Hallo,
immer wenn ich im Fernsehen bei Phoenix Dokumentarfilme über die Zeit des Dritten Reiches sehe (beim Fernsehen wirkt diese Ungeheuerlichkeit irgendwie stärker auf mich als beim Lesen), überkommt mich dieselbe Frage: Haben die Nationalsozialisten und auch die jubelnde Masse wirklich geglaubt, was sie propagiert haben?
Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen, dass Menschen aus dem 20. Jh tatsächlich der Meinung waren (so lange ist das ja nun auch nicht her), dass es "Untermenschen" und "Herrenrassen" geben soll. Wenn man sich diese Ideologie ansieht, dann kommt einem das doch automatisch vor wie ein schlechter Scherz ("Achteljude"). Hat man diese Gesetze zur "Rassenhygiene" wirklich aus Überzeugung erlassen?
Ich kann mir irgendwie noch vorstellen, dass es Menschen gibt, die so denken. Aber dann wiederum geht es nicht in meinen Kopf, dass solche Leute von Millionen von Menschen umjubelt werden, wenn sie diese Ansichten äußern. Es muss doch damals schon intelligente Menschen gegeben haben, die sich dem wirksam hätten zur Wehr setzen können, die den "Spuk" hätten aufdecken können, und zwar bevor die Nazis an die Macht gekommen sind. Es geht nicht darum, dass ich nicht wüsste, dass die Leute damals offenbar so verzweifelt gewesen waren, dass sie tatsächlich gehofft haben, Hitler würde die Rettung bedeuten. Es geht darum, dass ich nicht weiß, ob es tatsächlich sein kann, dass ein einzelner "Irrer" ein ganzes Volk von seinen irren Ansichten überzeugen kann.
Da sieht man also im Fernsehen tausende von jubelnden Menschen, und ich frage mich: Was haben die wirklich gedacht? Fanden die das nicht selbst merkwürdig, dass es die Nürnberger Gesetze gibt? Dass von der "Endlösung" gesprochen wurde und von irgendwelchen Großreichen?
Und mindestens genauso absurd wirkt es auf mich, dass dann im Jahr 1945 plötzlich dieses ganze Gedankengut quasi auf Knopfdruck ausgeschaltet wurde. Plötzlich gab es nur noch Demokraten? Und heute, gerade mal ein paar Jahrzehnte später, kommt es uns so vor, als sei Hitler ein Monster gewesen, das mal kurz Angst und Schrecken verbreitet hat, aber plötzlich war der Spuk vorbei, und wir Deutschen tun so, als hätten wir damit gar nichts zu tun und als sei das eine andere, fremde Welt. Wo sind denn die Überzeugungen geblieben?
Also: Entweder man hat das wirklich geglaubt, was man propagiert hat. Dann finde ich es komisch, dass das mit einem Schlag vorbei gewesen sein sollte. Oder aber man hat es nicht geglaubt, dann finde ich es verwirrend, dass es überhaupt so weit kommen konnte, dass eine handvoll Wahnsinniger ein ganzes Volk "führen" konnte.
Sorry für diesen sehr langen, ziemlich unwissenden und nicht fundierten Beitrag.
immer wenn ich im Fernsehen bei Phoenix Dokumentarfilme über die Zeit des Dritten Reiches sehe (beim Fernsehen wirkt diese Ungeheuerlichkeit irgendwie stärker auf mich als beim Lesen), überkommt mich dieselbe Frage: Haben die Nationalsozialisten und auch die jubelnde Masse wirklich geglaubt, was sie propagiert haben?
Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen, dass Menschen aus dem 20. Jh tatsächlich der Meinung waren (so lange ist das ja nun auch nicht her), dass es "Untermenschen" und "Herrenrassen" geben soll. Wenn man sich diese Ideologie ansieht, dann kommt einem das doch automatisch vor wie ein schlechter Scherz ("Achteljude"). Hat man diese Gesetze zur "Rassenhygiene" wirklich aus Überzeugung erlassen?
Ich kann mir irgendwie noch vorstellen, dass es Menschen gibt, die so denken. Aber dann wiederum geht es nicht in meinen Kopf, dass solche Leute von Millionen von Menschen umjubelt werden, wenn sie diese Ansichten äußern. Es muss doch damals schon intelligente Menschen gegeben haben, die sich dem wirksam hätten zur Wehr setzen können, die den "Spuk" hätten aufdecken können, und zwar bevor die Nazis an die Macht gekommen sind. Es geht nicht darum, dass ich nicht wüsste, dass die Leute damals offenbar so verzweifelt gewesen waren, dass sie tatsächlich gehofft haben, Hitler würde die Rettung bedeuten. Es geht darum, dass ich nicht weiß, ob es tatsächlich sein kann, dass ein einzelner "Irrer" ein ganzes Volk von seinen irren Ansichten überzeugen kann.
Da sieht man also im Fernsehen tausende von jubelnden Menschen, und ich frage mich: Was haben die wirklich gedacht? Fanden die das nicht selbst merkwürdig, dass es die Nürnberger Gesetze gibt? Dass von der "Endlösung" gesprochen wurde und von irgendwelchen Großreichen?
Und mindestens genauso absurd wirkt es auf mich, dass dann im Jahr 1945 plötzlich dieses ganze Gedankengut quasi auf Knopfdruck ausgeschaltet wurde. Plötzlich gab es nur noch Demokraten? Und heute, gerade mal ein paar Jahrzehnte später, kommt es uns so vor, als sei Hitler ein Monster gewesen, das mal kurz Angst und Schrecken verbreitet hat, aber plötzlich war der Spuk vorbei, und wir Deutschen tun so, als hätten wir damit gar nichts zu tun und als sei das eine andere, fremde Welt. Wo sind denn die Überzeugungen geblieben?
Also: Entweder man hat das wirklich geglaubt, was man propagiert hat. Dann finde ich es komisch, dass das mit einem Schlag vorbei gewesen sein sollte. Oder aber man hat es nicht geglaubt, dann finde ich es verwirrend, dass es überhaupt so weit kommen konnte, dass eine handvoll Wahnsinniger ein ganzes Volk "führen" konnte.
Sorry für diesen sehr langen, ziemlich unwissenden und nicht fundierten Beitrag.