Blutige Schnitttechnik der Azteken

Wäre mal interessant zu erfahren was das für Opfermesser gewesen sind, bzw. ob die noch andere "Werkzeuge" hatten. Schließlich muss man, um das Herz zu entfernen erst mal an ein paar Rippen vorbei.
 
Wäre mal interessant zu erfahren was das für Opfermesser gewesen sind, bzw. ob die noch andere "Werkzeuge" hatten. Schließlich muss man, um das Herz zu entfernen erst mal an ein paar Rippen vorbei.
Obsidian. Damit lassen sich auch Rippen bequem aufschneiden. (Makaber...).
 
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Es gab Menschenopfer auf allen Kontinenten, die letzten moegen nicht in Amerika, sondern in Suedostasien und Afrika gewesen sein, weil damit in Amerika ja Schluss war um 1500. Laurette Séjourné (Mexico) streitet sie zwar fuer Mesoamerika ziemlich halbherzig ab, aber die vielen Zeugnisse sind imho glaubhafter, Internet gabs damals noch nicht, damit man sich absprechen konnte. Keine Frage, dass die Zeugnisse der Conquistadoren kritisch ueberprueft werden muessen, aber das ist seit Jahrhunderten doch bereits geschehen und ich weiss auch nicht, warum man jetzt unbedingt darauf bestehen sollte, dass es diese Praktiken gerade dort nicht gab.
 
Die Menschenopfer einiger Völker waren schlimm, aber von einem Herz rausreissen aus einem lebenden Körper habe ich nie was gelesen, ausser in einem Roman.

Der Codex Florentino bildet aber genau diese Szene ab:
http://www.wilsonsalmanac.com/images/aztec_sacrifice4.jpg

Dem Codex Florentino kann an allerdings nicht entnehmen, dass man dem noch lebenden Opfer sein noch schlagendes Herz zeigte. Dies ist, wie ich schon an anderer Stelle hier im Forum schrieb, medizinisch nicht möglich!


Es ist immer schwer nachzuvollziehen, wer was und wie gemacht hat.
Woher weiss man das denn zB über den Opferungen bei den Azteken?
Den Schriften der spanischen Eroberer kann man doch nicht glauben.
Die haben so geschrieben, wie es ihnen passte.
Die spanischen Eroberer haben erst mal ihre eigenen Interessen verteidigt und da ging es um Knete. Gerade die Schriften der einfachen Soldaten geben viel Aufschluss darüber, vor allem waren sie aber gegen ihre Anführer gerichtet, von denen sie sich betrogen fühlten und denen gegenüber sie ihre Rechte bei der kastilischen Krone einklagen wollten.


Und bei den Bildern kann auch keiner erkennen, ob der Mensch vorher "human" getötet wurde.

Doch, es bedarf immerhin einiger Helfer, welche das Opfer festhalten müssen.
 
Dem Codex Florentino kann an allerdings nicht entnehmen, dass man dem noch lebenden Opfer sein noch schlagendes Herz zeigte. Dies ist, wie ich schon an anderer Stelle hier im Forum schrieb, medizinisch nicht möglich!

Da schreibst Du, daß Du eine _Herztransplantation_ für nicht aussichtsreich hälst. Im Kontext dieses grausigen Rituals ist es wohl nicht erforderlich, daß das Herz mehr als ein, zweimal nach dem "herausreißen" schlägt. Ich bin kein Arzt, aber daß ein Muskel nochmal kurz "nachzuckt" soll es geben, habe ich mir sagen lassen - erst recht beim Herzmuskel, der seine eigenen Impulsgeber mitbringt. Da würde ich erwarten, daß das Herz weiterschlägt, bis es "verhungert", und das ist kein instantaner Vorgang.

Wie lange das Opfer nach dem Herausreißen des Herzens noch lebt, ist dann die zweite Frage. Die Antwort ist erstmal eine reine Definitionsfrage, die auch in der Medizin schon Schwierigkeiten bereitet. Reden wir von Hirntod? Wer damals solche Opferungen durchführte, wird wohl lediglich daran interessiert gewesen sein, daß das Opfer noch irgendwelche mit bloßem Auge beobachtbare Lebenszeichen von sich gibt, sprich, Zucken, Röcheln, was weiß ich. Anschließend kann (und soll) es ja sterben, ein kurzer Augenblick genügt schon, um diese Formulierung zu rechtfertigen, so widerlich die dahinterstehende Motivation auch ist.
 
Es kommt ja eigentlich darauf an, wie gut die atztekischen Priester diese Prozedur , durchührten. Wenn sie "gut" waren, dann denke ich schon, dass das Opfer noch am leben war. Es gibt in ihrem Glauben auch die Denkweise, dass der Schmerz der Opfer die Götter besänftige, dem nach wurde versucht, dass Opfer so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Wenn man jetzt medizinisch geschickt war, dann konnte man das Opfer noch lange bei Bewusstsein halten.
 
Ein Mensch, dem das Herz herausgschnitten wurde, lebt nicht mehr; es sei denn, man schließt ihn an eine Herzlungenmaschine an.

Wenn die Azteken allerdings Menschen umbrachten, indem sie ihnen das Herz herausschnitten*, also diese Prozedur nicht vollzogen, nachdem die Opfer durch andere Maßnahmen zu Tode gebracht wurden, finde ich eine Aussage wie "Den Opfern wurden bei lebendigem Leib das noch zuckendes Herz aus der Brust gerissen" wenig kritikwürdig und erzeugt bei mir genau die Vorstellung, die sie erzeugen soll.

* Ich habe ehrlich gesagt noch nicht gelesen, dass die aztekischen Menschenopfer ernsthaft von fachlicher Seite bezweifelt wurden; ich bin bestimmt nicht die Koriphäe, wenns um die Geschichte Amerikas geht, aber bisher ging ich davon aus, dass das ein Fakt ist, bei dem höchtens "Details" (Wieviele? Von wem? Warum? etc.pp.) umstritten sind.
 
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Es kommt ja eigentlich darauf an, wie gut die aztekischen Priester diese Prozedur , durchführten. Wenn sie "gut" waren, dann denke ich schon, dass das Opfer noch am leben war. Es gibt in ihrem Glauben auch die Denkweise, dass der Schmerz der Opfer die Götter besänftige, dem nach wurde versucht, dass Opfer so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Wenn man jetzt medizinisch geschickt war, dann konnte man das Opfer noch lange bei Bewusstsein halten.

Der Mensch neigt dazu, wenn sein Kreislauf in irgendeiner Form eingeschränkt wird, Bewusstseinstrübungen zu haben bzw. das Bewusstsein gleich ganz zu verlieren.
Und jetzt sollen es geübte aztekische Priester mit eine Steinmesser hinbekommen, dass das Opfer nicht nur das Herausreißen des Herzens - wenn auch nur für Sekunden - überlebte, nein das Opfer soll auch noch bei Bewusstsein sein? Das hälst Du wirklich für diskutabel?

Ein Mensch, dem das Herz herausgeschnitten wurde, lebt nicht mehr; es sei denn, man schließt ihn an eine Herzlungenmaschine an.
Genau!

Wenn die Azteken allerdings Menschen umbrachten, indem sie ihnen das Herz herausschnitten*, also diese Prozedur nicht vollzogen, nachdem die Opfer durch andere Maßnahmen zu Tode gebracht wurden, finde ich eine Aussage wie "Den Opfern wurden bei lebendigem Leib das noch zuckendes Herz aus der Brust gerissen" wenig kritikwürdig und erzeugt bei mir genau die Vorstellung, die sie erzeugen soll.
Dem ist sachlich nichts entgegenzustellen. Aber hier war die Rede davon, dass dem wachen Opfer sein Herz gezeigt würde.
 
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Wie für die meisten mittelamerikanischen Kulturen war auch für die Azteken der Opferkult fester Bestandteil ihrer Religion, doch kaum eine Kultur war dafür so berüchtigt. Es ist allerdings schwierig, objektive Informationen über die Anzahl der tatsächlich geopferten Menschen zu erhalten. Die Berichte der spanischen Missionare und Konquistadoren sind nicht unbedingt glaubwürdig, denn diese haben vermutlich die Zahlen übertrieben, um ihre eigenen Taten zu rechtfertigen. Auch die Azteken selbst neigten dahingehend zu Übertreibungen. Während extreme Schätzungen von bis zu 50.000 Menschenopfern pro Jahr ausgehen, wird von anderen Wissenschaftlern ein Zahl von 500 bis 1.000 für wesentlich realistischer gehalten. Sicher ist jedoch, dass es solche Opferungen gab, Ausgrabungsfunde belegen dies. Auch dass die Azteken bei Ihren Opferritualen nicht zimperlich waren, scheint erwiesen. Zu den heute am besten bekannten Ritualen gehörte, dass man Opfern bei lebendigem Leibe das Herz herausschnitt, um es – noch zuckend – der Sonne entgegenzuhalten. Dies entsprang dem Glauben, die Sonne würde am nächsten Morgen nicht aufgehen, wenn dem Kriegs- und Sonnengott Huitzilopochtli kein Blutopfer dargebracht würde.


azteken_menschenopfer_n.jpg


Ein anderes Ritual war das Häuten von Opfern für den Kriegs- und Fruchtbarkeitsgott Xipe Totec. Die Haut wurde anschließend 20 Tage von einem Priester getragen, womit das neue grüne Kleid, das der Frühling der Erde bringt, symbolisiert werden sollte. Die Azteken kannten eine große Zahl verschiedener Götter, und fast jeder Lebensbereich wurde durch mehrere Götter abgedeckt. Dementsprechend vielfältig war auch der Opferkult für die Zufriedenstellung der jeweiligen Götter. Heute kennt man mindestens 13 aztekische Gottheiten, die Menschenopfer forderten. Eine Besonderheit im Opferkult der Azteken stellten inszenierte Kämpfe mit anderen Völkern, die sogenannten "Blumenkriege“, dar. Da auch andere Staaten Gefangene für ihre Opferzeremonien benötigen, verabredete man ab und an rituelle Kriege, wo die jeweilige Gegenseite dann ausreichend Gelegenheit hatte, "Blumen für die Götter“ (=Gefangene) zu bekommen. Für viele Menschen war die Opferung jedoch eine Ehre, denn ihrem Glauben nach sollten die Geister der Opfer, wie auch die der Krieger, ein Teil der Sonne werden.



Das finde ich ziemlich unvorstellbar, heißt nicht, dass es nicht doch so war, aber, dass man extra Kriege führte, um Opfer zu fangen??
Aber noch dümmer finde ich die Vorstellung, dass man sich ja regelrecht zu solchen Gemetzeln verabredete...


Diese Leute waren anscheinend sehr vernarrt in ihre Gottheiten...
 
Es kommt ja eigentlich darauf an, wie gut die atztekischen Priester diese Prozedur , durchührten. Wenn sie "gut" waren, dann denke ich schon, dass das Opfer noch am leben war. Es gibt in ihrem Glauben auch die Denkweise, dass der Schmerz der Opfer die Götter besänftige, dem nach wurde versucht, dass Opfer so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Wenn man jetzt medizinisch geschickt war, dann konnte man das Opfer noch lange bei Bewusstsein halten.

Mal ganz im Ernst: Bei solchen Sätzen rollen sich mir die Fußnägel ein!
Ein bisschen nachdenken und grundlegendes medizinisches Wissen ist doch bei jedem vorrauszusetzen, oder?

Ganz abgesehen davon, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass man bei einer Herzexplantation mit einem Steinmesser(!) nicht die Hohlvene oder Hauptschlagerader schon im Vorfeld durchtrennt, schlägt ein von Körper losgelöstes Herz nicht mehr und ein Mensch ohne Herz ist definitiv tot...
Denn die meisten Menschen sterben am Herztod - und eins kann ich dir versichern: keiner der Toten die ich gesehen habe hat nachdem das Herz aufgehört hatte zu schlagen noch ein Bewusstsein gehabt.

Können wir mal von dem medizinischen Schwachsinn wegkommen?!:motz:
 
Ein bisschen nachdenken und grundlegendes medizinisches Wissen ist doch bei jedem vorrauszusetzen, oder?

[...] schlägt ein von Körper losgelöstes Herz nicht mehr und ein Mensch ohne Herz ist definitiv tot...

Ah, hast Du Dir meinen Beitrag weiter oben und den verlinkten Wikipedia-Artikel durchgelesen? Oder hälst Du es nur für unter Deiner Würde, darauf einzugehen?

Mir ist a priori auch nicht klar, wieso man Obsidianmesser derart geringschätzen sollte. Aber auch ein Mensch mit verletzter Hauptschlagader ist nicht instantan tot. Außer Du definierst "tot" passend um.
 
Aber auch ein Mensch mit verletzter Hauptschlagader ist nicht instantan tot.

Aber ein Mensch ohne Herz ist instantan tot:

Bevor wir nach der erlaubten Herzspende eines
irreversibel zerebral geschädigten Menschen fragen,
dessen Herz noch eine normale kardiovaskuläre
Funktion besitzt, ist das Problem des sog. neurologisch
faßbaren Todes und damit die Frage, ob das
Fehlen zerebraler Funktionen als Tod des Patienten
angesehen werden kann, an Hand der vorfindbaren
Tradition zu überprüfen. Ethisch bedeutet das die
Frage nach der schuldhaften Tötung eines solchen
Herzspenders. Es ist dabei von vornherein einzusehen,
daß mit der Explantation eines noch leben.-
den Herzens ein Mensch, der durch seine Herzfunktion
noch lebt — wenn auch nur partial —, direkt
getötet wird, weil dem Spender damit die letzte
Lebensfunktion seines Körpers genommen wird.

Da nun eine direkte freiwillige Tötung niemals
erlaubt ist, mit Ausnahme der göttlichen oder der
staatlichen Autorität (letztere erstreckt sich aber
nur auf die Bestrafung Schuldiger), und da actio
und intentio in unserem Fall unmittelbar und direkt
tödlich sind,
scheint die Explantation lebender
Herzen, die zur Tötung des Menschen führt, abgelehnt
werden zu müssen.

Weil die Herzexplantation in actio und intentio
deutlich ein unmittelbar und direkt tödlicher Akt
bzw. Vorgang ist,
entfällt auch die dritte Möglichkeit,
ex causa proportionate gravi eine indirekte
Tötung zuzulassen.

Alle Zitate: Pompey: "Gehirntod und totaler Tod - Moraltheologische Erwägungen zur Herztransplantation" erschienen in der Münchener Medizinischen Wochenschrift - Hervorhebungen durch mich.
 
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Ja, das Herausreißen des Herzens führt auf direktem Wege zum Tod. Die Definition des exakten Todeszeitpunktes ist dagegen diffizil. Da es Herrn Pompey 1969 offensichtlich aber um ein anderes Problem ging, weiß ich nicht, wie sehr man seine Formulierungen hier strapazieren sollte. Die Herz-Lungen-Maschine zeigt, daß der Mensch auch ohne sein Herz zeitweise am Leben gehalten werden kann.

Nicht umsonst verlangt das Transplantationsgesetz (1997) mindestens die Feststellung des Hirntodes. Und der tritt nach dem Zusammenbruch des Herz-Kreislaufsystems nicht sofort ein.

Ich bin eigentlich nicht sonderlich motiviert, über sowas zu diskutieren, aber wenn hierzulande endlose Ethikdebatten über Organspende und Leben und Tod geführt werden, in deren Verlauf in Frage gestellt wird, ob nicht selbst ein hirntoter Mensch noch Empfindungen haben kann - und dann das hier... na ja.

Wo das Leben aufhört und wo der Tod anfängt - das ist letzten Endes ein Definitionsproblem, das immer wieder kontrovers diskutiert wurde. Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, kommt es hier aber wohl eigentlich darauf an, ob das Opfer noch physische Reaktionen zeigte, würde ich vermuten - eine ganz andere Frage also.

Bitte beachtet: Ich rede hier lediglich von Sekunden und Sekundenbruchteilen! Die genügen aber schon, um die strittige Formulierung zumindest formal zu rechtfertigen (welche widerwärtige Motivation, oder welcher rhetorische Kunstgriff auch dahinterstehen mag).

Außerdem frage ich mich gerade, ob das so das passende Thema zur Geisterstunde ist *auf die Uhr schau* ;o)
:angsthab:
 
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Die Herz-Lungen-Maschine zeigt, daß der Mensch auch ohne sein Herz zeitweise am Leben gehalten werden kann.
Ja, in der heutigen Zeit. Hier geht es allerdings um die Behauptung, ob es möglich ist einem Menschen das Herz zu explantieren, um es ihm (noch schlagend) zu zeigen. Das Verb "zeigen" impliziert dabei für mich, dass der Herzexplantierte bewusst wahrnimmt. Und das wage ich ganz stark zu bezweifeln.
 
Damit wir noch einmal zum Thema zurückfinden hier die Originalberichte von Bernal Diaz del Castillo:

Da ertönte plötzlich wieder die große Pauke des Uitzilopochtli, und dazu erklang die teuflische Musik von Muschelhörnern und anderen grausigen Instrumenten. Es klang erschütternd und beängstigend, doch noch entsetzlicher wurde es für uns, als wir hinaufsahen und Zeugen wurden, wie die Mexikaner unsere Kameraden den Götzen opferten. Wir konnten ganz deutlich sehen, wie sie auf der Plattform den Spaniern die Köpfe mit Federn schmückten, sie zwangen, vor dem Götzen zu tanzen, sie dann auf einem großen Stein ausstreckten und mit ihren großen Feuersteinmessern die Brust öffneten und das Herz herausrissen. Dann warfen sie die Leichen die Stufen hinab, wo andere Henkersknechte die Arme und Beine von den Leibern trennten und die Gesichtshäute abzogen. Und so nahe wir auch waren, wir konnten doch nichts dagegen tun. Feindliche Krieger kamen heran und riefen uns zu: »So werdet ihr alle enden, das haben wir den Göttern versprochen.«
Als wir an einer Insel anlegten, fanden wir zwei Götzenhäuser, auf deren Altären abscheuliche Götzenbilder standen. Davor lagen die Leichen geopferter Indianer mit aufgerissener Brust und abgehauenen Gliedern. Voll Entsetzen gaben wir der Insel den Namen Opferinsel. Auf einer anderen Insel fanden wir einen Tempel, in dem ein großer, garstiger Götze stand. Vier Papas in schwarzen Mänteln und mit fliegenden Haaren umstanden ihn. Sie hatten gerade zwei Knaben die Brust geöffnet und die blutenden Herzen dem Götzen dargebracht. Nun wollten sie uns beräuchern, aber empört wehrten wir ab.
Cortez sagte nun zu Montezuma: »Es war ein wahres Vergnügen, die Städte Eurer Majestät zu betrachten, aber nun habe ich auch den Wunsch, die Götter zu sehen.«
Man führte uns in einen Raum, in dem zwei riesige Figuren standen, wovon die rechte den Kriegsgott Uitzilopochtli darstellte. Der Götze hatte ein scheußliches Gesicht und grauenerregende Augen. Er war über und über mit Gold, Perlen und Edelsteinen bedeckt; Schlangen aus Gold wanden sich um den Leib des Ungeheuers, das einen Bogen und einige Pfeile in den Händen hielt. An seinem Halse hingen Masken und Herzen aus Gold und Silber. Vor ihm standen Kohlenbecken mit Kopal und drei Herzen von Indianern, die am gleichen Tage geschlachtet worden waren. Die Wände und der Boden waren von Menschenblut schwarz geworden, und es herrschte ein abscheulicher Gestank.
Den kompletten Bericht gibt es online:
Projekt Gutenberg-DE - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur
 
Ich bin eigentlich nicht sonderlich motiviert, über sowas zu diskutieren, aber wenn hierzulande endlose Ethikdebatten über Organspende und Leben und Tod geführt werden, in deren Verlauf in Frage gestellt wird, ob nicht selbst ein hirntoter Mensch noch Empfindungen haben kann - und dann das hier... na ja.

Dazu noch kurz was:
Viele dieser Diskussionen basieren aber nicht auf medizinischen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen sondern auf subjektiven Meinungen oder persönlichen Wertvorstellungen.
Hirntot ist Hirntot. Weiter als Tot geht es nicht. Und Empfindungen -jedweder Art oder die Fähigkeit jedwede Informationen aufzunehmen, etc - sind nun einmal nur eine Kombinationen von chemischen-elektrischen Interaktionen des Gehirnes. Ist ein Mensch Hirntot, dann fällt dies weg.

Nicht umsonst verlangt das Transplantationsgesetz (1997) mindestens die Feststellung des Hirntodes. Und der tritt nach dem Zusammenbruch des Herz-Kreislaufsystems nicht sofort ein.
Vielleicht verstehe ich das auch falsch, aber das hört sich so an, als ob man einem Patienten Organe entnehmen würde, dessen Kreislauf nicht existent ist (maschinell oder autonom). Was natürlich sinnlos wäre, weil ohne Kreislauf die Organe sehr bald nicht mehr funktionstüchtig sind.
 
Weiß nicht, wieso der herztote Thread :D neu belebt wurde, aber das gibt mir Gelegenheit zu schreiben, daß das Herz eine Pumpe ist, die Blut und damit Sauerstoff im Körper verteilt. Es hat keine sonstigen Steuerfunktionen, diese sind im Gehirn untergebracht. Das Gehirn braucht erhebliche Energie und damit Blut/Sauerstoff für seine Funktion. Allerdings kann es nach vollständiger Einstellung der Herzfunktion noch 5 bis 15 Sekunden mit der vorhandenen Menge an Sauerstoff arbeiten. Die Zerstörung des Herzens führt daher nicht zum sofortigen Tod im Sinne des verzögerungslosen Einstellens aller bewußten und unbewußten Wahrnehmungen oder Handlungen. So etwas geschieht nur nach Zerstörung von Teilen des Zentralnervensystems. Personen mit schweren Schußverletzungen des Herzens sind z.B. oft noch mehrere Sekunden voll handlungsfähig, wenn dies nicht der Fall ist, hat das psychologische Gründe. Theoretisch wäre es also möglich, daß das Opfer sein herausgeschnittenes Herz noch sehen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiß nicht, wieso der herztote Thread :D neu belebt wurde, aber das gibt mir Gelegenheit zu schreiben, daß das Herz eine Pumpe ist, die Blut und damit Sauerstoff im Körper verteilt. Es hat keine sonstigen Steuerfunktionen, diese sind im Gehirn untergebracht. Das Gehirn braucht erhebliche Energie und damit Blut/Sauerstoff für seine Funktion. Allerdings kann es nach vollständiger Einstellung der Herzfunktion noch 5 bis 15 Sekunden mit der vorhandenen Menge an Sauerstoff arbeiten.
Die Zerstörung des Herzens führt daher nicht zum sofortigen Tod im Sinne des verzögerungslosen Einstellens aller bewußten und unbewußten Wahrnehmungen oder Handlungen. So etwas geschieht nur nach Zerstörung von Teilen des Zentralnervensystems. Personen mit schweren Schußverletzungen des Herzens sind z.B. oft noch mehrere Sekunden voll handlungsfähig, wenn dies nicht der Fall ist, hat das psychologische Gründe. Theoretisch wäre es also möglich, daß das Opfer sein herausgeschnittenes Herz noch sehen könnte.

Nein, wäre es nicht - siehe dazu vorhergehende Beiträge.
Des Weiteren wage ich zu bezweifeln, dass Pat. mit schweren Schussverletzungen am Herzen zu irgendeinem Zeitpunkt danach noch "voll handlungsfähig" sind.
 
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