Zuallererst, in wie weit unterschied es sich von dem Krieg der zeitgleich in Europa stattfand`?
Es war kein Landkrieg, sondern wurde primär durch die Marinestreitkräfte in Kombination mit Luftstreitkräften geführt. Zusätzliches Kennzeichen waren die amphibischen Operationen bzw. die Anlandung von Armeeeinheiten an feindlichen - japanisch besetzten - Stränden.
Psychologisch unterschied er sich auch durch eine noch höhere Konsequenz der Kriegsführung, vor allem von Seiten der Japaner, in deren Weltbild die Möglichkeit einer Kapitulation nicht vorhanden war (der Krieg im Osten D. vs SU war ebenfalls, aus anderen Gründen , sehr brutal und hart).
PortalPazifikkrieg ? Wikipedia
Pazifikkrieg ? Wikipedia
Kriegsverlauf im Pazifik 1941-1945
Wieso griffen die Japaner überhaupt die USA an? Gut sie mögen Kokurrenten gewesen sein, aber mir scheint es muss von anfang an klar gewesen sein, dass Japan unterlegen ist, vor allem materiell.
Mit der Produktion der USA konnte Japan doch schon damals nicht mithalten, war ihnen nicht klar dass die Niederlage vorprogrammiert war?
Die Antwort ist in der spezifischen Entwicklung Japans begründet. Es mag Araki (ex-Kriegsminister) zitiert werden: "...es sei die wahre Mission Japans, die kaiserliche Herrschaft bis ans Ende der Weltmeere auszudehnen und sie überallhin zu verherrlichen. Ein Ungleichgewicht der Kräfte braucht uns nicht zu beunruhigen. Warum sollten wir uns um Dinge sorgen, die lediglich materieller Natur sind?" (R. Benedict, s.unten, S. 29)
Zwei hervorragende und wirklich sehr lesenswerte Bücher zu diesem Thema, japanische Kultur und Weltbild, sind:
Chrysantheme und Schwert: Formen der japanischen Kultur - Ruth Benedict - Google Bücher
und
Spiegel, Schwert und Edelstein - Kurt Singer - Google Bücher
Die Äußerung von Araki sind natürlich Teil eines kulturellen Selbstbildes der Japaner. Die sich andererseist durchaus im klaren waren, dass der Krieg auch durch Waffensysteme entschieden wurde, wenngleich auch immer die qualitative, mentale Überlegenheit betont wurde. Gerade die Marine und die Armee lieferten sich härteste Duelle um die Nutzung der Rohstoffe (Stahlkontingente etc.)!
In 1940/41 bezog Japan ca. 80 % !!!!! der kriegswirtschaftlich relevanten Rohstoffe aus den USA!!!! Ein Angriff auf die USA war somit ein fast "selbstmörderische Akt", der lediglich durch den schnellen Aufbau eines möglichst autarken Wirtschaftsgebiets kompensiert werden konnte (Stahl, Öl, Kautschuk). Aus diesem Grund sah man sich aus wirtschaftlichen Gründen veranlasst, den Krieg nicht nur auf dem asiatischen Festland zu führen, sondern auch in südlicher und südostlicher Richtung.
Großostasiatische Wohlstandssphäre ? Wikipedia
Dabei ist zu betonen, das Japan ursprünglich - vor 1940 - sich auf einen Krieg gegen die UdSSR vorbereitet hatte! und die Kriegsführung im Süden eigentlich lediglich die materielle Absicherung für den eigentlichen Krieg gegen die UdSSR bilden sollte!!!!
Und warum unterlagen die Japaner auf voller Linie, waren deren Strategien zu starr? Bzw. nicht flexibel genug? Oder lag es auch an der Technischen Unterlegenheit?
Es war die Überdehnung der japanischen Streitkräfte und die Unterschätzung der logistischen Anforderungen der komplexen, maritimen Kriegsführung.
Island Hopping (Pazifikkrieg) ? Wikipedia
Zudem konnten die Japaner nach Midway den Amerikanern keine gleichwertige maritie Rüstung entgegensetzen.
Schlacht um Midway ? Wikipedia
Gab es überhaupt Panzerschlachten im Pazifikkrieg? Oder wurde er neben den Seegefechten, und Luftschlachten, hauptsächlich von Infanterie ausgetragen?
Es gab im Vorfeld des WW2 eine "Panzerschlacht", in der den Japanern klar wurde, dass ihre Landstreitkräfte den europäischen Armeen / UdSSR nicht mehr gewachsen waren.
Japanisch-Sowjetischer Grenzkonflikt ? Wikipedia
Am Ende des WW2 überannten die sowjetischen Streitkräfte die Reste der japanischen Armee in China und Korea.
Was für Panzer nutzen die Japaner überhaupt?
Es gab japanische Panzer, die jedoch mit den europäischen Typen technisch nicht mithalten konnten. Die Dienstvorschriften der japanischen Armee betonten eher die direkten Kampfqualitäten der Infantrie.
Insgesamt muss man jedoch sagen, dass es wohl keine wirklich qualitative Überlegenheit - durchschnittlich - gab, trotz eines "mörderisch" harten Drills in der Armee. Wie aktuell Zimm belegt.
The Attack on Pearl Harbor: Strategy, Combat, Myths, Deceptions - Alan Zimm - Google Bücher