Hm, welchen "heutigen" 6er meinst Du wohl, themistokles ?
Die Bezeichnung Groschen ist abgeleitet vom lat. grossus ( römisch = crassus) und meinte (bezogen auf das Münzgeld) erst einmal " d i c k "!
Da es im Mittelalter zunächst einmal nur die (von den Römern übernommene) "denar"- sprich "Pfennig" Währung gab, und da diese im Laufe der Zeit immer schlechter (Billon statt Silber ) und auch dünner wurden, mußten sich die Münzherren ( es gab keine einheitliche Währung )
immer Neues einfallen lassen, damit ihr Geld vom "Handel" akzeptiert wurde. So gab es gelegentlich "Dickpfennige" ( in den schweizerischen Gebieten tatsächlich auch einen "Dicken") - doch damit waren die Kaufleute bald nicht mehr zufriedenzustellen. Schon Ende des 12. JH's entanden in Italien verschieden Münzarten, die "Grosso" benannt wurden.
Mitte des 13. JH ( 1266) wurde in Frankreich der "gros tournois" geschaffen, der als Handelsmünze auch nach Deutschland gelangte und sich schnell sehr großer Beliebtheit erfreute. Seine Akzeptanz drückten die deutschen Städt z.B. dadurch aus, dass sie ihr eigenes Münzzeichen "beischlugen" ( das nannte man Gegenstempel). König Wenzel II. von Böhmen (nachdem die großen Silbervorkommen entdeckt wurden) wollte an dem guten Geschäft (das Frankreich mit dem Gros Tournois machte) partizipieren und begann mit der Ausprägung des "Prager Groschens", der dann wie der Gros Tournois sich ebenfalls alsbald großer Beliebtheit erfreute.
Schwieriger ist es schon die "Wertigkeit" (oder die Unterteilung) dieser Groschen vorzunehmen, da es, wie schon gesagt, keinen einheitlichen Münzfuß (mehr) gab. Der Groschen war daher ein "Vielfaches" des denars - das Wievielfache wurde regional festgestellt.
Zufolge der Verschlechterung des "Schrot und Korn" ( der Münzherr hat halt seine Silbervorräte immer mehr durch Kupfer "gestreckt") wurde also auch der Groschen nicht zur dauerhaften Hauptwährung - seine Verschlechterung führte dahin, daß man in im Handel nur noch als "Schock" d.i. sechzig Stück und gewogen (nach Silberanteil) ansetzte.
Erst, als der Taler kreiert wurde (In Joachimsthal - daher erst "Joachimsthaler" und nach Weglassen des Joachims schliesslich Thaler / Taler (viel später Dollar usw. ) - kam eine Neueinteilung - 24 Groschen = 1 Taler, vorausgesetzt, daß es nun ein "Reichsgroschen" oder auch "Guter Groschen" war, der von Größe und Gewicht her dem festgesetzten Münzfuße entsprach. ( Nur im nördl. Deutschland gab es daneben eine Zeitlang einen schlechteren, den "Mariengroschen", von dem 36 auf einen Taler gingen. - Es entwickelten sich nun eine ganze Reihe von Groschen-Typen ( Annengroschen, Bauerngroschen, Engelgroschen, Judenkopfgroschen, Schildgroschen, Zinsgroschen.
Als im 19 JH die (Vereins)-Scheidemünzen geschaffen wurden, wurde der "Silbergroschen" mit 12 Pfennigen bewertet. ( x 24 = 1 Taler ). Die Sachsen änderten dann die Wertigkeit auf 10 Pfennige ab, was sich dann allenthalben durchsetzte. In Deutschland löste dann die Mark-Währung zu 100 Pfennigen das Taler-Groschen-System ab; in Österr. blieb es 100 Groschen = 1 Schilling bis zur Euroeinführung.
Das war eine s e h r geraffte und gekürzte Erklärung zum unerschöpflichen Thema Groschen. Quelle u.a. Till Kroha, lexikon zur Numismatik.
salu, jeanne