Die Chinesen waren schon lange große Meister der Druckkunst. Den Holztafeldruck, bei dem jede Seite spiegelverkehrt in einen hölzernen Block geschnitten wurde, beherrschten sie bereits seit dem 7. Jahrhundert. Bi Sheng experimentierte dann mit "Lettern" aus Ton, die mit Wachs in einer Eisenform fixiert wurden.
Allerdings konnte sich diese Art des Buchdrucks in China lange Zeit nicht durchsetzen. Der Hauptgrund: Es gibt im Chinesischen einfach zu viele Schriftzeichen, die im Setzkasten vorrätig zu halten wären. Deshalb ist es auch unwahrscheinlich, dass Johannes Gensfleisch zum Gutenberg von der chinesischen Druckerkunst wusste, als er 1455 seine berühmte Bibel druckte.