Da müsste ich mal in der Hirðkrá stöbern, ob da húskarle genannt werden.
In der Übersetzung von Rudolf Meißner zur Hirðkrá von König Magnus lagabætir heißt es in Kap. 27 "In alter Zeit war es üblich, dass alle Männer, die dem Könige Schwurmannen und Schwertfasser waren, damals alle Hausmannen (= Húskarl) genannt wurden, während später die Benennungen nach Würde und Rang unterschieden wurden. Aber von dem Namen Gefolgschaftsmann (= Hirðmaðr) heißt alles Volk, das dem Könige dient, Gefolgschaft des Königs. Denn da ist die ganze Hauptmacht des Königs, wo seine Gefolgschaft ist. Gefolgschaftsleute (= hirðmenn) werden sie genannt, weil da dem Könige ein sicherer Schutz folgt 1). wenn er eine solche Gefolgschaft hat, die gern ihn und seine Würde wohl in acht nehmen und fröhlich ihr Leben um seiner Ehre willen wagen und ihm offenbar und im Stillen, in Worten und Werken hold und wohlgesinnt sein will."
1) hirð, Gefolgschaft wird hier von hirða, schützen abgeleitet.
[Die Klammern sind von mir, die Fn von Meißner]
Im Vorwort meint Meißner, dass hirð dem Angelsächsischen entlehnt sei, wo hired Familie, Hausstand Genossenschaft, aber auch für das Gefolge eines Königs gebraucht werden kann. .. Hirð begegnet zuerst bei den Skalden des 11. Jh., so bei Sigvatr, dem Skalden Olafs. d. Hl.
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Auch im 13. Jh. gab es noch húskarlar des Königs, obgleich die Hirðkrá sie völlig ignoriert, sie also nicht zur hirð, auch nicht im weitesten Sinne, rechnet. Dagegen spricht der Königsspiegel ausführlich über sie (muss ich noch nachlesen) Sie haben für den täglichen Haushalt die notwendigen Arbeiten zu verrichten, können aber auch außerhalb des Hofes im Auftrag des Königs tätig sein.
[Mitglieder der Haustruppen Knuts in England hießen húscarlas; das Wort ist dem Skandinavischen entlehnt, es würde sonst húsceorlas heißen].
Noch älter ist die Ordnung, die Knut d. Gr. für seine Haustruppe [Þingliþ] erlassen hat, das sog. Vitherlagsret. Es ist nur teilweise erhalten. Die Stärke wird mit 3000 oder 6000 Mann angegeben.