Ich hab eigentlich nur einen Punkt gefunden, den ich Lischka nciht bestätigen kann:
Der Autor, Konrad Lischka, ist ja etwas jünger als ich... Ich kann, als im Ruhrgebiet Aufgewachsener und Sozialisierter seine Erfahrungen nicht bestätigen. Wir waren nie im Bergbaumuseum (das heißt, ich war mal privat dort!) und sind auch nie zur geologischen Wand an der Gruga gefahren (wusste ich gar nicht, dass es die dort gibt). Stattdessen war ich mit Muttern an der geologischen Wand am Baldeneysee, wo ein echtes Flöz aus der Erde ragte. Vom Interesse her ging es mir allerdings ähnlich, wie Lischka in der Gruga... Ich hab da auch nichts wirklich Spektakuläres gesehen. Erst als Erwachsener hat mich das interessiert.
Natürlich haben wir gelernt, dass das Ruhrgebiet wegen der Kohle zusammengewachsen ist. Aber Kumpel, Maloche und Bergbau, das war für uns immer Schnee von gestern (wobei ein Jugendfreund von mir tatsächlich in die Fußstapfen des Vaters getreten ist und Bergbauingenieur wurde; allerdings ist die Zeche noch während seiner Ausbildung abgewickelt worden... Was heute mit ihm ist? Keine Ahnung). Vorzuwerfen ist Lischka also, dass er Vergangenheit und Gegenwart nicht sauber trennt. Im Gegensatz zu ihm habe ich immer den Stolz darauf erlebt, dass das Ruhrgebiet aus der schmutzigsten Region Deutschlands (abgesehen vielleicht von Bitterfeld) zu einer neuen Lebensumwelt für Tier und Pflanzen (Stichwort "Industriebrache") wurde.
Hierbei würde ich Lischka allerdings in Ansätzen recht geben:
Ich kannte mich als Schüler zwar im Stadtgebiet von Essen weitgehend aus, aber in Velbert oder Hattingen, wo ich - mit dem Auto - viel schneller hingekommen wäre als an die meisten Orte im Essener Stadtgebiet bin ich bis heute fremd. Auch Mühlheim, Bochum, Duisburg und Dortmund wurden erst mit dem Führerschein in die erreichbare Nähe gerückt und die Straßenbahnlinie die aus Essen Richtung CentrO führt, endet bis heute, ca. 15 Jahre nach Eröffnung des CentrOs, an der Essener Stadtgrenze, geschätzte drei km vom CentrO entfernt. (Nicht, dass mich das wirklich interessieren würde, aber irgendwie bezeichnend.) Diskotheken oder Konzis in OB vor dem Führerschein? Nur, wenn man sich um 22:00 h auf dem Weg nach Hause machte, sonst war der Bus nach E weg.
Obwohl das ja das ist, worum es uns hier eigentlich gehen sollte, halte ich mich hier mal zurück, um meine frappierende Ahnungslosigkeit in Industriegeschichte nicht allen zu offenbaren.
Hinwiesen möchte ich noch auf eine Antwort auf Lischka von "Ingeborch":
Ich bin eine Pottsau! - Ingeborch Schubiak - Weblogs - DerWesten