name "Altmark", darüber könnte ich nur spekulieren. Festzuhalten ist letztlich aber zum einen, daß dieser erst lange nach dem Verschwinden des Begriffes "Nordmark" gebräuchlich wurde und zum anderen die "Wiege (Brandenburg-)Preußens" insofern dort zu suchen ist, als daß von hier die Eroberung des brandenburgischen Gebietes ihren Ausgang nahm.

Ich hoffe, etwas zur lokalpatriotischen Verwirrung beigetragen zu haben. :)
 
Für uns Eingeborene hat die Altmark immer schon in Tangermünde ab Elbüberquerung angefangen.
Alles was vor der Elbe ist, war die Mark Brandenburg.
 
Für uns Eingeborene hat die Altmark immer schon in Tangermünde ab Elbüberquerung angefangen.
Alles was vor der Elbe ist, war die Mark Brandenburg.

Was definitiv falsch ist, Flo! Ich darf hier das verlässliche "Handbuch der historischen Stätten Deutschlands" zitieren:

Die Altmark bildet den westlichen Teil der Mark Brandenburg. Sie wird im Osten vom Lauf der Elbe und im Süden und Südwesten von der Letzlinger Heide und dem Sumpfgebiet des Drömlings begrenzt .. Die wichtigsten Orte sind Stendal, Gardelegen und Salzwedel.

(Handbuch der historischen Stätten, 11. Band, Sachsen-Anhalt, S. 12)

Bei der Gelegenheit darf ich nochmals aus meinem Beitrag oben zitieren, den Tekker wohl übersehen hat:

Die Altmark (antiqua marchia, Olde Mark), ältester westlich der Elbe gelegener Teil der Mark Brandenburg, wurde schon in karolingischer Zeit lose ins Reich einbezogen. In ottonischer Zeit war sie Teil der Markgrafschaft der Nordmark, blieb auch nach dem Slawenaufstand im Jahr 983 als Rest der Mark unter deutscher Herrschaft ...

Zu Verwirrung führt die Tatsache, dass die Nordmark erst im 14. Jh. im Gegensatz zur Mittel- und Neumark "Altmark" genannt wurde.
 
Bei der Gelegenheit darf ich nochmals aus meinem Beitrag oben zitieren, den Tekker wohl übersehen hat:
Selbstverständlich hatte ich deinen Beitrag nicht übersehen, lieber Dieter, sehe allerdings die eine oder andere Diskrepanz zu meinem Posting.

Die Altmark (antiqua marchia, Olde Mark), ältester westlich der Elbe gelegener Teil der Mark Brandenburg, wurde schon in karolingischer Zeit lose ins Reich einbezogen.
Das Gebiet westlich der Elbe wurde ebenso fest ins Reich eingebunden, wie auch der Rest Sachsens, zu dem es letztlich gehörte.

In ottonischer Zeit war sie Teil der Markgrafschaft der Nordmark
Eben dies konnte ich dieser Eindeutigkeit leider nicht feststellen.

Zu Verwirrung führt die Tatsache, dass die Nordmark erst im 14. Jh. im Gegensatz zur Mittel- und Neumark "Altmark" genannt wurde.
Es wurde eben nicht die vorherige Nordmark später einfach Altmark genannt, was ich in meinem Posting versucht hatte darzustellen. :S

Das Herrschaftsgebiet des 965 gestorbenen Grafen Gero ging weit über die Nordmark/Altmark hinaus
die Herrschaft der Askanier, die von der Nordmark/Altmark aus die Wiedereroberung der im Slawenaufstand verlorenen ostelbischen Gebiete betrieben
Genau diese Gleichsetzung von Alt- und Nordmark sehe ich als schlicht falsch an.
 
Die Verhältnisse stellen sich deshalb kompliziert dar, weil der Name "Nordmark" gewandert ist.

Zur Zeit des Grafen Gero gab es noch keine Nordmark. Gero wiurde mit den Gebieten östlich der Elbe belehnt, was im "Lexikon des MA" als "sächsische Ostmark" bezeichnet wird. Sein militärischer Auftrag erstreckte sich auf die Gebiete zwischen Elbe, Saale und Oder. Im Süden grenzte sein Machtbereich an Böhmen, im Norden an die Mark Hermann Billungs.

Nach dem Slawenaufstand 983 gingen die Gebiete östlich der Elbe verloren, sodass nur ein Stück altes Markengebiet erhalten blieb - etwa zwischen Gardelegen und Tangermünde. Das "Lexikon der deutschen Geschichte" bemerkt hierzu:

Der nördliche Teil von Geros Machtbereich wurde nach seinem Tode als "Nordmark" Markgrafen aus den Häusern Walbeck, Haldensleben, Stade und Plötzkau übertragen, die dem sächsischen Herzog nicht unterstellt waren ... 1134 übetrug (Lothar) Albrecht dem Bären die Nordmark, die auf das Gebiet der späteren linkselbischen Altmark zusammengeschrumpft war.

Fazit: Eine als "Nordmark" bezeicnete Gebietseinheit entstand erst nach dem Tode Graf Geros und umfasste den Nordteil seines einst riesigen Machtbereichs. Dieses Gebiet bestand lediglich wenige Jahre, da der Slawenaufstand die Nordmark auf ein kleines Territorium westlich der Elbe zusammenschrumpfen ließ, das man seit dem 14. Jh. als "Altmark" bezeichnete, um es von der Mittelmark und Neumark der inzwischen expandierten Mark Brandenburg abzuheben.
 
Die Verhältnisse stellen sich deshalb kompliziert dar, weil der Name "Nordmark" gewandert ist.
Eine "Wanderung" des Namens kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.

Gero wiurde mit den Gebieten östlich der Elbe belehnt, was im "Lexikon des MA" als "sächsische Ostmark" bezeichnet wird. Sein militärischer Auftrag erstreckte sich auf die Gebiete zwischen Elbe, Saale und Oder. Im Süden grenzte sein Machtbereich an Böhmen, im Norden an die Mark Hermann Billungs.
Das ist völlig korrekt und ich hatte auch nichts anderes behauptet. Dieses Gebiet östlich der Elbe wurde nach Geros Tod geteilt, der nördliche Teil wurde wie du auch sagst die Nordmark.

Nach dem Slawenaufstand 983 gingen die Gebiete östlich der Elbe verloren
Auch richtig. Aber nun kommt der Widerspruch in deiner Argumentation:
(...) da der Slawenaufstand die Nordmark auf ein kleines Territorium westlich der Elbe zusammenschrumpfen ließ (...)
Wo kommt das denn nun auf einmal her, wenn die Nordmark doch vorher östlich der Elbe lag? Westlich der Elbe war m.W. das Stammesherzogtum Sachsen. :fs:
 
Aber nun kommt der Widerspruch in deiner Argumentation:
Wo kommt das denn nun auf einmal her, wenn die Nordmark doch vorher östlich der Elbe lag? Westlich der Elbe war m.W. das Stammesherzogtum Sachsen.

Das ist kein Widerspruch in meiner Argumentation, sondern dieser historische Sachverhalt wird in allen Fachpublikationen so beschrieben("Lexikon des Mittelalters", "Handbuch der historischen Stätten Deutschlands", "Lexikon der deutschen Geschichte" wurden bereits zitiert).

In jedem geografischen und historischen Atlas ist zu sehen, dass das Gebiet der Altmark etwa zwischen der Linie Gardelegen im Westen und Tangermünde an der Elbe im Osten liegt. Dieses Gebiet zählte anscheinend nicht mehr zum Herzogtum Sachsen, sonst würde es nicht seit dem 14. Jh. bis heute "Altmark" heißen.
 
Das ist kein Widerspruch in meiner Argumentation, sondern dieser historische Sachverhalt wird in allen Fachpublikationen so beschrieben
Dann liegt der Widerspruch in diesen Publikationen. Das ist auch in dem von dir zitierten Auszug zu erkennen.

In jedem geografischen und historischen Atlas ist zu sehen, dass das Gebiet der Altmark etwa zwischen der Linie Gardelegen im Westen und Tangermünde an der Elbe im Osten liegt.
Das ist richtig, aber ebenso ist in diesen Atlanten deutlich zu sehen, daß das Stammesherzogtum Sachsen bis zur Elbe reicht, weshalb diese Schlußfolgerung
Dieses Gebiet zählte anscheinend nicht mehr zum Herzogtum Sachsen, sonst würde es nicht seit dem 14. Jh. bis heute "Altmark" heißen.
doch etwas gewagt erscheint.

Hier nochmal zur Visualisierung des Problems:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/Nordmark_1000.PNG
 
Was definitiv falsch ist, Flo! Ich darf hier das verlässliche "Handbuch der historischen Stätten Deutschlands" zitieren:

Das sind sicherlich schlaue Bücher, die du da zitierst. Aber das erzähl mal einen Stendaler. ich habe lange in der Altmark gelebt. Die Definition der, gefühlten Ländergrenzen, sollte man doch besser den einheimischen überlassen.
 
...
Das ist richtig, aber ebenso ist in diesen Atlanten deutlich zu sehen, daß das Stammesherzogtum Sachsen bis zur Elbe reicht, weshalb diese Schlußfolgerungdoch etwas gewagt erscheint.

Hier nochmal zur Visualisierung des Problems:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/Nordmark_1000.PNG

Das das Territorium der späteren "Altmark" ursprünglich zum sächsischen Herzogtum gehörte schließt aber nicht aus das es, auch als westelbisches Gebiet, in die Grenzmark Geros miteinbezogen wurde und nach dessen Tod Teil der Nordmark wurde.
Das gleiche geschah auch mit dem Nordthüringgau (in dem ein Teil von Geros väterlichem Erbe lag), der unmittelbar südlich an die "Altmark" grenzte und dennoch als westelbisches Gebiet nach Geros Tod zur Ostmark gehörte.
Bild:Sächsische Ostmark um 1000.PNG - Wikipedia
Das gleiche gilt auch für den sächsischen Serimunt und Hassegau auf dessen Territorium später die Mark Merseburg entstand.

Es ist also anzunehmen das das an die Elbe angrenzente Gebiet Sachsens Gero anvertraut wurde und von dort aus der Markgraf begann das slavische Land jenseits der Elbe bis zur Oder zu unterwerfen.
Diese westelbische "Basis" Gero's wurde schließlich in seine Grenzmark miteinbezogen und wurde nach dessen Tod folglich unter die neuen Grenzmarken mitaufgeteilt:
"Altmark" -> Nordgau
Nordthüringgau -> Ostmark
Hassegau -> Merseburg
 
Zuletzt bearbeitet:
Das das Territorium der späteren "Altmark" ursprünglich zum sächsischen Herzogtum gehörte schließt aber nicht aus das es, auch als westelbisches Gebiet, in die Grenzmark Geros miteinbezogen wurde und nach dessen Tod Teil der Nordmark wurde.
Natürlich ist das nicht ausgeschlossen, aber nachlesen oder auf einer Karte sehen konnte ich das so nicht. Also alles etwas uneindeutig, was mich in meinem ersten diesbezüglichen Posting auch zu dieser Äußerung bewog:
Die Frage nach der Nordmark erscheint mir tatsächlich nicht ganz einfach, trotzdem will ich mich an einer Antwort versuchen.
(...)
Warum nun der Name "Altmark", darüber könnte ich nur spekulieren.

Diese westelbische "Basis" Gero's wurde schließlich in seine Grenzmark miteinbezogen und wurde nach dessen Tod folglich unter die neuen Grenzmarken mitaufgeteilt:
"Altmark" -> Nordgau
Spekulatius hab ich auch anzubieten:
Der Begriff "Altmark" entstand erst, nachdem die Mark Brandenburg ihren Namen weg hatte und hatte nichts mehr mit der ehemaligen "Nordmark" zu tun.
Gestützt sehe ich diese Vermutung durch die späte Erwähnung des Begriffs. Überdies ist das Wort "Mark" in den anderen von dir genannten Fällen ja auch nicht auf die sächsischen Gaue übergegangen.
 
Hi!
War zwar schon einiges Richtige dabei, aber so ganz befriedigt mich das alles noch nicht. Ich, als geschichtsbewußter Brandenburger muß es ja wohl wissen.
Aber über Flo bin ich etwas enttäuscht...

Also:
Die Nordmark, auch sächsische Nordmark genannt, wurde etwa um 930 von König Heinrich I. gegründet, welche jedoch durch den Slawenaufstand 983 wieder zerfiel. Sie lag komplett östlich der Elbe (s. 1. Bild)
Diese Zeit markiert den Beginn der deutschen Ostexpansion im Mittelalter.

Die Altmark hingegen lag schon immer westlich der Elbe und gehörte zum Hzm. Sachsen. Der Askanier Albrecht der Bär, dem die Altmark ab 1134 gehörte (verliehen von Kaiser Lothar III.), eroberte im Jahre 1157 erneut die Brennaburg (Brandenburg), was als Entstehungsjahr der Mgft. Brandenburg gilt.
Heute gehört die Altmark nicht mehr zu Brandenburg, sondern zu Sachsen-Anhalt. (2. Bild)
Der Brandenburger Landstreicher

Fazit: Nordmark=Altmark ist völlig falsch, da die Altmark komplett außerhalb der ehemaligen Nordmark (um 930-983) lag, aber von der Altmark ging die Eroberung der Mark Brandenburg aus.
 

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Erstere Karte ist vollkommen untauglich und sachlich falsch. Die Mark Lausitz reichte nie westlich über die Elbe, die Landgrafschaft Thüringen gabe es zu dieser Zeit nicht, und auch später hatte sie eine andere Ausdehnung. Völlig fehlt hier die Ostmark.
Auch schön daß die Milzener in Böhmen lebten, wo doch die ihnen zugeschriebenen Burgwarde ausschließlich im Raum Bautzen lagen.
Dafür sind dann auf der Karte die Daleminzer im Milzener Land angegeben. Also die Karte ist so ziemlich zusammengeschustert.
 
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Erstere Karte ist vollkommen untauglich und sachlich falsch. Die Mark Lausitz reichte nie westlich über die Elbe, die Landgrafschaft Thüringen gabe es zu dieser Zeit nicht, und auch später hatte sie eine andere Ausdehnung. Völlig fehlt hier die Ostmark.
Auch schön daß die Milzener in Böhmen lebten, wo doch die ihnen zugeschriebenen Burgwarde ausschließlich im Raum Bautzen lagen.
Dafür sind dann auf der Karte die Daleminzer im Milzener Land angegeben. Also die Karte ist so ziemlich zusammengeschustert.
Kann ich ja auch nichts dafür. Hier ist eine andere Karte - sieht aber irgendwie auch nicht viel genauer aus...
http://brandenburg.rz.fhtw-berlin.de/landkarten/geschichte_1000.gif
 
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