Waren die alten Ägypter schwarz?

Der Artikel scheint mir beim überfliegen, wie Ravenik bereits erklärte eher unwissenschaftlich, besonders wenn man auf reißerische Überschriften zurückgreifen muss. Ich halte die Erkenntnisse der vorherigen Diskussion eher als stichhaltig als diese neuen "Entdeckungen".
 
das mag sein, vielleicht sollte mal erstmal die Quelle dieses Artikels suchen.

Aber was ist mit den nachweislich roten Haar, bei Ramses II ?
 
Also es scheint schon wirklich eine wissenschaftliche DNA Analyse gemacht worden sein, der Focus hat hier wohl einer Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift vorgegriffen..natürlich im reißerischen Stil..soll ja auch jemand lesen. :)

Hier ein Link zu einer Presseerklärung der UNI Tübingen zu diversen DNA Untersuchungen.

Universität Tübingen - NewsFullview-Pressemitteilungen

Könnte das nicht die gleiche Forschergruppe sein auf die sich jetzt der Focus bezieht?
 
Nein. Igenea ist ein kommerzielles Unternehmen, das Geld damit verdient, dass es mit fragwürdigen Genanalysen (Stichwort "Haplotypen") herausfindet, dass die Kunden von Kelten, Wikingern oder sonst wem abstammen sollen. Um mediale Aufmerksamkeit zu erheischen, führt es immer wieder auch öffentlichkeitswirksame Analysen wie die im Focus-Bericht durch. Bei den Tests, über die der Tübingen-Artikel berichtet, ging es darum, auf seriöser wissenschaftlicher Grundlage die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen verschiedenen Mumien zu klären.
 
Nein. Igenea ist ein kommerzielles Unternehmen, das Geld damit verdient, dass es mit fragwürdigen Genanalysen (Stichwort "Haplotypen") herausfindet, dass die Kunden von Kelten, Wikingern oder sonst wem abstammen sollen. Um mediale Aufmerksamkeit zu erheischen, führt es immer wieder auch öffentlichkeitswirksame Analysen wie die im Focus-Bericht durch. Bei den Tests, über die der Tübingen-Artikel berichtet, ging es darum, auf seriöser wissenschaftlicher Grundlage die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen verschiedenen Mumien zu klären.

ok das wusste ich nicht.
 

Von der biologischen Statistik ausgehend ist das wohl gar nicht so unmöglich oder unwahrscheinlich; so Tut Ench Amun selber Nachkommen hatte, natürlich, sonst erledigt sich das ganz schnell, Vorfahr von irgendjemand zu werden...

"Ungefähr 80 Prozent der Individuen in jeder Generation könnten theoretisch die Vorfahren aller Menschen sein, die in der entfernten Zukunft leben werden."

aus Geschichten vom Ursprung des Lebens von Richard Dawkins
 
Aber was ist mit den nachweislich roten Haar, bei Ramses II ?
Das lese und höre ich immer wieder mal. Auch in der Wikipedia steht es - allerdings ohne die dort gern geforderten Quellen oder Belege.
Bisher habe ich noch keinen Wissenschaftler gefunden, der für die roten Haare mit seinem Namen gradestünde - was natürlich auch an meinem Unvermögen liegen kann. Vielleicht weiß jemand mehr bzw. verlässliches.
 
Von der biologischen Statistik ausgehend ist das wohl gar nicht so unmöglich oder unwahrscheinlich; so Tut Ench Amun selber Nachkommen hatte, natürlich, sonst erledigt sich das ganz schnell, Vorfahr von irgendjemand zu werden...
Das weiß man nicht mit Sicherheit. Vermutlich hatte er nur zwei Töchter, die als Babys starben.

Das lese und höre ich immer wieder mal. Auch in der Wikipedia steht es - allerdings ohne die dort gern geforderten Quellen oder Belege.
Bisher habe ich noch keinen Wissenschaftler gefunden, der für die roten Haare mit seinem Namen gradestünde - was natürlich auch an meinem Unvermögen liegen kann. Vielleicht weiß jemand mehr bzw. verlässliches.
Selbst wenn: Rote Haare allein machen aus Ramses II. auch noch keinen Indogermanen oder Kaukasier. Rote Haare kommen z. B. auch bei den Berbern vor. Im Altertum waren Berbervölker viel weiter verbreitet als heute, sie siedelten bis zur Westgrenze Ägyptens. Eine Abstammung von dort wäre also wahrscheinlicher.
 
Das lese und höre ich immer wieder mal. Auch in der Wikipedia steht es - allerdings ohne die dort gern geforderten Quellen oder Belege.
Bisher habe ich noch keinen Wissenschaftler gefunden, der für die roten Haare mit seinem Namen gradestünde - was natürlich auch an meinem Unvermögen liegen kann. Vielleicht weiß jemand mehr bzw. verlässliches.

Moorleichen haben auch oft rote Haare. Die haben erst durch die Huminsäuren im Moor diesen Farbton angenommen. Moorleiche ? Wikipedia
Da man bei ihnen von natürlicher Mumifizierung durch das Moor spricht, könnten die Wirkstoffe, mit denen die Ägypter ihre Toten mumifizierten, eine ähnliche Wirkung gehabt haben. Die rötliche Haarfarbe wäre also posthum entstanden. Irgendwo habe ich das auch mal gelesen.
 
Das weiß man nicht mit Sicherheit. Vermutlich hatte er nur zwei Töchter, die als Babys starben.

Der Gute starb mWn ja selber sehr jugendlich, aber dennoch: Ein unehelicher Sohn, der nirgends erwähnt wird, aber selber einpaar Kinder in die Welt setzt, und dann, 150 Generationen später...
;)

Sagt der advocatus diaboli; Genetik hin, Ahnenverdopplung her, im Grunde ist es nur fruchtlose Spekulation. Faszinierend fand ich, wie schnell man zum "Urahn der Menschheit" werden kann.
=)
 
Das lese und höre ich immer wieder mal. Auch in der Wikipedia steht es - allerdings ohne die dort gern geforderten Quellen oder Belege.
Bisher habe ich noch keinen Wissenschaftler gefunden, der für die roten Haare mit seinem Namen gradestünde - was natürlich auch an meinem Unvermögen liegen kann. Vielleicht weiß jemand mehr bzw. verlässliches.

Gitta Warnemünde (KEMET Autorin)

schreibt im Ägyptologie Wissenschaftsforum: " Die Untersuchungen an der Mumie haben Hinweise erbracht, dass Ramses II. von Natur aus rote Haare gehabt haben könnte (also nicht nur hennagefärbt, wie die "Mumienhaare"). Damit könnte dann auch blau, grün oder irgendein Mix verbunden sein."

Thema: ramses 2

leider nennt sie keine Quellen, vielleicht sollte man dieses interessante Thema vom Thread abtrennen.
 
"Könnte"...das heisst alleine aber noch gar nichts, da wie Ravenik schon schrieb, rothaarige Menschen auch unter den Berbern nicht selten sind.

Übrigens hat man auch Mumien mit roten Haaren auf den Kanaren und m.W. auch in Peru gefunden. Die älteste in Ägypten gefundenen Mumie, heute im britschen Museum und die vermutlich auf natürliche weise mumifiziert wurde, trägt den Spitznamen "Ginger" weil sie auch rötliche Haare hatte. Das hat offensichtlich etwas mit dem mumifzierungsprozess zu tun.
 
Dank an euch alle für eure Äußerungen.

Selbst wenn: Rote Haare allein machen aus Ramses II. auch noch keinen Indogermanen oder Kaukasier. ....
Sehe ich auch so. Mir geht es (im Unterschied zu anderen) allerdings auch nicht darum, sondern ich wüsste nur gern, was "Sache ist".
Gitta Warnemünde (KEMET Autorin)

schreibt im ...
Thema: ramses 2

leider nennt sie keine Quellen, vielleicht sollte man dieses interessante Thema vom Thread abtrennen.
Darauf bin ich auch gestoßen. und das ist der V.i.S.d.P. dieser Site
Impressum

Insgesamt ist es für mich etwas verwirrend, ob bloßer Augenschein genügte oder wissenschaftliche Analyse, ob naturrot oder/und gefärbt.
Und wer die Analyse gemacht hat, wie immer sie aussah, wurde mir noch nicht verraten.
 
Zuletzt bearbeitet:
auf jeden fall ein interessantes thema, bin froh so ein forum gefunden zu haben. so jetzt guck ich mal in die bücher. vielleicht finde ich noch was
 
Noch eine kleine Anmerkung zum eigentlichen Thema:
Die alten Ägypter sahen nicht alle gleich aus und die Nubier waren eher "Schwarze" als "Kaukasier".
Nubier ? Wikipedia

das ist klar, aber die nubier hatten auch eine eigene kultur und kann man nicht als richtige ägypter sehen.
durch die eroberungen der ägypter und später dann sogar anders herum waren sie sehr von ägypten beeinflusst, aber doch schon eigenständig.
die alten ägypter sahen die nubier auch als feinde und vasalen, wie man heute noch auf vielen tempelfriesen sehen kann.

ps. ein titel zb. bezeichnet den gouverneur von nubien als vorsteher der fremdländer(!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, aber es scheint doch eine gemeinsame Wurzel im Kaukasus zu geben, was ja wieder für das Thema hier interessant erscheint.

Es gibt keine Wurzel im Kaukasus. Der Typus der (alten) Ägypter ist eine Mischung aus vorderasiatischen, berberisch-nordafrikanischen und im Süden auch negriden sudanesischen Elementen. Somit wirkt das Erscheinungsbild im Norden Ägyptens auf uns eher mittelmeerisch-europid, wie man das auf den unzähligen zeitgenössischen Abbildungen gut erkennen kann, im Süden des Landes kommen negride Einschläge hinzu.

Und da es unter den Berbern stets eine Zahl Blonder gab, Pharaonen zuweilen Nebenfrauen aus dem von Berbern bewohnten Libyen hatten, kann dieser Erbteil im Erscheinungsbild immer wieder einmal durchschlagen.
 
Zur Ergänzung

Ein User wies mich gerade darauf hin, dass der Pharao mit über 80 Jahren starb und kein Mensch mehr in diesem Alter seine natürliche Haarfarbe besitzt. Die rötliche Färbung könnte also z.B. eine künstliche Haarfarbe sein (chemischer Alterungsprozess)
 
Ach ja? Ist das bewiesen? Meine Erinnerung an meinen mit über 80 gestorbenen Großvater sind zwar eher gering, aber laut Aussage meines Vaters (in einem kürzlichen Gespräch über Haarverlust in der Familie), hatte jener bis zu seinem Tod volle Haare ohne graue Ansätze. Hat mein Vater da nun etwas falsch in Erinnerung? Ist es bewiesen das jeder Mensch mit einem gewissen Alter ergraut?
 
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