Hatte der Messias eine Frau?

Damit WIRD doch erwähnt, dass er unverheiratet ist! Ich habe die These aufgebracht, dass Jesus höchstwahrscheinlich eine Frau hatte, da es damals üblich war verheiratet zu sein und wenn dies nicht der fall war, DANN wird es zusätzlich erwähnt. Paulus erwähnt es hier, somit ist meine These also noch nicht ganz falsifiziert!
 
Damit WIRD doch erwähnt, dass er unverheiratet ist! Ich habe die These aufgebracht, dass Jesus höchstwahrscheinlich eine Frau hatte, da es damals üblich war verheiratet zu sein und wenn dies nicht der fall war, DANN wird es zusätzlich erwähnt. Paulus erwähnt es hier, somit ist meine These also noch nicht ganz falsifiziert!
dDoch, denn die, die über ihn schreiben, erwähnen nicht, dass er unverheiratet war, was Lukas aber getan haben müsste, wenn die Theorie des Lehrers stimmte. Und Paulus erwähnt seine Ehelosigkeit nicht, weil sie etwas außergewöhnliches und damit besonders erwähnenswertes ist, sondern als eine Art Aufforderung, es ihm gleichzutun.
 
Damit WIRD doch erwähnt, dass er unverheiratet ist!


Der Punkt ist: Lukas, der sowohl ein Evangelium wie auch die Apostelgeschichte geschrieben hat, erwähnt
a) in seinem Evangelium nichts über Jesu Ehefrau
b) in seiner Apostelgeschichte nichts über Paulus' Ehefrau.

Laut Deinem Lehrer müßte man aus a) die Schlußfolgerung ziehen, daß Jesus verheiratet war.
Wenn diese These stimmt, was müßte man logischerweise aus b) für eine Schlußfolgerung ziehen?
 
Der Punkt ist: Lukas, der sowohl ein Evangelium wie auch die Apostelgeschichte geschrieben hat, erwähnt
a) in seinem Evangelium nichts über Jesu Ehefrau
b) in seiner Apostelgeschichte nichts über Paulus' Ehefrau.

Laut Deinem Lehrer müßte man aus a) die Schlußfolgerung ziehen, daß Jesus verheiratet war.
Wenn diese These stimmt, was müßte man logischerweise aus b) für eine Schlußfolgerung ziehen?

Also war er jetzt nicht verheiratet?
 
Um bei Paulus zu bleiben: Hätte nicht gerade dieser Verfechter der Ehelosigkeit sich auf Jesus berufen wenn dieser eine ähnliche Meinung vertreten hätte?

Zumindest kann man wohl nicht behaupten dass Jesus die Ehe abgelehnt hätte, denn dies sollte sich eigentlich in den Texten niederschlagen. Ob dann die richtige für ihn dabei war? Schwer zu sagen, wir kennen sie ja nicht. Wenn es sie gab.

Frauen in der Umgebung von Jesus gabs aber ja genug, darüber hinaus gibt es einen grösseren Abschnitt in Jesus Leben den man als Überlieferungsarm bezeichnen könnte. Das ist aber sicher ein wichtiger Punkt: Wir kennen nur einen recht kurzen Zeitraum aus Jesus Leben wirklich zusammenhängend, vielleicht von 28 bis 30 nach Christus - in diesen paar Jahren seiner Wanderschaft könnte er durchaus auch ohne nähere Beziehungen zu einer Frau geblieben sein ohne deshalb komplett auf diese verzichtet zu haben.
 
Zumindest kann man wohl nicht behaupten dass Jesus die Ehe abgelehnt hätte, denn dies sollte sich eigentlich in den Texten niederschlagen.

Paulus hat ja die Ehe keineswegs abgelehnt, er war nur persönlich von den Vorteilen der Ehelosigkeit überzeugt.

Und in den Texten niedergeschlagen hat sich immerhin folgendes:

Matthäus-Evangelium 19 schrieb:
Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht, und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.
 
Um bei Paulus zu bleiben: Hätte nicht gerade dieser Verfechter der Ehelosigkeit sich auf Jesus berufen wenn dieser eine ähnliche Meinung vertreten hätte?
Wie schon Hyokkose bemerkte, war Paulus kein Verfechter der Ehelosigkeit. Er hielt sie nur wegen des nah erwarteten Weltendes für überflüssig. Paulus beruft sich, wenn ich das recht sehe, nirgends auf irendein Jesuswort. Er kannte ihn persönlich überhaupt nicht, und es geht aus seinen Briefen nicht hervor, was er eigentlich von seiner Person und Biographie wusste.

Zumindest kann man wohl nicht behaupten dass Jesus die Ehe abgelehnt hätte, denn dies sollte sich eigentlich in den Texten niederschlagen. Ob dann die richtige für ihn dabei war? Schwer zu sagen, wir kennen sie ja nicht. Wenn es sie gab.
Weil man die Ehe nicht ablehnt, muss man doch selbst nicht heiraten! Was ist denn das für eine Logik.
 
Mhh...keine die aus meinem Zitat hervorgeht würde ich sagen. ;)

Die Aussage oben war in jedem Fall eine andere. :winke:
Na ja, das sollte doch heißen, es sei nur die richtige nicht dabei gewesen, sonst hätte er gerne geheiratet. Darauf bezieht sich nun mein Satz: Aus seiner Wertschätzung für die Ehe kann man den Wunsch nicht ableiten.
 
Ne, das sollte es nicht heissen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Ich wollte aussagen dass Jesus noch nicht einmal die Ehe wirklich ablehnen musste um in der kurzen Zeit die wir von ihm (wenn man den Evangelien denn trauen mag) kennen verheiratet gewesen zu sein. Es ist letztlich nur eine Überspitzung des: Wir wissens nicht.

Vielleicht hat er seine Traumfrau mit 20 getroffen, und mit 30 war schon nicht mehr die Rede von ihr? Vielleicht war er verheiratet, vielleicht auch nicht? Vielleicht hatte er Kinder ohne verheiratet zu sein? Soll ja vorkommen. Vielleicht wollte er nicht, konnte nicht, oder was auch immer.

Es läuft immer auf ein: Wir wissen es nicht, und eigentlich ist es auch egal heraus. Ich halte nur nicht viel von absoluten Aussagen wie der oben ala: "Gläubige Juden mussten heiraten", oder der häufig gelesenen Erwiederung: "Jesus hat auch andere Glaubensgrundsätze angesprochen und bemängelt, vielleicht lehnte er die Ehe ab."

Weil es etwas zu schwarz/weiss ist, und zwischen "ist verheiratet" und "lehnt die Ehe ab" gibt es ja durchaus noch ein paar Zwischenstufen, wie du ja auch selbst sagst.
 
Vielleicht hatte er Kinder ohne verheiratet zu sein? Soll ja vorkommen. Vielleicht wollte er nicht, konnte nicht, oder was auch immer.

Du kennst die Geschichte, mit dem Satz "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein?" Der Satz wird ausgelöst durch einen (vermeintlichen) Ehebruch; die Geschichte zeigt, dass Abweichen von der sexuellen Norm den Tod bedeuten konnte. Sie lässt keinen Platz für uneheliche Kinder.

Vielleicht hat er seine Traumfrau mit 20 getroffen, und mit 30 war schon nicht mehr die Rede von ihr? Vielleicht war er verheiratet, vielleicht auch nicht?
Maria soll erst 12 Jahre alt gewesen sein, als sie mit Josef verlobt und schwanger wurde. Geben wir Männern ein paar Jahre mehr, also ein Heiratsalter von ca. 15 Jahren, dann wärr Jesus, als er 33jährig starb aus dem besten Heiratsalter längst heraus gewesen - wenn auch wahrscheinlich noch kein "alter Mann".

Warum messe ich diesen Geschichten so viel Bedeutung bei? Weil ich denke, dass der Quellenwert der Evangelien für uns in ihrem Lebensweltbezug liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Familienstand Jesu wird möglicherweise deshalb nichts erwähnt, weil es nichts zu erwähnen gab, d.h. er den "Normalzustand" unter gläubigen Juden gelebt hat, also verheiratet war. Damit soll nicht die von @Arldwulf kritisierte Aussage, "Juden hätten heiraten müssen" untermauert werden. Jedoch: Hätte er in Ehelosigkeit gelebt, wäre das ungewöhnlich und somit vermutlich erwähnenswert gewesen.
Aber das alles ist natürlich Spekulation.
 
Zum Familienstand Jesu wird möglicherweise deshalb nichts erwähnt, weil es nichts zu erwähnen gab, d.h. er den "Normalzustand" unter gläubigen Juden gelebt hat, also verheiratet war.

Das hatten wir doch schon alles...
Es gehörte auch zum "Normalzustand", Eltern und Geschwister zu haben. Da gab es auch "nichts zu erwähnen" - zumindest eine Mutter hat jeder Mensch. Trotzdem werden Eltern und Geschwister erwähnt, die Mutter sogar sehr oft. Auch in Zusammhängen, wo nichts weiter über sie erwähnt wird, als daß sie eben auch anwesend waren.
Warum sollte ein Autor, der die pure Anwesenheit von Familienmitgliedern für erwähnenswert hält, die Anwesenheit einer Ehefrau grundsätzlich mit Schweigen übergehen?
 
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