Turgot
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Turgot schrieb:Berghahn, Der Tirpitzplan, Düssledprf 1941
Hier hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Das Buch ist 1971 erschienen und nicht 1941.
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Turgot schrieb:Berghahn, Der Tirpitzplan, Düssledprf 1941
• „deutschlands zukunft liegt auf dem meer“
• -> Wilhelm II. kündigte neue Flottenpolitik und Bestreben nach Welmachtstellung neben GB an
• Unter Tirpitz neues deutsches Flottenbauprogramm
• Aufrüstung war gegen Frankreich und Russland, GB fühlte sich aber angegriffen
• Ausbau von Kiel, Cuxhafen, Wesermündung, Helgoland zur Festung
• Das Deutsche Reich soll auf dem Wasser so stark werden, dass ein Angriff auf Deutschland für andere Mächte zu risikoreich war
• 1900 deutsches Reich wollte Marine verdoppeln, im Verhältniss von 2:3 (Deutschland : GB)
• Wettrüsten wurde damit ausgelöst
• Vormachtstellung von GB wurde ernstlich bedroht
• 1909 – 1912 Deutsch – Britisches Abkommen wegen Rüstungsbegrenzung scheitert an Deutschland
• Wettrüsten verschärft die Spannungen und belastet beide Staatshaushalte
• Reichstag bewilligte unvorstellbare Summe von 400 Millionen Reichsmark
• Erstmalig wurde in Deutschland eine Reichssteuer erhoben (=Sektsteuer)
• 1914 wird deutsche Marine in den 1. Weltkrieg gezogen
Anfänglich hoffte die deutsche Diplomatie auch mit einer großen Flotte Großbritannien als Bündnispartner zu gewinnen, was aber durch eine falsche Außenpolitik verspielt wurde.
Ich denke, dann können wir doch festhalten, ...
silesia und Turgot haben dieses "festhalten" bereits richtig entkräftet.Ich denke, dann können wir doch festhalten, dass das Deutsche Reich in ein Flottenwettrüsten mit Großbritannien kam, ohne dass eine Absicht zu unterstellen wäre, Großbritannien angreifen zu wollen.
silesia schrieb:Das Flotten-/Handels-Argument stammt ebenso wie die "Wirtschaftskrieg"-Argumentation aus der überholten deutschen Kriegsschulddebatte und der Märchenküche von Tirpitz&Co. (übrigens auch angeheizt von der politischen Laientruppe der Marineattachees bei den deutschen Botschaften, die insbesondere in den Interessenlagen und dem komplizierten Empire-Gebilde eben teilweise nur Bahnhof verstanden).
Senden war ja immerhin Chef des Marinekabinetts von Wilhelm II. .
"In our dealings with Germany generally let us take a new departure. In commerce the rivalry is keen but friendly. It is the desire of the masses in both countries to be friends. The cordial invitation lately addressed by the Mayor of Berlin to the Lord Mayor, and gladly accepted, is an incident of happy augury."
Brassey, im Naval Annual 1912. Der Schluss seines Vorwortes (Suggestions on Naval Administration) wird übergeleitet auf eine sachliche Darstellung der Rüstungsprogramme von Großbritannien und der anderen Nationen.
Die Wahrnehmung des Rüstungswettlaufes 1912 stellte vorwiegend auf Deutschland und die USA ab:
Rüstungsausgaben 1911 (1909):
Großbritannien insgesamt: 45 (36) Mio. GBP, Neubauten 17,5 (11) Mio. GBP
USA insgesamt: 26 (29) Mio. GBP, Neubauten: 5,3 (8) Mio. GBP
Deutschland insgesamt: 22 (20) Mio. GBP, Neubauten: 12 (10) Mio. GBP
Betont wurde hier die derzeit noch grobe Einhaltung des Two-Power-Standards, jedoch nicht mehr in den summierten Neubauten der letzten Jahre.
Der Two-Power-Standards gründete doch auf eine numerische Überlegenheit der RN, von mindest zwei Gegnern, seiner Zeit Frankreich und Russland.Betont wurde hier die derzeit noch grobe Einhaltung des Two-Power-Standards, jedoch nicht mehr in den summierten Neubauten der letzten Jahre.
Aber durch den Schnitt von 1906 im Kriegsschiffbau war dieser numerische Vorsprung so zusagen negiert. Alle Flotten fingen mit dem Bau von Großkampfschiffen bei der Menge null an.
Spätestens ab hier, hatte der Two-Power Standard in seiner Grundstrategie seine Berechtigung verloren.
Okay, mit der Finanzierungsfrage steht oder fällt eine Aufrüstung.3. Der dreadnought-Sprung war seitens Fisher (a) ein zeitlich kalkulierter Vorsprung, um die supremacy zu sichern. Es war völlig klar, dass die übrigen Nationen folgen bzw. der Entwicklungssprung unvermeidbar ist. Dazu kommt (b) die Kalkulation des Gewichtsanstieges, der der deutschen Flotte wegen des K.W.-Kanals Probleme bereiten würde. Schließlich kalkulierte er (c) sehr clever mit der britischen überlegenen Werftkapazität, qualitativ (i.W. Bauzeiten!), wie quantitativ.
Köbis17 schrieb:Okay, mit der Finanzierungsfrage steht oder fällt eine Aufrüstung.
Und da sah es für das Kaiserreich nicht so optimal aus. Das Haushaltsjahr 1901 wurde mit einem Defizit von 48,4 Millionen Reichsmark abgeschlossen. Zu berücksichtigen ist auch, das die Aufrüstung der Marine klar zu Lasten des Heeres ging, welches dies aber mehr oder weniger klaglos geschluckt hat, wofür es seine ganz eignen Gründe hatte.
Die finanziellen Bedarfsmeldungen der einzlenen Ressorts für 1902 ergaben ein ungedecktes Defizit von deutlich über 100 Millionen Reichsmark. Es gelang zwar diesen mit Hilfe der Matrikularbeiträge auf 58,9 Millionen Reichsmark zu reduzieren, aber die Bundesstaaten weigerten sich das Defizit vollständig auszugleichen. Es musste also Geld geliehen werden. Ende 1902 betrug das Defizit dann schon auf über 180 Millionen.
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