@Beral: Deine Vermutung, die uns bekannte Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern sei quasi naturgegeben und ergebe sich entweder notwendigerweise aus den naturgegebenen Möglichkeiten von Frauen und Männern oder sei womöglich gar genetisch festgelegt, ist zwar denkbar aber auch ziemlich gewagt. Ich denke gerade um diese Frage zu klären, im Sinne von Möglichkeit ausschließen oder feststellen, daß die Möglichkeit real ist, macht es sehr viel Sinn, auf heutige Naturvölker aber auch industrialisierte Kulturen zu schauen, wie ich weiter oben schon mal vorgeschlagen hatte:
Ein mögliches Ergebnis wäre, daß bei allen Probanten vom Inuit bis zum isolierten Stamm im Amazonasurwald, von isolierten indischen Inselbewohnern bis zu Tokiotern und New Yorkern immer bestimmte Schemata vorzufinden sind, womöglich außer wenn Ideologen versuchen, mit Gewalt ein unnatürliches Modell durchzusetzen.
Ein anderes mögliches Ergebnis wäre, daß es eine Vielfalt gibt, bei der auch ohne programmatischen Zwang unsere Vorstellung von Geschlechterrollen immer wieder aufgebrochen werden. Falls das zweite zutrifft, könnte ich mir gut vorstellen, daß die Wahrscheinlichkeit der unterschiedlichen Modelle mit Aspekten wie Mangel/Überfluß, warmem/kaltem Klima, Zivilisationsstufen, Gruppengrößen und ähnlichem korrelieren. Desweiteren würde ich vermuten, daßüberlagernde imperialistische Kulturen mit missionarischem Einfluß (Islam, Christentum, Buddhismus, Kommunismus, ...) es erschweren, das Wesen der indigenen Kulturen richtig einzuschätzen. Daß islamische Männer in Kunduz ein anderes Frauenbild haben als bei den Berbern hat ja wohl zunächst etwas mit der vorislamischen Kultur zu tun, die sich dort jeweils mit dem Islam mischt.
Besonders wichtig fände ich dabei natürlich eine möglichst breite Auswertung von Naturvölkern, da deren Lebenswirklichkeit prinzipiell einer vorgeschichtlichen Wirklichkeit viel näher ist, als unsere Lebenswelt.
@Thomas: Dein Programm ist entweder ein Terminator-Fan oder Republikaner.