So ganz verstehe ich Deinen Beitrag nicht, vor allem nicht, was die einzelnen Punkte miteinander zu tun haben.
die Konfliktsituation Patrizier - Plebs wurde nie gelöst.
Mehrfach, auch schon in der frühen Republik haben die Bürger Rom verlassen, weil sie einfach keien Lust mehr hatten, derart entrechtet zu werden. Armeen haben aus gleichem grund nicht gekämpft
Was dann an Zugeständnissen erreeiht wurde, waren Brosamen vom Tsich der Nobilität.
Wieso "nie gelöst"? Es blieben zwar rechtliche Unterschiede zwischen Patriziern und Plebejern bestehen, aber ihre Hauptziele (Zugang zu allen Ämtern, Abschaffung der meisten diskriminierenden Bestimmungen) hatten die Plebejer doch erreicht. Das kann man nicht als "Brosamen" abtun. Außerdem vermengst Du anscheinend die Begriffe Patrizier und Nobilität. Die Nobilität war kein rechtlich abgegrenzter Stand, sondern nur eine informelle Gruppe aus Patriziern und aufgestiegenen Plebejern.
In mancher Hinsicht waren die Plebejer sogar privilegiert:
- Sie verfügten weiterhin exklusiv über das Volkstribunat. Das verlieh ihnen nicht nur Macht, sondern erhöhte auch die Karrierechancen plebejischer Politiker: Es wurden jährlich 10 Volkstribunen, 2 plebejische und 2 patrizische ("kurulische") Aedilen gewählt. Es wurden also im nach der Quaestur üblichen Karriereschritt jährlich 12 Posten für Plebejer reserviert und nur 2 für Patrizier.
- Das Concilium plebis konnte, obwohl in ihm nur die Plebejer vertreten waren, ab der Lex Hortensia von 287 v. Chr. Gesetze mit Bindungswirkung für das gesamte Volk, also auch die Patrizier, beschließen.
So hat man Scipio (africanus) ohne Probleme, die spanischen Legionen gegeben. Wohl in der hoffnung, das er dem Beispiel seines Vaters und seines Onkels folgen würde. Als er später dann Karthago angreifen wollte, wurde als erstes die Begründung seines jungen Alters angeführt. Er war zu mächtig geworden und sollte dann kaltgestellt werden, was dann auch weitestgehend gelang.
Was hat das mit dem Konflikt Patrizier-Plebejer zu tun? Scipio war Patrizier, ebenso sein Hauptkritiker Fabius Maximus. Der Konflikt zwischen den beiden lag wohl an persönlicher Rivalität (immerhin standen Fabius' Position als führender Politiker und sein Ruf als Retter Roms vor Hannibal auf dem Spiel), der Angst vor allzu großer Macht Scipios und unterschiedlichen strategischen Konzepten. (Dass Scipio in Afrika Erfolg haben würde, war schließlich alles andere als sicher. Die Erinnerung an das Debakel von Regulus war noch lebendig.)
Die Landreform der Gracchen wurde nicht abgelehnt, weil der Vorschlag dumm war. Es waren reine Familienzwiste, die es verhinderten und dann zur Ermordung führte.
Wo ist hier der Zusammenhang mit dem Konflikt Patrizier-Plebejer? Die Gracchen waren zwar Plebejer, gehörten aber von der Herkunft her zur Nobilität und hatten auch patrizische Unterstützer wie Appius Claudius Pulcher. Umgekehrt aber stieß Tiberius Gracchus in den Reihen seiner (plebejischen) Volkstribunats-Kollegen auf Widerstand.
Dass die Reform scheiterte, lag neben ihrem für die senatorischen Großgrundbesitzer unerfreulichen Inhalt vor allem an der Art des Auftretens der Gracchen, ihrem Konfrontationskurs mit dem Senat und ihren Verstößen gegen die überkommene Ordnung, die sie in den Augen der Vertreter der überkommenen Ordnung zur Gefahr machten.