Miyu schrieb:
Im Jahr 1936 fanden die Olympischen Spiele in Berlin statt. Kurzfristig wurden einige Diskriminierungen der Juden aufgehoben und man nahm einige Juden als Sportler in die Olympischen Spiele auf, um vor der internationalen Öffentlichkeit die antijüdische Politik zu verschleiern.
In Großraum Berlin wurden alle diskriminierenden Schilder gegenüber der jüdischen Bevölkerung entfernt. Ich glaube aber nicht, das die unendlichen vielen antisemitistischen Schilder im gesamten Reichsgebiet entfernt worden sind.
Wurden in der Qualifikation die Ergebnisse jüdischer Sportler nicht einfach manipuliert, damit sie eben nicht teilnehmen konnten? Ich bin mir hier nicht ganz sicher.
William Shirer schrieb am 16.08.1936, nachdem die Olympiade beendet war: " Erstens haben sie die Spiele in einer nie zuvor erlebten Dimension veranstaltet, was die Athleten sehr beeindruckte. Zweitens haben die Nazis den allgemeinen Besuchern, insbesonde den großen Geschäftsleuten, eine sehr gute Fassade vorgeführt, von denen einige sagten von der Organisation der Nazis posivtiv beeindruckt worden."
Shirer hatte schon bei den Winterspielen in Garmisch berichtet, dass die Nazis in Garmisch alle Schilder "Juden unerwünscht" entfernt haben, damit die Besucher der Spiele über die Behandlung der Juden in Deutschalnd entsprechend getäuscht wurden. (1)
So weit mich richtig erinnere, war beispielsweise die amerikanische Presse von den Spielem insgesamt doch positiv eingenommen.
Doch die beispielsweise wirklich ekelhaften "Nürnberger Gesetze" von 1935 kann dem Ausland ja wohl auch nicht ganz verborgen geblieben sein.
Richtig peinlich in der Geschichte der Bundesrepublik ist aber, das der Verfasser des Rechtskommentars zu diesem einfach nur widerlichen Gesetz, Hans Globke, später Chef des Bundeskanzleramtes unter Adenauer geworden war.
Shirer, Berliner Tagebuch 1934 - 1941, Berlin 1991, S.68 und 49f.