denn du trägst meinen Namen

beetle

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ich wähle als Überschrift für meine Frage den Titel des Buches von
Norbert und Stefan Lebert: Denn du trägst meinen Namen: Das schwere Erbe der prominenten Nazi-Kinder.

In diesem Buch wird auf die Kinder von "Nazi-Größen" eingegangen, wie sie mit den Bildern von ihren Eltern umgingen. Und es wird aufgezeigt, welchen Weg die Kinder selbst wählten.
Wolf-Rüdiger Hess, Edda Göring, Gudrun Himmler verteidigten ihre Väter, ohne Kritik zu üben.
Martin Bormann jr. wurde Missionar.
Niklas Frank hat mit seinen Büchern sehr bösartig mit Vater und Mutter abgerechnet. (hier kenne ich das Buch über den Vater)
Die Kinder von Speer haben sich sehr unterschiedlich mit ihrem "Erbe" auseinander gesetzt. (habe die Biografie der Speer-Tochter gelesen)

Meine Frage:


was ist sonst noch von Kindern aus der Führungsriege der Nationalsozialisten bekannt? Auch weitläufigere Verbindungen interessieren mich.

Wer kann mir Buch/Linktipps geben?

Danke schon mal
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Kinder dieser "Grössen", sollte man doch aussen vor lassen.
Sie können ja schliesslich nicht für die Taten ihrer Vorfahren verantwortlich gemacht werden.

Ich sehe immer noch das Bild von den toten Goebelskindern vor mir, aufgereit nach grösse. Schrecklich sowas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kinder dieser "Grössen", sollte man doch aussen vor lassen.
Sie können ja schliesslich nicht für die Taten ihrer Vorfahren verantwortlich gemacht werden.

Ich sehe immer noch das Bild von den toten Goebelskindern vor mir, aufgereit nach grösse. Schrecklich sowas.


es liegt mir fern, mit dem Finger auf die "Kinder" (sind ja alle einiges älter als ich - aber ich bleibe mal bei dem Begriff und meine "Nachfahren) zeigen.

Mich interessieren einfach die Erfahrungsberichte aller mittelbar Betroffenen
 
Die Kinder dieser "Grössen", sollte man doch aussen vor lassen.
Sie können ja schliesslich nicht für die Taten ihrer Vorfahren verantwortlich gemacht werden.

Deswegen nenne ich jetzt auch keinen Namen. Meine Mitschülerin und Banknachbarin (Einschulung: 1949) war eines von sechs Kindern einer Kriegerwitwe, deren Mann "bei Kriegsende von den Russen bei Greifswald" erschossen worden war, wie es hieß. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich misstrauisch wurde - dazu hat wohl der Biologieunterricht beigetragen. Die jüngste Tochter musste ungefähr ein 36-Monatskind gewesen sein, wenn die Geschichte mit dem bei Kriegsende erschossenen Vater stimmen sollte. Nun ja, wie man in dem Alter so ist, an andere Möglichkeiten denkt man da ja nicht...

"Von wegen bei Greifswald erschossen", brabbelte eines Tages der Gärtnermeister, bei dem meine Mutter arbeitete. "Der ist auf dem Friedhof in X. begraben, und ich bin mit der Grabpflege beauftragt."

Nun, der Mann war nicht in den letzten Kriegstagen bei Greifswald erschossen worden, sondern hatte sich nach Bayern oder Österreich abgesetzt, wo er von den Amerikanern aufgegriffen, beim Nürnberger Ärzteprozess zum Tode verurteilt und 1948 in Landsberg hingerichtet worden war. Ich weiss nicht, wie lange die Kinder die Geschichte vom in den letzten Kriegstagen gefallenen Vater "geglaubt" haben, wann ihnen gesagt wurde, wer er wirklich war und wie sie mit der Tatsache umgegangen sind, dass ihr Vater einer der brutalsten Schreibtischtäter war: "Entwicklung" des Euthanasieprogramms mit "Testversuchen" der Gaswagen, Röntgenkastrationsversuche in Auschwitz u.a.m.

Als durch Presseberichte in den 1970er-Jahren in unserer Kleinstadt bekannt wurde, wer "Herr X." gewesen war, hat die Familie ihre Zelte abgebrochen und ist ausgewandert, zunächst nach Afrika, dann nach Australien, dann nach Kanada. Zurück blieb lediglich die jüngste Tochter, die sich von ihrer Familie distanzierte und mal zusammen mit Niklas Frank in einer Fernsehsendung als "Täterkind" ausgesagt hat.
 
Ich muss den Thread leider nach fast 3 Jahren wieder aufwärmen aber ich hab ne Frage:

Weiß jemand ob sich "Edda" Göring auf die EDDA als Buch bezieht? Klingt blöd, aber wär nich das erste mal, dass Nazis der germanischen Mythologie nachweinten.
 
Meine Frage:

was ist sonst noch von Kindern aus der Führungsriege der Nationalsozialisten bekannt? Auch weitläufigere Verbindungen interessieren mich.

Himmlers Großnichte Katrin Himmler ist auf Veranlassung ihres Vaters der Familienlegende auf den Grund gegangen, dass ihr Großonkel Heinrich quasi das Schwarze Schaf der Familie, ein Ausrutscher gewesen sei. Sie stellt aber fest, dass auch die Brüder und Eltern schon vor '33 begeisterte Nazis wurden. Nachzulesen in Die Brüder Himmler.
Und Richard von Schirach hat das Buch Der Schatten meines Vaters geschrieben, das habe ich aber nicht gelesen.

politisches buch: Verlorene Illusionen | Literaturbeilage | ZEIT ONLINE
 
Ich habe im Buch "Die Frauen der Nazis" von Anna Maria Sigmund unter Emmy Göring nachgeschaut und sie schreibt aus Seite 83 folgendes zu Edda:

Am 2. Juni 1938 kam die - wie man damals glaubte - nach Mussolinis Tochter benannte Edda zur Welt. Später hat Emmy angegeben, dass Edda den Namen einer Freundin erhalten hätte.
 
Laut Wiki war es der Name einer Freundin der Mutter. Es wurde auch behauptet Edda wurde wegen Mussolini ältester Tochter so genannt.

Woher hast du deine Quelle?

Das war ein Flüsterwitz, der damals erzählt wurde. Göring hatte ja im ersten Weltkrieg eine Verletzung an - äh: einer genierlichen Stelle erlitten und es ging das Gerücht, er sei danach zeugungsunfähig gewesen.
 
Das war ein Flüsterwitz, der damals erzählt wurde. Göring hatte ja im ersten Weltkrieg eine Verletzung an - äh: einer genierlichen Stelle erlitten und es ging das Gerücht, er sei danach zeugungsunfähig gewesen.

Danke Ingeborg, den Witz kannte ich noch nicht. Also dann stimmt ja wohl eher die Aussage von Emmy Göring.
 
Das war ein Flüsterwitz, der damals erzählt wurde. Göring hatte ja im ersten Weltkrieg eine Verletzung an - äh: einer genierlichen Stelle erlitten und es ging das Gerücht, er sei danach zeugungsunfähig gewesen.


Das ging nicht auf eine Verwundung aus dem 1. WK zurück sondern auf die Niederschlagung des Aufmarsches an der Feldhernnhalle. Göring soll dabei eine Kugel in die Weichteile bekommen haben.

Soll auch die Ursache für seine enorme Gewichts- und Volumenzunahme sein.

Ob er danach auch besonders hohe Töne singen konnte, sei dahingestellt.

In dieser Funktion nahm Göring am 9. November 1923 am Hitlerputsch teil, der von einer Einheit der bayerischen Landespolizei beendet wurde. Göring wurde durch einen Schuss in den Oberschenkel verletzt. Mit seiner Verwundung wurde er von Mitputschisten in den Hof des Hauses Residenzstraße 25 getragen. Der jüdische Eigentümer des Anwesens, Robert Ballin, nahm den stark blutenden Göring bei sich auf. Ballin und seine Frau wurden dafür durch Göring nach dem Novemberpogrom aus dem KZ befreit.[3]

Seine Morphinabhängigkeit entstand auch ab dieser Verletzung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Göring
 
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Ob er danach auch besonders hohe Töne singen konnte, sei dahingestellt.

Ganz sicher nicht. Die Kastratenstimme kann ja nur entstehen, wenn *vor* der Geschlechtsreife kastriert wird; wer sich danach auf den Nagel setzt, hat ja bereits eine tiefe Stimme.

Auf jeden Fall Danke fürs Richtigstellen, wann Göring sich die Verletzung eingefangen hatte.
 
Ich hätte noch ne Frage zu Edda Göring.
In Wikipedia steht sie betont stehts stolz darauf zu sein den Namen ihres Vaters zu tragen.
Aber sonst werden keine verbindung zu ihrer Weltanschauung bzw. politischen ausrichtung angegeben.

Weiß da jemand wieviel sie mit der rechten szene zu tun hat bzw hatte?
 
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