Herkunft der Ungarn/Magyaren?

Die Frage ist dann natürlich, wieviel diese einzelnen Völker Hinterlassen haben...

Wie groß waren die Spuren der Protobulgaren?

Weitere Frage:

Auf Ungarisch heißt der Bogen mWn "Ijak"

Auf Bulgarisch heißt der Bogen "lak"

Meine Frage: Könnte das vielleicht gemeinsamen Ursprungs sein? Vielleicht ein Slawisches oder Turk-Sprachiges Lehnwort?


Schwer zu sagen, ich denke aber, dass nach der Schlacht auf dem Lechfeld, der Christianisierung Ungarns und der Zugehörigkeit zu Österreich/Ungarn der deutsche/österreichische/europäische Einfluss (kulturell) überwiegen sollte. Das ist nicht sprachlich gemeint, aber Ungarn gehört tendenziell heute (und die letzten Jahrhunderte) zu Westeuropa.

Zur Frage, natürlich kann das sein, hyo hat ja schon auf iranische Lehnwörter hingewiesen, aber diese Diskussionen werden im 21. Jahrhundert langsam lächerlich, in welchem man von Budapest nach New York und nach Peking fliegt. Pressburg (Bratislava) und Wien liegen knapp eine Stunde mit dem Auto voneinander entfernt, mit dem Flieger braucht man zwei Minuten. Neine Studienkollegen umfassen einen Argentinier (italienischer) Herkunft und seine polnische Frau, einen Halbbolivianer, einen deutschen mit seiner brasialianischen Frau und einen Spanier (Katalanen) mit seiner ungarischen Frau. Meine Ex ist Französin, sizilianischer Abstimmung und die Familie aus Tunesien getürmt.
 

Das sieht immerhin so interessant aus, daß sich eine Beschäftigung lohnen könnte; der Aufsatz von Otto Sadovsky enthält immerhin Wortmaterial und nicht nur haltloses Gefasel über ungarischsprechende Indianer. An den zweiten Artikel komme ich so nicht ran, ich will es mal per Fernleihe versuchen.
Allerdings halte ich Ingeborgs Einwand für gewichtig:
Sadovszky listet ja auch nicht sehr intensiv ähnliche Worte auf, sondern greift sich mal eines aus dieser, dann mal eines aus einer anderen Sprache. Wenn man auf diese Weise herangeht, kann man immer Ähnlichkeiten finden.

Besonders merkwürdig finde ich, daß unter den "ob-ugrischen" Beispielen sich viele Wörter aus Sprachen finden, die gar nicht ob-ugrisch sind, z. B. aus dem nur sehr entfernt verwandten Samojedischen und gar aus dem überhaupt nicht verwandten Jenisseischen. Dadurch dürfte der Beweiswert des Materials wesentlich niedriger anzusetzen sein, als er auf den ersten Blick aussieht.

* * *


Ich weiß nicht, ob man so etwas ernst nehmen kann. Warum nicht "Sind alle eurasischen Sprachen miteinander verwandt" oder "Sind alle Sprachen mit mehr als 100.000 Sprechern miteinander verwandt?" Das "Beweisverfahren" ist jedenfalls nicht ernst zu nehmen. In Teil 1 zählt er lediglich auf, wieviele Wörter welcher Sprachen schon einmal miteinander verglichen worden sind. Ob dieser Vergleich einen beweiskräftigen Befund erbracht hat oder nicht, wird nicht unterschieden. Diesen Teil kann man komplett vergessen.
In Teil 2 listet er einige Gemeinsamkeiten zwischen gerade mal drei Sprachen auf. Viele davon sind trivial, z. B. daß das Adjektiv vor dem Verb kommt, trifft auch auf viele nicht-agglutinierende Sprachen zu. Andere treffen zufällig auf die drei Sprachen zu, auf andere agglutinierende Sprachen treffen sie nicht zu. Als Beweis für seine These ist dieses Verfahren völlig ungeeignet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe für die Diskussion, mit welchen Sprachen Ungarisch verwandt bzw identisch sein soll, einen neuen Thread angelegt, bin aber zu doof zum Verlinken.... :rotwerd: Zu finden ist er unter dem Titel "Ungarisch wird überall verstanden".
 

Das hatten wir neulich schon im Smalltalk, wo es auch hingehört:
http://www.geschichtsforum.de/342034-post79.html

Ziemlich peinlich, was sich der Mann leistet. Kein Wunder, daß ich ihn heute morgen auf der Tayos-Höhlen-Seite wiederentdeckt habe.

* * *


Das gehört wohl in die Rubrik "unfreiwilliger Humor". Dieser "Antifinnugor" liefert sehr schönes Beweismaterial für die finnougrische Verwandtschaft und merkt es anscheinend nicht einmal.
 
Ich suche immer noch brauchbare Links, um die ganze Lage etwas zu veranschaulichen.

Du brauchst nicht das Internet nach allen möglichen mehr oder weniger skurrilen Artikeln zu durchsuchen - ich wollte von Dir lediglich die Frage beantwortet haben, welche Dogmen Du meinst und wogegen Du eigentlich zu argumentieren versuchst.

Ich nehme ja an, Du hast Dir eine eigene Meinung gebildet und plapperst nicht nur Parolen nach, die Du irgendwo im Internet gefunden hast.
 
Auf Ungarisch heißt der Bogen mWn "Ijak"

Auf Bulgarisch heißt der Bogen "lak"

Meine Frage: Könnte das vielleicht gemeinsamen Ursprungs sein? Vielleicht ein Slawisches oder Turk-Sprachiges Lehnwort?

Das stimmt nicht !
Bogen heisst auf ungarisch Ij . "k" ist nur der mehrzahl, "ak" = Mehrzahl mit voc.harmonie.
Ij = Bogen, Ijak = die Bögen
 
Das stimmt nicht !
Bogen heisst auf ungarisch Ij . "k" ist nur der mehrzahl, "ak" = Mehrzahl mit voc.harmonie.
Ij = Bogen, Ijak = die Bögen

A
sorry

Das ist mir bei meinen Streifzügen durch ungarische Hersteller von Bögen aufgefallen.

Danke für die richtigstellung :friends:

Wie wird das dann ausgesprochen?
 
Es wurde auf einigen Seiten zuvor angesprochen, wie türkische Worte Eingang in die Sprachen SO-Europas gefunden haben (bei der Suche nach "proto-türkischen" Verwandschaften).
Im Osmanisches Erbe-Thread habe ich diese Arbeit schon mal gepostet:

MAURUS REINKOWSKI
Kulturerbe oder Erblast?
Zum Status der Turzismen in den Sprachen Südosteuropas, insbesondere des Bosnischen


Dort wird der Einfluss kurz erläutert.
Auf dem Freiburger Server befinden sich übrigens weitere (linguistische) Arbeiten zum Thema.
 
Wie wird das dann ausgesprochen?
Ungarisch wird immer so ausgesprochen, wie es geschrieben steht. Das Alphabet hat 44 Buchhstaben, und die werden alle (möglichst sauber) ausgesprochen. Die Vokale können lang (mit strich) oder Kurz(mit punkt) sein. "Ij" -hat ein langes í, also íj (mit Ung. Buchstabensatz).
Etwa , wie " Vasilij", ohne "Vasil".
 
Ungarisch wird immer so ausgesprochen, wie es geschrieben steht. Das Alphabet hat 44 Buchhstaben, und die werden alle (möglichst sauber) ausgesprochen. Die Vokale können lang (mit strich) oder Kurz(mit punkt) sein. "Ij" -hat ein langes í, also íj (mit Ung. Buchstabensatz).
Etwa , wie " Vasilij", ohne "Vasil".

Also wie das Deutsche "ie"

Hab dank. Jetzt kann ich wenigstens ein Wort ungarisch, wenn ich mal dorthin fahren möchte um Bögen zu kaufen...
 
Also wie das Deutsche "ie"

Hab dank. Jetzt kann ich wenigstens ein Wort ungarisch, wenn ich mal dorthin fahren möchte um Bögen zu kaufen...
Bitte. Wenn du auch einen Pfeil dazu kaufen möchtest, der heisst " Nyil".
Die besten gibts auf der Puszta, die Billigsten an der Grenze.
 
Bitte. Wenn du auch einen Pfeil dazu kaufen möchtest, der heisst " Nyil".
Die besten gibts auf der Puszta, die Billigsten an der Grenze.

Und wie wird das ausgesprochen??

Also, ich wollte ja immer schon in die Puszta, ich überlege mir ja schon mit nem Freund 1 Woche in die Puszta camping zu gehen (1 Woche Steppennomaden-Feeling wäre echt super).

Weißt du, wie die Bogenmacher in der Puszta heissen? Ich kenne nur Csaba Grozer, Istvan und Zoltan Tòth. Der eine in Fekèrtdò (An der ungarisch-slowakisch-österreichischen Grenze), der andere weiss ich nicht, verkauft die Bögen über seinen Bruder (ich glaube Zoltan) in Szèged.
 
Und wie wird das ausgesprochen??

Also, ich wollte ja immer schon in die Puszta, ich überlege mir ja schon mit nem Freund 1 Woche in die Puszta camping zu gehen (1 Woche Steppennomaden-Feeling wäre echt super).

Weißt du, wie die Bogenmacher in der Puszta heissen? Ich kenne nur Csaba Grozer, Istvan und Zoltan Tòth. Der eine in Fekèrtdò (An der ungarisch-slowakisch-österreichischen Grenze), der andere weiss ich nicht, verkauft die Bögen über seinen Bruder (ich glaube Zoltan) in Szèged.
"Ny" =ist ein weiches N, in etwa das, was auf Deutsch mit "Nj" umgeschrieben wird. Auf Russisch "nein" Ung. geschrieben: Nyet.
Das I ist lang, wie bei der Fluss Nil. Also sowas, wie ein Russischer Nil. (Njil).


Der Puszta ist weiträumig ein Biospherenreservat.Alles wird möglichst original erhalten. Auch Berufe, die selten geworden sind, aber da zur natürliche Umgebung gehören, wie zb. Sattelmacher(Nyerges), Trad. Stiefelmacher (Csizmadija), Bogenmacher(Ijjarto), usw. werden untrstützt, gefördert. Daher sind einige der letzten Meister auf der Puszta gelandet, und die Kundschaft sind die Besucher. Wenn aber jemand richtig gute Stiefel kaufen möchte, fährt schon mal extra da rauss. (Du kriegst für 80 - 150 EUR ein paar Stiefel, den du jeden Tag tragen, und dann noch an deine Enkeln vererben kannst!)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nachdem mittlerweile wieder eine Woche verstrichen ist, möchte ich noch einmal die Frage nach den finno-ugristischen "Dogmen" aufgreifen:

ich wollte von Dir lediglich die Frage beantwortet haben, welche Dogmen Du meinst und wogegen Du eigentlich zu argumentieren versuchst.

Ich nehme ja an, Du hast Dir eine eigene Meinung gebildet und plapperst nicht nur Parolen nach, die Du irgendwo im Internet gefunden hast.
 
Nun sind weitere 2 Wochen verstrichen. Da offensichtlich derartige Diskussionen sowieso immer wieder aufkommen, möchte ich hyokkoses letzten Beitrag @tamas mit folgendem Zusatz bekräftigen:
Müßte es nicht dein eigenes Anliegen sein, das gleich zu Anfang zu klären?
Damit die anderen nicht erst mühsam erraten müssen, "was meint er denn überhaupt?"

Zum Vergleich: den Link zur Sonnensprachtheorie fand ich ideal, die Grundidee in ein paar Sätzen beschrieben plus Links und Stichwörter für den, der sich eingehender mit dem Thema beschäftigen will.

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@SergejKorolev

Du schriebst, daß Bulgaren und Ungarn das Christentum aus politischen Erwägungen heraus angenommen haben. Im Prinzip stimmt es wohl, daß das zumindest eine Rolle gespielt hat. Aber du hast anscheinend die Jahreszahlen übersehen.
Als Ungarn 1001 ein christliches Königreich wurde, saßen die Habsburger, wenn es sie als Familie überhaupt schon gab, noch auf ihrer Stammburg in der heutigen Schweiz. Die Länder des heutigen Österreichs standen ganz am Anfang ihrer politischen Entwicklung aus ursprünglich bayrischen Marken. (Im Namen Steiermark ist das Wort noch erhalten.) Der mächtige christliche Nachbar der Ungarn war das damals noch starke Deutsche Reich.
Lange, bevor die Habsburger zum Zuge kamen, war den Ungarn ihre einheimische Dynastie ausgestorben, daher herrschten z.B. um 1400 die Luxemburger. (Wirkt doch immer lustig, wenn man das zum ersten Mal liest?)
Als dann 1526 die Habsburger Ungarn bekamen, standen auch schon die Türken im Land. Wenn der Wechsel der Religion aus taktischen Gründen gar so einfach wäre, hätten die Ungarn wohl besser kurz vorher Moslems werden sollen - und mit eigenem Sultan (und den Türken als Verbündete) Bécs (Wien) zurückerobern können. Anscheinend geht sowas doch nicht so einfach...
Ähnlich ist es bei den Bulgaren. Als die um 900 herum erst das Christentum annahmen und dann ein eigenes Zarenreich errichteten, waren die Türken noch weit weg im Osten, ein Sultan Osman noch lange nicht geboren. Der starke Nachbar war hier das Byzantinische Reich (auch wenn es seit dem Aufstieg der Araber erheblich geschwächt war).
Ein Übertritt zum Islam im 13. Jh. hätte den Bulgaren vielleicht die Herrschaft über den ganzen Balkan gesichert. Nur - das ist reine Fiktion. Bei aller Taktik ist so ein Religionswechsel von einigen Voraussetzungen abhängig.
---- Wegen des Steppenfeelings: Ein Ausflug von Graz in die Puszta läßt sich ja fix mal machen, aber vielleicht mußt du doch wesentlich weiter nach Osten fahren. Für mich jedenfalls war die Puszta nicht viel mehr als ein Stück dünnbesiedeltes Flachland, einen Rest von Steppenkultur fand ich dagegen in Tuwa (zu Rußland, an der Grenze zur Mongolei).
 
Nun sind weitere 2 Wochen verstrichen. Da offensichtlich derartige Diskussionen sowieso immer wieder aufkommen, möchte ich hyokkoses letzten Beitrag @tamas mit folgendem Zusatz bekräftigen:
Müßte es nicht dein eigenes Anliegen sein, das gleich zu Anfang zu klären?
Damit die anderen nicht erst mühsam erraten müssen, "was meint er denn überhaupt?"

Zum Vergleich: den Link zur Sonnensprachtheorie fand ich ideal, die Grundidee in ein paar Sätzen beschrieben plus Links und Stichwörter für den, der sich eingehender mit dem Thema beschäftigen will.
Ich dachte, das diese Diskussion im "Ungarisch wird überall verstanden" weitergeht, und das schon seit wochen.
 
Es gibt da nur ein Problem: Genausoviel Ungarn akzeptieren, daß Sie zum finno-ugrischen gehören, wie die, die es nicht akzeptieren. Es gibt nur 600 bis 900 Worte, welche zum finno-ugrischen zugeordnet werden können. Es gibt noch keine Erhebung hinsichtlich der turkischen Sprache und dazu zählen Worte, die eben nicht aus der osmanischen okupation gehören, wie erklärt man das?
 
Nachsatz: es sind nur die ungarischen Akademiker. Wenn du einen auf der Strasse fragst würde ich sagen, daß 80 % ihre Sprache eher dem turkischen als dem finnischen zuordnen... warum paktierte denn das ungarische Blaublut mit dem osmanischen Reich deiner Meinung nach?
 
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