Frankreich im 18. Jahrhundert

danke

mmhh...ja leider war das jetzt nicht so ganz das was wir brauchen =/
aber trotzdem gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz vielen dank :)

hättet ihr vllt auch informationen über die normalen bürger und technische entwicklungen im 18. Jh in frankeich???

liebe grüße
 
Meinst Du sowas wie: Guillotine, Mongolfiere, die Encyclopedie und den Marquis de Sade?
De Sade gehört zum technischen Fortschritt? :confused: Für was soll er denn stehen, außer für eine eher singuläre literarische Leistung und Richtung?

Bei technischen Fortschritten gebe ich Dir allerdings bezüglich den Brüdern Montgolfiere Recht, denn deren Entwicklung eroberte ja tatsächlich rasch den Himmel über Europa, so dass in Bälde noch in den 1780ern über vielen Teilen Europas die ersten Menschen auf diese Art in die Lüfte aufstiegen. Die Montgolfieren standen sozusagen auch symbolisch für den neuen Zeitgeist, Erfindungsreichtum und den Fortschritt an sich. Militärisch wurde das ganze dann auch gleich im 1. Koalitionskrieg des revolutionären Frankreichs ab 1792 eingesetzt.
Montgolfière – Wikipedia

Weniger folgenschwer war die Erfindung des Dampfwagens von Cugnot, der dafür zwar von der französischen Regierung und dem Militär Lob bekam, aber diese Entwicklung nicht in Masse umsetzte, so dass die Engländer dann mit ihrer Eisenbahn am Beginn des 19.Jh. die Nase vorn hatten. Scheinbar war man trotz aller Anerkennung für die Leistung des Nicholas Cugnot nicht im Bilde, was die Vorteile und Möglichkeiten von dessen bahnbrechenden Erfindung hätten sein können, die er immerhin schon 1769 machte, also fast 40 Jahre vor der ersten effektiven Dampflok und ca. 60 Jahre nach dem ersten Dampfboot.
Nicholas Cugnot – Wikipedia

Nicht nur was die Physik und Mathematik anbelangt war Frankreich damals eine der führenden Nationen, auch die Chemie konnte sich mit einem Lavoisier sicherlich blicken lassen, denn er gilt ja als einer der wichtigsten Wissenschaftler für eine moderne Chemie überhaupt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Brissotin schrieb:
De Sade gehört zum technischen Fortschritt? Für was soll er denn stehen, außer für eine eher singuläre literarische Leistung und Richtung?
Er fiel mir nur so ein, weil der OP ja auch von "... den ganz normalen Bürgern sprach ..." :)

Brissotin schrieb:
Nicht nur was die Physik und Mathematik anbelangt war Frankreich damals eine der führenden Nationen, auch die Chemie konnte sich mit einem Lavoisier sicherlich blicken lassen, denn er gilt ja als einer der wichtigsten Wissenschaftler für eine moderne Chemie überhaupt.

Was auch leider schon wieder direkt zur Guillautine führt :-(
L. hatte übrigens auch ganz reizende Frau, die hundert Jahre später wenn nicht eine Marie Curie so doch eine Lise Meitner geworden wäre...

Für alle die damals durchgeführten Experimente und Beobachtungen sind Apparate und Gerätschaften erforderlich, die unglaublich viele "Kleinsterfindungen" enthielten. Die Französische Akademie der Wissenschaften war führend in der Welt. Die Encyklopädie enthier das progressivste und vollständigste Wissen der Zeit. Umser gesamtes Maß- und Gewichtssystem ist "französisch".

Man kann das Alles nur aufs allergröbste andeuten, Details würden 100 Bücher füllen!
 
L. hatte übrigens auch ganz reizende Frau, die hundert Jahre später wenn nicht eine Marie Curie so doch eine Lise Meitner geworden wäre...
Und eine hübsche noch obendrein, wenn man der Malerei folgt. :rolleyes:

Aber im Ernst, ich glaube man muss garnicht den Vergleich zu einer Marie Curie ziehen. Wissenschaftlerinnen wie Künstlerinnen hatten im 18.Jh. durchaus neben den Männern ihren eigenen Stellenwert. Ein Voltaire war durchaus stolz, mit einer Mme du Châtelet zu verkehren:respekt:, wie man aus seinen schriftstellerischen Werken weiß.
 
Auch zum Thema "Perücken" ein interessantes Bild.
Wieso? Denkst Du, dass sie eine Perrücke hat? Kann ich mir nicht ganz vorstellen und ich habe schon bei manchen Leuten gesehen, dass mit eigenen Haaren solche Frisuren möglich sind. Teilweise benötigen die Damen bzw. der Coiffeur dann aber noch Haarteile. Das ist unterschiedlich.

Grundsätzlich kamen Perrücken bei den Damen zu der Zeit aber nicht aus der Mode, denn es gab auch zuvor selten welche wie der Mangel an Originalen im Vergleich zu erhaltenen Herrenperrücken nahelegt.:fs:

(Das gehört ja weiter gefasst auch zum großen Thema: Gesellschaft.
 
Tja, darum sagte ich: "interessant". ich weiß nicht :) Die Sängerinnen in Mozartopern tragen sehr gerne diese Haartracht - vielleicht assoziere ich deswegen sofort: Perücke...

Die zwei Damen aus meiner Bekanntschaft, die so ähnlich rumlaufen, erreichen das durch eine höchst moderne Dauerwelle.

Bei Mme. L. gucken noch zwei SEHR lange Zöpfe heraus.

Von ihrer Persönlichkeit würde ich sie als "patent" einschätzen: Perücke auf und gut ist! Und nun ab ins Labor!

Für eine Malersession gelten natürlich andere Regeln...
 
Tja, darum sagte ich: "interessant". ich weiß nicht :) Die Sängerinnen in Mozartopern tragen sehr gerne diese Haartracht - vielleicht assoziere ich deswegen sofort: Perücke...
Ich denke diese Assoziation 18.Jh. = Perrücke kommt vor allem von besagten Theaterstücken, aber auch schlechteren Filmen, in denen noch Polyesterperrücken oder sowas aufgesetzt wird.

Es ist natürlich immer schwierig das heute aufgrund der Gemälde allein zu erwägen, ob es sich bei den Damen und Herren um Eigenhaar oder Perrücke handelt. Zumeist kann man das nur durch zufällig erhaltene eigene Zeugnisse wie Memoiren oder Briefe der betreffenden Personen.

Grundsätzlich musste man sich als Person der Gesellschaft damals aber in der Regel eher Zeit für die Kleidung nehmen. Das kann man als Mensch des 21. Jh. kaum noch nachvollziehen. Selbstverständlich gab es auch andere Charaktere wie Diderot, die zugaben gewöhnlich im Morgenmantel herum gelaufen zu sein, womit sie wohl ähnlich auf dem Kopf ausschauten wie auf dem berühmten Porträt Diderots von van Loo. Bild:DiderotVanLoo.jpg – Wikipedia

Hier auf dem Bild der Ehepaares Lavoisier werden zwar beide als Wissenschaftler abgebildet, aber korrekt auch für einen Empfang im Hause gekleidet. Wenn die Dame nicht die Interessen des Mannes teilte, so wurde sie zumeist mit anderen Attributen auf einem Doppelporträt dargestellt. So z.B.: Künstler an der Staffelei und die Gemahlin am Spinett oder bei der Handarbeit.
 
danke...das war ja jetzt schon einiges :)

weil wir müssen eine Hausarbeit zu "Das Parfum" machen und eine Aufgabe ist eben das Leben in Frankreich im 18. Jh (Technik, Gesellschaft, Politik) zu beschreiben und auf das Buch zu überziehen.

liebe grüße
 
weil wir müssen eine Hausarbeit zu "Das Parfum" machen und eine Aufgabe ist eben das Leben in Frankreich im 18. Jh (Technik, Gesellschaft, Politik) zu beschreiben und auf das Buch zu überziehen.
Zur Politik kommt ja in dem Roman fast nichts vor, außer dass während des Aufenthaltes des Protagonisten in der Höhle der 7-jährige Krieg in Europa und Amerika tobt, der ganz geschickt von Süßkind damit umgangen wurde. Die politischen Umstände werden ja garnicht angerissen, aber der Roman geht mit der Realität sowieso sehr fantasievoll also frei um.

Zum 7-jährigen Krieg gibt es zum Beispiel mittlerweile ein eigenes Wissensbecken im Internet, das ähnlich wie Wikipedia aufgebaut werden soll, aber eben speziell diesen wichtigen und großen Krieg der Mitte des 18.Jh. behandeln soll. Main Page - Project SYW

"Politik" ist halt ein weites Feld. Das 18.Jh. ist obendrein nunmal 100 Jahre lang. In meinem Thread allein zur französisch-polnischen Politik (Außenpolitik/Allianzpolitik) hast Du gesehen wie umfangreich das werden kann. Ich denke aber, wenn es was mit dem Roman zu tun haben soll, geht es Dir primär um die Politik unter Louis XV. Normalerweise reicht es da aus eine 20-seitige Kurzbiographie zu lesen, welche ganz grob die Merkmale der Innen- und Außenpolitik dieses Königs umreißt um den Wissensdurst der Lehrerin zu befriedigen.
Wenn Dir das ganze zu unübersichtlich ist, auch wenn Du konkretisiert hast, kann ich Dir auch mit ein paar Schlagworten der Politik dieser Zeit auf die Sprünge helfen.

"Gesellschaft" ist natürlich auch sehr weit gefasst. Wir haben in Frankreich zu dieser Zeit einen übergroßen Teil der Bevölkerung, welcher die Landbevölkerung umfasst. Diese zerfällt wiederum in Bauern, Dorfhandwerker, Tagelöhner usw.. Ein Bruchteil der Bevölkerung lebt in den Städten, wo wir Arbeiter, Handwerker, Finanzbürgertum antreffen. Ein kleiner Teil von wenigen Prozent der Bevölkerung bildet den Adel, der regional völlig unterschiedlich entwickelt ist, da erst in der frühen Neuzeit Frankreich in der Form zusammenwuchs, wie wir es heute kennen. Gebiete wie die Bretagne hatten lange eine eigenständige Rolle trotz der gemeinsamen Sprache behauptet und dort war der Adel anders als in anderen Provinzen ausgeprägt.
Wir haben wie in ganz Europa eine Einteilung der Gesellschaft in Stände:
1. Stand: Klerus
2. Stand: Adel
3. Stand: Der Rest
Dabei darf man nicht vergessen, dass gerade der höhere Klerus nahezu immer dem Adel entspross und daher dessen Ansichten oftmal teilte, wenn diese nicht den eigenen Interessen gerade entgegen standen.
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen dank

wow, super das ist echt toll :) das hat uns sehr weiter geholfen !

eine frage haben wir aber noch ;)
könntest du in ein paar stichwörtern sagen, wie die politik von louis XV gewesen war??? wäre echt lieb :)))

liebe grüße
 
- Regentschaft (Régence) des Herzogs Philippe II von Orléans für Louis XV (1715-1723)
- Streit mit Spanien und Allianzen Frankreichs gegen Spanien -> Krieg der Quadrupelallianz Krieg der Quadrupelallianz – Wikipedia am Beginn der Regierung von Louis XV
- Machtzuwachs der Parlamente während der Regentschaft

- Kardinal André-Hercule de Fleury (1653-1743) erster Minister 1726 bis 1743, Kampf mit Parlament wegen Bulle "Unigentius" (Vorgehen gegen Jansenisten)
- Fleury betrieb Friedenspolitik lange am Ausgleich mit England interessiert
- 1733-1738 Polnischer Thronfolgekrieg Frankreichs für König Stanislaus I. von Polen (Schwiegervater von Louis XV) gegen Österreich (mit sächsischem Kandidaten August III.)
- wirtschaftliche u. finanzielle Erholung Frankreichs unter Fleury

- 1740-1748 Österreichischer Erbfolgekrieg: Frankreich, Preußen, Bayern gegen Österreich, England um das Erbe Kaiser Karl VI.
- Wechsel der Bündnisse in Zwischenkriegszeit -> österreichisch-französisch-russisches Bündnis gegen Preußen und England
- 1756-1763 Siebenjähriger Krieg
Ergebnis: > Frankreich verliert Québec in Nordamerika
> Frankreich hat gewaltige Ausgaben für Krieg

- Ende der Jesuiten in Frankreich
- finanziell schwierige Lage führt zur Notwendigkeit die Oberschicht zu belasten -> Streit mit Parlamente
- 1770 Minister Choiseul (1761-1770 in verschiedenen Ministerien Minister) entlassen, Revolution des Königs gegen Parlamente -> Verbannung von Parlamentsmitgliedern
- Parlamente neu besetzt mit Leuten im Sinne des Königs

- erfolgreiche Innenpolitik mit Reformen von Ministern Terray und Maupeou 1771-1774 -> Abbau der Kriegsschulden, Verbesserung der Infrastruktur und der Wirtschaft
 
Hallo!! Ich brauche dringend Informationen zu der Zeit in der Andre Marie Ampere gelebt hat, also 1775- 1820!!! Vielen Dank schon im voraus
 
Zurück
Oben