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Es gab schon mal einen Thread über http://www.geschichtsforum.de/f16/abb-siey-s-17116/, aber keine Diskussion. Ich versuche mal, eine anzuzetteln: :winke:"Der 3. Stand" war keine einheitliche Gruppierung mit einheitlichen Interessen, sondern stellte den Großteil der frz Bevölkerung dar, von den Ärmsten bis zu den wohlhabenden Bürgern.
Nicht ganz, da muss ich korrigieren. Es waren auch viele Angehörige des 1. und 2. Standes dabei. Sieyès selbst hast Du schon genannt. Ich nenne einmal den Comte de Mirabeau, Vertreter einer altangesehenen französischen Adelsfamilie. Robespierre gehörte auch zu den Vertretern des 3. Standes in der Nationalversammlung, und entstammte der Noblesse de Robe. Sein Vater war Advokat am "Conseil supérieur d'Artois".In Wirklichkeit waren diejenigen, die sich in die Versammlungen wählen ließen, ausschließlich Angehörige der Bourgeoisie; es war kein einziger Bauer, kein kleiner Handwerker usw. darunter.
Oh, da habe ich missverständlich formuliert - ich bezog mich allein auf den "Tiers"! :rotwerd:Nicht ganz, da muss ich korrigieren. Es waren auch viele Angehörige des 1. und 2. Standes dabei.
Der Dritte Stand (der "Tiers") war zunächt nicht mehr als eine Fiktion. Die Behauptung, er stelle 98 % (oder so) der Bevölkerung dar bzw. alles das, was nicht Adel und Klerus war, war ein geschickter Schachzug von Leuten wie Sieyès. In Wirklichkeit waren diejenigen, die sich in die Versammlungen wählen ließen, ausschließlich Angehörige der Bourgeoisie; es war kein einziger Bauer, kein kleiner Handwerker usw. darunter.
Es waren auch viele Angehörige des 1. und 2. Standes dabei. Sieyès selbst hast Du schon genannt. Ich nenne einmal den Comte de Mirabeau, Vertreter einer altangesehenen französischen Adelsfamilie. Robespierre gehörte auch zu den Vertretern des 3. Standes in der Nationalversammlung, und entstammte der Noblesse de Robe. Sein Vater war Advokat am "Conseil supérieur d'Artois".
1.2.
Auf der anderen Seite gehe ich davon aus, dass viele Bauern die Revolution als "Teufelszeug" empfanden, weil sie die einzige Ordnung, die sie kannten, in Frage stellte.
1.
Hunger, sicherlich, Revolte auch richtig, aber wäre es nur Revolte gewesen, hätte der König leichtes Spiel gehabt.
3.
Ein interessanter Aspekt, der bei mir immer die Frage aufwirft, hätte es ohne den Adel überhaupt die Revolution in Frankreich geben können?
Das halte ich auch für kaum messbar. Mit welchen Kräften hätte der König denn die Hungerrevolte niederschlagen sollen? Die Loyalität der nationalfranzösischen Regimenter war sehr zweifelhaft, wozu obendrein beitrug, dass die finanziellen Engpässe Schwierigkeiten bis hin zur Auszahlung des Soldes auslösten.
Obendrein erfasste die Hungerproblematik ja weite Teile Frankreichs und nicht bloß eine Provinz.
Interessanter wäre die Frage, ob nicht große Getreidereserven da viel nützlicher gewesen wären, wie es am Beispiel Preußens während der Hungerkatastrophe der frühen 1770er feststellbar ist.
Das "viele" ist eben nicht so ganz klar verifizierbar. Auch in Regionen, welche später royalistisch waren, gab es 1789 Unruhen.
Obendrein hieß ja eine Unzufriedenheit mit den Verhältnissen nicht, dass mit den Unruhen, der Verweigerung Steuern zu zahlen oder dgl. intendiert war, die Monarchie zu stürzen.
Soboul bringt ein verwandtes Argument, indem er auf das Wahlverfahren hinweist: Nach der Wahlordnung vom 24.1.1789 "fand die Abstimmung in den Wahlversammlungen durch Namensaufruf erst dann statt, nachdem die Versammlung über die Abfassung der Beschwerdeschrift beraten hatte. Folglich waren die einflußreichsten Bourgeois, die erfahrendsten Redner, in der Regel die Juristen, sicher, die Diskussionen zu beherrschen und die Bauern oder Handwerker mitzureißen" (S. 101).Wer außer dem 1. u. 2. Stand verfügte denn noch über Bildung und dem Zugang zu den Ideen der Aufklärung als das Besitzbürgertum.
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