Das ist schwer zu sagen. Wir können ja nicht in der Retrospektive in seine Gedankengänge hinein schauen.Gut, 1814 war die Nichtmehrunterstützung noch nicht für N. offensichtlich?
Welche Gründe erweckten das Vertrauen der Militärs in Napoléon?
Der Feldzug von 1814?
Da kämpften ja die Franzosen mit dem Rücken zur Wand und selbst die Erfolge Bonapartes konnten daran nichts ändern.
Die beiden Feldzüge 1813?
Im Frühjahr errang Napoléon teuer erkaufte Pyrrhussiege, immer mit deutlich höheren Verlusten als die Gegner (Großgörschen und Bautzen).
Im Herbst nahmen die Schlachten zum Teil katastrophale Ausgänge (Großbeeren, Dennewitz, Katzbach), der einzige bedeutende Sieg (Dresden) wurde durch die Vernichtung Vandammes zunichte gemacht. Vom Debakel von Leipzig ganz zu schweigen... Wo war denn da Napoléons Genialität?
1812?
1809 bis 1811?
1809 gelang es letztlich mit zahlenmäßiger zusehends sich auswirkender Überlegenheit Österreich niederzuringen. Allerdings kostete Napoléon dies auch eine Schlappe (Aspern-Essling), die auch noch schlimmer hätte ausfallen können. Erzherzog Karl mag talentiert gewesen sein, aber auch sicher ein Zauderer.
1806 bis 1807
Da könnte man von geschickten Feldzügen sprechen, natürlich weniger Preußisch-Eylau, aber der Beginn des Feldzuges in Thüringen. Allerdings muss man da einräumen, dass Napoléon wohl auch viel Davout verdankte, der sich durch den Nebel unbemerkt mit seinem einzigen Korps der preußischen Hauptarmee gegenüber befand und sie schlug, während Napoléon seine erdrückende nummerische Übermacht bei Jena einsetzen konnte.
1805
Naja, war es ein Ruhmesblatt einen Mack zu schlagen? Er spielte dem Kaiser der Franzosen einen beachtlichen Teil der österr. Streitkräfte in die Hände, statt die Vereinigung mit Kutusow abzuwarten. Die Antäuschung über den Schwarzwald zu kommen, dann die Umzingelung bei Ulm, das waren samt Austerlitz wohl die Höhepunkte von Napoléons Feldherrengeschick in seiner Zeit als Kaiser.
1815 hatte er gleich zwei Befehlshaber eines anderen Zuschnittes als Mack gegenüber: Blücher/Gneisenau und Wellington. Beiden hatte er eigentlich noch nie so richtig gegenüber gestanden. Ersterer hatte die Boberarmee von Macdonald vernichtet, Letzterer hatte die Franzosen aus Spanien hinaus gejagt. Beides sollte ihm bewusst gewesen sein. Auch war Blüchers Hartnäckigkeit eigentlich allgemein berüchtigt.
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