Aussterben der Neandertaler

Und genauso gibt es treusorgende Famlienväter die wie die Ochsen ackern damit Mutti und die Kuckuckseier ein besseres Leben haben aber was hat das jetzt noch mit dem Aussterben des Neandertalers zu tun ?
 
Von den kursierenden Ideen: zu hoher Energieverbrauch, mangelnde Anpassungsfähigkeit an geänderte Umweltbedingungen, Infektionskrankheiten, zu niedrige Geburtenrate, Ausrottung durch Homo sapiens scheint mir die letzte am schlüssigsten. Ich begründe das ausführlich im Rahmen einer Abhandlung über Hominiden. Der Beitrag ist unter blogs - neue blogs als angehängtes Link zu finden.
 
Als Gründe für das Aussterben der Neandertaler werden spekulativ angegeben: Mangelnde Anpassung an geänderte Umweltbedingungen, Infektionen, zu niedrige Geburtenrate, zu hoher Kalorienverbrauch, Aufgehen im Homo sapiens durch Vermischung, Ausrottung durch Homo sapiens. Nur für die letzte Annahme existieren Belege, die jedoch bisher so interpretiert werden, als hätten sie andere Ursachen. Unter blogs - neue blogeinträge findet sich ein Link zu meiner ausführlichen Abhandlung dieses Themas.
 
Ausrottung durch Homo sapiens. Nur für die letzte Annahme existieren Belege, die jedoch bisher so interpretiert werden, als hätten sie andere Ursachen. Unter blogs - neue blogeinträge findet sich ein Link zu meiner ausführlichen Abhandlung dieses Themas.
Ich halte eine Ausrottung durch den Homo sapiens als These für nicht tragfähig.
Belege dafür sind mir keine bekannt. Deinen Blog habe ich leider nicht gefunden, ein Link wäre nett.
Dann kann ich auch genauer auf deine Überlegungen eingehen.
Ansonsten stehe ich solchen Ausrottungstheorien, vor allem im Paläolithikum, sehr kritisch gegenüber.
Bei Jäger und Sammlerkulturen sind Konflikte eigentlich eher die Ausnahme, solange der Bevölkerungsdruck nicht zu hoch ist und ausreichend Jagdwild und Sammelfrüchte vorhanden sind.
Für die Phase des in der Homo sap. sap. und Homo sap. neand. gleichzeitig existierten scheint es aber genug Jagdwild und Sammelfrüchte in den gemäßigten Regionen gegeben zu haben.

Besorge dir doch mal den folgenden Katalog, damit kannst du dich auf den aktuellen Stand der Forschung zum Neandertaler bringen:
Roots - Wurzeln der Menschheit: Katalog-Handbuch zur Ausstellung im Rheinischen Museum Bonn
 
Habe ich das in der Tagesschau eben richtig verstanden, Homo n und Homo s haben sich nun doch vermischt.
Da können wir doch glatt an den Thread noch 5 Seiten drandiskutieren.:winke:
 
Hallo Foristen,
bin der Neue hier bei euch.
Scheint wohl so zu sein, daß es sich nicht um einen verspäteten Aprilscherz handelt.

Heute im Bremer "Weser-Kurier" ein großer Artikel, nach dem Forscher (u.a. der bekannte Svate Pääbo) bei mehrfach überprüften Versuchen 1-4% Genanteile des Neandertalers bei Europäern und Asiaten, nicht jedoch bei Afrikanern festgestellt worden sind.
 
Die erste Konsequenz aus dieser Studie muss natürlich sein, dass Sätze wie dieser - aus dem dem zweiten o. g. Artikel - nicht mehr geschrieben werden :
Aus archäologischen Funden weiß man, dass damals Neandertaler und Menschen dieselbe Region bewohnten.
denn die Konsequenz ist ja, dass Neanderthaler Menschen SIND (bzw. waren). Der Satz wäre also vergleichbar mit der Aussage, in Australien hätten :nono: "Aborigines und Menschen" dieselbe Region bewohnt. :nono:
 
@Klaus
Nö, die Konsequenz für mich wäre zu fragen, welche Menschen, nach Meinung des Schreiberlings, ausser dem Neandertaler sonst noch zur gleichen Zeit die Region bevölkerten ... :devil:
 
Wie oben schon gesagt: Im Prinzip ist die Frage wer mit wem vor 30000 Jahren mal was hatte ziemlich uninteressant.

Viel interessanter wäre die Frage welche kulturellen Folgen diese Kontakte hatten. Welches Wissen ausgetauscht wurde. Man muss sich darüber im klarem sein dass wir mit sehr vielen Individuen unserer Geschichte und Vorgeschichte genetisch nicht verwandt sind - trotz sich aufsplittenden Verwandschaftsbäumen. Das macht sie aber nicht weniger zu einem Teil unserer Historie.
 
Wie oben schon gesagt: Im Prinzip ist die Frage wer mit wem vor 30000 Jahren mal was hatte ziemlich uninteressant.
Die entscheidende Frage ist in meinen Augen, ob der Neanderthaler ein Mensch war, und die Nagelprobe ist die Möglichkeit der Fortpflanzung miteinander.

Ich habe das Beispiel mit den Aborigines durchaus mit Bedacht gewählt, denn diese sind einfach nur einer von vielen Menschentypen, wie Japaner, Europäer oder Bantus, die nur 50.000 Jahre lang von den anderen geographisch getrennt waren. Bei den Neanderthalern waren es eben 500.000 Jahre, das ist nur ein quantitativer Unterschied.

Viel interessanter wäre die Frage welche kulturellen Folgen diese Kontakte hatten.
Wir wissen, mit welchen "Errungenschaften" die Europäer die Aborigines beglückt haben, und dass wir heute den Bumerang und das Digeridoo auch in Europa kennen. Hilft uns dieses Wissen weiter ?

Das Zusammentreffen des HS mit HN muss nun (lediglich) als einer von vielen Kontakten verschiedener Ethnien bei deren Wanderungsbewegungen eingeordnet werden und sollte auch so diskutiert werden.
 
Traurige Erkenntnis: Frauen haben schon vor 50000 Jahren ihre Kerle betrogen. Selbst mit hässlichen Neandertalern. :cry:=)
 
Die erste Konsequenz aus dieser Studie muss natürlich sein, dass Sätze wie dieser - aus dem dem zweiten o. g. Artikel - nicht mehr geschrieben werden : denn die Konsequenz ist ja, dass Neanderthaler Menschen SIND (bzw. waren). Der Satz wäre also vergleichbar mit der Aussage, in Australien hätten :nono: "Aborigines und Menschen" dieselbe Region bewohnt. :nono:

Stimme dir zu.
Neandertaler und Homo Sapiens waren MENSCHEN.

Also warum sollten sie sich nicht vermischt haben?

Deine Schlußfolgerung ist logisch.
 
Wie oben schon gesagt: Im Prinzip ist die Frage wer mit wem vor 30000 Jahren mal was hatte ziemlich uninteressant.

Viel interessanter wäre die Frage welche kulturellen Folgen diese Kontakte hatten. Welches Wissen ausgetauscht wurde. Man muss sich darüber im klarem sein dass wir mit sehr vielen Individuen unserer Geschichte und Vorgeschichte genetisch nicht verwandt sind - trotz sich aufsplittenden Verwandschaftsbäumen. Das macht sie aber nicht weniger zu einem Teil unserer Historie.
Es gilt heute als gesicherte Forschung,
daß der Neandertaler ein geschickter Geräte- und (Jagd)waffenhersteller war; er hat Farben verwandt, Schmuck hergestellt (aus Muscheln) und wohl auch Bestattungsrituale gekannt und angewandt.
Also besaß er das, was man landläufig Kultur zu nennen pflegt.
 
Traurige Erkenntnis: Frauen haben schon vor 50000 Jahren ihre Kerle betrogen. Selbst mit hässlichen Neandertalern. :cry:=)
Nun ja, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Und wegen anderer Eigenschaften und Verhaltensweise hat jeder so seine Prioritäten und damit Auswahlkriterien.
Da seid ihr Jungs keinen Deut besser, hmm. Auf Details werde ich hier nicht eingehen. :D=):winke::pfeif::scheinheilig:
 
Das Zusammentreffen des HS mit HN muss nun (lediglich) als einer von vielen Kontakten verschiedener Ethnien bei deren Wanderungsbewegungen eingeordnet werden und sollte auch so diskutiert werden.
Ich bin schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf der Suche nach ethnologischem Material, das genau diesen Sachverhalt darstellt: Zwei Wildbeuterkulturen treffen aufeinander. Oder genauer: Eine Wildbeuterkultur überrollt die andere.

Leider gibt es sehr wenige echte Wildbeuterkulturen. Außerdem waren sie in der Zeit, in der ethnologische Aufzeichnungen gemacht worden, so gut wie nie in einer größeren Ausbreitungswelle inbegriffen. Die stabile, also zeitüberdauernde, Lebensform der Wildbeuter ist ein vergleichsweise friedliches Nebeneinander, wo man den anderen aus dem Weg geht.

Der einzige Hinweis, den ich bisher habe, stammt von Knud Rasmussen ("Unter Jägern und Schamanen"). Er berichtet von einer Feindschaft der Eskimos mit nach Norden drängenden Indianern, was wohl häufiger zu blutigen Auseinandersetzungen geführt hat. Die Expansion der Indianer nach Norden war wiederum durch den Handel mit den europäischen Einwanderern und der damit verbundenen Nachfrage nach Pelzen bedingt. Innerhalb von zwei Jahrhunderten hat sich die Grenze zwischen Eskimo- und Indianergebiet beträchtlich in Nord-Süd-Richtung hin und her verschoben.

Wenn jemand über ähnliche Wildbeuterkonflikte bescheid weiß oder gar Literatur parat hat, bitte mitteilen.
 
Traurige Erkenntnis: Frauen haben schon vor 50000 Jahren ihre Kerle betrogen. Selbst mit hässlichen Neandertalern. :cry:=)
Wo hast Du denn diese Erkenntnis her ? Feministinnen kommen immer zu gegenteiligen Schluss, nämlich dass die Neanderthalerinnen von den sapienten Männern vergewaltigt worden sein müssen.

Ich habe den Eindruck, dass die armen NeanderthalerInnen von uns für Beziehungskonflikte des 21ten Jahrhunderts vereinnahmt werden.
 
Da seid ihr Jungs keinen Deut besser, hmm. Auf Details werde ich hier nicht eingehen. :D=):winke::pfeif::scheinheilig:
Jeder anständige Jäger hat garantiert ein angewiedertes Gesicht gezogen, wenn er gefragt wurde, ob er mit einer Neandertalerin poppen würde. Jeder anständige Jäger hat heimlich Neandertalerinnen gepoppt. :D
Auf Neandertalerseite war das bestimmt genauso.

Malinowski beschreibt solches Verhalten bei den Südsee-Insulanern. Albinos gelten dort als der Inbegriff der Hässlichkeit und jeder Mann weist Kontakt zu Albinofrauen weit von sich. Komisch nur, dass selbst unverheiratete Albinofrauen ein halbes Dutzend Kinder bekommen...
 
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