Pyramidenbau - ein Rätsel?

„Auch wenn es den Ägyptologen nicht gefällt: Die Nutzung von Steinen, die aus Beton gegossen wurden, ist für den Bau der Pyramiden die wahrscheinlichste Variante.“

Dein Link auf den 3sat-Artikel hatte freundlicherweise einen Update:

Die Theorie ist quatsch. Für die Renovierung der Pyramide in jüngerer Zeit wurden Zementteile verwendet. Wahrscheinlich wurde ein solches Stück erwischt und analysiert.

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/101316/index.html
 
@pelzer: Also; statt der 2,5 Mio. m3 Kalkstein müsste dann etwa 6,6 Mio. m3 (3,8 Mio. m3 Holz, 0.6 Mio. m3 gebrannten Kalk, 0,3 Mio. m3 Wasser und 1,9 Mio. m3 Kies) bewegt werden.
Sorry, woher soll in Ägypten so viel Holz herkommen? Oder wir haben eine neue Theorie, warum die Sahara nicht bewaldet ist. ;)

EDIT: @Serapis hat es anscheinend auf den Punkt gebracht.
 
Also Schluss damit (Nilpferde). Der Moderator hatte völlig recht, die Postings zu löschen!

Mein Problem an der Sache Pyramidenbau ist folgendes:
Diese beeindruckenden Bauwerke wurden von Menschen mit unglaublicher Präzision und ebenso unglaublicher Organisation errichtet.

Man traut dass heutzutage den damals lebenden Menschen aber nicht mehr zu sondern überschwemmt eine sinnvolle und sachliche Diskussion mit mystisch-esoterischen Argumenten.

Die Diskussion in diesem Thread war bisher sehr interessant für mich, weil sie eben nicht sofort in diesen Bereich abgeglitten ist. Ganz im Gegenteil, Fragen wie die Kenntnis des Flaschenzugs sind Themen, die eine Diskussion verdienen.

Ich würde diese Diskussion gerne fortsetzen.

Grüße
Khufu

PS: Den Flaschenzug kannten sie nicht, auch nicht auf den Schiffen. Da habe ich echt lange herumrecherchiert, gerade als Segler.
Ich glaube, wir bewegen uns da immer im westlichen Denken: Möglichst wenig Leute einzusetzen. Für die Ägypter stellte sich die Situation ganz anders dar: Arbeitskräfte standen im Überfluss zur Verfügung, es galt sie so einzusetzen, dass sie sich nicht gegenseitig behindern und das ist gar nicht so leicht.
 
Arbeitskräfte standen im Überfluss zur Verfügung, es galt sie so einzusetzen, dass sie sich nicht gegenseitig behindern und das ist gar nicht so leicht.

Ich hab grad in einem anderen Forum über sozialistische Betriebswirtschaftsbücher in der DDR gelesen. Die waren nicht auf Effizienz ausgelegt, sondern auf Vollbeschäftigung. Die Ägypter kannten kein Geld und waren ähnlich organisiert. Ich hab schon früher geschrieben, dass die Landwirtschaft keine Vollbeschäftigung garantierte. Bei so einem Megaprojekt konnte man fast beliebig viele Leute einsetzen, und sei es nur als Aufpasser des Aufpassers, Küchenhilfe oder Kornzähler.

Und wir dürfen auch einen Aspekt nicht ausser Acht lassen: Trial and Error. Man machte sicher Fehler. Organisation wurde nicht geschaffen sondern entwickelt. Die Stufenpyramide war sicher so ein erster Error.
 
Und wir dürfen auch einen Aspekt nicht ausser Acht lassen: Trial and Error. Man machte sicher Fehler. Organisation wurde nicht geschaffen sondern entwickelt. Die Stufenpyramide war sicher so ein erster Error.
Wie kommst du auf die verrückte Idee, dass die Stufenpyramiden ein Irrtum war. Die Bauwerke stehen nun seit ?000 Jahren in der Landschaft und sehen immer noch grandios aus.
Mich hat die Stufenpyramide in Sakkara unglaublich beeindruckt. Ebenso die Knickpyramiden von Teotihuacan (Mexiko). Oder die steilen gestuften Pyramiden im Urwald um Tikal. Aber am tollsten finde ich die zahllosen extrem steilen nubischen Pyramiden im heutigen Sudan.

Ich glaube überhaupt nicht an die Theorie, das die geknickten Pyramiden Irrtümer sind. All diese verschiedenen Pyramiden entsprechen einem ästhetischen Ideal. Die wussten haargenau. was sie taten.

Natürlich weisen viele Pyramiden heute Auswölbungen und Setzerscheinungen auf. Die Fundamente sind ein wenig unterdimensioniert, aber das mag man bei Millionen Tonnen und Tausenden Jahren den damaligen Baumeister nachsehen. Die machten KEINE Fehler.


Gruss Pelzer


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"Irrtum" war vielleicht der falsche Ausdruck. Aber wir haben auch nicht mit Wolkenkratzern angefangen. Statik in damaliger Zeit ist weniger Theorie und mehr Erfahrung.
 
Vielleicht nochmal einen Gedanken zum Norden der Pyramide.

Einnorden einer Pyramide in 5 Schritten:

1. Auf einer völlig waagrechten Fläche ein Schattenstab aufgerichtet; etwa 3 Meter hoch. Statt eines Stabes würde ich aber ein Senkel mit einem Knoten in der Schnur aufhängen. Das Senkel hängt immer senkrecht und der Knoten dient als Messpunkt.

2. Dann wird auf der Fläche ein Kreis gezeichnet, Radius auch etwa 3 Meter.

3. Am nächsten Morgen warte ich bis der Schatten der Stabspitze oder des Senkels-Knotens den Kreis überquert. Diesen Punkt markieren. Am Nachmittag überquert der Schatten den Kreis erneut, den Punkt wieder markieren.

4. Nun die beiden Punkte verbinden (geometrisch eine Sehne). Diese Linie zeigt nun sehr präzise Ost-West.

5. Fertig, das wars. Funktioniert in Ägypten bloss im Winter, im Sommer ist der Schatten zu kurz. Und es ist für Geometrieaufgaben zu heiss.

Um nun die Pyramide zu bauen würde ich die gemessene Richtung optisch verlängern und in einiger Entfernung einen Peilstab aufstellen. So kann man immer die Richtung kontrollieren und braucht die Einmesserei bloss einmal zu machen.

Für des lesens Unkundige habe noch eine Skizze gemacht.


Gruss Pelzer

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pyramidenbau.jpg
Grüezi

Heute bin ich diese Zeichnungen gestolpert.
Eine weitere interessante und einleuchtende Theorie zum Steintransport...


pyramidenbau.jpg

Quelle: www.efodon.de



Gruss Pelzer


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Das setzt die Kenntnis des Rades voraus. Es gibt m.W. aus dem Alten Reich dafür keinerlei Hinweise,

Ob Rolle oder nicht. Eins steht fest, mit dem was wir an gesichertem Wissen über die Ägypter zur Pyramidenzeit haben, lassen sich keine Pyramiden bauen. Wir müssen daher den Ägyptern auch Rollen und sowas zubilligen. Denn sie haben sie das Zeug ja gebaut! (Und wie ich aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle weiss, ohne Hilfe von Ausserirdischen ;) )

Letztlich gehts um die Frage, wie kann man mit steinzeitlichen Mitteln und viel Kreativität sowas überhaupt bauen? Rollen finde ich nahe liegend, nahe liegender als Mega-Pyramiden auf alle Fälle. Daher, why not?


WICHTIGER NACHTRAG: Der Text oben links im Bild spricht Bände. Wir sind der Lösung anscheinend eine Stück näher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob Rolle oder nicht. Eins steht fest, mit dem was wir an gesichertem Wissen über die Ägypter zur Pyramidenzeit haben, lassen sich keine Pyramiden bauen. Wir müssen daher den Ägyptern auch Rollen und sowas zubilligen. Denn sie haben sie das Zeug ja gebaut! (Und wie ich aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle weiss, ohne Hilfe von Ausserirdischen ;) )

Letztlich gehts um die Frage, wie kann man mit steinzeitlichen Mitteln und viel Kreativität sowas überhaupt bauen? Rollen finde ich nahe liegend, nahe liegender als Mega-Pyramiden auf alle Fälle. Daher, why not?


WICHTIGER NACHTRAG: Der Text oben links im Bild spricht Bände. Wir sind der Lösung anscheinend eine Stück näher.

Wir machen immer den Fehler mit unserem technischem Verständnis von heute zu denken.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das, um das auflegen der Sturze bei Stonehenge, ein Erdhügel aufgeschüttet wurde. Das hat ja länger gedauert, als der Bau selber.
Aber anders kann man sich das nicht erklären.
Und Zeitzeugen gibts ja nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, da kommt auch nur wieder das gleiche raus.
Dann ist ja gut! :winke:
Immerhin konnte hier die Ausgangsfrage "Pyramiden, ein Rätsel?" beantwortet werden. Nein, aus bautechnischer Sicht ist der Bau der Pyramiden kein Rätsel. Und das ist mehr Erkenntnis, als viele andere Beiträge zustande bringen. Wenn auch die Methode und das genaue Vorgehen des Pyramidenbaus nicht nachgewiesen werden konnte (kann), zeigte sich doch sehr schön, dass da kein Mysterium vorliegt.


Gruss Pelzer


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Wir machen immer den Fehler mit unserem technischem Verständnis von heute zu denken.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das, um das auflegen der Sturze bei Stonehenge, ein Erdhügel aufgeschüttet wurde. Das hat ja länger gedauert, als der Bau selber.
Aber anders kann man sich das nicht erklären.
Und Zeitzeugen gibts ja nicht mehr.

Erdhügel aufzuschütten geht auch in Handarbeit schneller als man heute annehmen könnte. Noch im 18. und 19. Jahrhundert hat man ja riesige Befestigungsanlagen aus aufgeschütteten Erdwällen hergestellt und später wieder abgetragen.

Es wurden ürigens auch in historischen Zeiten große Kuppelbauwerke errichtet, in dem man die Innenräume der Gebäude mit Erde füllte, diese als Schalung verwendete und später wieder entfernte. Das dauerte zwar auch länger als das Mauern selber, es war aber billig und sicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso 18 und 19. Jahrhundert , denkt mal daran wie schnell die Römer die Rampe in Massada aufgebaut haben und das ist nun wirklich in der Wüste ohne einen Fluss nebenan .
 
Erdhügel aufzuschütten geht auch in Handarbeit schneller als man heute annehmen könnte. Noch im 18. und 19. Jahrhundert hat man ja riesige Befestigungsanlagen aus aufgeschütteten Erdwällen hergestellt und später wieder abgetragen....
Bloss weill es machbar ist, ist es ja nicht auch sinnvoll! :grübel:
Für die Pyramiden jedenfalls brauchte es keine riseigen Erdaufschüttungen, zumal das vorhandene Material sich nur schlecht eignet.


Gruss Pelzer


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